Thomas Goldschmidt Feldtheorien Inhalt Inhaltsverzeichnis ZUSAMMENFASSUNG................................................................................................1 1 Elektrostatik.........................................................................................................................................................1 .1.1 Einführung.....................................................................................................................................................1 .1.1.1 Einführendes Beispiel............................................................................................................................1 .1.2 Elektrische Ladung........................................................................................................................................2 .1.2.1 Ladungsverteilung.................................................................................................................................2 .1.2.2 Raumladungsdichte................................................................................................................................2 .1.2.3 Flächenladungsdichte............................................................................................................................3 .1.2.4 Linienladungsdichte...............................................................................................................................4 .1.2.5 Punktladung...........................................................................................................................................4 .1.3 Die elektrische Feldstärke und Feldlinien.....................................................................................................5 .1.4 Influenz..........................................................................................................................................................7 .1.5 Potentialflächen.............................................................................................................................................8 .1.6 Das Oberflächenintegral................................................................................................................................9 .1.7 Verschiebungsfluss und Verschiebungsdichte ........................................................................................12 ..........................................................................................................................................................................14 .1.8 Berechnung der elektrischen Feldstärke einer Punktladung.......................................................................18 .1.9 Arbeit einer Kraft........................................................................................................................................21 .1.10 Elektrische Spannung................................................................................................................................23 .1.11 Elektrisches Potential................................................................................................................................25 .1.12 Potentialflächen.........................................................................................................................................29 .1.13 Gradient der Potentialfunktion..................................................................................................................35 .1.14 Spezielle Methoden der Feldberechung und Darstellung..........................................................................36 .1.14.1 Überlagerung.....................................................................................................................................36 .1.14.2 Feldberechnung mittels Coulomb Integral........................................................................................39 .1.14.3 Überlagerung der Felder zweier geladener Ebenen ..........................................................................42 .1.15 Das Prinzip der Materialisierung...............................................................................................................43 .1.16 Das Spiegelungsprinzip.............................................................................................................................44 ...........................................................................................................................................................................44 .1.17 Systematisches Zeichnen von Feld und Potentiallinien (Flächen)............................................................45 .1.18 Kästchenmethode für parallelebene Felder...............................................................................................50 .1.19 Kapazität und Dielektrikum ..................................................................................................................52 .1.19.1 Polarisation des Dielektrikums..........................................................................................................53 .1.19.2 Der Einfluss von auf die Kapazität...................................................................................................55 .1.20 Grenzflächen..............................................................................................................................................59 .1.20.1 Verhalten der Feldstärke in Grenzflächen.........................................................................................59 .1.20.2 Verhalten der Verschiebungsdichte in Grenzflächen........................................................................60 .1.20.3 Zusammenhang zwischen Verschiebungsdicht und Feldstärke in Grenzflächen..............................62 .1.20.4 Brechungsgesetzt für Feldlinien und Verschiebungslinien in Grenzflächen.....................................62 .1.21 Energie im elektrischen Feld ....................................................................................................................63 .1.21.1 Energiedichte.....................................................................................................................................64 2 Das stationäre Strömungsfeld...........................................................................................................................65 .2.1 Strom...........................................................................................................................................................66 .2.2 Stromdicht...................................................................................................................................................67 .2.3 Zusammenhang zwischen Stromdicht und Stromstärke..............................................................................67 .2.3.1 Strom durch eine Potentialfläche.........................................................................................................68 .2.3.2 Strom durch eine geschlossene Fläche ...............................................................................................68 .2.4 Das Ohmsche Gesetz in Elementarform......................................................................................................70 .2.5 Beweglichkeit der Ladungsträger................................................................................................................72 .2.6 Temperaturabhängigkeit der Beweglichkeit von Ladungsträgern..............................................................72 .2.7 Übertragung von Feldberechnung und Darstellungsmethoden der Elektrostatik........................................73 .2.8 Kästchen Methode für parallel ebene Felder...............................................................................................76 -I- Thomas Goldschmidt Feldtheorien Inhalt .2.9 Bedingungen an Grenzflächen....................................................................................................................77 .2.9.1 Verhalten der elektrischen Feldstärke in Grenzflächen.......................................................................77 .2.9.2 Verhalten der Stromdichte in Grenzflächen........................................................................................78 .2.9.3 Berechungsgesetz für Strömungslinien ..............................................................................................79 .2.10 Elektrostatisches Feld Strom führender Elektroden..................................................................................81 .2.11 Leistung und Arbeit im Strömungsfeld.....................................................................................................82 3 Magnetostatik.....................................................................................................................................................83 .3.1 Grundlegende Erscheinung.........................................................................................................................83 .3.2 Magnetische Induktion oder magnetische Flussdichte................................................................................87 .3.3 Magnetischer Fluss......................................................................................................................................89 .3.4 Magnetische Feldstärke...............................................................................................................................89 .3.5 Durchflutung................................................................................................................................................90 .3.6 Feldstärken verschiedenenr Anordnungen..................................................................................................91 .3.7 Magnetische Stoffeigenschaften..................................................................................................................97 .3.7.1 Dia und Paramagnetische Stoffe..........................................................................................................98 .3.7.2 Ferromagnetische Stoffe......................................................................................................................99 .3.7.3 Werkstoffklassen Kurzübersicht........................................................................................................101 .3.8 Magnetisierungskurven.............................................................................................................................102 .3.9 Bedingungen an Grenzflächen..................................................................................................................105 .3.10 Berechnungen magnetischer Kreise........................................................................................................107 .3.11 Kraft und Momente im Magnetfeld.........................................................................................................112 .3.11.1 Magnetisches Moment.....................................................................................................................112 .3.11.2 Kraftwirkung auf Strom durchflossene Leiter.................................................................................113 .3.11.2.1 Parallele Leiter.........................................................................................................................113 .3.11.2.2 Leiter in einem Magnetfeld......................................................................................................114 .3.11.2.3 Motorprinzip............................................................................................................................114 .3.11.3 Kraftwirkung auf frei bewegliche Ladungen...................................................................................116 4 Inatationäre elektromagnetische Felder........................................................................................................117 .4.1 Induktionsgesetz........................................................................................................................................117 .4.1.1 Motorische Induktion (Bewegungsinduktion)...................................................................................117 .4.1.2 Zusammenhang der von dem Leiterabschnitt geschnittenen Flüssen mit dem von einer Leiterschleife umfassten Fluss............................................................................................................................................119 .4.2 Verketteter Fluss und Bündelfluss.............................................................................................................121 .4.3 Ruheinduktion...........................................................................................................................................122 .4.4 Selbstinduktion..........................................................................................................................................124 .4.5 Energie im Magnetfeld..............................................................................................................................126 .4.6 Magnetische Erregung durch einen Verschiebungsstrom.........................................................................128 5 Maxwellschen Gleichungen in Integraler Form............................................................................................129 FORMELSAMMLUNG..................................................................................................A STICHWORTVERZEICHNIS........................................................................................J - II - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Zusammenfassung 1 Elektrostatik .1.1 Einführung In der Elektrostatik behandeln wir Erscheinungen, Zustände und physikalische Gesetze, welche bei getrennten und ruhenden Ladungen auftreten. Wir werden sowohl das Verhalten im Vakuum als auch bei Anwesenheit von Materie untersuchen. .1.1.1 Einführendes Beispiel Ein Hartgummistab wird gerieben und mit zwei nebeneinander aufgehängten sehr leichten Schaumstoffkugeln in Berührung gebracht. Nach der Berührung stoßen sich die Kugeln untereinander ab, sie werden aber auch vom Hartgummistab abgestoßen. Wird als nächstes ein Glasstab gerieben und in die Nähe der Kugeln gebracht, so werden die Kugeln zuerst vom Glasstab angezogen. Nach der Berührung beobachtet man analog zum Hartgummistab eine Abstoßung zwischen dem Glasstab und den Kugeln. Bringt man nun wiederum den geriebenen Hartgummistab in die Nähe der Kugeln, so tritt erneut eine Anziehung, nach dem Berühren wieder Abstoßung auf. Durch die Berührung mit den geriebenen Stäben sind die Kugeln in einen Zustand versetzt worden, in welchem sie auf andere Körper Kräfte ausüben. Wir bezeichnen die Körper in diesem Zustand als „elektrisch geladen". Dabei unterscheidet sich der Ladungszustand von Glas und Hartgummi: Willkürlich hat man den Zustand, in dem sich der Glasstab nach dem Reiben befindet positiv (+), denjenigen, der sich nach dem Reiben des Hartgummistabes einstellt, negativ (—) elektrisch geladen genannt. Es gibt also positive und negative Ladungen. Abbildung 1 Abbildung 2 -1- Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.2 Elektrische Ladung „Die elektrische Ladung kann in ihrer physikalischen Natur zwar nicht erklärt, wohl aber über ihre physikalischen Wirkungen und Eigenschaften unmissverständlich als physikalische Größe definiert werden“. Elektrische Ladung Q ein Zustand, der Elementarteilchen anhaftet, mit den Eigenschaften: Quantelung der Ladung elektrische Ladungen sind nur ganz zahlige Vielfache einer nicht weiter teilbaren Elementarladung e = 1,602 10-19 C unterschiedliche Ladungsarten über die zwischen elektrischen Ladungen möglichen abstoßenden und anziehenden Kraftwirkungen werden positive e+ und negative eElementarladungen e+- = ± 1,602 10-19 C Erhaltungssatz elektrische Ladung kann nicht erzeugt oder vernichtet werden. In einem Raum, dessen Hülle für Materie undurchlässig ist, bleibt die Ladung stets konstant. .1.2.1 Ladungsverteilung „Für die Beschreibung der elektrischen Wirkung eines Raumgebietes aus mikroskopischer Sicht kann der mikrokosmisch diskrete Charakter der Ladung außer Acht gelassen werden. Man stellt sich also vor, die „körnige“ (punktuell, diskret) über den Raum verteilten Elementarladungen seien kontinuierlich über den Raum „ verschmiert“ (über ihre Zwischenräume hinweg verteilt). Die Ladung wird also als ein Kontinuum betrachtet und lässt sich somit als eine raumdifferentielle Größe, d.h. eine im Raumpunkt (Ausdehnung gleich null) eindeutig definierte Größe darstellen, die man sich als abstrakten Raumzustand ohne Bindung an Materie vorstellt.