Arbeitsplatz Augenpraxis Birgit Hartmann Wolfram Goertz Arbeitsplatz Augenpraxis Wissen für die medizinische Fachangestellte Mit 93 Abbildungen 123 Dr. Birgit Hartmann Friedrich-Ebert-Straße 45 46535 Dinslaken Dr. Wolfram Goertz Universitätsklinikum Düsseldorf Interdisziplinäre Ambulanz für Musikermedizin Moorenstraße 5 40225 Düsseldorf ISBN-13 978-3-642-35258-4 DOI 10.1007/978-3-642-35259-1 ISBN 978-3-642-35259-1 (eBook) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Medizin © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Planung: Antje Lenzen, Heidelberg Projektmanagement: Barbara Knüchel, Heidelberg Lektorat: Dr. Doortje Cramer-Scharnagl, Edewecht Projektkoordination: Cécile Schütze-Gaukel, Heidelberg Umschlaggestaltung: deblik Berlin Fotonachweis Umschlag: © Michael Rüter, Alpha Fotostudio Essen Satz und Reproduktion der Abbildungen: Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg Grafiken: Judith Holz, rincón2 medien GmbH, Köln Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Medizin ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer.com V Einleitung Vor 50 Jahren war die Kaffeemaschine das technisch anspruchsvollste Gerät der Arzthelferin. Heute ist aus der »Arzthelferin« die »medizinische Fachangestellte« geworden. Augenheilkunde ist heute »Hightechmedizin«: Zahlreiche medizinische Geräte müssen beherrscht werden. Das Berufsbild der medizinischen Fachangestellten wird damit aufgewertet. Man sollte neue Technik nicht als Belastung sehen, sondern die Gelegenheit beim Schopf packen, sich in Spezialbereiche einzuarbeiten und sich so unentbehrlich zu machen. Mit unserem Buch ermöglichen wir einen mühelosen Einstieg in die Augenheilkunde: Wir besprechen die wichtigsten Augenkrankheiten, ihre Symptome und Therapien, erklären Fachbegriffe und geben hilfreiche Tipps für den Praxisalltag. Besonders der Arbeitsbereich »Kontaktlinsen« bietet der interessierten Fachangestellten die Gelegenheit, sich in Seminaren weiterzubilden und Patienten individuell zu betreuen. Der Einfachheit halber sprechen wir im vorliegenden Buch von »der medizinischen Fachangestellten« in der weiblichen Form. Männliche Fachangestellte mögen sich aber gleichermaßen angesprochen und nicht abgewertet fühlen. Viel Freude beim Lesen wünschen Ihre Birgit Hartmann Wolfram Goertz Autoren Dr. Birgit Hartmann Friedrich-Ebert-Straße 45 46535 Dinslaken Dr. Wolfram Goertz Universitätsklinikum Düsseldorf Interdisziplinäre Ambulanz für Musikermedizin Moorenstraße 5 40225 Düsseldorf VII Inhaltsverzeichnis 1 Der Aufbau unserer Augen – die Anatomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 Sehzellen – wenn Licht zu Bildern wird . . . . . . . . . . . . . . . . . Embryologie – wie sich unsere Augen entwickeln . . . . . . . . . . Augenlider, Bindehaut, Lederhaut – Schutz für unsere Augen . . Hornhaut, Augenlinse, Regenbogenhaut – das optische System Aderhaut und Netzhaut – welche Aufgaben haben sie? . . . . . . Sehnerv und Sehbahn – was hier geleistet wird . . . . . . . . . . . Augenhöhle – wie sind unsere Augen gebettet? . . . . . . . . . . . 2 2 2 4 4 5 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Die häufigsten Augenerkrankungen – Ursachen, Symptome, Therapien . . . . . . . . . . 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 Das rote Auge – Symptome und Ursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grauer Star (die Katarakt) – wenn die Linse trüb wird . . . . . . . . . . . . . Grüner Star (das Glaukom) – wenn der Sehnerv erkrankt . . . . . . . . . . Makulaerkrankungen – Diagnostik und Therapie . . . . . . . . . . . . . . . Auge und Allgemeinerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Infektion – wenn die Entzündung den hinteren Augenabschnitt erfasst Genetisch bedingte Augenkrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neurologische Erkrankungen – wenn der Sehnerv beteiligt ist . . . . . . Tumoren – wenn sich krankes Gewebe bildet . . . . . . . . . . . . . . . . . . Medikamente – Nebenwirkungen an den Augen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 13 15 16 19 23 25 26 29 31 3 Das Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 … an der Anmeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . … zur Terminvergabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . … am Telefon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . … während der Voruntersuchung . . . . . . . . . . . … über individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) … mit Ausnahmepatienten . . . . . . . . . . . . . . . . … im Praxisteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 37 38 40 42 42 43 4 Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 Plötzliche Sehverschlechterung – wenn ein Augeninfarkt die Ursache ist Diagnose: Sehnerventzündung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glaskörpereinblutung und Netzhautablösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glaukomanfall – wenn die Erblindung droht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sehstörungen: »fliegende Mücken«, Blitze, Verzerrtsehen . . . . . . . . . . Plötzlich Doppelbilder – wenn Augenmuskeln ausfallen . . . . . . . . . . . Gesichtsfeldausfall – was sind mögliche Ursachen? . . . . . . . . . . . . . . . Augenverletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 49 50 52 53 55 56 57 5 Die Voruntersuchung: Tests und Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 Visus – wie die Sehschärfe geprüft wird . . . . . . . . . . . . . Autorefraktometer (AR) – was wird hier genau gemessen? Brillenmessung – was ist der Scheitelbrechwert? . . . . . . Messung am Non-Contact-Tonometer . . . . . . . . . . . . . . Perimetrie – wenn Gesichtsfeldausfälle sichtbar werden . Amsler-Gitter-Test – wenn der Blick sich verzerrt . . . . . . . Farbsehstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 64 65 66 66 68 68 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 VIII Inhaltsverzeichnis 5.8 5.9 Nyktometer – wie wird das Dämmerungssehen geprüft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schirmer-Test – wie man den Tränenfluss messen kann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Die Augenuntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 Subjektive Refraktion oder Skiaskopie – der Weg zur richtigen Brille . . Inspektion der Augen – worauf muss man achten? . . . . . . . . . . . . . . Spaltlampenuntersuchung – Augen unter dem Mikroskop . . . . . . . . . Augeninnendruckmessung: Non-Contact- oder Goldmann-Tonometer? Untersuchungen von Netzhaut und Sehnerv . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bildgebende Untersuchungen – was man alles darstellen kann . . . . . . 72 73 76 78 79 81 7 Patient Kind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 Visusprüfung – wie prüft man die Sehschärfe bei Kindern richtig? Fehlbildungen – wie angeborene Augenkrankheiten entstehen . Augenentzündung beim Kind – was sind die Ursachen? . . . . . . . Kinderbrillen – was muss man beachten? . . . . . . . . . . . . . . . . Sehschule – welche Aufgaben hat die Orthoptistin? . . . . . . . . . Patient »Frühchen« – was ist die Retinopathia praematurorum? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 . . . . . 89 92 94 94 96 8 Augenmedikamente in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8 Lokalanästhetika – Augentropfen zur örtlichen Betäubung . . . . . Mydriatika – Augentropfen zur Erweiterung der Pupillen . . . . . . . Glaukomtropfen – wenn der Augeninnendruck zu hoch ist . . . . . . Antibiotika und Kortison – entzündungshemmende Augentropfen Tränenersatzmittel – künstliche Tränen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Augentropfen – die richtige Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Augensalbenverband – so sollte er aussehen . . . . . . . . . . . . . . . Notfall: Verätzung – so spült man Augen effektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 100 101 102 103 103 104 105 9 Vorsorgeuntersuchungen in der Augenheilkunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 Brillenberatung – wenn individuelle Beratung zur idealen Brille führt . Glaukomvorsorge – Früherkennung des grünen Stars . . . . . . . . . . . Netzhautcheck – was kurzsichtige Patienten wissen sollten . . . . . . . Früherkennung der Amblyopie (Sehschwäche) im Kindesalter . . . . . Sehnervkopf-3D-Check – Sicherheit durch Schichtaufnahmen (HRT) . Makulaschichtaufnahmen – optische Kohärenztomografie (OCT) . . . 