Vorhofflimmern Kontakt Mit zunehmendem Alter und damit einhergehenden Begleiterkrankungen steigt das Risiko an der am häufigsten auftretenden Herzrythmusstörung, dem Vorhofflimmern – chaotisch kreisende, elektrische Erregungen der Vorhöfe – zu erkranken. In Deutschland leiden etwa 800.000 Menschen an der oft als besonders unangenehm empfundenen Unregelmäßigkeit des Herzschlages, Tendenz steigend. Vorhofflimmern ist keine unmittelbar lebensbedrohliche Erkrankung, aber manchmal ist die Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Das Risiko eines Schlaganfalles ist erhöht. Unter Einsatz der im Flyer genannten Verfahren widmen sich die Mitarbeiter der Medizinischen Klinik V der Beratung und Therapie Betroffener. Prof. Dr. Michael Schneider Chefarzt Michael.Schneider@ klinikverbund-suedwest.de Sekretariat Claudia Deverre 07031 98-13332 Termine: Rhytmusambulanz, Privatambulanz [email protected] 3D-Mapping Elektrische „Engstelle“ (Isthmus) bei Vorhofflattern Medizinische Klinik V Kardiologie mit Schwerpunkt Elektrophysiologie Vorhofflattern: Räumliche Darstellung der Aktivierung Kliniken Sindelfingen Stand Mai 2011 Klinikum Sindelfingen-Böblingen Kliniken Sindelfingen Arthur-Gruber-Str. 70 71065 Sindelfingen Tel.: 07031 98-0 www.klinikverbund-suedwest.de Liebe Patientinnen und Patienten, Diagnostik und Therapie Leistungsspektrum Med. Klinik V dieser Flyer soll Ihnen eine Übersicht über das Leistungsspektrum der Medizinischen Klinik V, Kardiologie mit Schwerpunkt Elektrophysiologie vermitteln. Elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) erfolgen in unserem modernen und speziell ausgerüsteten Katheterlabor. Der Patient wird dabei mit Puls- und EKG-Ableitungen sowie Blutsauerstoffmessung fortlaufend überwacht. • Elektrophysiologische Untersuchung und Katheterablation (Verödung) Bereits in der Antike beschäftigten sich die Menschen mit dem Herzrhythmus und versuchten aus Qualität und Gleichmaß Hinweise auf Krankheitsverläufe abzuleiten. Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Unregelmäßigkeiten des Herzschlages und spürt diese meist nicht. Veränderungen des Herzens infolge eines Bluthochdruckes, einer koronaren Herzerkrankung oder im Rahmen eines Herzklappenfehlers können zu Rhythmusstörungen führen. Selten sind Herzrhythmusstörungen Warnsignale eines drohenden „plötzlichen Herztodes“. Die heutige klinische Elektrophysiologie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen. Die dabei eingesetzten Arbeitsmethoden wurden in den letzten drei Jahrzehnten vom Forschungswerkzeug zu komplexen und wirksamen Therapieformen weiterentwickelt und ermöglichen das Erkennen sowie gegebenenfalls Beseitigung einer Herzrhythmusstörung. Wir arbeiten in enger Kooperation „Kardiologie Hand in Hand“ mit der Medizinischen Klinik II (Kardiologie in Sindelfingen, Chefärzte Dr. Wolfgang Rupp und Dr. Horst Nebelsieck) sowie den anderen Fachabteilungen des Klinikverbundes zusammen. Größten Wert legen wir auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und den umliegenden Krankenhäusern, um unseren Patienten das beste Behandlungskonzept anbieten zu können. Haben Sie Fragen dazu, sprechen Sie uns an, wir sind immer für Sie da Prof. Dr. Michael Schneider Chefarzt der Medizinischen Klinik V Kardiologie mit Schwerpunkt Elektrophysiologie Bei der EPU werden die elektrischen Aktivierungen in verschiedenen Bereichen des Herzens (Reizleitungssystem) in Ablauf und Signalform unter Verwendung eingeführter dünner und flexibler Elektrodenkatheter analysiert. Mit Hilfe der programmierten Stimulation (kontrollierte, schnelle Herzfrequenz) erkennt der Arzt elektrische Kurzschlüsse (kreisende Erregung, Reentry) oder auch „Fehlzündungen“ (Ektopie) als Ursache eines Herzrasens (Tachykardie). Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) hilft bei Fragestellungen wie • Herzschrittmacher- und Defibrillator-Therapie • Kardiale Resynchronisation (Behandlung einer Herzschwäche durch Schrittmacher) • Kardiologische Diagnostik und Intervention in enger Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik II sowie den anderen Fachabteilungen des Klinikverbundes. Einfache tachykarde Rhythmusstörungen (Herzrasen), wie etwa das Vorhofflattern, die AV nodale Reentry Tachykardie (AVNRT) oder die zusätzliche Leitungsbahn (WPW-Syndrom), werden anhand der Röntgenanatomie (unter Durchleuchtung) abladiert (verödet). • Vollständige und genaue Klärung der Ursache von Herzrasen und Herzstolpern • Hergang und Ursache einer Synkope (Bewusstseinsverlust, Ohnmacht) • Beratung bezüglich Krankheitsverlauf (Prognose) • Risikoeinschätzung einen plötzlichen Herztod zu erleiden • Notwendigkeit der Implantation eines Herzschrittmachers oder Defibrillators • Überprüfung einer medikamentösen Behandlung (Antiarrhythmikum) Es besteht die Möglichkeit der Katheterablation durch Verwendung spezieller steuerbarer Elektrodenkatheter: Heilung von Herzstolpern und Herzrasen durch Verödung (Radiofrequenzstrom). Die Einführung der Katheter erfolgt in lokaler Betäubung über die großen Leistengefäße oder seltener über Arm-, Schlüsselbein- oder Halsvenen. Erklärung AVNRT: Kreisende Erregung („Kurzschluss“) am Verbindungsknoten zwischen den Herzvorhöfen und den Herzkammern. 3D-Mapping: Bei komplexeren Formen (atriale und ventrikuläre „Fehlzündungen“, Herzkammerrasen oder Vorhofflimmern) sind 3-dimensionale Ortungsverfahren und speziell Ablationskatheter im Einsatz.