“ .1.2.2 Raumladungsdichte Ist die mittlere Ladungsdichte, bei der das Volumenelement ∆ V gegen null geht: ρ = lim ∆ Q dQ = ∆V→ 0 ∆V dV -2- Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.2.3 Flächenladungsdichte Beispiel: Geladene Metallkugel Zeichnung 1 Gleichmäßige Verteilung der Ladungen auf der Oberfläche, dass bedeutet: ∆Q = const. ∆A Beispiel Hier : Qg ∆Q Q = = ∆A Ag 4 π r² ungleichmäßige Ladungsverteilung Zeichnung 2 ∆Q von Ort P1 zu P2 ist verschieden, außerdem ∆A ändert sich dieses Verhältnis an ein und demselben Ort, wenn ∆ A verändert wird. Die ungleichmäßige Verteilung der Ladung -3- Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik lim ∆ Q dQ = = σ wird als Ladungsdichte bezeichnet. Dieser ∆ A→ 0 ∆A dA Grenzwert, wird dem Punkt zugeordnet, um welche die Probefläche zusammengezogen wird. Sie ist die Idealisierte Ladungsverteilung für Kontinuum mit V → 0 . Der Grenzwert .1.2.4 Linienladungsdichte λ = lim ∆ Q dQ = ∆ s→ 0∆ s ds Zeichnung 3 .1.2.5 Punktladung Dieses Model bezieht sich auf einen Ladungszustand, der keine Räumliche Ausdehnung hat. Geladene Metallkugeln zum Beispiel, welche man von großer Entfernung, gegenüber ihrem Durchmesser, betrachtet kann man als Punktladungen annehmen. Räumliche Verteilung der als Kontinuum vorgestellten Ladung allgemeingültig beschrieben durch Raumladungsdichte idealisiert angenommen und näherungsweise beschrieben durch Flächenladungsdichte Linienladungsdichte -4- Punktladung Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.3 Die elektrische Feldstärke und Feldlinien Positive Ladungen (Elektronenmangel), und negative Ladungen (Elektronenüberschuss) sind Ladungszustände. Ladungen mit verschiedenen Vorzeichen ziehen sich an, Ladungen mit gleichen Vorzeichen stoßen sich ab. FDr . = B ⋅ I ⋅ l ⋅ sin α Der Betrag der Kraft wird mit zunehmendem Abstand kleiner. Ändert sich die Größe der Probeladung, so ändert sich auch das Kraftvektorfeld. Hingegen ist der Quotient aus Kraft und Ladung die Feldstärke konstant. F E= q Elektrische Feldstärke Die elektrische Feldstärke charakterisiert den Zustand eines jeden Punktes im Raum, der verursacht wird durch Ladungen (Ladungsträger) in diesem Raum. „Dessen Zustand können Teilchen in Erfahrung bringen, die die gleiche Eigenschaft wie die Ursache haben, nämlich Ladungsträger zu sein“. Die Richtung der Feldstärke ist gegeben durch die Richtung der Kraft auf eine positive Punktprobeladung, die gedanklich oder tatsächlich im Raumpunkt angebracht wird. Der Feldstärkevektor ist Tangentenvektor an die Feldlinie im betrachteten Punkt der Feldlinie. Elektrische Feldlinie Als Feldlinie bezeichnet man die Bahn, auf der sich eine Punktprobeladung im elektrischen Feld bewegen würde. Die systematische Angabe einer Vielzahl solcher Bahnen kennzeichnet das Feld (Feldbild). Die Richtung, in der die Bahn von einer punktf. positiven Probeladung durchlaufen wird, charakterisiert man durch eine Pfeilspitze. Die Bewegung erfolgt in jedem Punkt der Bahn in Richtung der dort erfahrbaren Kraft und damit in Richtung des diesem Punkt zugeordneten Feldstärkevektors. Wie schon erwähnt ist der Feldstärkevektor Tangentenvektor an die Feldlinie im betrachteten Punkt der Feldlinie. Im Sonderfall, dass jedem Punkt im Raum der gleiche Feldstärkevektor zugeordnet ist, spricht man von einem homogenen Feld (lauter parallele equidistante Feldlinien). -5- Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Trennung einer positiven und betragsgleichen negativen Punktladung Zeichnung 4 Merke: Die positiven Ladungen im R³ sind Ursprung (Quelle) und die negativen Ladungen sind Senken, wo die elektrischen Feldlinien enden. Zieht man die Ladungen +Q und –Q weiter auseinander, so ist das Feld in einer geeignet kleinen Umgebung um eine der Ladungen radial symmetrisch. Sieht das Feldbild einer einzelnen Ladung im Raum radialsymmetrisch aus, dann enden die Feldlinien auf einer gleich großen entgegen gesetzten Ladung im Unendlichen. Frage: Wie kann man das Zeichnen von Feldlinien vereinbaren, so das am Feldlinienbild sogleich erkennbar wird, wo die Feldstärke dem Betrag nach kleiner oder größer ist? Säße die Ladung gleichmäßig auf einer Kugeloberfläche, so könnte man die Oberfläche in lauter gleich große Flächenstücke aufteilen. Ausgehend von jeder Fläche werde eine Feldlinie gezeichnet. -6- Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Zeichnung 5 Wird die Probefläche so wie sie ist, dichter an die geladene Kugel gebracht, so treten durch sie mehr Feldlinien hindurch. Im Bereich der so verschobenen Probefläche, sind die Beträge der Feldstärken größer als im Bereich ihrer ursprünglichen weiter entfernten Lage. Merke: Die Anzahl und die Richtung der Feldlinien welche ein Flächenelement durchsetzt, ist geeignet zur Beschreibung der Feldstärke in diesem Flächenelement. Bei systematisch gezeichneten Feldlinien gilt, dass der Feldlinienbetrag dort am größten ist, wo sie am dichtesten verlaufen .1.4 Influenz Zeichnung 6 Die Trennung von Ladungen auf einem Körper unter dem Einfluss eines äußeren elektrischen Feldes, dem der Körper ausgesetzt ist, nennt man Influenz. -7- Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Elektrostatik Punktladung vor einer Metallplatte Zeichnung 7 Eine Tangentialkomponente der elektrischen Feldstärke kann nicht vorhanden sein, denn sie währe verbunden mit einem ständigen driften der Elektronen, in Gegenrichtung zur elektrischen Feldstärke. Die Ladungen auf der Metalloberfläche, verschieben sich so, dass das innere der Metallplatte Feldfrei ist. Die Feldstärke ist Tangentevektor an die Feldlinie das heißt sie steht senkrecht zur Metallplatte. Feldlinien sind senkrecht zu den Metalloberflächen wenn in diesen keine Ströme fließen. .1.5 Potentialflächen Eine in sich geschlossene Fläche, zu der die Feldlinien überall senkrecht stehen heißt Potentialfläche. Beispiel: Punktladung, die Oberfläche einer konzentrischen Kugel wäre eine Potentialfläche. Konturlinien von Potentialflächen heißen Potentiallinien. -8- Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.6 Das Oberflächenintegral Das Oberflächenintegral oder auch das Flussintegral genannt. Am Beispiel von einer Flüssigkeitsströmung, soll dies erklärt werden. Das Oberflächenintegral ist ein Maß für die Flüssigkeitsmenge, die in der Zeiteinheit durch ein bestimmtes Flächenstück hindurch strömt, und somit in gewisser Hinsicht gibt es Aufschluss über die Intensität und stärke des Feldes an dem betrachteten Punk. Beispiel: Ein Flächenelement senkrecht zur Strömung einer konstanten Strömungsgeschwindigkeit. Abbildung 3 Ein Flüssigkeitsteilchen legt in der Zeit ∆ t den Weg ∆ s = v ⋅ ∆ t zurück. Dann fließen alle diejenigen Teilchen, die sich zum Zeitpunkt t links vom Flächenelement ∆ A befinden und von diesem einen abstand haben, der nicht größer ist als ∆ s in den folgenden ∆ t Sekunden durch diese Fläche hindurch. Dies sind die Flüssigkeitsteilchen, die sich zur Zeit t, in dem quaderförmigen Volumenelement ∆ V links vom Flächenelement ∆ A befanden. ∆V = ∆A⋅ ∆s = ∆A ⋅ ∆t ⋅ v Abbildung 4 Es strömt je Zeiteinheit die Flüssigkeitsmenge durch das Flächenelement. ∆V = v ⋅∆ A ∆t Man sagt auch dazu der Flüssigkeitsfluss durch das Flächenelement. -9- Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Nun wird ein vektorielles Flächenelement ∆ A eingeführt. Abbildung 5 Merke: 1. 2. 3. Der Vektor ∆ A steht senkrecht auf dem Flächenelement ∆ A . Er zeigt bei geschlossenen Hüllen nach außen. Sein Betrag entspricht dem Flächeninhalt des Flächenelementes. Abbildung 6 Nun kann man die in der Zeiteinheit durch das Flächenelement fließende Flüssigkeitsmenge auch wie folgt durch ein Skalarprodukt darstellen. ∆V = v ⋅ ∆ A = v ⋅ ∆A = (v ⋅ N ) ∆A ∆t Beispiel: Konstante Strömungsgeschwindigkeit, und das Flächenelement ist gegen die Strömung geneigt. Abbildung 7 - 10 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Durch Zerlegung des Geschwindigkeitenvektors wird klar, dass nur die Normalkomponente einen Beitrag zum Durchfluss liefert. ∆V = vN ⋅ ∆ A = v ⋅ ∆ A ∆t Abbildung 8 Im Sonderfall, dass die Fläche parallel zur Strömungsrichtung liegt, ist der Durchfluss gleich null. Abbildung 9 Die Summe aller Oberflächenelemente ergibt das Oberflächen oder Flussintegral. v ∫ ∫ ⋅ dA = ( A) Abbildung 10 - 11 - ∫∫ ( A) ( v ⋅ N ) dA Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.7 Verschiebungsfluss und Verschiebungsdichte Zeichnung 8 Zeichnung 9 Für einen Punkt auf der metallischen Fläche, lässt sich die Influenzladungsdichte angeben. Da man sich irgendeinen Punkt im Raum vorgeben kann, durch den man eine Potentialfläche legt, welche metallisch materialisiert ist, kann man für diesen Punkt die Influenzladungsdichte berechnen. Diese Influenzladungsdichte nennt man nun Verschiebungsflussdicht oder kurz Verschiebungsdichte. Sie ist definiert als ein Vektor, dessen Betrag gegeben ist als Grenzwert des Verhältnisses von Ladungsbetrag und Hüllflächenelementgröße für gegen 0 strebenden Flächeninhalt. Dabei ist das Flächenelement ein Element, welches senkrecht von den Feldlinien durchsetzt wird, und die Ladung ein Teil der das Feldlinien erregenden Ladung der diesem Element zugleich mit und durch die systematisch gezeichneten Feldlinien zugeordnet ist. Zur Anschauung: Sie würde im Falle einer metallischen materialisierten Potentialfläche auf diesem Flächenelement als Influenzladung auftreten. - 12 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Die Verschiebungsdichte ist zumeist (bei isotropen Stoffen) proportional zur elektrischen Feldstärke. Dieser Proportionalitätsfaktor ist die so genannte Dielektrizitätskonstante oder elektrische Permitivität ε . Sie ist abhängig von dem Medium, in dem sich das elektrische Feld erregt ist. D = lim ∆Q = ∆A→ 0 ∆A dQ dA ; D= D ⋅e ; E = E ⋅e e = Einheitsvektor in Richtung der elektrischen Feldstärke D = ε ⋅ E Beispiel: [ D] = As m² konzentrischer kreis Zeichnung 10 Anschauliche Vorstellung: Die metallisch materialisierten Potentialflächen sollen nun aufgebläht werden. Die Influenzladung auf der inneren kleinen Fläche verteilt sich damit dann auf eine größere Fläche. Die Influenzladungsdichte an den Stellen P1 und P2 wird offensichtlich kleiner. Wird die metallisch materialisierte Fläche (Potentialfläche) immer weiter aufgebläht, dann ist die Influenzladung schließlich vollständig durch die vorgegebene gedachte Potentialfläche (Hüllfläche) hindurch getreten. Die Hüllfläche ist hier zunächst als Kugeloberfläche gewählt und damit auch selbst Potentialfläche. - 13 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Dies soll nun abgewandelt werden. Zeichnung 11 ∆ A~ : Sei ein Vektor senkrecht zum blauen Flächenstückchen mit einer Länge, die dem Flächeninhalt entspricht (Flächennormale). ∆ A: grünes Flächenstückchen Es gelte: ∆ A~ = ∆ A α : Winkel zwischen D und ∆ A Die Ladung, die durch die grüne Fläche hindurch geschoben wird, wird auch durch die orange gestrichelte Linie hindurch geschoben. Das Flächenelement sei so klein, dass das Hindurchschieben der metallisch materialisierten Potentialfläche praktisch nicht mit einer Änderung von D verbunden ist. Durch die grüne Fläche hindurch geschobene Ladung: D ⋅ ∆ A ⋅ cos (α ) = D ⋅ ∆ A Nun kann man sich in 2-facher Hinsicht von der Krücke der Anschauung befreien. Erstens: Es ist nicht länger nötig, sich die Potentialfläche metallisch materialisiert vorzustellen um über den Umweg der Influenz zu erkennen, dass jedem Punkt im Raum theoretisch eine Größe, die Verschiebungsdichte Koordinate, mit der Dimension einer Ladungsdichte bzw. Verschiebungsdichte Vektor zugeordnet werden kann. - 14 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Zweitens: Wenn die Hüllfläche keine Potentialfläche ist, weis man, wie aus der Stellung des Verschiebungsdichte-Vektors und der Flächennormalen Teilladungen zu Teilflächen errechnet, so dass gilt, dass die Summe aller Teilladungen die umhüllte Ladung ergibt. Beispiel: Beliebige Hüllfläche Zeichnung 12 Die Hüllfläche sei aufgeteilt in lauter kleine Teilflächen ∆ Ai . n ∑ i= 1 Di ⋅ Ai ≈ Q ⇒ ∫ D ⋅ dA = Q Verschiebungsfluss Das Integral des Skalarproduktes aus Flächennormalen und Verschiebungsdichte über eine Probefläche im Raum heißt Verschiebungsfluss für diese Fläche. ψ = ∫ D ⋅ dA A Der Zählpfeil muss in das Gebiet weisen, in das auch alle Flächennormalen weisen! Zeichnung 13 - 15 - Thomas Goldschmidt Merke: Feldtheorien Elektrostatik 1) Der Verschiebungsfluss ist ein Skalar und hat die Einheit As. 2) Die Bezeichnung „Fluss“ bedeutet nicht, dass durch die Probefläche etwas hindurch flösse. Man denke dabei eher an das durchdringt der Feldlinien durch die Fläche (Anzahl der Feldliliendurchtritte). Gaußscher Satz der Elektrostatik Das Integral des skalaren Produktes aus el. Verschiebungsdichte und nach außen gerichteter Flächennormalen, über eine geschlossene Hülle, die die Ladung Q umgibt, ergibt die Ladung Q. ∫ D dA = Q Es ist plausibel, dass bei der Aufblähung einer Potentialfläche, so dass sie ganz durch eine beliebige Hüllfläche geschoben erscheint, durch diese die Influenzladung Q schieben würde, wenn die geschlossene Potentialfläche metallisch materialisiert wäre. Zeichnung 14 Beispiel: Zwei ungleichnamige Punktladungen mit beliebigen Hüllflächen graue Fläche: D ∫ dA = − Q blaue Fläche: D ∫ dA = Q orange Fläche: D ∫ dA = 0 As Zeichnung 15 - 16 - Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Elektrostatik Ungeladene Metallkugel, zwischen zwei geladenen Kugeln Zeichnung 16 Die mittlere Kugel ist ungeladen, von ihr geht keine Feld erregende Wirkung aus. Die auf ihr durch Influenz entstandenen Ladungen ergeben zusammen 0 As. Es gibt genauso viele Feldlinieneintritte wie -austritte. Beispiel: Reihenschaltung von Kondensatoren Zeichnung 17 Q´ ist so groß, dass die elektrische Feldstärke im Metall der mittleren Elektroden 0 V/cm ist. Mit nur geringen Abständen zwischen den äußeren und inneren Elektroden, ist ∆ Q = 0As wo von man bei der Reihenschaltung von Kondensatoren ausgeht. - 17 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.8 Berechnung der elektrischen Feldstärke einer Punktladung E = E ⋅ er D= E ⋅ ε ∫ D dA = ∫ D⋅ e r ⋅ e N ⋅ dA = Q Zeichnung 18 Es ist grundsätzlich zweckmäßig solche Flächen zu wählen, für die das Skalarprodukt er ⋅ e N entweder 1 oder null ist. Wählt man eine Potentialfläche so ist das Skalarprodukt 1. ∫ D dA = ∫ D⋅ e r ⋅ e N ⋅ dA = ∫D dA = Q D ⋅ 4 π r² = E ⋅ ε ⋅ 4 π r² = Q Q E= ε ⋅ 4 π r² Beispiel: F = q⋅ E ⇒ E = Q r ⋅ ε ⋅ 4 π r² r Die Kraftwirkung einer Punktladung q im Aufpunkt P mit dem abstand r von der Felderregenden Punktladung. ⇒ F = q ⋅ Q r ⋅ ε ⋅ 4 π r² r - 18 - Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Elektrostatik Überlagerung von elektrischen Feldstärken Zeichnung 19 Zunächst geht man aus von der Addition (Überlagerung) der Kräfte, die auf die Probeladung wirken. Genauso addieren sich aber auch die Feldstärken. E = E1 + E 2 = Beispiel: Q1 r1 Q2 r2 ⋅ + ⋅ ε ⋅ 4 π r1 ² r1 ε ⋅ 4 π r2 ² r2 Linienladung, mit konstanter Linienladungsdichte Zeichnung 20 Die Feldlinien sind lauter radiale Strahlen, die in einer Ebene senkrecht zu der Achse (Linie) stehen. In Ebenen, parallel zu dieser Ebene, ergibt sich genau das gleiche Feldbild solange der Abstand dieser Ebene weit genug vom Ende dieser Linie entfernt ist bzw. die Linie unendlich lang ist. Es liegt ein so genanntes parallelebenes Feld vor. Potentialflächen sind hier Mantelflächen von konzentrischen Zylindern um die Linie. - 19 - Thomas Goldschmidt ∫ Feldtheorien D ⋅ dA = ∫ D ⋅ dA + Mantel ∫ D e ⋅ e N dA + ∫ D dA = λ ⋅ l Mantel ∫ D ⋅ dA + D ⋅ dA = Q = λ ⋅ l ∫ Boden ∫ Elektrostatik Deckel D e ⋅ e N dA + Boden ∫ D e ⋅ e N dA = λ ⋅ l Deckel Mantel D⋅ 2π ρ ⋅ l = λ ⋅ l D⋅ 2π ρ = λ E = λ 2π ρ ε mit D = E ⋅ ε E= - 20 - ρ ⋅ 2π ρ ε ρ λ fo lg t : Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.9 Arbeit einer Kraft Beschreibung eines Weges: - - Es wird eine Wegkoordinate s gewählt, deren Betrag die Weglänge vom Bezugspunkt Pa zum Wegpunkt P ist und deren Vergrößerung eine positiv zu nennende Durchlaufungsrichtung definiert. Einem Wegelement wird ein Vektor ∆ S zugeordnet. 1. 2. 