108 108 109 109 109 109 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 70 99 10 Augenoperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 10.7 Katarakt – wenn der graue Star reif ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glaukom – wenn Augentropfen nicht mehr reichen . . . . . . . . . . . . Netzhauterkrankungen – welche Operationen gibt es? . . . . . . . . . Schielen – wenn die Augen nicht parallel stehen . . . . . . . . . . . . . . Tränenwegverschluss – wie der Abfluss wiederhergestellt wird . . . . Lidveränderungen: Chalazion, Ptosis, Entropium, Ektropium . . . . . Hornhauterkrankungen: lamelläre und perforierende Keratoplastik . . . . . . . . 112 113 114 116 116 116 118 11 Laserbehandlungen des Auges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 Laser – wie wirkt er gegen Gefäßneubildungen? . . . . . . . . . . . . . . . . . Netzhautlöcher – wie behandelt man sie mit dem Netzhautlaser? . . . . . Glaukom – Augeninnendrucksenkung durch Lasertrabekuloplastik (LTP) Kapselfibrose – wenn der Nachstar den Blick trübt . . . . . . . . . . . . . . . Fehlsichtigkeit – Laserbehandlung mit dem Excimerlaser . . . . . . . . . . . 120 120 120 121 122 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX Inhaltsverzeichnis 12 Kontaktlinsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 12.1 12.2 12.3 12.4 12.5 12.6 12.7 Vielfalt in Material und Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kontaktlinsenanpassung – warum Passgenauigkeit wichtig ist Hygiene und Handhabung – was man beachten sollte . . . . . . Kontaktlinsen beim Sport – die richtige Hilfestellung . . . . . . Pflegemittel: Kombilösung oder Wasserstoffperoxid? . . . . . . Komplikationen durch Kontaktlinsen . . . . . . . . . . . . . . . . . Kontaktlinsen zur Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 128 131 134 134 135 136 13 Hygiene in der Augenpraxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 13.1 13.2 13.3 13.4 13.5 13.6 Hygieneplan – was ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Händedesinfektion – einfach und effektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . Instrumentensterilisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Handschuhe – zusätzlicher Schutz vor Infektion . . . . . . . . . . . . . . Impfungen für Mitarbeiter im Gesundheitswesen . . . . . . . . . . . . . Sofortmaßnahmen bei Verletzung mit kontaminierten Instrumenten 140 141 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 144 145 14 »Praxispräsentation« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 14.1 14.2 14.3 14.4 Das Erscheinungsbild der Praxis – warum Ordnung wichtig ist Das Wartezimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Informationsmappe und Internetauftritt . . . . . . . . . . . . . . . Service für unsere Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 148 148 149 15 »Bürokram« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 15.1 15.2 15.3 15.4 15.5 15.6 15.7 15.8 Schriftwechsel – hilfreiche Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bestellwesen – wenn Materialvorräte zu Ende gehen . . . . . . . . . . . . . Kassenärztliche Vereinigung (KV) – was ist für die Abrechnung wichtig? Gebührenordnung für Ärzte – was ist die GOÄ? . . . . . . . . . . . . . . . . Berufsgenossenschaft (BG) – wenn ein Arbeitsunfall vorliegt . . . . . . . Fahrtauglichkeit – welche Mindestanforderungen gibt es? . . . . . . . . . Sozialgericht, Rentenversicherung, freie Gutachten . . . . . . . . . . . . . Blindenbegutachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 152 153 154 154 155 156 156 16 Fortbildung – wie kann es weitergehen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 16.1 16.2 16.3 16.4 16.5 Erste Hilfe rettet Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kontaktlinsenseminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Hygienebeauftragte der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EDV-Kurse für die medizinische Fachangestellte . . . . . . . . . . . Weiterbildung – welche zusätzlichen Abschlüsse sind möglich? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 159 159 159 159 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 165 166 167 Serviceteil Glossar . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . Adressen . . . . . . . . Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 Der Aufbau unserer Augen – die Anatomie 1.1 Sehzellen – wenn Licht zu Bildern wird –2 1.2 Embryologie – wie sich unsere Augen entwickeln 1.3 Augenlider, Bindehaut, Lederhaut – Schutz für unsere Augen 1.4 Hornhaut, Augenlinse, Regenbogenhaut – das optische System – 4 1.5 Aderhaut und Netzhaut – welche Aufgaben haben sie? 1.6 Sehnerv und Sehbahn – was hier geleistet wird –5 1.7 Augenhöhle – wie sind unsere Augen gebettet? –6 B. Hartmann, W. Goertz, Arbeitsplatz Augenpraxis, DOI 10.1007/978-3-642-35259-1_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 –2 –4 –2 2 Kapitel 1 · Der Aufbau unserer Augen – die Anatomie »Das Auge hat sein Dasein dem Licht zu verdanken.« (J. W. von Goethe) 1 1.1 Zapfen und Stäbchen sind lichtsensible Sehzellen Lichtstrahlen fallen durch Hornhaut, Kammerwasser, Augenlinse und Glaskörper auf die Netzhaut des Auges (. Abb. 1.1, . Abb. 1.2). Hier erreicht das Licht sensible Sehzellen: Zapfen und Stäbchen. Mit der Belichtung der Sehzellen wird eine chemische Reaktion in Gang gesetzt; man spricht von Fototransduktion. Sehpigmente werden durch Licht zum Zerfall gebracht und anschließend wiederhergestellt. Je heller das Licht, desto mehr Sehpigmente zerfallen. Die Sehinformation wird von den Sehzellen über dünne Nervenzellen zum Sehzentrum des Gehirns weitergeleitet. 1.2 Die Augen des Embryos beginnen sich in der 3. Woche zu entwickeln Sehzellen – wenn Licht zu Bildern wird Embryologie – wie sich unsere Augen entwickeln Augen und Nervensystem des Embryos beginnen sich ab der 3. Woche zu entwickeln. Zuerst entstehen 2 kleine Augenbecher, die sich zu Augenbläschen schließen. Über Augenstiele sind die Augenbläschen mit dem späteren Gehirn verbunden. Aus den Augenstielen entwickeln sich die Sehnerven. Die Netzhaut (Retina) entwickelt sich aus dem hinteren Bereich des Augenbechers. Aus den vorderen Teilen entstehen Regenbogenhaut (Iris), Ziliarkörper und Kammerwinkel. Die Augenlinse bildet sich aus einem Linsenbläschen. Die Hornhaut trennt sich von der vorderen Linsenfläche und bildet so zusammen mit dieser die Vorderkammer. Eine unvollständige Trennung der Hornhaut von der Linsenvorderfläche ist eine mögliche Ursache für einen angeborenen grünen Star, das kongenitale Glaukom. jKolobom – wenn sich die Augenbecherspalte nur unvollständig schließt Ein Kolobom entsteht bei unvollständigem Schluss der Augenbecherspalte Ein Kolobom entsteht bei unvollständigem Schluss der Augenbecherspalte. Kolobome kommen im Bereich der Regenbogenhaut (Iris), des Sehnervs, aber auch an Netz- und Aderhaut vor. Liegt ein Netzhaut-und-Aderhaut-Kolobom (. Abb. 1.3) vor, dann blickt man am Augenhintergrund auf weiße Zonen, in denen Netzhaut und Aderhaut fehlen. 1.3 Der Tarsus gibt dem Lid seine Stabilität Augenlider, Bindehaut, Lederhaut – Schutz für unsere Augen Augenlider schützen unsere Augen. An den Lidrändern befinden sich Wimpern (Zilien), Schweißdrüsen (Moll-Drüsen) und Talgdrüsen (Zeis-Drüsen). Eine feste Lidplatte, der Tarsus, gibt dem Lid seine Stabilität. Hier liegen auch die Meibom-Drüsen. Sie bilden die Lipidschicht des Tränenfilms. Die Bindehaut bedeckt vordere Teile des Augapfels und kleidet die Lider aus. Ihre Becherzellen befeuchten unsere Augen. Die Lederhaut (Sklera) ist eine derbe Hülle, sie schützt den empfindlichen Inhalt unserer Augäpfel. (. Abb. 1.4) jWelche Rolle spielt der Tränenfilm? Der Tränenfilm besteht aus mehreren Schichten: Die Lipidschicht ist die oberste Schicht des Tränenfilmes und schützt vor Verdunstung. Sie wird von den Meibom-Talgdrüsen der Lider gebildet. Die eigentliche Tränendrüse liefert 3 1.3 · Augenlider, Bindehaut, Lederhaut – Schutz für unsere Augen . Abb. 1.1 Unser Auge: Lichtstrahlen fallen durch den vorderen Augenabschnitt und den Glaskörper auf die Sinneszellen der Netzhaut. (Aus Küllenberg u. Goertz 2011, S. 3) . Abb. 1.2 Gesunder Augenhintergrund mit Sehnervkopf (Papille), gelbem Fleck (Makula) und den Blutgefäßen der Netzhaut. (Aus Küllenberg u. Goertz 2011, S. 7) . Abb. 1.3 Netzhaut- und Aderhautkolobom. In der weißen Zone fehlen Netzhaut und Aderhaut. (Aus: Grehn 2012, S. 212) 1 4 Kapitel 1 · Der Aufbau unserer Augen – die Anatomie 1 . Abb. 1.4 Gesunder vorderer Augenabschnitt beim Blick durch die Spaltlampe: spiegelnde Hornhaut, ungetrübte Vorderkammer, runde Pupille, klare Augenlinse. (Aus Grehn 2012, S. 42) den mengenmäßig größten Teil der Tränenflüssigkeit: die mittlere Schicht des Tränenfilms. Die Muzinschicht ist eiweißreich und wird von den Becherzellen der Bindehaut gebildet. 