3. - Der Vektor sei Tangentenvektor. Die Richtung des Vektors ∆ S soll die Richtung der aktuellen Durchlaufung des Elementes sein. Sein Betrag soll gleich der Länge des Wegelements sein. Es wird ein Tangenteneinheitsvektor et im Punkt P an den Weg in positiver Durchlaufungsrichtung eingeführt. ∆ s = ∆ s et ∆ s = sv + ∆ − sv > 0 ∆ s = sv − sv + ∆ < 0 bei positivem Durchlauf bei positiven Durchlauf Kraftkomponente in Richtung oder Gegenrichtung des Weges Ft = Ft et Ist die Kraftkomponente parallel (Ft > 0N) oder antiparallel (Ft < 0N) zum Wegelementvektor für jeden Wegpunkt konstant, so gilt für das Wegstück: ∆ W = Ft ⋅ ∆ s - 21 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Diese Größe lässt sich auch durch ein Skalarprodukt ausdrücken: ∆ W = ∆ s ⋅ Ft = ∆ s et ⋅ Ft ⋅ et = ∆ s ⋅ Ft ⋅ cos (α ) Erfordern die Kraft oder der Weg Unterscheidungen von endlich vielen Wegabschnitten, für welche die obigen Vorraussetzungen erfüllt sind, so gelten: W = n ∑ i= 1 F i ⋅ ∆ si = n ∑ i= 1 Fi ⋅ eti ⋅ ∆ si Sind solche Änderungen der Kraft bezüglich Betrag und Stellung zum Wegelementvektor von einem Wegpunkt zum anderen gegeben, so kann eine Aufteilung des Weges in lauter kleine Wegstücke und die Bildung obiger Summe dazu nur eine Näherung der Arbeit der Kraft ergeben. Verfeinerung der Aufteilung, Übergang zum Integral: W = Pe ∫ Pa F ⋅ ds = Se ∫ Sa - 22 - F ⋅ et ⋅ ds Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.10Elektrische Spannung Zeichnung 21 Bei dem Bewegen einer Probeladung, in einem durch eine Punktladung erzeugten elektrischen Feld, muss Arbeit verrichtet oder aufgenommen werden. Allgemein gilt: W = Pe ∫ F ds = PA Beispiel: se q ⋅ E ⋅ ds ∫ sA Die Arbeit einer Probeladung in Richtung einer Feldlinie Zeichnung 22 - 23 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Die Arbeit einer Kraft längs des Weges von P1 nach P2 berechnet sich folgender maßen: W12 = s2 ∫ F ds = s1 s2 ∫ s2 F et ⋅ et ⋅ ds = ∫ F ds s1 s1 Es geht über in: r2 W12 r2 r2 Q Q⋅ q = ∫ F dr = ∫ q ⋅ E dr = q ∫ dr = ε ⋅ 4 π r² 4π ε r1 r1 r1 W12 = r r2 1 Q ⋅ q − 1 2 Q⋅ q 1 1 − dr = ⋅ = ∫r r ² 4 π ε r 4 π ε r r1 r2 1 1 Q⋅ q 1 1 − 4 π ε r1 r2 Mann kann feststellen, wenn q verdoppelt wird, wird auch die Arbeit W12 verdoppelt. Daher gibt man eine auf q bezogene Größe an. Von dem Beispiel losgelöst, gelangt man zu der Definition der elektrischen Spannung. Die Größe, welche sich ergibt, indem die Arbeit W12 der elektrischen Kraft auf eine punktförmige Probeladung für die Bewegung von einem Punkt P1 im elektrischen Feld zu einem Punkt P2 durch die durch die Probeladung dividiert wird, wird als elektrische Spannung U12 zwischen den beiden Punkten bezeichnet. U 12 = W12 q P = P 1 2 ⋅ F ds q P∫1 U 12 = = P2 ∫ E ds P1 Der Zählpfeil für U12 wird vom Punkt P1 zu dem Punkt P2 angesetzt. Zeichnung 23 - 24 - 1 2 ⋅ q ⋅ E ds q P∫1 Thomas Goldschmidt Merke: Feldtheorien Elektrostatik Die Spannung zwischen zwei Punkten ergibt sich als Wegintegral der Feldstärke. Man kann nun jedem Punkt im Raum eindeutig eine Spannung gegenüber eines gemeinsamen Bezugspunktes zuordnen (elektrisches Potential). .1.11Elektrisches Potential Das elektrische Potential φ1 in einem Punkt P1 im elektrischen Feld ist gleich der Arbeit W10 der Feldkraft, wenn eine Punktladung von diesem Punkt zum Bezugspunkt P0 gebracht wird, geteilt durch die Ladung. ϕ1 = W10 = U 10 q Potential = Spannung gegenüber einem Bezugspunkt Merke: Für einen positiven Ladungsträger ist die Lage in einem Punkt im Feld, dem ein positiveres Potential gegenüber einem anderen Punkt zugeordnet ist, verbunden mit einem Zustand höherer potentieller Energie als in dem anderen Punkt. ( Bewegung gegen die Abstoßung, Anstieg der Arbeit der mechanischen Kraft.). Für einen negativen Ladungsträger wächst die potentielle Energie mit einer Bewegung zu einem Punkt niedrigeren Potentials (Bewegung entgegen der Anziehung, Anstieg der Arbeit der mechanischen Kraft). Die Arbeit der elektrischen Kraft auf eine positive Probeladung wird größer, wenn diese von einem Punkt höheren Potentials zu einem Punkt niedrigen Potentials gelangt. Die Arbeit der elektrischen Kraft auf eine negative Probeladung wird größer, wenn diese von einem Punkt niedrigen Potentials zu einem Punkt höheren Potentials gelangt. - 25 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Potentialfunktion Die Zuordnung des elektrischen Potentials zu jedem Punkt des Raumes wird Potentialfunktion genannt. P, beschrieben durch r φ : Elektrisches Potential am Punkt P φ : Potentialfunktion r : Ortsvektor zum Punkt P Die Potentialfunktion ist die mit -1 multiplizierte und durch die Wahl des Bezugspunktes speziell gewählte Stammfunktion zum Integranden des Wegintegrals der elektrischen Feldstärke mit variabler oberer Grenze. P P0 P0 P ϕ = − ∫ E ds = ∫ E ds = φ ( r ) Spannung zum Bezugspunkt P0 Die Wegintegration ist unabhängig vom gewählten Weg vom Bezugspunkt zum Punkt P. Die elektrische Spannung zwischen zwei Punkten P1 und P2 ergibt sich zu: P2 Po P2 P2 P1 P0 P0 P1 P1 P0 P0 P0 P1 P2 U 12 = ∫ E ds = ∫ E ds + ∫ E ds = ∫ E ds − ∫ E ds = ∫ E ds − ∫ E ds U 12 = ϕ 1 − ϕ Merke: 2 Die Potentialfunktion beschreibt ein Skalarfeld! - 26 - Thomas Goldschmidt Beispiel : Feldtheorien Elektrostatik Punktladung als Feld erregende Ladung Zeichnung 24 Der Weg führt von P0 nach P1, und anschließend nach PA. Das Wegstück von P1 nach PA liefert keinen Beitrag, denn es gilt: U1A = PA ∫ PA E ds = ∫ P1 E= ϕ ϕ A A E et ds P 1 Q Q = − ∫ ⋅ e ds = − ( ∫ ⋅ e et ds + ε ⋅ 4 π r² ε ⋅ 4 π r² P0 P0 = φ ( rA ) = − ( P1 E= mit Einheitsvektor e in Feldlinienrichtung . PA ( rA ) E ⋅ et = 0 P1 Q r ⋅ ε ⋅ 4 π r² r = φ mit E ⊥ et ⇒ Q ∫P ε ⋅ 4 π r ² ( − 1) ds + 0 PA Q ∫P ε ⋅ 4 π r ² ⋅ 0 ds ) = 1 PA ∫ε P1 sA ∫ε s0 Q ⋅ e et ds ) ⋅ 4 π r² Q ds ⋅ 4 π r² Auf dem interessierenden Wegabschnitt lässt sich s durch r ausdrücken. - 27 - Q ⋅e ε ⋅ 4 π r² Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik ds = −1 ⇒ ds = − dr dr Untere Grenze : r = r0 − s0 = r0 s = r0 − r r = r0 − s1 = rA Obere Grenze : ϕ = φ A = s1 ( rA ) Q Q = − ∫ dr = − ε ⋅ 4 π r² ε ⋅ 4π s0 rA ∫ r0 1 Q dr = − r² ε ⋅ 4π 1 rA − + C r r 0 Q Q − ε ⋅ 4 π rA ε ⋅ 4 π r0 Man erkennt, dass man den Bezugspunkt P0 auch ins Unendliche verschieben kann. Die Bezeichnung für den speziellen Punkt PA wird nun ersetzt durch eine Bezeichnung für einen allgemeinen Punkt, der interessieren könnte, nämlich P. φ = Q ε ⋅ 4π r Konturlinien symbolisieren die Potentialflächen Zeichnung 25 - 28 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.12Potentialflächen Wird eine Probeladung senkrecht zu den Feldlinien bewegt, so verrichtet die elek. Feldkraft keine Arbeit. Die Gesamtheit aller Punkte gleichen Potentials, ergibt im R³ eine Potentialfläche. Konturlinien solcher Flächen heißen Potentiallinien. Zwischen den Punkten zweier ausgewählten Potentialflächen herrschen die gleichen Spannungen. Beispiel: Linienladung Zeichnung 26 Der Weg geht von P0 nach PA. ρ λ ⋅ = ⋅ e 2π ρ ε ρ 2π ρ ε E= ϕ λ sA A = − ∫ E ds = − s0 Mit : ϕ A sA ∫ s0 λ 2π ρ ε e et ds = − sA ∫ s0 λ 2π ρ ε ds s= ρ λ = − 2π ε SA 1 ∫ρ dρ Weitere Schritte ausgelassen. s0 - 29 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Allgemeines Potential der Linienladung im Punkt P im Abstand ρ . ρ λ ϕ = φ = − ln 2π ε ρ0 Zeichnung 27 Zeichnung 28 - 30 - Elektrostatik Thomas Goldschmidt Frage: Feldtheorien Elektrostatik Wie ändert sich das Potentiallinien Bild wenn ein anderer Bezugspunkt gewählt wird. Die Potentialflächen (-linien) – Konfiguration ändert sich mit Wahl eines anderen Bezugspunktes nicht. Alle Potentialwerte ändern sich um dieselbe Konstante. Insbesondere bleiben Potentialdifferenzen (Spannungen) zwischen zwei Punkten unverändert. P ϕ = − ∫ E ds Nun soll P1 neuer Bezugspunkt sein : P0 ϕ~ = − P ∫ E ds − P1 P0 ∫ E d − P1 Beispiel: P ∫ E ds = k + ϕ P0 Zwei Betragsgleiche, aber Vorzeichenverschiedene Felderregende Punktladungen. Zeichnung 29 ϕ = − P2 ∫ E ds = − P1 P2 ∫ P1 ( E1 + E 2 ) ds = − P2 ∫ E1 ds − P1 P1 → ∞ ϕ = Q 4π ε 1 1 − r1 r2 - 31 - P2 ∫E P1 2 ds = Q −Q + 4 ε π r1 4 π ε r2 Thomas Goldschmidt Merke: Feldtheorien Elektrostatik Die Überlagerung der Potentiale ist eine einfache Skalare Addition. Während bei der Überlagerung der Feldstärken Vektoren Addiert werden. Für dieses Beispiel gilt weiter, da für die einzelnen Ladungen der Ort, für das Potential 0V schon definiert worden ist, ergibt er sich hier zwangsläufig. ϕ = 0V ⇒ 1 1 1 − = 0 m r1 r2 ⇒ r1 = r2 ∨ r1 → ∞ ∧ r2 → ∞ Wenn r1 gleich r2 ist, dann wird die Fläche durch die Mitte der Verbindungslinie und senkrecht zu ihr definiert. Q ϕ = 4π ε 1 1 ! − = konst. r1 r2 1 1 k − = l r1 r2 ϕ = ⇒ ⇒ Q 4π ε r1 = k l mit k ∈ ± N r2 r 1+ 2 k l Lässt man nun r2 bei einem vorgegebenen Wert l, verschiedene Werte von k durchlaufen, so gehört zu jedem r2 ein Wert von r1. Wenn die zugehörigen Kreise Schnittpunkte haben, so liegen sie auf der Potentialfläche mit dem vorgegebenen Wert. Es ergeben sich keine Kugeloberflächen, aber die Flächen nähern sich Kugeloberflächen an, je näher sie an den Punktladungen sind. Diskussion r1 = r2 mit r1 + r2 = l ⇒ ϕ = 0V r1 → 0m mit r1 + r2 = l ⇒ ϕ =+ ∞ r2 → 0m mit r1 + r2 = l ⇒ ϕ =−∞ Zeichnung 30 - 32 - Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Elektrostatik Der Grenzfall eines Punkdipols Die beiden Punktladungen aus dem vorigen Beispiel werden nun zusammen gerückt, wobei gleichzeitig die Ladung Q vergrößert wird, so dass gilt: l → 0m ∧ Q → ∞ Zeichnung 31 Laufen nun die zwei Ladungen eng zusammen dann gilt ungefähr: r1 ≈ r ϕ = Q 4π ε und r2 ≈ r 1 1 Q = − r2 4π ε r1 und r2 − r1 r2 r1 ≈ r2 − r1 ≈ cos(α ) l Q 4π ε cos(α ) l r² Wird nun der Grenzübergang vollzogen so dass l → 0m und Q → ∞ As mit Q ⋅ l = cons . Dipolmoment und Dipol Der Dipol ist ein Vektor, dessen Betrag der des Dipolmomentes ist, und dessen Richtung von der negativen zur positiven Ladung im Grenzübergang zusammenrückenden Ladungen weist. p = Q l e ϕ = p cos(α ) 4 π ε r² - 33 - Thomas Goldschmidt ϕ = const. ⇒ Feldtheorien r= p cos(α ) 4π ε ϕ r= Elektrostatik p cos(α ) c Zeichnung 32 Man kann auch von zwei parallelen Linienladungen Betragsgleich und Vorzeichenverschieden ausgehen, und solch einen Grenzübergang durchführen, dann erhält man das künstliche Gebilde des Linien Dipols. - 34 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.13Gradient der Potentialfunktion Frage: Wie erhält man aus der Potentialfunktion die elektrische Feldstärke für einen beliebigen Punkt im Raum? Zeichnung 33 Hat man die Potentialfunktion gegeben, so kann aus ihr, die Feldstärke berechnet werden. Aus Analysis 2 hat der differential Operator „grad Skalarfunktion“ folgende Eigenschaften: Er steht senkrecht auf den Niveauflächen oder Potentialfläche von φ und zeigt in die Richtung des größten Zuwachses von φ . Abbildung 11 Mit der Eigenschaft, dass der Gradient rechtwinklig auf der Potentialfläche steht ist er perfekt geeignet zur Berechnung der Feldstärke. E = − grad φ ( x ; y ; z ;) - 35 - Thomas Goldschmidt Beispiel: ϕ = Q 4π ε Feldtheorien Elektrostatik Punktladung 1 r = Q 4π ε 1 x² + y ² + z ² Zwischenrechnung selbst durchführen. E = Q r Q e = 4 π ε r² r 4 π ε r² .1.14Spezielle Methoden der Feldberechung und Darstellung .1.14.1 Überlagerung Beispiel: Punktladungen Zeichnung 34 Bei Punktladungen, setzt sich die Resultierende Feldstärke aus der Vektorielen Addition der einzelnen Feldstärken zusammen. - 36 - Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Elektrostatik Nichtmetallische Kugel, mit gleichmäßig verteilten Ladungen auf der Oberfläche. Zeichnung 35 Die Berechnung läuft ab wie bei den Punktladungen. Beispiel: Nur jeweils eine metallische Kugel für sich betrachtet. Zeichnung 37 Zeichnung 36 - 37 - Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Elektrostatik Beide Kugeln zusammen im Raum Zeichnung 38 Es kommt nicht auf die Elektroden an, sondern auf die Verteilung der Ladung im Raum. Diese ist auf der einzelnen Kugel, eine andere, als in dem Fall, dass sich jeweils die Ladung der Kugel im Raum befindet. Merke: Die Überlagerung von Feldern einzelner Anordnungen ergibt nur dann das Feld der gesamten Anordnung von Felderzeugern, wenn die Verteilung der in die Rechnung eingebundenen Ladungen auf der einzelnen Anordnung ohne Gegenwart der anderen Felderzeuger durch die Gegenwart der übrigen Felderzeuger nicht verändert wird. - 38 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.14.2 Feldberechnung mittels Coulomb Integral Merke: Beispiel: Eine Linie, eine Fläche oder ein Raumgebiet wird in kleine Abschnitte aufgeteilt, deren Ladungen jeweils ersatzweise wie Punktladungen angesehen werden. Die elektrischen Feldstärken dieser Ladungen werden jeweils überlagert. Aus der Summe, die diese Überlagerung darstellt wird bei immer feiner werdender Aufteilung im Grenzfall ein Integral, das Coulomb-Integral genannt wird. Linienladung Zeichnung 39 Beispiel: Feld einer gleichmäßig in einer Ebene verteilten Ladung Zeichnung 40 Die horizontalen Komponenten der Kräfte, die von den Ladungen eines Ringes ausgehen, heben sich auf. Die vertikalen Komponenten addieren sich. - 39 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Bemerkung: Die Ladung ∆ A ⋅ DQ kann wie eine Punktladung angesehen werden, wenn ∆ A genügend klein ist. Fik = − Q q 4 π ε r² = − 1 ∆ Ai Dq q 4 π ε rk ² + a ² Die resultierende Kraft in Richtung en ist die Summe aller Teilkräfte Ft ik . Ft ik = Fik cos(α ) FRing k ≈ − mit : n ∑ i=1 mit ∆ Ai Dq q a n 1 ∑i = 1 4 π ε ∆ Ai cos(α ) = rk ² + a ( rk ² + a ) a rk ² + a ² = − Dq q a 4π ε ( rk ² + a ² ) n 3/ 2 ∑ i=1 ∆ Ai 2 π rk ∆ r ≈ Die gesamte Ebene wie in m Ringe aufgeteilt. Die Kraft der gesamten Ebene ist nun die Summe aller Ringe. Fm = − Dq q a m ∑ k= 1 4π ε ( rk ² + a ² ) 3/ 2 2 π rk ∆ r Der Übergang zum Integral: Fm = − Dq q a R 2ε ∫ ( r² 0 r dr 3/ 2 + a² ) ⇒ F= − Dq q a 1 − 1/ 2 + − ( R² + a² ) 2ε a Dehnt man die Fläche unendlich weit aus so dass R → ∞ wird die Feldkraft auf die Probeladung unabhängig von der Höhe a lim F R→ ∞ = − Dq q 2ε ⇒ E = - 40 - Dq F = − q 2ε Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Die Rechnung zeigt, dass das Feld auf einer Seite der Ebenen homogen ist, und auf der anderen Seite (anderen halb Raum) ebenfalls Homogen ist. Zeichnung 42 Zeichnung 41 Wenn man nun weis, dass in den beiden Halbräumen das Feld jeweils Homogen ist, dann kann man die Ergebnisformel auf andere weise viel leichter Herleiten. Und zwar wenn man den Gaußschen Satz der Elektrostatik benutz. Zeichnung 43 Legt man mittig in die Ebene einen Quader, so dass die Feldlinien die Deckflächen rechtwinklig durchdringen, dann liefern nur diese Flächen Beiträge für das Integral. - 41 - Thomas Goldschmidt Q= ∫ D dA Q = D Feldtheorien = ∫ D dA + Deckel ∫ dA = ∫ D dA = E= D e en dA + Deckel mit Dq = Deckel A Dq = D 2 ADeckel ∫ Stirn D 2 ADeckel Elektrostatik Q A und mit D = E ε Strin und A = ADeckel fo lg : Dq 2ε .1.14.3 Überlagerung der Felder zweier geladener Ebenen Zeichnung 44 - 42 - en dA ∫De Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Praktisch liegt dise Konfiguration bei dem Plattenkondensator vor. Zeichnung 45 Von einem Plattenkondensator spricht man wenn der Abstand der parallelen Platten sehr viel kleiner ist als der Plattendurchmesser (Größe der Platte). .1.15Das Prinzip der Materialisierung Ein elektrostatisches Feld ändert sich nicht, wenn man eine beliebige Potentialfläche durch eine dünne leitende Metallschicht ersetzt. Durch Influenz entsteht auf der inneren Fläche eine Ladung, die der umhüllten Ladung betragsmäßig gleich, dem Vorzeichen nach entgegengesetzt ist. Das Feld ändert sich außerhalb dieser Fläche auch dann nicht, wenn die umhüllte Ladung entfernt wird und eine solche Ladung auf die äußere Fläche gebracht wird, was bedeutet, dass die äußere Fläche auf das Potential gebracht wird, das der Potentialfläche entspricht, die durch sie materialisiert ist. Das Innere ist sodann feldfrei und kann ebenfalls materialisiert werden. Mit der Berechnung des elektrischen Feldes für eine Anordnung sind zugleich alle Anordnungen berechnet, die durch Materialisierung von Potentialflächen dieses Feldes gegeben sind. - 43 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.16Das Spiegelungsprinzip Ist das elektrische Feld einer felderzeugenden Ladungsanordnung in einem Halbraum zu berechnen, der von der anderen Hälfte durch eine gegenüber den Abmessungen der Ladungsanordnung als unendlich ausgedehnt anzusehen leitenden Fläche, so kann die Ladungsanordnung mit entgegengesetztem Vorzeichen der Ladung an der Ebene gespiegelt werden und das Feld berechnet werden. Auf diese Weise sind die Forderungen Potential 0 V für die Ebene und senkrechter Eintritt der Feldlinien in die Ebene erfüllt. Beispiel: Feld einer Punktladung gegenüber einer unendlich ausgedehnten Metallplatte Abbildung 12 Merke: Man erhält das elektrische Feld und das Potential einer Punktladung gegenüber einer geerdeten leitenden Ebenen, wenn man an dieser Ebene eine negative Punktladung spiegelt, und das Feld zwischen diesen beiden Ladungen berechnet. Beispiel: Zwei Linienladungen gegenüber einer leitenden Ebene Zeichnung 46 - 44 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Das Potential des Aufpunktes P gegenüber der leitenden Ebene berechnet sich wie folgt. Man bestimmt das Potential von P als Überlagerung der Potentiale von P zu P01 und P02. Da Die zwei Bezugspunkte auf einer Potentialfläche liegen, haben sie dasselbe potential, und deshalb kann man die einzelpotentiale bezüglich der zwei verschieden Bezugspunkte addieren. ϕ = − 1 2π ε ′ ′ λ 1 ln ρ 1 − λ 1 ln ρ 1 + λ 2 ln ρ 2 − λ 2 ln ρ 2 ρ ρ ρ ρ 01 01 02 02 ϕ = − 1 2π ε ρ ρ λ 1 ln 1 + λ 2 ln 2 ρ′ ρ′ 1 2 Die Feldstärke erhält man in dem man den Gradienten der Potentialfunktion bildet. .1.17Systematisches Zeichnen von Feld und Potentiallinien (Flächen) – die Randlinien (Oberflächen) der Leiter sind Potentiallinien (-flächen) – die Feldlinien (Verschiebungslinien) stehen senkrecht auf den Randlinien bzw. Oberflächen der Leiter – – die Potentiallinien/-flächen schneiden Feldlinien (Verschiebungslinien) überall senkrecht – Das systematische Zeichnen von Potentiallinien/-flächen folgt aus der Vorgabe einer konstanten Potentialdifferenz zwischen zwei benachbarten Potentiallinien/-flächen. Frage: Wie könnte man ein systematisches Zeichnen von Feld-oder Verschiebungslinien vereinbaren? Zeichnung 47 - 45 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Zu diesem Zweck wurden Kanäle gleichen Verschiebungsflusses eingeführt. Zeichnung 48 Durch diese Vorderung wird ein Kanal gleichen Verschiebungsflusses definiert. Nun kann man den gesamten Felderregten Raum in Kanäle gleichen Verschiebungsflusses zerlegen. Wobei von Kanal zu Kanal der gleiche vorgegebene Wert ψ gelten soll. Jedem Kanal wird nun eine Feldlinie oder Verschiebungslinie zugeordnet. Beispiel: Plattenkondensator I) Fall: Sehr großer Abstand der Platten. (Jede für sich betrachtet.) Zeichnung 49 II) Fall: Kleinerer Abstand Zeichnung 50 - 46 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Zeichnung 51 Für jeden Kanal wird jetzt eine Feldlinie vorgesehen, man erkennt, dass man hier genauso gut die Kanalbegrenzungslinien als Feldlinien ansehen könnte. IV) Fall: Sehr naher Abstand ( Plattenkondensator) Zeichnung 52 Hinweis, wird der Abstand der Platten verringert, so ändert sich deshalb die Feldstärke nicht. Das lässt sich aus der Betrachtung der Überlagerung der Feldstärken von zwei parallel gegenüberstehenden Ladungen erklären. Siehe Coulomb Integral, oder vergleiche mit dem Gaußschen Satz der Elektrostatik. Q= ∫ D dA = Q= E⋅ε ⋅ A ∫ D dA ≈ D ⋅ A ( A) ↑ wegen Randfeld Q ⇒ E = ε A Daraus folgt, das E nicht von dem Plattenabstand abhängt. - 47 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Für konst. Feldstärken lässt sich leicht die Spannung zwischen den Platten berechnen. U = P2 ∫ E ds = P1 s2 ∫ E ds = E ⋅ ( s2 − s1 ) = E ⋅ l s1 Merke: Gleiche Potentialdifferenzen zwischen zwei Potentiallinien (Flächen) bedeutet im Homogenen Feld gleichen geometrischen Abstand der Potentiallinien voneinander. Beispiel: Die Ladungen Q sei auf geprägt. Zeichnung 53 Wird nun der Plattenabstand halbiert, so muss sich die Spannung auch halbieren. U = konst. l ⇒ U = E⋅l l U2 = E ⋅ ⇒ 2 E= Zeichnung 54 Beispiel: Die Spannung sei aufgeprägt. - 48 - U 2 ⋅ 2 = U1 Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Zeichnung 55 U D= E⋅ε l U ε A Q = ⋅ ε ⋅A = U ⋅ l l E = Q= D⋅ A Vorgriff : ε A = C l Die Feldlinien haben hier den gleichen Abstand voneinander, wie die Kanalbegrenzungslinien. Man könnte deshalb auch die Kanalbegrenzungslinien als Feldlinien nehmen. Merke: In einem als Homogen anzusehenden Feldabschnitt ist der Betrag der Feldstärke umgekehrt proportional zum Abstand zweier benachbarter Potentiallinien (Flächen) wenn diese systematisch, das heißt für gleiche Potentialdifferenzen gezeichnet sind. Beispiel: Geschwenkte Metallplatte mit parallelen Längskannten. - 49 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Zeichnung 56 Wenn man absieht von der Existenz eines Randfeldes, dann erhält man für jede Ebene senkrecht zu den Längskannten das gleiche Potentiallinienbild. Es handelt sich also um ein parallelebenes Feld. Da die Feldlinien senkrecht stehen auf den Potentialflächen, folgt dass sie Kreisbogenstücke sein müssen. Die Kanäle des gleichen Verschiebungsflusses haben alle die gleiche Breite. Frage: Wie kann man die Kanäle genauer festlegen, um die systematische Angabe von Feldlinien besser realisieren zu können? .1.18Kästchenmethode für parallelebene Felder ψ : a: b: E~ Verschiebungsfluss zwischen zwei Verschiebungslinien abstand wischen zwei Verschiebungslinien Abstand zwischen zwei Potentiallinien 1 b D ~E ψ ~ a⋅D ~ Mit ψ konstant ist auch das Verhältnis Merke: a b a konstant. b Für ein parallelebenes Feld gilt: Der Verschiebungsfluss zwischen jeweils zwei Verschiebungslinien ist gleich groß, wenn die Verschiebungslinien so gezeichnet werden, dass neben den grundsätzlichen Regeln für das Zeichnen von Verschiebungslinien und Potentiallinien bei gleicher Potentialdifferenz zwischen jeweils zwei benachbarten Potentiallinien noch die Bedingung eines konstanten Verhältnisses von Potentiallinienabstand und Verschiebungslinienabstand eingehalten wird. Wird der Einfachheit halber - 50 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik a = 1 gewählt, so ergibt der Schnitt von zwei benachbarten b Verschiebungslinien und zwei benachbarten Potentiallinien eines homogenes Feld ein Quadrat (Kästchen), und im inhomogenen Feld mehr oder weniger ein Quadrat. Umso kleiner die Abstände gewählt werden, desto mehr nähert es sich einem Quadrat an. Zeichnung 57 Beispiel: Metallstab gegenüber Metallebene Zeichnung 58 - 51 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.19Kapazität und Dielektrikum Beispiel: Plattenkondensator Zeichnung 59 U = s2 ∫ E ds = si mit s2 ∫ E e e ds = E ⋅ ( s2 − s1 ) = E ⋅ l s1 D= E⋅ε und Q= ∫ D dA = D A fo lg t : Q = E ⋅ ε ⋅ A= ⇒ U ⋅ε ⋅ A l ⇒ Q = U ⋅ ε A l ε A = C l Für eine Anordnung von zwei metallischen Elektroden mit der Ladung Q >0As auf der Oberfläche der einen Elektrode und der Ladung – Q auf der Anderen Oberfläche. Das Verhältnis der Ladung dieser Elektroden zu der Spannung ebendieser nennt man die Kapazität C. D ∫ dA Q Hülle C = = U E ∫ ds Hülle: geschlossene Hülle um eine Elektrode. Weg: Weg von einer Elektrode zur anderen. Weg Der Zählpfeil ist von der Elektrode mit der positiven Ladung zur Elektrode mit der negativen Ladung an zusetzten. Sie ist abhängig von der Geometrie der Anordnung und dem Stoff zwischen den Elektroden. Der Faktor ε ist die Dielektrizitätskonstante oder elektrische Permitivität. Sie gibt die Möglichkeit den Einfluss des Stoffes zwischen den Elektroden zu beschreiben. Für Vakuum gilt: ε 0 = 8,854 ⋅ 10 − 12 - 52 - As Vm Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Der Stoff und der damit ausgefüllte Raum, zwischen den Feld erzeugenden Ladungen wird Dielektrikum genannt. Frage: Wieso kann ein Stoff zwischen den Elektroden überhaupt einen Einfluss haben? .1.19.1 Polarisation des Dielektrikums Der Einfluss des Dielektrikums beruht auf der Polarisation des Stoffes der isolierend sein soll. Je nach Kompliziertheit der Erscheinungen, die zu erläutern sind, kann eine komplizierte Vorstellung, d.h. ein kompliziertes Modell des Aufbau des Atoms oder ein einfaches Modell nötig oder ausreichend sein. Hier reicht die Vorstellung, dass die Elektronen insgesamt eine „Wolke“ negativer Ladungen um den positiven Kern bilden. Zeichnung 60 Der „Schwerpunkt“ der negativen Ladung fällt nun wenn kein äußeres Feld wirkt mit dem Positiven Kern zusammen. Ist hingegen ein äußeres Feld vorhanden, so wird die Anordnung verzerrt, es entsteht eine Verzerrungspolarisation des Dielektrikums. Zeichnung 61 Es entsteht ein Dipolfeld dass gegen das äußere Feld gerichtet ist. - 53 - Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Elektrostatik Plattenkondensator ohne Dielektrikum Zeichnung 62 Beispiel: Plattenkondensator mit Dielektrikum Zeichnung 63 Das Feld zwischen den Platten wird durch das Material geschwächt. Um auf den alten Feldstärkenwert zurückzukommen, und damit auf die alte Spannung, muss die Ladung auf den Platten vergrößert werden. Bei fest angelegter Spannung bedeutet das, dass zusätzliche Ladungen auf die Platten fließen. Der Nachschub an Ladungen bedeutet einen Additiven Anteil zur Verschiebungsdichte. D = ε0 E + P P ~E P κ P = E ⋅ κ ε0 ⇒ heißt Polarisation heißt Suszeptibilität D = ε 0 E + κ ε 0 E = ε 0 (1 + κ ) E = ε E ε = ε 0 (1 + κ ε r: ε : ) relative Dielektrizitätskonstante Dielektrizitätskonstante - 54 - = ε0⋅εr Thomas Goldschmidt Beispiele: Feldtheorien Luft ≈ 1 Porzellan ≈ 5,5 Glas ≈ 10 Öle ≈ 2,5 Bachelit ≈ 6 Wasser ≈ 80 Elektrostatik Gummi ≈ 2,6 Glimmer ≈ 8 Barium ≈ 1000-4000 .1.19.2 Der Einfluss von ε auf die Kapazität Das isolierende Material kann schon von vornherein aus Dipolen bestehen, die aber, solange kein äußeres Feld vorhanden ist, regellos gerichtet sind. (keine Ausrichtung der Moleküle) Wird dieses Material nun einem elektrischen Feld ausgesetzt, so stellen sich diese Dipole im Mittel mehr oder weniger in eine durch das Feld gegebene Vorzugsrichtung. Dadurch wird die Gesamtfeldstärke im Material reduziert. Beispiel: Merke: Wasser Der Einfluss des Dielektrikums auf die Kapazität resultiert aus einer Reduktion der Feldstärke durch Ausrichtung von vorhandenen Dipolen (Orientierungspolarisation) oder Entstehung von Dipolen oder Verschiebung von negativen und positiven Elementarbestandteile der Atome oder Moleküle gegeneinander (Verschiebungspolarisation, Verzerrungspolarisation). Für Feldstärken bestimmter Größe, Punkt für Punkt, auf dem Integrationsweg von einer Elektrode zur anderen, d.h. einer bestimmten Spannung zwischen ihnen ist daher eine größere felderzeugende Ladung erforderlich, als im Falle des Vakuums zwischen den Elektroden. Also wird die Kapazität größer. - 55 - Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Elektrostatik Koaxialkabel Zeichnung 64 Das Feld zwischen den konzentrischen Zylinder Elektroden, kann man sich entstanden denken, durch metallische materialisierte Potentialflächen des einer Linienladung. Feldstärke einer Koaxialleitung Q= ∫ D dA = Zylinider ∫ D e e dA + 2 Mantel ∫Dee n dA Deckel mit e ⊥ e und D konstant bei allen dA folgt für ρ 1 ≤ ρ ≤ ρ 2 : Q = D 2π lρ ⇒ E= Q 2π lρ ε für ρ < ρ 1 : ∫ D dA = 0 ⇒ D und E = 0 Innenlaeiter Dies gilt, dar sich die Ladungen an der Oberfläche befinden, und nicht im Metall inneren. für ρ > ρ 2 : D ∫ dA = Q − Q = 0 ⇒ E und D = 0 Außenbereich Merke: Elektrische Felder sind nur im Leiterzwischenraum vorhanden. Kapazität einer Koaxialleitung - 56 - Thomas Goldschmidt C = Q = U 12 s2 ∫ Feldtheorien Q = E ds Q s2 ∫ 2π s1 Beispiel: s1 Q ds lρ ε = 2π ε 1 ρ2 1 ∫ρ Elektrostatik = dρ ρ1 2π ε l ρ ln 2 ρ1 Kugelkondensator Zeichnung 65 Elektrische Feldstärke ∫ Q= D dA = Kugel ∫ D dA = D 4 π r ² ⇒ E= Kugel Q 4 π r² ε Kapazität C= P2 ∫ Q = E ds P1 Beispiel: Q s2 ∫ E ds s1 = Q r2 ∫ 4π r1 Q dr r² ε = 4π ε 1 1 − r1 r2 Mehrschichtplattenkondensator mit parallelen Schichten - 57 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Zeichnung 66 Q= ∫ ε ε E A D dA = D ⋅ A = r1 0 1 ε r 2 ε 0 E2 A ⇒ für 1. Schicht 2. Schicht E1 ε 1 = E 2 ε 2 = D Auf Grund des Gaußschen Satz der Elektrostatik bleibt bei dieser Anordnung der Verschiebungsfluss gleich. Anschaulich gesehen, kann man die Grenzfläche von dem einen Dielektrikum zum anderen da sie Potentialflächen sind, auch metallisch materialisiert vorstellen. Eine solche Anordnung ist dann ganz klar eine Reihenschaltung von zwei Kondensatoren. Zeichnung 67 - 58 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.20Grenzflächen .1.20.1 Verhalten der Feldstärke in Grenzflächen Zeichnung 68 Die Vektoren sind so angesetzt, dass ihre Projektionslinien nicht in Deckung sind. Der geschlossene Weg soll Teile haben, welche in beiden Gebieten verlaufen. Vereinbarung: E1 werde mit der Spitze dem Punkt P zugeordnet und E 2 mit dem Ende weg. Die allgemeine Linie vergrößert: Zeichnung 69 Die Höhe des rechteckigen Weges sei extrem viel kleiner, als die Länge. Die Länge sei so klein, dass die Feldstärken sich praktisch für die Webabschnitte nicht ändern. P2 P3 P4 P1 ∫ E ds = ∫ E ds + ∫ E ds + ∫ E ds + ∫ E ds = 0V P1 P2 P3 P4 Das geschlossene Wegintegral in einem Konservativen System ist 0!!! - 59 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien ∫ Elektrostatik E ds ≈ E1 ⋅ ∆ s1 + E 2 ⋅ ∆ s 2 ∆ s1 = − ∆ s1 et ∆ s 2 = ∆ s2 et ∆ s1 = ∆ s2 = ∆ s Die Tangentialkomponente der elektrischen Feldstärke: E1t = ( E1 et ) et E 2t = ( E 2 et ) et 0V ≈ − E1 ∆ s1 et + E 2 ∆ s2 et = ( E2t − E1t ) ∆ s Zieht man nun den Weg auf den Punkt P zusammen, wobei die Höhe immer extrem kleiner als die Breite sein soll, so wird ≈ durch = ersetzt und es gilt: E1t = E 2t Dies gilt nur, wenn die Ebene welche von den Vektoren Aufgespannt wird rechtwinklig auf der Grenzfläche liegt. Merke: Die Tangentialkomponenten der elektrischen Feldstärken verhalten sich stetig in der Grenze zwischen zwei Dielektrikum. .1.20.2 Verhalten der Verschiebungsdichte in Grenzflächen Zeichnung 70 - 60 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik Es wird eine Hülle um den Punkt P gewählt derart, dass der Deckel dieser dosenförmigen Hülle im Gebiet 2 (E2) liegt und der Boden im Gebiet 1 (E1) liegt. Die „Höhe dieser Dose kann stets sehr viel kleiner gewählt werden, als der Durchmesser. Der Durchmesser soll aber schon sehr kleiner gewählt werden, nämlich so, dass die Verschiebungsdichte im Gebiet 2 bzw. Gebiet 1 für Punkte des Deckels bzw. des Bodens praktisch als jeweils konstant angesehen werden kann. D1 = D1t e t + D1n en Q= Q ≈ ∫ D dA = 0 As = ∫ D dA Deckel Q ≈ D2 = D2t et + D2 n en ∫ ∫ D dA + Mantel + ∫ D dA = ∫ ( D 2t Boden D2 n dA + Deckel ∫ D dA + Deckel ∫ D dA Boden et + D2 n en ) dA + Deckel ∫ ∫ (D 1t et + D1n en ) dA Boden D1n dA Boden Q ≈ ( D2 n − D1n ) ∆ A ≈ 0 As Stellt man sich vor, dass ∆ A gegen null geht, so wird aus ≈ ein =. ⇒ Merke: D2 n = D1n Die Normalkomponenten der Verschiebungsdichte ist Stetig in der Grenze zwischen zwei Dielektrika, wenn die Grenzfläche keine ursprüngliche felderzeugende Ladung trägt. Zeichnung 71 - 61 - Thomas Goldschmidt Feldtheorien Elektrostatik .1.20.3 Zusammenhang zwischen Verschiebungsdicht und Feldstärke in Grenzflächen D1t E ε ε = 1t 1 = 1 D2t E2t ε 2 ε2 E1n E2 n D1n ε1 ε = = 2 D2 n ε1 ε2 Da der Feldstärkevektor Tangentenvektor an die Feldlinie ist, ebenso wie die Verschiebungsdichte, ergeben sich in Punkt P in der Grenzfläche, zwei Tangentenvektoren. Das bedeutet, für den Fall das die Feldstärken nicht senkrecht zu den Grenzflächen stehen einen knick in der Feldlinie. .1.20.4 Brechungsgesetzt für Feldlinien und Verschiebungslinien in Grenzflächen Zeichnung 72 tan(α 1 ) = E1t E1t = D1n E1n ε1 tan(α 2 ) = D1n = D2 n E1t ε 1 E2t ε 2 = tan (α 1 ) tan(α 2 ) tan(α 1 ) ε = 1 tan(α 2 ) ε2 - 62 - E2t E2t = D2 n E2 n ε2 Thomas Goldschmidt Merke: Merke: Feldtheorien Elektrostatik Die Tangentialkomponente der Verschiebungsdichte ändert sich beim Durchgang durch die Grenzfläche zweier Materialien verschiedener Dielektrizität wie die Dielektrizitätskonstante. Die Normalkomponenente der elektrischen Feldstärke ändert sich beim Übergang durch die Grenzfläche umgekehrt wie die Dielektrizitätskonstante. Die Tangenswerte zu den zwei Winkeln zwischen der elektrischen Feldlinie (Verschiebungslinie) im Durchgang durch die Grenzfläche zweier Gebiete unterschiedlicher Dielektrizität und der Flächennormalen verhalten sich wie die Dielektrizitätskonstante. Bei einem Übergang in ein Gebiet mit kleinerer Dielektrizitätskonstante sind die elektrischen Feldlinien zur Normalen hin gebrochen zu zeichnen. .1.21Energie im elektrischen Feld Beispiel: Berechnung der Kondensatorenergie aus dem Ladevorgang Schaltung 1 Aus dem Grundlagenlabor ist die Funktion der Kondensatorspannung in Abhängigkeit von der Zeit bekannt: t − τ u c = U q 1 − e Aus Physik gilt: W = ∫p (t ) dt Übertragen bedeutet das: t t du W = ∫ u c ⋅ ic dt = ∫ u c C c dt dt 0s 0s ⇒ W = uE ∫C uA - 63 - u c du c = 1 C (U E − U A ) ² 2 Thomas Goldschmidt Merke: Feldtheorien Elektrostatik Die Energie einer beliebigen Kondensatoranordnung lässt sich aus seiner Spannung oder Ladung errechnen. W = 1 1 Q² C U² = 2 2 C .1.21.1 Energiedichte Beispiel: Plattenkondensator W = 1 1 Aε 1 C U² = E² d ² = E² ε V 2 2 d 2 V ist das Volumen des erregten Raumes. Die Energiedichte allgemein: W 1 1 D² = ε E² = ∆V 2 2 ε Allgemeine Elektroden Anordnung Der elektrisch erregte Raum wischen den Elektroden, kann zerlegt werden in Kanäle gleichen Verschiebungsflusses. Diese Kanäle werden durch die Potentialflächen zerlegt in Abschnitte. Es ist nicht erforderlich das die Elektronen die Ladungen Q und –Q tragen. Wenn die Zerlegung fein genug ist, kann ein Kanalabschnitt aufgefasst werden, wie ein Plattenkondensator, wenn man die Potentialflächen sich metallisch materialisiert denkt. Die Summe aller kleinen Kondensatorenergien, ergibt die gesamt Energie. W = 1 2 ∫ε E ² dV (V ) Das Integral kann man nun natürlich auch ausrechnen ohne noch an die Zerlegung des Raumes durch Kanäle zu denken. Merke: Die Energiedichte im Raum ist dort am Größten, wo die größte Feldstärke auftritt. Das Integral der Energiedichte über das Volumen zwischen den Felderregenden Ladungsanordnungen ergibt die Energie welche zur Ladungstrennung erforderlich war. Diese wird als im Feld gespeichert angesehen. Beispiel: Eine Probeladung wird im elektrischen Feld beschleunigt, das heißt seine Kinetische Energie wird größer. Diese Energie muss von dem Feld gekommen sein. - 64 - Thomas Goldschmidt 2 Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Das stationäre Strömungsfeld Merke: Das elektrostatische Feld stellt eine Beschreibung des durch Probeladungen erfahrbaren Einflusses voneinander getrennter, etwa auf Elektroden befindlicher Punkte des nicht mit einem Medium oder mit einem nichtleitenden Medium erfüllten Raumes dar. Alle Ladungen sind dabei ruhend. Wird