1.4 Die Hornhaut besteht aus Epithel, Stroma und Endothel Hornhaut, Augenlinse, Regenbogenhaut – das optische System Hornhaut und Augenlinse sind ein komplexes optisches System. Die Regenbogenhaut (Iris) bildet die Pupille. Sie wirkt wie eine Lochblende, die die Menge des einfallenden Lichtes reguliert. Unsere Hornhaut besteht aus Epithel, Stroma und Endothel. Das Hornhautendothel sorgt durch Entquellung für eine klare Sicht; es pumpt Wasser aus dem Stroma heraus. Erkrankungen des Hornhautendothels führen daher meist zur Quellung der Hornhaut, dem Ödem. Die Augenlinse ist nicht starr, sie hängt in ihrem Halteapparat, den Zonulafasern, und kann vom Ziliarmuskel in ihrer Form verändert werden. Sie ist mal kugelig, mal flacher; man nennt das Akkommodation. Unsere Augen stellen ein Bild scharf, indem die Augenlinse immer so gekrümmt ist, dass das einfallende Licht genau auf die Netzhaut fällt. Ernährt wird die Augenlinse nicht über Blutgefäße, sondern durch Kammerwasser. 1.5 Aderhaut und Netzhaut – welche Aufgaben haben sie? In der Netzhaut unserer Augen befinden sich die für das Sehen notwendigen Sinneszellen. Es gibt Zapfen und Stäbchen. Die Dichte der Sehzellen in der Netzhaut variiert sehr. In der Netzhautmitte (Makula) dominieren die Zapfen. Sie sind für eine hohe Bildauflösung und gute Sehschärfe wichtig. Auch das Farbensehen findet hier statt. In den Randbereichen der Netzhaut überwiegen Stäbchen, sie dienen der Orientierung und dem Dämmerungssehen. jWarum sind Makula und Fovea besonders empfindlich? In der Netzhautmitte (Makula) überwiegen die Zapfen Die Makula ist die wichtigste Stelle des Auges, sie hat einen Durchmesser von etwa 5 mm. Hier überwiegen die Zapfen. Im Zentrum der Makula liegt die Netzhautgrube (Fovea). Hier gibt es keine Stützzellen, daher ist dieser Bereich 5 1.6 · Sehnerv und Sehbahn – was hier geleistet wird . Abb. 1.5 Äußere Augenmuskeln: Unsere Augenmuskeln bewegen die Augen in alle Blickrichtungen. (Aus Küllenberg u. Goertz 2011, S. 90) besonders empfindlich. Die regelmäßige Anordnung der Zapfen kann beispielsweise durch Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) oder neu gebildetes Bindegewebe (Makula-Pucker) leicht in Unordnung geraten. Die Folge: Verzerrtsehen (Metamorphopsie). Aufgrund der gelblichen Farbe wird die Makula auch gelber Fleck genannt. jWie wird die Netzhaut ernährt – welche Rolle spielt die Aderhaut? Die inneren Schichten der Netzhaut werden über die Zentralarterie, die äußeren über Aderhautarterien ernährt. Die Aderhaut (Chorioidea) ist neben Regenbogenhaut (Iris) und Ziliarkörper ein Teil der Gefäßhaut (Uvea). Die Aderhaut ernährt unsere Augen, sie enthält zahlreiche Blutgefäße. 1.6 Sehnerv und Sehbahn – was hier geleistet wird Der Sehnerv besteht aus 1 Mio. Nervenzellen, die den Augapfel durch die Lederhaut verlassen. Diese Stelle nennt man Sehnervkopf (Papille). Hier ist kein Platz für Sehzellen; man spricht daher auch vom »blinden Fleck«. Auch beim gesunden Auge befindet sich an dieser Stelle ein »normaler« Gesichtsfeldausfall. Über den Sehnerv und die Sehbahn wird die Sehinformation weiter bis ins Sehzentrum des Gehirns geleitet. Auf ihrem Weg durch das Gehirn treffen sich die Nervenfasern beider Augen und kreuzen zum Teil auf die Gegenseite. Bei Erkrankungen entstehen so typische Gesichtsfeldausfälle, die wichtige Hinweise auf den Ort der Erkrankung geben und so mithilfe bildgebender Verfahren (Kernspintomografie, Computertomografie) zur richtigen Diagnose führen. Über Sehnerv und Sehbahn wird die Sehinformation weiter bis ins Sehzentrum des Gehirns geleitet 1