der Raum mit leitendem Material ausgefüllt, so bewirkt ein Stromfluss eine Neutralisierung dieser Ladungen auf den Elektroden und damit eine Beseitigung des Zustandes der elektrischen Erregung, wenn nicht durch zeitlich ununterbrochene Arbeit die Trennung von Ladungen und damit auch der Stromfluss aufrecht erhalten werden kann. Dann ist jeder Punkt des Raumes nicht nur durch eine Feldstärke und Potential charakterisiert, sondern auch durch eine Ladungsströmung. Verändert sich diese zeitlich nicht, so spricht man von einem stationären elektrischen Strömungsfeld. Beispiel: Kondensator Zeichnung 73 Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Punktladung Zeichnung 74 Im Material tritt das Feld auf, wie es von den beiden betragsgleichen, Vorzeichen verschiedenen, sich gegenüberstehenden Punktladungen her bekannt ist. .2.1 Strom Definiert man den Strom I als Quotient der in der Zeit ∆ t durch eine Messfläche hindurch tretenden Ladungen ∆ Q , ∆Q I= ∆t so ergibt sich folgende Beziehung für den Ladungstransport im Metalldraht: Abbildung 13 ρ0 ∆V ρ0 A∆x ρ0A v ∆t ∆Q I= = = = = ρ0 A v ∆t ∆t ∆t ∆t Bei stationären elektrischen Strömungen bleibt die Ladungsgeschwindigkeit v konstant. In mm metallischen Leitern liegt die Driftgeschwindigkeit in der Größenordnung von . s Bei nichtstationären Ladungsströmungen ist der Strom dann: i= dQ dt Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.2 Stromdicht In GdE 1 ist die Stromdichte für den Fall, dass die Driftgeschwindigkeit der Ladungen senkrecht zur Fläche steht, die von ihnen durchsetzt wird, definiert als: J≈ Merke: ∆ I dI ⇒ J = ∆A dA Die Stromdichte wird definiert als Vektor in Richtung der Strömung positiver Ladungen die im Allgemeinen (isotrope Medien), mit der Richtung der Feldstärke übereinstimmt. Seine Länge ist der Betrag des Grenzwertes des Verhältnisses des Stromes durch eine Fläche zum Inhalt dieser, die den betrachteten Punkt, dem dieser Vektor zugeordnet werden soll enthält und senkrecht zur Strömungsrichtung steht wenn diese Fläche auf den Punkt zusammengezogen wird. .2.3 Zusammenhang zwischen Stromdicht und Stromstärke Wird das Skalarprodukt aus Stromdichte und Flächennormalen über eine Fläche im Strömungsfeld integriert, so ergibt sich der Strom durch diese Fläche. Der Strom ist im Gegensatz zur Stromdichte eine skalare Größe. Sein Vorzeichen gibt an, ob die Strömung positiver Ladungen durch die Fläche in das Gebiet, in das die äußeren Flächennormalen weisen und in das auch der Stromzählpfeil weisen muss, überwiegt. I = ∫ J dA Fläche A Zeichnung 75 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.3.1 Strom durch eine Potentialfläche Für die Potentialfläche gilt, dass die Driftgeschwindigkeit für Punkte dieser Fläche senkrecht zur Fläche steht, da die Driftgeschwindigkeit in Richtung der elektrischen Feldstärke weist. .2.3.2 Strom durch eine geschlossene Fläche Wählt man eine beliebige Hülle, so ist unmittelbar klar, dass der eintretende Strom gleich dem austretenden Strom ist. Wäre dies nicht so, dann müsste in dieser Hülle sich eine Quelle oder eine Senke befinden. Also muss gelten: div J = 0 b.z.w. ∫ J dA = 0 A Dies ist auch das allgemeine Kirchhoffsche Gesetz. Beispiel: Punktförmige Stromeinleitung bei weit entfernter Stromausleitstelle mit ringsum weit ausgedehnten gleichmäßigen leitfähigen Material. Zeichnung 76 Thomas Goldschmidt Feldtheorien ∫ J dA = Iq = ∫ 0A = ∫ J dA stationäre Strömungsfeld − Iq Hülle J e e dA = J A = J 4 π R ² Kugel J = Merke: Beispiel: Iq 4 π R² Linien, an deren Punkten der Stromdichtevektor Tangentenvektor ist, heißen Stromlinien. Sollen sie systematisch gezeichnet werden, so werden sie für Kanäle gleiches Teilstromes gezeichnet. Damit ist der Strom durch eine vorgegebene Probefläche sogleich als größer zu erkennen, wenn mehr Linien hindurch treten. Kugelelektrode im Erdboden Zeichnung 77 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.4 Das Ohmsche Gesetz in Elementarform Es soll nun ein Abschnitt eines solchen Kanals gleichen Stromes betrachtet werden. Zeichnung 78 Der Kanal soll so klein sein, das ∆ A` ≈ ∆ A ist. R AB = U AB l ≈ I Kanal ∆Aγ U AB I Kanal 1 ≈ l ∆A γ Nur ≈ weil ∆ A` ≈ ∆ A ist. ⇒ J ≈ γ E Ist der Kanalabschnitt genügend klein, so gilt: J = γ E Merke: Der Stromdichtevektor ergibt sich in isotropen Medien (d.h. solchen in denen γ nicht von der Richtung des Stromvektors abhängt). Durch Multiplikation des Feldstärkevektors mit der Leitfähigkeit. Es gilt weiter, wenn die Leitfähigkeit räumlich konstant ist, dann ist der Stromdichtebetrag dort am größten, wo der Feldstärkebetrag am größten und damit der Driftgeschwindigkeitsbetrag am größten ist. Die Spannung zwischen 2 Punkten im Strömungsfeld kann auch aufgefasst werden als der Spannungsabfall am Widerstand, den ein Kanal gleichen Stromes zwischen den Punkten darstellt, wobei die Punkte in den Endflächen liegen, die Potentialflächenabschnitte sein müssen. Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Kugelelektrode als Erder Zeichnung 79 r1 : Radius der Kugelelektrode r2 ∫ U R= = I r1 ∫ E dr = J dA J ∫r γ dr 1 r2 Iq = 1 γ r2 Iq ∫ 4π r1 Iq r² dr = 1 −1 1 r2 + C = 4π γ r 4π γ r1 A für r2 → ∞ R= Uq Iq ⇒ U 12 → U q gilt : 1 4 π γ r1 = Man erhält eine interessante Beziehung: R= U = I r2 r1 = J dA ∫ E dr ∫ A U 12 = ∫A E γ dA γ ε U 12 U 12 ε = Q γ ∫ E ε dA A ⇒ RC= τ = ε γ 1 1 − r1 r2 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.5 Beweglichkeit der Ladungsträger γ = ρQ v = ρQ b = ne b E ⇒ b= v E n : pro Volumen Die Beweglichkeit gibt an welche mittlere Driftgeschwindigkeit die Ladungsträger im elektrischen Feld erreichen. .2.6 Temperaturabhängigkeit der Beweglichkeit von Ladungsträgern Abbildung 14 Die Elektronen in einem Leiter werden durch die von außen aufgeprägte Feldstärke beschleunigt. Nach kurzer Wegstrecke (im Mittel die freie Weglänge S) stoßen die Elektronen jedoch mit den Elektronen der Gitteratome zusammen. Nach jedem Stoß durch das äußere Feld beginnt die Beschleunigung bei v = 0 von neuem (siehe folgende Abbildung). In der mittleren Zeit t zwischen zwei Stößen erreichen die Elektronen im Mittel immer die gleiche Endgeschwindigkeit. Die Hälfte der mittleren Endgeschwindigkeit ist die DurchschnittsGeschwindigkeit. v = Abbildung 15 ⇒ 1 e e t² E ⇒ v = τ E 2 me 2 me b= 1 e τ 2 me Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.7 Übertragung von Feldberechnung und Darstellungsmethoden der Elektrostatik Elektrostatik Gaußscher Satz ∫ D dA = Q Strömungsfeld Kirchhoffsches Gesetz ∫ J dA = 0 A J ∫ dA = I Hüllfläche ohne Stromzufuhr Bezugsrichtung ist die nach außen gerichtete Flächennormale. Eine punktförmige Elektrode: E = Q 4 π ε r² E= Iq 4 π γ r² Überlagerung für zwei punktförmige Elektroden: mit Q > 0As bzw. –Q mit zufließendem bzw. abfließenden Strom E = EQ + E − Q E = EI q + E− I q Zeichnung 81 Zeichnung 80 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Ebenso wie die Feldstärken überlagern sich auch die Verschiebungsdichte und die Stromdichte. Zwei parallele Linienelektroden Zeichnung 82 Zeichnung 83 Die Behandlung als zweidimensionales Problem(Parallelebenes Feld) ist nur möglich wenn die Leiter sehr lang sind im vergleich zu Abstand voneinander. Strömung kann nur in der leitenden Schicht vorhanden sein. Der Stromdichtevektor liegt in der Ebene, sei es die obere oder untere oder eine parallel dazwischen. In jeder parallelen Ebene erhält man das gleicheFeldbild. Die Formel für die Linienelektroden gilt deshalb auch, wenn die Linien sehr kurz sind. Zeichnung 84 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Für die Integration des Stroms über die blaue Hülle gilt für den Boden und für den Deckel ohne Näherung, dass die Stromdichte J und die Flächennormale en senkrecht zueinander stehen. Bewegt man nun die Prüfspitze so, dass das Voltmeter dabei ein und denselben Wert anzeigt, dann beweget sich die Spitze auf einer Potentiallinie. Mit der Prüfspitze kann man die Feldlinien ertasten. Die Formel gilt auch, wenn l immer weiter verkleinert wird und es sich letztlich um eine leitende Folie handelt. Eine Linienelektrode ∫ D dA = Q Hüllfläche Die Enden dieser Linienelektrode sind weit weg, so dass kein Betrag von den Enden her auftritt. E = Q 2π ε ρ ∫ J dA = I Ohne Leitungsdurchtrittsstelle Flächen des leitenden Materials senkrecht zu den Linienelektroden, d.h. kein Beitrag von den Deckflächen zu. E = I 2π γ ρ l Spiegelungsprinzip Zeichnung 85 Zeichnung 86 Dem Anbringen einer Spiegelladung mit entgegen gesetzten Vorzeichen entspricht das Anbringen einer Elektrode von der ein betragsgleicher Strom wegfließt, wenn er auf die tatsächliche Elektrode zufließt und umgekehrt. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.8 Kästchen Methode für parallel ebene Felder I a b = = = Strom zwischen zwei Stromlinien Abstand zwischen zwei Stromlinien Abstand zwischen zwei Potentiallinien 1 b J~ E I ~ aJ ~ a = const. b E~ z.B. a = 1 b Zeichnung 87 Die Kanäle gleichen Stromes sind Schichten mit der Dicke d. Jedes Kästchen hat den gleichen Widerstand. U E b E b b ρ RKätchen = = = = = I J A E γ A γ a d d mit 1 γ : Leitwert ρ : γ Merke: Die Berechnung von Widerstand bzw. Leitwert im Falle der Zerlegbarkeit des Körpers in parallele Schichten senkrecht bzw. parallel zu den Strömungslinien ist besonders einfach, wenn sich der Widerstand bzw. der Leitwert solch einer Schicht nach der Formel berechnen lässt, die von der Berechnung des Widerstandes eines Drahtes der Länge l und des Querschnitts A bekannt ist. Die Widerstände bzw. Leitwerte der Schichten werden addiert. Die Verfeinerung der Zerlegung führt im Grenzfall zum Integral. Thomas Goldschmidt R = P2 P1 = J dA Feldtheorien ∫ E dr U = I ∫ Fläche U r2 U = ∫ J e e d dr r1 r2 γ d ∫ E dr r1 stationäre Strömungsfeld U = γ d r2 U ∫ rπ r1 = dr 1 r γ d ln 2 π r1 .2.9 Bedingungen an Grenzflächen .2.9.1 Verhalten der elektrischen Feldstärke in Grenzflächen Wie in der Elektrostatik gilt auch hier: ds = 0V ∫E Merke: Die Strömungslinien beginnen und enden nicht auf den Elektroden, sondern sie sind auch in ihnen zu zeichnen, treten also aus ihnen aus bzw. in sie ein. Zeichnung 88 Merke: Die Tangentialkomponente ist in den Grenzflächen zweier Materialien mit zwei unterschiedlichen Leitfähigkeiten stetig. E t 1 = Et 2 Herleitung: Siehe „Verhalten der elektrischen Feldstärke in Grenzflächen vom Material unterschiedlicher Dielektrizität“, Elektrostatik. Dort müssen nur D durch J, und die Materialkonstanten ersetzt werden. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.9.2 Verhalten der Stromdichte in Grenzflächen Zeichnung 89 Analog folgt für die Stromdichte: ∫ Merke: J dA = 0 A Die Normalkomponente der Stromdichte ist in einer Grenzfläche zweier Materialien mit unterschiedlichen Leitfähigkeiten stetig. Alle Strömungslinien aus dem einen Gebiet sind in das andere Gebiet fortgesetzt zu zeichnen. J 2 n = J 1n Merke: Die Tangentialkomponente der Stromdichte ändert sich beim Übergang durch die Grenze zweier Materialien verschiedener Leitfähigkeit wie die Leitfähigkeit selbst. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.9.3 Berechungsgesetz für Strömungslinien Zeichnung 90 tan(α 1 ) = J 1t J 1n tan(α 2 ) = J 2t J 2n J J J γ E tan(α 1 ) γ = 1t 2 n = 1t = 1 t1 = 1 tan(α 2 ) J 1n J 2t J 2t γ 2 Et 2 γ 2 Merke: Die Tangenswerte zu den 2 Winkeln zwischen der Strömungslinie im Durchgang durch die Grenzfläche zweier Gebiete unterschiedlicher Leitfähigkeit und der Flächennormale, verhalten sich wie die Leitfähigkeiten. Aus der Formel erkennt man: Beim Übergang in ein Gebiet mit kleinerer Leitfähigkeit werden die Strömungslinien zur Normalen hin gebrochen, durch zu zeichnende Feldlinien erhalten wegen J = γ E den gleichen Knick. Beispiel: Erzeugung Kontaktierender Flächen als Potentialflächen Zeichnung 91 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Potentialflächen sind Flächen welche senkrecht auf Feldlinien stehen. das heißt: die Stirnflächen sind keine Potentialflächen. Nun sollen die Stirnflächen mit einer Schicht mit vergleichsweise gut leitendem Material versehen werden. Zeichnung 92 Erläuterung des Stromlinienverlaufs: Beim Übergang der Stromlinien in ein weniger gut leitendes Material werden diese zur Normalen hin gebrochen. Merke: Wird die Kontaktierung eines leitenden Körpers durch eine aufgebrachte (Aufgedampfte) Schicht sehr viel größerer Leitfähigkeit bewerkstelligt, dann ist deren Grenzfläche praktisch als Potentialfläche anzusehen. Der Spannungsabfall zwischen zwei Punkten in dieser Schicht ist dann sehr viel kleiner (theoretisch 0V in einer Potentialfläche), als für den Fall, dass der zweite Punkt im gleichen Abstand senkrecht zu dieser Fläche im Körper gewählt wird. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.10Elektrostatisches Feld Strom führender Elektroden Zeichnung 93 1. Fall, Schalter geöffnet: P2 ∫ E ds = P1 P4 ∫ E ds = U q P3 2. Fall, Schalter geschlossen: P2 ∫ P1 E ds > P4 ∫ E ds P3 Werden zwei Elektroden an eine Spannungsquelle gelegt, so entsteht zwischen ihnen das elektrostatische Feld. Auf ihren Oberflächen befinden sich Ladungen. Ihr Inneres ist Feldfrei, solange darin keine Ladungsströmung auftritt. Fließen in ihnen Ströme, dann ist die Tangentialkomponente der Feldstärke an der Oberfläche nicht mehr 0V/m. Da die Tangentialkomponente der elektrischen Feldstärke stetig ist, steht die Feldstärke außerhalb des Leiters an der Oberfläche nicht mehr senkrecht. Die Leiteroberfläche ist damit theoretisch nicht mehr Potentialfläche. Dort wo die Feldstärke zwischen Elektroden praktisch interresiert (Hochspannungstechnik), ist diese außerhalb des Leiters dem Betrag nach um etliche Zehnerpotenzen größer als im Leiter. So dass die Oberfläche praktisch weiterhin als Potentialfläche gelten kann. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .2.11Leistung und Arbeit im Strömungsfeld Das Strömungsfeld kann man zerlegen in Kanäle gleichen Stromes mit Abschnitten gleicher Spannung: Zeichnung 94 Für Prismatische Abschnitte: PAB ≈ ∆ ϕ ∆ I ∆ ϕ ∆ I sind für jeden Abschnitt gleich Volumen eines Abschnitts: ∆V ≈ ∆l ∆ A Leistungsdichte: PAB ∆ ϕ ∆I ≈ ≈ E J = E² γ = E J ∆V ∆A ∆ l ⇒ P= E dV ∫J (V ) ⇒ W = t1 ∫ p dt 0s Merke: Die Leistungsdichte im Strömungsfeld ist dort am größten, wo die Stromdichte bzw. Feldstärke dem Betrag nach am größten ist. Die Energie als Integral Leistung über der Zeit wird zumeist vollständig in Wärme umgesetzt. Es wird ständig Energie aus der Quelle über das elektrische Feld an die sich unter dem Einfluss des Feldes bewegenden Ladungsträger abgegeben, die diese wieder anders an das Material abgeben. Da das elektrische Feld nur solange vorhanden ist, wie die Strömung vorhanden ist, tritt keine Speicherung elektrischer Energie auf. Energiedichte: ρ = J⋅E Thomas Goldschmidt 3 Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Magnetostatik .3.1 Grundlegende Erscheinung Zwischen gewissen Eisenkörpern treten anziehende oder abstoßende Kräfte auf. Sind sie frei beweglich, stellen sie sich in Nord/Süd - Richtung ein. Das Ende das nach Norden zeigt wird Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Nordpol genannt. Gleichnamige Pole stoßen sich ab, und ungleiche Pole ziehen sich an. Abbildung 16 Die Kraftwirkung ist an den Polen am größten. Zu der Mitte hin wird sie immer kleiner. Abbildung 17 Zerteilt man solche Körper so erhält man keinesfalls Einzelpole. Abbildung 18 Die fortgesetzte Aufteilung führt gedanklich zu einem Elementarmagneten (Dipol). Abbildung 20 ungeordnet Abbildung 19 geordnet Sind diese ungeordnet, entsteht nach Außen, keine magnetische Wirkung. Sind diese ausgerichtet, dann entsteht eine große magnetische Wirkung nach Außen. Damit sich die Elementarmagneten ausrichten, müssen diese erst einmal, durch ein Fremdes Feld erregt werden. Je nach Werkstoff, bleibt ein großer (Hartmagnetisch) oder kleiner (Weichmagnetisch) Restmagnetismus zurück. Durch Zufuhr von Wärme, bis auf eine Werkstoffspezifische Temperatur, der Curie- Temperatur (Eisen 769°) oder durch stake Erschütterungen wird der Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Restmagnetismus verstört. Durch hindurchführen von Wechselmagnetfeldern, kann ebenso der Restmagnetismus gelöscht werden. Solch ein Magnet, z.B. eine Magnetnadel, wird auch in der Umgebung eines Stromdurchflossenen Leiters beeinflusst. Wird die Magnetnadel durch ein Stromdurchflossenes Leiterstückchen ersetzt, so erfährt auch dieses, nach seiner Orientierung eine Kraft. Auch die magnetischen Erscheinungen in den Eisenkörpern lassen sich durch Ströme in diesen erklären, die ständige Bewegung von elementaren Ladungen in bestimmter Weise darstellen. Beispiel: Naturmagnete Abbildung 21 Magnete ziehen Ferromagnetische Eisen, Nickel Kobalt (Eisenähnlich) Werkstoffe an. In der Natur gibt es solche Magnete, aber diese sind sehr schwach. Merke: Ein elektrischer Strom verursacht eine magnetische Erregung des Raumes. Auch im Falle von Permanentmagneten aus Ferromagnetischem Material sind letztlich Ströme (so genannte elementare Kreisströme im Material), Ursache für die magnetischen Erregungen. Merke: Die Rolle die eine Probeladung in der Elektrostatik spielt, kann für das magnetische Feld ein Stromdurchflossenes Leiterstückchen spielen. Merke: Eine magnetische Feldlinie ergibt sich per Definition aus der fortgesetzten, infinitesimalen Verrückung der Magnetnadel im magnetischen Feld in die Richtung, in die sie jeweils zeigt. Beispiel: Feldbild eines Stabmagneten Thomas Goldschmidt Abbildung 23 Abbildung 25 Beispiel: Abbildung 27 Feldtheorien Abbildung 22 Abbildung 24 Feldbild eines Hufeisenmagneten Abbildung 26 stationäre Strömungsfeld Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .3.2 Magnetische Induktion oder magnetische Flussdichte Zeichnung 95 Man stellt fest, dass auf das Leiterstückchen eine Kraft ausgewirkt wird. Welche proportional zum Strom I und der Leiterlänge ∆ l ist. Ihr Maximum erreicht sie wenn das Leiterstück senkrecht zur Feldlinie steht. Ist das Leiterstückchen parallel zu der Feldlinie dann ist die Kraft null. (Ganz klar, das Anlenkverhalten der Magnetnadel.) So wie bei dem Elektrostatischen Feld die Feldstärke als „unabhängige Größe“ eingeführt wurde, wird nun der Quotient aus Kraft und Strom mal Leiterstück gebildet. Dieser Quotient heißt Magnetische Induktion B. Zu beachten ist aber das die magnetische Induktion B oder die magnetische Flussdichte in Analogie zur Verschiebungsdichte aus der Elektrostatik zu sehen ist. Fmax = B I ∆l Zu beachten ist, dass die Kraft im magnetischen Feld nicht Tangentenvektor an die Feldlinie ist, im Fall von Fmax wirkt sie senkrecht zu B und l. Die magnetische Induktion oder Flussdichte hingegen ist Tangentenvektor an die Feldlinie, wie auch die Verschiebungsdicht in der Elektrostatik. Zeichnung 96 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Man erhält dann: F = I ∆l × B Und für Homogene Felder im Betrag: F = I l B sin(α ) Will man nun die Kraftwirkung nicht auf das Leiterstückchen ∆ l beziehen, sonder auf die driftenden Ladungen bzw. Ladung, dann braucht man nur die bis jetzt gewonnenen Erkenntnisse umzuformen. I ∆l = Anvq∆le = Qv Die Geschwindigkeit v hat eine positive Probeladung in Richtung von des Leiterstückchens. ⇒ F = Q v× B Oder nur für eine driftende Ladung q: F = qv× B Lorenz Kraft Durch diese Überlegung wird nun die magnetische Induktion auch so definiert: B= Fmax qv [ B] = V s = T (Tesla ) m² B = B et et = Tangentenvektor der Feldlinie Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .3.3 Magnetischer Fluss Analog zur Ermittlung des Verschiebungsflusses aus der Verschiebungsdichteverteilung und des Stromes aus der Stromdichteverteilung definieren wir auch beim Magnetischenfeld eine äquivalente Größe. Der magnetische Fluss φ durch eine Fläche A ist gegeben durch das Flächenintegral: φ = ∫ B dA ( A) [φ ] = Vs = Wb (Weber ) Abbildung 28 Anschaulich ist der magnetische Fluss ein Maß für die Anzahl der magnetischen Feldlinien, welche die vorgegebene Fläche A durchsetzt. Da s keine magnetische Einzelpole (Monopole) gibt, sind die Feldlinien geschlossene Linien. Ermittelt man den magnetischen Fluss durch eine Hüllfläche eines Volumens, so bekommt man die integrale Form des Satzes von der Quellenfreiheit des magnetischen Flusses. ∫ B dA = 0 (O ) .3.4 Magnetische Feldstärke Die magnetische Flussdichte B hat im Bereich der Magnetfelder die gleiche Bedeutung wie die Verschiebungsdichte D in der Elektrostatik und die Stromdichte J im elektrischen Strömungsfeld. Das heißt sie gibt die Größe des Flusses pro Flächeneinheit an. Als Ursache für den Aufbau des magnetischen Feldes führen wir in Analogie zur elektrischen Feldstärke E die magnetische Feldstärke (magnetische Erregung) H ein: B H = µ Analog zu: D E = ε Die Größe µ wird als Permeabilität bezeichnet und beschreibt den Zusammenhang zwischen B und H im Material, dazu später mehr. Thomas Goldschmidt Feldtheorien µ = µ0 ⋅ µr mit µ 0 = 4 π 10 − 7 stationäre Strömungsfeld V s Am .3.5 Durchflutung Wie auch in der Elektrostatik ist man bestrebt eine Erregergröße zu definieren, welche weites gehend unabhängig ist. In der Elektrostatik war es die Feldstärke, welche von einer Probeladung erzeugt wurde. In der Magnetostatik ist der Erregende Faktor der Strom, oder allgemeiner das Bewegen von Ladungen. Ein Strom durch eine Leitung hat eine konzentrisches Vektorfeld (Feldstärke) zur folge. Abbildung 29 Der Erregerstrom durch die Leitung ergibt sich dann als: I err = ∫ H ds C Das bedeutet, dass das Linienintegral über eine beliebige Kurve, welche den Leiter umschließt, dessen Strom ergibt. Es ist unbedingt auf die Zählrichtung zu achten. Es gilt wie auch so oft das Rechtssystem, mit der rechten Handregel. Merke: Das Integral des Skalarproduktes der magnetischen Feldstärke mit dem Wegtangenteneinheitsvektor über einen geschlossenen Weg, ergibt die Summe der von diesem Weg umfassten Erregerströmen, die Durchflutung. Für sie ist ein Zählpfeil so anzusetzen, dass der Umlaufsinn der Wegintegration und die Pfeilrichtung im Sinne einer Rechtschraube zusammengehören. Ströme in dieser Richtung sind als Beitrag zu der Durchflutung positiv aufzulisten, Ströme in Gegenrichtung mit dem negativen Vorzeichen. Abbildung 30 Thomas Goldschmidt Merke: Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Umfaßt man einen vom Strom durchflossenen Leiter mit der Rechten Hand so, daß der abgespreizte Daumen in Stromrichtung zeigt, so geben die gekrümmten Finger die Richtung des Magnetfeldes an.Stromrichtung ist wie Dartpfeil! Werden mehrere Leitungen von einem Integrationsweg umschlossen, so kann durch Idealisierung der Leiter eine Gesammtdurchflutung angegeben werden. Θ = N I= ∫ H ds S .3.6 Feldstärken verschiedenenr Anordnungen Beispiel: Magnetisches Feld innerhalb und außerhalb eines Leiters mit kreisförmigen Querschnitt. Mit dem Durchflutungssatz kann diese Aufgabe gelöst werden, es ist dazu zweckmäßig einen Weg zu wählen, welche in Richtung einer Feldlinie Verläuft. 1. Außerhalb: I= ∫ H ds = C ⇒ 2. ∫ H dr = C H Außen = 2π H ∫ r dϕ = H 2 π r 0 I 2π r Innerhalb: I Err = r ² π J J= r² I = R² H ds = H 2 π r I Err = ⇒ ∫ C H Innen = I r 2 π R² I R² π Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Zeichnung 97 Beispiel: Die Feldstärke eines Punktes des Raumes mit zwei Erregenden Strömen F1 = I l × B1 F2 = I l × B2 I: Strom durch das Probeleiterstückchen F1: Kraft auf das Probeleiterstückchen aufgrund des ersten Feld erregenden Stromes F2: Kraft auf das Probeleiterstückchen aufgrund des zweiten Feld erregenden Stromes F = F1 + F2 Genauso gut könnte man die Induktionen addieren: F = I l × ( B1 + B2 ) Merke: Die vektorielle Addition der magnetischen Feldstärken bzw. der Induktionen bzw. der Kräfte, wie sie für die einzelnen Erreger für sich berechnet sind, ist dann erlaubt, wenn für die Wegnahme oder das Einbringen eines der Erreger, die räumliche Lage der anderen nicht verändert. Für die vektorielle Addierbarkeit der Induktionen und Kräfte wie für die einzelnen Erreger berechnet ist außerdem Voraussetzung, dass die Wegnahme oder das Einbringen eines Erregers die Permeabilität µ nicht verändert. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Zeichnung 98 Beim genaueren hinsehen fällt auf, das in Nähe der Leiter Das Feld immer Kreisförmiger wird. Zeichnung 99 Beispiel: Toroidspule (Ringspule) Der Ring kann einen kreisförmigen oder anderen Querschnitt haben. Er sei dicht oder nur mit einem Draht bewickelt. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Zeichnung 100 Die Punkte A und B müssten bezüglich der auftretenden magnetischen Feldstärke unterschieden werden. Bei einem mit feinstem, dicht bewickelten Spulenkörper wäre der Strom aber gleichsam mit dem zu einem Film um den Spulenkörper herumgewickelten Draht. Dann könnte man aber die Punkte A und B bezüglich des Betrags der magnetischen Induktion nicht mehr unterscheiden. Schnittbild: Zeichnung 101 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Außenraum: ∫ H ds = Weg1 ∫ H cosα ds = H cos α 2 π r1 = Θ = 0 A Weg1 π 2 ist nicht möglich, da dann die Feldlinien im Mittelpunkt beginnen würden. Ein anderer Winkel ließe auf Spiralen aus dem Mittelpunkt als Feldlinien schließen, magnetische B Feldlinien sind aber in sich geschlossene Linien. gilt wegen der vorausgesetzten dichten Bewicklung resultierenden Symmetrie α = Der andere Außenweg Weg 3 ergibt das gleiche Ergebnis. Merke: Das äußere einer gleichmäßigen dicht bewickelten Ringspule ist Feldfrei. Innenraum: Beim Feld einer einzigen kreisförmigen Leiterschleife gehen alle Feldlinien senkrecht durch die ebene Fläche, die durch die Leiterschleife berandet wird, weil das Feldlinienbild symmetrisch zur Ebene ist. Damit ist es schon anschaulich offensichtlich, dass die Feldstärke auf dem Weg2 Tangentenvektor an dem Kreis ist. ∫ H ds = H 2π r2 = Θ = N I Weg 2 ⇒ H = N I 2π r Merke: Im Innenraum der Wicklung einer Toroidspule herrscht kein homogenes Magnetfeld. Für Punkte eines kreisförmigen Weges konzentrisch zum Mittelpunkt des Ringes, der auch Feldlinie ist, ist der Betrag der Feldstärke konstant. Er wird für kleineren Radius umgekehrt proportional zu diesem größer. Die FeldstärkeKoordinate H ist proportional zum Strom durch die Wicklung und zur Windungszahl. Beispiel: Langespule Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Unter einer langen Spule versteht man eine solche, deren Querschnittsabmessungen sehr viel kleiner sind als die Länge. Zeichnung 102 Zwecks Anwendung des Durchflutungssatzes wird ein zweckmäßiger Integrationsweg gewählt, nämlich einer, der mit einer Feldlinie übereinstimmt. Merke: Das Feld im Innenraum einer langen, dicht und gleichmäßig bewickelten Spule ist homogen. ∫ H ds = ∫ H ds + Weg Außen ∫ H ds = N I Weg Innen den wesentlichen Anteil für das gesamte Integral liefert die Integration über den Innen Weg. N I≈ ∫ H ds = H l Weg Innen ⇒ H ≈ N I l Feldbilder: Abbildung 31 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Abbildung 32 Merke: Umfasst man die Windungen einer Spule mit der rechten Hand so, dass die Finger in Stromrichtung zeigen, so zeigt der abgespreizte Daumen die Feldrichtung (Nordpol) an. Abbildung 33 .3.7 Magnetische Stoffeigenschaften Merke: Es gibt Stoffe, die wenn sie den magnetisch erregten Raum ausfüllen zu einer größeren magnetischen Induktion führen, als ein Vakuum. Solche Stoffe werden „paramagnetisch“ genannt. Stoffe, deren verstärkende Wirkung stark ausgeprägt ist, heißen „Ferromagnetisch“ (z.B. Eisen, Kobalt, Nickel). Stoffe, die zu einem geringeren Induktionsbetrag führen, heißen diamagnetisch. Thomas Goldschmidt Merke: Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Ursache, für die die Induktion verstärkende Wirkung der paramagnetischen und Ferromagnetischen Wirkung ist die Ausrichtung der elementaren Kreisströme der Elektronen, die Magnetisierung M. .3.7.1 Dia und Paramagnetische Stoffe Magnetisierung M am Beispiel zweier Toroid Spulen: Zeichnung 103 In beiden Fällen ist die vom Strom Ierr hervorgerufene Feldstärke H gleich. Für Paramagnetisches und Diamagnetisches Material, gilt nun: M = χ m H χ m = magnetische Suzeptibilität Damit gilt: B = µ 0 ( H + M ) = µ 0 H (1+ χ m ) = µ H ⇒ B= µ H mit : µ = µ 0 µ r = µ 0 (1+ χ µ r = ist die relative Permeabilität Beispiel: relative Permeabilitäten m ) Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Abbildung 34 .3.7.2 Ferromagnetische Stoffe Die Ferromagnetischen Stoffe möchte man natürlich ebenso beschreiben. Ihr Verhalten ist jedoch wesentlich komplizierter. Im Ferromagnetischen Material sind bereits Bereiche vorhanden, in welchen die elementaren Kreisströme (Elementarmagnete) auch ohne äußeres Feld schon ausgerichtet sind. Zeichnung 104 Merke: Die Kreisströme (Elementarmagnete) im Ferromagnetischen Material, dass noch nicht einem magnetischen äußeren Feld ausgesetzt war, stellen sich mit Bereichs weisen Vorzugsrichtungen so ein, dass ein Zustand minimaler Energie vorliegt. Ein durch sie außerhalb erzeugtes Feld ist nicht feststellbar. Merke: Die besonders effektive B-Feldverstärkung der Ferromagnetika beruht darauf, dass das äußere Feld bereits auf Gebiete einheitlicher Magnetisierung (Weißsche Bezirke) einwirkt. 1) Zunächst sind die Magnetisierungen so gewählt, dass nach außen kein Feld entsteht. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Zeichnung 105 2) Durch ein äußeres Feld vergrößern sich die Bezirke deren Magnetisierung in die Richtung des äußeren Feldes zeigt. M = M e H = He Zeichnung 106 Die Verschiebung der Wände der weißschen Bezirke ist für eine dem Betrag nach äußere, kleinere Feldstärke reversibel. Bei Steigerung des Betrags der Feldstärke treten dann zunehmend sprungartige Wandverschiebungen auf, die nicht zurückgehen, wenn der Betrag der Feldstärke verkleinert wird (irreversible Wandverschiebung, Barkhausen-Sprünge). 3) Steigerung der Feldstärke Zeichnung 107 Bereiche mit Magnetisierungen mit Komponenten entgegen H verschwinden. Thomas Goldschmidt 4) Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Steigerung bis in die Sättigung Zeichnung 108 Bei weiterer Steigerung von H treten Drehungen auf (reversibel) .3.7.3 Werkstoffklassen Kurzübersicht 1) Diamagnetische Stoffe Zeigen Stoffe, die kein natürliches magnetisches Moment haben. (keine Elementarmagneten). Sie schwächen das Magnetfeld. μr < 1 2) Paramagnetische Stoffe Zeigen Stoffe deren Atome ein magnetisches Moment besitzen. Durch ein äußeres Magnetfeld, werden diese ausgerichtet und verstärken das Magnetfeld, aber nur sehr schwach. μr > 1 3) Ferromagnetische Stoffe (von Ferrum, wie Eisen) Zeigen nur die Stoffe, Eisen, Nickel, Kobald und einige Legierungen. Durch ihren Kristallaufbau, schließen sich mehrere Atome mit magnetischen Momenten zusammen. Diese nennt man „Weißsche Bezirke“, die von den sog. Bloch-Wänden umschlossen sind. Sie bilden die Elementarmagneten und verstärken das Magnetfeld um einige tausendfache. μr >> 1 Thomas Goldschmidt 4) Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Antiferromagnetische Stoffe Zeigen einige Metalle und Metalloxide. Die Elementarmagneten richten sich in ganzen Kristallbereichen aus, aber sie weisen in ihrem kristallinien Aufbau zwei Untergitter auf, die parallel aber entgegengesetzt gerichtet sind und sich aufheben. 5) Ferrite Sie bilden den Übergangsfall zwischen Ferro und Antiferromagnetischen Stoffen. Sie weisen eine Metalloxid- Eisenoxid Struktur auf . Me O • Fe2 O3 ( Me = zweiwertiges Metall). Sie haben eine große Bedeutung in der Hochfrequnztechnik. Sie besitzen teils das Verhalten von Eisen, sind aber Nichtleiter. .3.8 Magnetisierungskurven Die Resultierende Magnetisierung M kann nun über H dargestellt werden. Zeichnung 109 Merke: Bei Zurücknahme des Betrags der magnetischen Feldstärke nimmt der Betrag der resultierenden Magnete wegen der irreversiblen Wandverschiebung Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld der weißschen Bezirke nicht in dem Maße ab, wie er bei Vergrößerung des Betrags der magnetischen Feldstärke zugenommen hat (Hysterese). Hysteresekurve: B= µ0 H + µ0 M Zeichnung 110 Diese Stoffe weisen eine Markante Kennlinie, die Hystereseschleife auf. Sie enthält wichtige Daten über das Verhalten des Werkstoffes. Ist der Werkstoff vollkommen unmagnetisiert, und wird dann mit einer positiven Feldstärke beaufschlagt, dann ergibt sich die sog. Neukurve. Geht die Feldstärke zurück, dann verbleibt ein Rest- Magnetismus im Material, die Remanenz ( BR). Um diesen Restsmagnetismus zu löschen, muss eine negative Feldstärke beaufschlagt werden, die Koerzitivfeldstärke. Man unterteilt nun grob die Werkstoffe in magnetisch harte Werkstoffe mit einer breiten Hystereseschleife und magnetisch weiche Werkstoffe mit einer schmalen Hystereseschleife. Abbildung 35 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Je nach dem ob die Hysterese Grenzkurve bis in die Sättigung gefahren wird oder nicht, ergeben sich unterschiedliche Hysteresekurven. Die Punkteverbindende Kurve ist die Komutierungskurve. Zeichnung 111 Merke: In den ursprünglichen Zustand kann man den Eisenkern dadurch bringen, in dem man einen Wechselstrom einbringt, und dabei sukzessive die Amplitude reduziert. Die Zurücknahme der Amplitude bis auf null bewirkt eine Entmagnetisierung des Kerns. Für schmale Hysteresekurven, also magnetische weiche Stoffe, ist die Kummotierungskurve zur Beschreibung des Verhaltens der Induktion in Abhängigkeit der Feldstärke ausreichend. Abbildung 37 Abbildung 36 Daraus folgt, das µ und insbesondere µ r nur noch eine reine Funktion von H ist. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld µr = B 1 H µ0 Abbildung 38 Merke: Das Rechnen mit µ r und der oben genannten Beziehung ist im Fall Ferromagnetischer Materialien dann erlaubt, wenn die Hysteresekurve sehr schmal ist, also bei magnetisch weichem Werkstoffen. .3.9 Bedingungen an Grenzflächen Für die magnetische Induktion oder Flussdichte gilt: Zeichnung 112 ∫ A Merke: B dA ≈ ∫ B dA + Deckel ∫ B dA = 0Vs ⇒ B1n = B2 n Boden In der Grenzfläche zweier Medien ist die Normalkomponente der magnetischen Flussdichte stetig. Für die magnetische Feldstärke: Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Zeichnung 113 Θ = ∫ H ds = 0 A ≈ C Merke: ∫ H ds + Deckel ∫ H ds ⇒ H t1 = H t 2 Boden In der Grenzfläche zweier Medien ist die Tangentialkomponente der magnetischen Feldstärke stetig. Zusammen ergibt das: µ 1 H 1t B1t µ = = 1 B2t µ 2 H 2t µ2 bzw. H 1n µ = 2 H 2n µ1 Zwischen den Winkeln besteht folgender Zusammenhang (Brechungsgesetz): tan α 1 µ = 1 tan α 2 µ2 Merke: Beim Übergang vom erromagnetischen Material in ein Material mit sehr viel kleinerer Permeabilität sind die Feldlinien so gebrochen zu zeichnen, dass sie außerhalb nahezu senkrecht zur Grenzfläche und innerhalb des Ferromagnetischen Materials in bestimmten Winkel zur Grenzfläche verlaufen. Die Feldlinien werden also bei dem Übergang in ein Gebiet mit kleinerer Permeabilität zur Normalen hin gebrochen. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .3.10Berechnungen magnetischer Kreise Der magnetische Kreis kann Analog zu dem elektrischen Kreis betrachtet werden. Man kann Schlussvollgärungen treffen auf Grund des Verhalten des Elektrischen Kreises, wenn man den magnetischen mit dem elektrischen Kreis vergleicht magnetischer Kreis elektrischer Kreis I Φ RL I Θ l U Durchflutung Θ (Theta) Spannung U Das Magnetfeld wird von dem Strom im Leiter erzeugt. Bei N – Windungen ist das Magnetfeld N mal so groß. Die daraus resultierende Größe, die ΘDurchflutung, wird auch magnetische Spannung genannt: Θ = I⋅ N R [Θ ] = Die Spannung verursacht einen Stromfluss. A Dieses Θ ist wie U0 anzusehen, sie teilt sich auf. l U l Magnetischer Fluss Φ (Phi) Strom I Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Der magnetische Fluss kann man sich als Summe Der Elektrische Strom, hängt von der Veruraller Feldlinien eines elektromagnetischen Feldes sachenden Spannung, und der vorstellen. Sie wird verursacht durch die DurchWerkstoffeigenschaft, dem Widerstand ab. flutung. Sie hängt von dem Material ab, durch das sie geht. Diese Werkstoffeigenschaft wird durch den Magnetischen Widerstand ausgedrückt und später noch erläutert. Er verläuft mit der Feldlinienrichtung. Abbildung 39 Φ = Θ Rm [Φ ] = A ⋅ Vs = Vs = Wb A Flussdichte B (magnetische Induktion) Für die Stärke der magnetische Wirkung ist die Flussdichte verantwortlich. Sie gibt die Stärke des Magnetfeldes an einer bestimmten Stelle an. Er ist gerichtet wie die Feldlinien. B= Φ A [ B] = Elektrische Feldstärke E Bezieht man die Durchflutung auf die Länge der Feldlinien, so erhält man die Feldstärke H. Die Feldstärke wird als Mittelmaß, bezogen auf die Mittlere Feldlinienlänge. Betrachtet man die die Feldstärke an einem Stromdurchflossenen Leiter, kann man für jeden Radius eine Feldstärke errechnen. Sie ist Werkstoff unabhängig. Θ l Hängt von dem fließenden Strom I und der durchsetzten Fläche A ab. Vs = T (Tesla) m2 Magnetische Feldstärke H H = Stromdichte J [H] = Eine auf den Abstand bezogene Spannung. A m U Abbildung 41 Abbildung 40 Rm = l µ ⋅ A [ Rm ] = m ⋅ A⋅ m A = Vs ⋅ m 2 Vs R= l γ ⋅ A d Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Ringspule mit gegenüber dem Radius kleinen Querschnittsabmessungen Zeichnung 114 Wäre die magnetische Induktion B für jeden Punkt der Querschnittsfläche gleich, dann ergäbe sich der Fluss mit. φ = BA nit : B= µ H So aber kann es nur heißen: φ = ∫ B dA ≈ B A mit : B= µ N I 2π r Nimmt man generell r1, kommt B⋅A zu groß heraus, nimmt man r2, kommt B⋅A zu klein heraus, also müsste ein mittleres r genommen werden. In einer Übungsaufgabe (5.Übungsblatt, Aufgabe 1) wird gezeigt, dass dieses nicht das arithmetische Mittel der beiden Radien r1 und r2 ist, aber durch das arithmetische Mittel gut angenähert wird. Thomas Goldschmidt Feldtheorien r1 + r2 2 Mittlerer Radius: rm = Mittlere Feldlinienlänge: 2 π rm = l m Hm = N I N I = ⇒ 2 π rm lm φ = Bm A = ⇒ Rm = Beispiele: Bm = stationäre Strömungsfeld µ N I lm µ N I A µ A = Θ lm lm lm µ A Ringspule dicht bewickelt Zeichnung 115 Beispiel: Ringspule, nur Teilabschnitt bewickelt Zeichnung 116 Merke: Ist die Ringspule nicht ganz umwickelt, so treten Streufelder, oder Streufeldlinien aus dem Ring in die Luft aus. Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Ring mit Eisenkern und Luftspalt Zeichnung 117 Im Wesentlichen wird der Fluss in den Bereichen mit endlichen Querschnittsabmessungen geführt. Der Streufluss wird vernachlässigt. Die Normalkomponente der magnetischen Induktion an der Grenze Luft-Eisen ist stetig, d.h. die Flussdichte ist stetig und das heißt, der Fluss im Eisen ist gleich dem Fluss im Luftspalt. Merke: Es soll nun unterschieden werden zwischen H-Feldlinien und B-Feldlinien. Im Luftspalt steigt die Feldstärke sehr stark an, damit das Produkt aus µ Luft mal HLuft gleich B ist. Aber darauf folgt, dass die H-Feldlinien keine geschlossenen Feldlinien mehr sein müssen. BE = BL = B µ E B µ E HE = µ lE = L B µ HL ⇒ lL = Θ µ rE H E = µ rL H L mit Φ = B A fo lg t : L l lL = Θ Φ E + µ A µ A E L Merke: Durch einen Luftspalt werden bei gegebener Durchflutung Feldstärke, Induktion und Fluss im Eisenring stark reduziert. Umgekehrt bedeutet das, dass für eine geforderte Induktion im Luftspalt (und demnach vernachlässigter Streuung auch im Eisenring) die Durchflutung Strom, Windungszahl) entsprechend größer sein muss. Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld .3.11Kraft und Momente im Magnetfeld .3.11.1 Magnetisches Moment Magnetpole sind nicht Trennbar, sie treten immer nur paarweise auf. Es gibt nur magnetische Dipole. Um das dreh Verhalten eines magnetische Dipols zu berechnen, kann man analog zum Dipolmoment im elektrischen Feld das Ampe´resche magnetische Moment einführen: M = mA × B φ a mA = µ0 Abbildung 42 Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Bei sehr kurzen Spulen und insbesondere bei Ringströmen ist eine Angabe des Polabstandes a nur schwer möglich. Es lässt sich zeigen, dass für Ringströme das Ampe`resche magnetische Moment gleich Strom mal Flächenvektor ist. mA = I A Abbildung 43 .3.11.2 Kraftwirkung auf Strom durchflossene Leiter .3.11.2.1 Parallele Leiter Abbildung 44 Abbildung 45 Thomas Goldschmidt FA = I A ∆ l × B B Feldtheorien BB = IB µ 2π a ⇒ FA = FB = stationäre Strömungsfeld l IA IB µ 2π a .3.11.2.2 Leiter in einem Magnetfeld Das vom Leiter erzeugte Magnetfeld überlagert sich mit dem des Fremdfeldes, und es entsteht ein Resultierendes Feld. Die Kraft ist zum geschwächten Feld hin gerichtet. Fremdfeld Leiterfeld Resultierende Felder Abbildung 46 Diese Kraftwirkung bedeutet im Dreidimensionalen, dass der Leiter entweder aus dem Magnetfeld oder in das Feld getrieben wird. Diese Kraft, nennt man Lorentzkraft. .3.11.2.3 Motorprinzip Bringt man in das Feld eines Magneten eine Strom durchflossene Leiterschleife ein, wirken Kräfte auf diese, so das sich die Schleife um ihre Achse dreht. Fremdfeld Abbildung 47 Leiterfeld Resultierendes Feld Thomas Goldschmidt Feldtheorien stationäre Strömungsfeld Die Schleife dreht sich so lange, bis sie waagerecht ausgerichtet ist. Dann Wirken die Kräfte waagerecht entgegengesetzt und heben sich auf. Wird An diesem Punkt die Stromrichtung gedreht, dreht sich die Leiterschleife um 360°. Dieser Stromwendevorgang findet in den sog. Stromwendern (Kommutatoren oder Kollektoren) statt. Die waagerechte Ablenkkraft berechnet sich aus der Grundgleichung. Zu beachten ist, dass sie um die Leiteranzahl erweitert wird. Abbildung 48 Das Drehmoment nimmt während der Drehung nach einer Sinusfunktion ab und auch wieder zu. Zur Berechnung des Drehmoments muss die Kraftkomponente, die senkrecht auf dem Hebelarm steht verwendet werden. Geht auch aus der Lorentz Kraft hervor. FDr . = B ⋅ I ⋅ l ⋅ sin α M= F⋅ r Thomas Goldschmidt Feldtheorien Magnetostatik .3.11.3 Kraftwirkung auf frei bewegliche Ladungen Treten Elektronen mit konstanter Geschwindigkeit senkrecht zur Feldrichtung in ein homogenes Magnetfeld ein, so bewegen sie sich auf Grund der Kraft (Zentripetalkraft) auf einer Kreisbahn. Abbildung 49 F = Qv× B ⇒ F = QvB ⇒ r = mQ v QB Die magnetische Flussdicht B lenkt die Ladungsträger von ihrer Bahn ab. Die Summe aus der Lorentz Kraft und der elektrischen Feldkraft nennt man die vollständige Lorentz Kraft: ( ) F= Q E+ v× B Beispiel: Funktion einer Hallsonde Abbildung 50 Die Ladungsströmung wird an die obere Seite der Sonde abgedriftet, dadurch entsteht eine Spannung zwischen der Oberen und der unteren Seite der Sonde. Thomas Goldschmidt 4 Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder Inatationäre elektromagnetische Felder .4.1 Induktionsgesetz Bewegt man Leiter oder eine Leiterschleife im Magnetfeld, so wird bei bestimmten Voraussetzungen zwischen den Enden des Leiters bzw. der Leiterschleife eine Spannung induziert. Man spricht in diesem Fall von einer Bewegungsinduktion. Eine induzierte Spannung kann man auch bei ruhenden Leiterschleifen beobachten, die von einem zeitlich sich ändernden magnetischen Feld durchsetzt werden. In diesem Fall liegt eine transformatorische Induktion (Ruheinduktion) vor. .4.1.1 Motorische Induktion (Bewegungsinduktion) Die Kraft, die ein bewegtes Elektron im magnetischen Feld erfährt, ist: Fm = q v × B Wird ein Leiterstückchen im homogenen Magnetfeld bewegt, so werden die Elektronen im Metall gegenüber den Atomrümpfen in ihrer Gesamtheit in eine Richtung gezwängt, ohne dass sich dabei die Dichte des „Elektronengases“ ändert. Dabei wird das eine Ende positiv und das andere Ende wird negativ, wobei es auf die Stellung des Leiterstückchens zu dem Feld (den Feldlinien) sowie der örtlichen magnetischen Induktion (Flussdichte) ankommt. Zeichnung 118 Es entsteht eine elektrische Feldstärke E zwischen den Enden, welche auf die Elektronen eine Kraft Fe entgegen der magnetischen Kraft Fm ausübt. Im Gleichgewichtsfall kompensieren sich die Kräfte. Fe + Fm = 0 Thomas Goldschmidt Feldtheorien Fe = − Fm = − q v × B Instationäre elektromagnetische Felder mit Fe = q E fo lg t : E= − v× B Diese Betrachtungen gelten nur im homogenen Feld. Ist das Leiterstückchen hinreichend gerade, dann folgt: E ∆s = ∆u Diese Spannung heißt induzierte Spannung. ∆ u = − ∆ s (v × B) Jeder Leiter kann in beliebig viele kleine Leiterstückchen aufgeteilt werden. Für die induzierte Spannung zwischen den Drahtenden gilt somit: ∆u = − P2 ( v ∫ × B ) ds P1 Eine andere Darstellung bekommt man für die induzierte Spannung in dem man die Gleichung umformt: Abbildung 51 ∆ u ≈ − ( v × B ) ⋅ ∆ s = − B ( ∆ s × v ) = B (v × ∆ s ) ( v ∆ t × ∆ s ) ∆A ∆φs ∆u≈ B = B = ∆t ∆t ∆t Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder Der Grenzübergang führt zu: ∆u = Merke: dφ s dt Die in einem Leiterstückchen induzierte Spannung kann als zeitliche Ableitung von dem geschnittenen Fluss ausgedrückt werden. Schneidet er keine Feldlinien wird keine Spannung induziert. .4.1.2 Zusammenhang der von dem Leiterabschnitt geschnittenen Flüssen mit dem von einer Leiterschleife umfassten Fluss Der Einfachheit halber hat man sich an die Regelung des Rechtssystems gehalten, und zwar ordnet man die induzierte Spannung einer Leiterschleife im Rechtschraubensinn dem magnetischen Fluss zu: u ind = − dφ dt Zeichnung 119 Die Herleitung des Minus soll anhand eines einfachen Beispiels erklärt werden. Beispiel: Ein sich verengender Leiterschleifenquerschnitt Zeichnung 120 Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder Die seitlichen beweglichen Drahtbrücken bewegen sich mit einer gemeinsamen Geschwindigkeit aufeinander zu. Die Flussdichte B ist konstant, das bedeutet in diesen Leiterstückchen entstehen Spannungen, welche sich zu ∆ u addieren. Das heißt, wird die Fläche (Geschnittene Fläche) verkleinert, so wird eine Spannung ∆ u induziert. Um das Rechtsschraubensystem beibehalten zu können, wird dann: u ind Merke: dA = − ∆u = − B dt Werden eine Leiterschleife oder Teilstücke von ihr so bewegt, dass der von der Schleife umfasste Fluss sich ändert, und werden die Zählpfeile für den Fluss und für die Spannung an den Leiterenden im Rechtschraubensinn zueinander orientiert, so gilt: uind = − Beispiel: dφ dt Rotierende Metallscheibe (Unipolarmotor) Abbildung 52 Die aufgrund der Kraft auf die Elektronen auftretende Feldstärke geht vom Mittelpunkt zum Außenring. E = − v × B = − ( (ω × r ) × B ) = ω r B er k U wk = R 1 E ∫w dr = ∫0 ω r B dr = 2 ω B R ² für eine weitere Speiche ergäbe sich dieselbe Spannung. Sogar wenn sich eine Scheibe Drehen würde, wäre die Spannung zwischen Welle und Kreisring gleich. Da bei Ringen gleichen Radius kein Potentialunterschied besteht würde auch kein Ausgleichstrom fließen. Lediglich hat die Anzahl der Speichen mit der Belastbarkeit des Generators zu tun. Mehr Speichen heißt kleinerer Innenwiderstand. Thomas Goldschmidt Beispiel: Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder Rotatorische Bewegung einer Leiterschleife Abbildung 53 u ind = − u ind = − dφ dt mit : φ = ∫ B dA = B A = B A cos(ω t ) A d ( B A cos(ω t ) = B A ω sin(ω t ) dt .4.2 Verketteter Fluss und Bündelfluss Zeichnung 121 u ind = − Merke: dφ 1 dφ 2 dψ − =− dt dt dt Das Integral der magnetischen Induktion über eine von einer Leiterschleife umrandete Fläche, die auch aus Teilflächen solcher Art zusammengesetzt aufgefasst werden kann, dass jedes Leiterstückchen nur zum Rand einer Teilfläche gehört, heißt verketteter Fluss ψ . Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder Merke: Liegen die Teilflächen so, dass die Flüsse durch sie alle gleich sind, so kann man den verketteten Fluss durch eine der Flächen, der dann Bündelfluss heißt, multipliziert mit der Anzahl der Flächen ermittelt. Beispiel: Zylinderspule, oder lange Spule φ = BA : Bündelfluss ψ ≈ Nφ .4.3 Ruheinduktion In den bisher betrachteten Fällen ist die zeitliche Fluss Änderung immer als Folge von bewegten Leitern betrachtet worden. Es liegt nahe zu behaupten, dass auch für unbewegliche Leiter aber mit veränderlichen Flussdichten diese Beziehung gilt. Denn: φ = B dA Das heißt auch eine Änderung von B bewirkt eine Änderung von φ . Aber wie ist das zu erklären? wohl nur so, dass jedes zeitlich sich ändernde magnetische Feld elektrische Wirbelfelder im Raum zur Folge hat. Zeichnung 122 Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder In einer offenen Leiterschleife führt diese elektrische Feldstärke zu der induzierten Spannung. Zeichnung 123 E m : Feldstärke auf Grund des magnetfeldes E : Feld auf Grund der Ladungstrennung Spannung zwischen den Leiterenden: P2 ∫ P2 E res ds = 0V P1 roter Weg Merke: ∫E res ds = uind P1 blauer Weg In Gegenwart eines zeitveränderlichen Magnetischen Feld ist das Wegintegral nicht mehr Wegunabhängig. Im Leiter entstehen zwei Feldstärken, zum einen die durch das zeitlich veränderbare magnetische Feld entstehende elektrische Feldstärke E m , und die auf Grund der Ladungstrennung an den enden entstehende elektrische Feldstärke E . Diese beiden elektrischen Feldstärken unterschiedlicher Ursachen heben sich an jeder Stelle des Leiters auf, so lange in diesem kein Strom fließt. Abbildung 54 Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder Ist die Leiterschleife geschlossen, so hat die induzierte elektrische Feldstärke E m einen Kreisstrom zur Folge. Abbildung 55 Das magnetische Feld dieses induzierten Stromes wirkt der Änderung des magnetischen Feldes entgegen. diese Erscheinung ist als Lenzsche Regel bekannt. .4.4 Selbstinduktion Das Phänomen aus obiger Lenzschen Regel hat zur folge, das bei einer Stromdurchflossenen Leiterschleife bei der sich der Strom ändern will daran gehindert wird dies zu tun. Beispiel: Anklemmen einer Leiterschleife an eine Spannungsquelle Zeichnung 124 Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder Für das Leiterstückchen gilt: i ( E0 + E m ) ⋅ γ = J = e A i ∆s ( E0 + E m ) ⋅ γ ∆ s = Aγ Für die Leiterschleife gilt: s2 s2 s1 s1 ( E + E ∫ 0 m ) ds = i s2 ∫ (E 0 ∫ 1 ds Aγ − Em ) ds = i R s1 s2 ∫ E0 ds − s1 s2 ∫E m ds = i R s1 U 0 + uind = i R U0 − dψ = iR dt Um eine allgemeiner Form zu erhalten, wird der Quotient aus Verkettungsfluss und Strom, die Induktivität L eingeführt. Dieser Quotient ist bei allen konstanten µ r gleich. L = ψ i Daraus folgt: u ind = − L di dt Obige Gleichung umgestellt: U0 = L di + iR dt Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder Diese Gleichung erhält man auch, wenn man sich ein ESB anfertigt: Abbildung 56 Schaltung 2 .4.5 Energie im Magnetfeld Aufbau eines Magnetfeldes. U = iR+ dψ dt U i = i² R + N i dφ dt Ui : Zugeführte Energie i² R : Wärme Energie dφ ist nur dann in der Leistungsbilanz vorhanden, wenn sich der Fluss ändert. Es dt ist offensichtlich, die zum Aufbau des Feldes erforderliche Leistung oder die beim Abbau des Feldes freiwerdende Leistung, wenn die Spannungsquelle nach dem Aufbau des Feldes durch einen Kurzschluss ersetzt wird. Durch Integration über die erhält man die Leistung: Ni t Wmag = N ∫ i 0s dφ dt dt Für eine Ringspule gilt: φ = Bm A H = Ni 2 π rm Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder t1 W = 2 π rm A ∫ H 0s dB dt dt Um das Integral so auswerten zu können, benötigt man H in Abhängigkeit von der Zeit und B in Abhängigkeit von der Zeit. B habe den Wert B1 zum Zeitpunkt t1 angenommen. B1 W = 2 π rm A ∫ H dB 0 Wie so oft, gibt man nun die Energiedichte an wmag = W = V ∫ H dB Diese Darstellung ist allgemein und führt zu der Energie im Feld: W = ∫ wmag dV (V ) Für die meisten Anwendungen ist jedoch wmag konstant: W = V ∫ H dB Für konstante µ r folgt: W = 1 µ H² V 2 Für konstante Induktivitäten: Wmag = t2 ∫u t1 t2 l i dt = L ∫ i di t1 ⇒ Wmag = 1 L i² 2 Thomas Goldschmidt Feldtheorien Instationäre elektromagnetische Felder .4.6 Magnetische Erregung durch einen Verschiebungsstrom Zeichnung 125 Für den grünen Weg gilt: ∫ H ds = i Man erfährt, dass experimentell für den orange-farbenen Weg das gleiche Ergebnis auftritt, denn im Bereich des elektrischen Feldes erfährt, solange der Strom ≠0A ist eine Magnetnadel eine Ablenkung. Merke: So wie bei der zeitlichen Änderung eines magnetischen Feldes eine elektrische Erregung des Raumes auftritt, tritt bei der zeitlichen Änderung des elektrischen Feldes eine magnetische Erregung des Raumes auf. Zwischen den Platten des Kondensators gilt nun, wenn die Fläche, deren Rand beim Durchflutungssatz betrachtet wird, nicht von einem Strom (Leitungsstrom) durchflossen wird, sondern durch welche nur Linien eines sich ändernden elektrischen Feldes schneidet: Merke: An der Oberfläche der Elektroden eines Kondensators geht der Leitungsstrom gleichsam über in einen Verschiebungsstrom, der ebenso wie der Leitungsstrom mit einem Magnetfeld verkettet ist. In Raumgebieten, wo eine Fläche, deren Rand beim Durchflutungssatz Integrationsweg sein soll, sowohl einen Leitungsstrom, als auch einen Verschiebungsstrom umfasst gilt: ∫ Rand von A H ds = ∂D ∫A ( J + ∂ t ) dA Thomas Goldschmidt 5 Feldtheorien Maxwellschen Gleichungen Maxwellschen Gleichungen in Integraler Form H ds = ∫ Rand von A ∫ ∂D ∫A ( J + ∂ t ) dA E ds = − d ∫ B dA Rand von A ∫ D dA = Q Hülle ∫ Hülle B dA A dt Thomas Goldschmidt Fach Formeln Formelsammlung Elektrostatik Ladungen Ladung: Q = n ⋅ e = n ⋅ 1,602 ⋅ 10 − 19 C Raumladungsdichte: ρ = Flächenladungsdichte: σ Linienladungsdichte: λ = lim ∆ Q dQ = ∆V→ 0 ∆V dV = ∆ Q dQ = ∆ A→ 0 ∆A dA lim lim ∆ Q dQ = ∆ s→ 0∆ s ds Feldstärken Feldstärke: F E= q E = − grad φ ( x ; y ; z ;) Feldstärke einer Punktladung: E = Q r ⋅ ε ⋅ 4 π r² r Feldstärke einer konst. Linienladung: E= ρ ⋅ 2π ρ ε ρ Feldstärke einer gleichmäßigen E = in einer Ebene verteilte Ladung: λ Dq 2ε Thomas Goldschmidt Fach Formeln Kraftwirkungen Allgemein: F = E⋅ q Kraftwirkung zweier Punktladungen als Betrag: Qq 4 π ε r² F= (Coulombsches Gesetz) Verschiebungsdichte Verschiebungsdichte: dQ D = = ε ⋅ E dA ; E D= D⋅ E elektrische Permitivität, Influenzkonstante: ε = ε0⋅εr Verschiebungsfluss: ψ = Gaußscher Satz: ∫ ε 0 = 8,854 ⋅ 10 − 12 D ⋅ dA mit A ∫ As Vm dA = dA e N D dA = Q Spannung und Potential Elektrische Spannung: U 12 W = 12 = q P2 ∫ E ⋅ ds P1 P Elektrisches Potential: ϕ = − ∫ E ds = φ ( r ) P0 Spannung zum Bezugspunkt P0 meißt P0 im ∞ Potentialfunktion (Punktladung): φ = Potentialfunktion (zweier Punktladungen): ϕ = Q ε ⋅ 4π r Q 4π ε 1 1 − r1 r2 Thomas Goldschmidt Potentialfunktion (Linienladung): Fach Formeln ϕ = φ (ρ ) = − mit ρ = Potential zweier Linienladungen, ϕ = − λ ρ ln 2π ε ρ0 x² + y ² + z ² λ 1 ln ρ 1 + λ 2 ln ρ 2 ρ′ ρ′ 1 2 1 2π ε gegenüber des Erdbodens: Kapazität Kapazität C: D ∫ dA Q Hülle C = = U E ∫ ds Weg Kapazität eines Plattenkondensators: Kapazität einer Koaxialleitung: Kapazität eines Kugelkondensators: C = ε A l 2π ε l ρ ln 2 ρ1 C = C= 4π ε 1 1 − r1 r2 Grenzflächen: Feldstärken: E1t = E2t E1n ε 1 = E 2 ε 2 Verschiebungsdichte: D1n = D2 n D2t ε 1 = D1t ε 2 Brechungsgesetz: tan(α 1 ) ε = 1 tan(α 2 ) ε2 Thomas Goldschmidt Fach Formeln Energie im elektrischen Feld: Allgemein: W = 1 2 ∫ε E ² dV (V ) 1 1 Q² C U² = 2 2 C Kondensator: W = Energiedichte: W 1 1 D² = w = ε E² = ∆V 2 2 ε Stationäres Strömungsfeld Strom Gleichstrom: I= ∆Q = ρ0 A v = nev A ∆t Allgemeiner Strom: i= dQ dt Allgemein Strom: Geschlossene Hülle: (Kirchhoff) I = J dA ∫ Fläche A dA = 0 A ∫J Stromdichte dI dA⊥ Stromdichte: J = Stromdichtevektor: J = γ E einer Kugelelektrode: J = γ = Leitfähigkeit Iq 4 π R² Thomas Goldschmidt Fach Formeln Widerstand Widerstand einer Kugelelektrode: R = Zeitkonstante: τ = Leitwert: Beweglichkeit: 1 4π γ 1 1 − r1 r2 ε γ v = ρQ b = ne b E n : pro Volumen ; γ = ρQ b= v 1 e = τ E 2 me Feldstärke Punktelektrode: E= Linienelektrode: E = Iq 4 π γ r² I 2π γ ρ l Grenzflächen: Feldstärke: E t 1 = Et 2 E1n γ 1 = E 2 n γ 1 Stromdichte: J 2 n = J 1n J 1t γ Brechungsgesetz: 2 = J2 γ 1 tan(α 1 ) γ 1 = tan(α 2 ) γ 2 Thomas Goldschmidt Fach Formeln Energie im stationären Strömungsfeld Energiedichte: ρ = J⋅E Leistung: P= J E dV ∫ (V ) Magnetostatik magnetische Induktion und Kraft I ∆l × B Lorentz Kraft: F = qv× B= magnetische Induktion: F B = max et qv Flussdichte: B = µ0 ( H + M ) = µ 0H (1+ χ m) = µ H et = Feldlinien tan gentenvektor Magnetischer Fluss Allgemein über Fläche: Geschlossene Hülle: φ = B dA ∫ ( A) ∫ B dA = 0 (O ) Magnetische Feldstärke Allgemein: B H = µ Eines Leiters: H Innen = Einer Toroidspule: H = I r 2 π R² N I 2π r H Außen = I 2π r Thomas Goldschmidt Einer Langen Spule: Fach H ≈ Formeln N I l Magnetische Durchflutung (Spannung) Durchflutung: Θ = N I= ∫ H ds S Grenzflächen Flussdichte: B2 n = B1n B1t µ 2 = B2t µ 1 Feldstärke: H t1 = H t 2 H 1n µ 1 = H 2 n µ 2 Brechungsgesetz: tan α 1 µ = 1 tan α 2 µ2 Kraft und Momente magnetisches Dipolmoment: M = mA × B φ a mA = µ0 Ringstrom: mA = I A parallele Leiter: FA = FB = l I A IB µ 2π a Thomas Goldschmidt Fach Formeln mQ v Radius einer Ladung im Feld: r = Vollständige Lorentz Kraft: F= Q E+ v× B QB ( ) Instationäre elektromagnetische Felder Induktion der Bewegung Eines Leiterstückchens: ∆ u = − ∆ s (v × B) Eines Leiters: ∆u = − P2 ( v ∫ × B ) ds P1 dφ s dt Über den geschnittenen Fluss: ∆u = Induzierte elektrische Feldstärke: E = − v × B Einer Leiterschleife: uind = − dφ dt Induzierte Spannung: u ind = − dψ N dφ = − dt dt Induktivität: L = Spannung an einer Induktivität: ul = L (Rechtssystem) Induktion der Ruhe (Richtung wie bei Widerstand) ψ i di dt Thomas Goldschmidt Fach Formeln Energie im Magnetfeld ∫ Allgemein: W = wmag dV = Für konstantes wmag: W = V Für konstantes µ r : W = Für konstantes L: Wmag = (V ) (∫ ∫ H dB) dV (V ) ∫ H dB 1 µ H² V 2 1 L i² 2 Verschiebungsstrom 1. Maxwellsche Gleichung: ∫ Rand von A H ds = ∂D ∫A ( J + ∂ t ) dA Thomas Goldschmidt Feldtheorien Stichwort Stichwortverzeichnis Coulumb Integral...........................................................39 Curie- Temperatur.........................................................84 Kästchen Methode.........................................................76 Kästchenmethode..........................................................50 Kirchhoffsche Gesetz.....................................................68 Kirchhoffsches Gesetz...................................................73 Koaxialkabel..................................................................56 Koerzitivfeldstärke......................................................103 Kollektoren..................................................................115 Kommutatoren.............................................................115 Komutierungskurve.....................................................104 Kontaktierender Flächen................................................79 Kreisstrom...................................................................124 Kreisströme...................................................................99 Kugelkondensator..........................................................57 D L Diamagnetische Stoffe.................................................101 Dielektrikum..................................................................52 Dielektrikums................................................................54 Dipol..............................................................................33 Dipolmoment.................................................................40 Driftgeschwindigkeit.....................................................72 Durchflutung..........................................................90, 107 Ladung.............................................................................2 Ladungsdichte.................................................................3 Ladungsverteilung...........................................................2 Langespule....................................................................95 Leistungsdichte..............................................................82 Leiter in einem Magnetfeld..........................................114 Lenzsche Regel............................................................124 Linienladungsdichte.........................................................4 Lorenz Kraft..................................................................88 Luftspalt......................................................................111 A Ampe´resche magnetische Moment.............................112 Antiferromagnetische Stoffe........................................102 B Beweglichkeit................................................................72 Bewegungsinduktion...................................................117 Brechungsgesetz..........................................................106 Brechungsgesetzt...........................................................62 Bündelfluss..................................................................121 C E Elektrische Feldstärke......................................................5 elektrische Feldstärke Feldlinien.....................................5 Elektrische Spannung....................................................24 elektrische Wirbelfelder...............................................122 Elementarmagneten.......................................................84 Energie..........................................................................63 Energie im Magnetfeld................................................126 Energiedichte...................................................64, 82, 127 F Feldlinie...........................................................................5 Feldstärke.......................................................................A Ferrite..........................................................................102 Ferromagnetische..........................................................85 Ferromagnetische Stoffe........................................99, 101 Flächenladungsdichte......................................................3 Flussdichte.............................................................87, 108 Flüssigkeitsfluss..............................................................9 Flussintegral..............................................................9, 11 frei bewegliche Ladungen............................................116 M magnetisch weiche.......................................................103 magnetische Dipols......................................................112 Magnetische Feldstärke.........................................89, 108 Magnetischer Fluss................................................89, 108 magnetischer Kreis......................................................107 Magnetischer Widerstand............................................108 Magnetisches Moment.................................................112 Magnetisierung..............................................................98 Magnetisierungskurven................................................102 Magnetnadel..................................................................85 Magnetostatik................................................................83 Materialisierung.............................................................43 Maxwellschen Gleichungen.........................................129 Mehrschichtplatttenkondensator....................................57 Motorische Induktion...................................................117 Motorprinzip................................................................114 G N Gaußscher Satz der Elektrostatik...................................16 Grenzflächen....................................................59, 77, 105 Neukurve.....................................................................103 O H Oberflächen...................................................................11 Oberflächenintegral.........................................................9 Ohmsche Gesetz............................................................70 Hallsonde.....................................................................116 harte.............................................................................103 Hufeisenmagneten.........................................................86 Hysteresekurve............................................................103 Hystereseschleife.........................................................103 I Induktion.......................................................................87 Induktionsgesetz..........................................................117 Induktivität..................................................................125 induzierten Spannung..................................................123 Influenz...........................................................................7 Influenzladungsdichte....................................................12 K Kanals gleichen Stromes................................................70 Kapazität........................................................................52 P Parallele Leiter.............................................................113 Paramagnetische Stoffe................................................101 Permeabilität..................................................................89 Plattenkondensator...................................................43, 47 Polarisation....................................................................54 Potential.........................................................................26 Potentialflächen.........................................................8, 29 Potentialfunktion...........................................................26 Potentiallinien............................................................8, 29 Probeleiterstückchen......................................................92 Punktladung...............................................................4, 18 R Raumladungsdichte.........................................................2 Thomas Goldschmidt Feldtheorien relative Dielektrizitätskonstante.....................................54 relative Permeabilität.....................................................98 Remanenz....................................................................103 Ringspule.....................................................................110 Ruheinduktion.....................................................117, 122 S Sättigung..............................................................101, 104 Selbstinduktion............................................................124 Spannung.................................................................23, 24 Spiegelungsprinzip..................................................44, 75 Stabmagneten................................................................85 stationäre Strömungsfeld...............................................65 Stoffeigenschaften.........................................................97 Strom.............................................................................66 Stromdicht.....................................................................67 Stromlinien....................................................................69 Strömungslinien.............................................................79 Stichwort Suzeptibilität..................................................................98 Systematisches...............................................................45 T Toroidspule....................................................................93 U Überlagerung.................................................................73 Unipolarmoto...............................................................120 V Verketteter Fluss..........................................................121 Verschiebungsdichte......................................................12 Verschiebungsfluss..................................................12, 15 Verschiebungsflussdicht................................................12 Verschiebungsflusses.....................................................46 Verschiebungsstrom....................................................128 W Weißsche Bezirke..........................................................99