Beschleuniger und Detektoren - ETH Zurich

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Beschleuniger und Detektoren
Experimentieren in der Teilchenphysik
22.2.2012
Christoph Grab
ETH Zürich
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I. Konzepte
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Energie ⇔ Masse Aequivalenz
E = mc2
Aus der Energie der Kollisions-partner
 Erzeugung neuer Teilchen
c2 ist eine “Riesige Zahl” ~ 10+17 (m/s)2
 brauche VIEL Energie fuer kleine Massen
Messe Geschwindigkeit in =v/c
 Natuerliche Einheiten: c = 1
“Protonmasse”
m(p) = 1.78 10‐27 kg ~ 1 GeV/c2 => 1 GeV
m(e) = 0.5 MeV
Schwerstes Quark: top ~ 175 GeV
Energie ⇔ Auflösung
h... Planck Konstante,
c ... Lichtgeschwindigkeit
λ... Wellenlänge
Je grösser die Energie, desto kleiner die Wellenlänge. Die Wellenlänge bestimmt das Auflösungsvermögen: Je kleiner die Wellenlänge, desto kleinere
Dinge / Teilchen kann man messen.
Grosse Energien heisst also grosses Auflösungsvermögen!
Teilchenphysik erreicht bis 10‐18 m  1 TeV Bereich
Luis de Broglie
Ereignisrate im Experiment
R= σ  L  ε
R = Rate =Anzahl
gemessener Ereignisse
pro Zeit
= Effizienz
ist ein Detektorparameter
 = Wirkungsquerschnitt
= Mass für die
Wahrscheinlichkeit eines
Prozesses
= darin steckt die Physik
L = Luminosität
= Beschleuniger Eigenschaft,
beschreibt “Strahlintensität”
II. Teilchenbeschleuniger
LHC
5
Large Hadron Collider
CMS
LHC
ALICE
(27km)
LHCb
SPS
ATLAS (7km)
•
•
•
•
•
•
•
Proton-proton Kollisionen seit 2009
Design Schwerpunktsenergie: 14 TeV
27 km langer Ring Tunnel (von LEP)
40 MHz Kollisionsrate
4 Experimente
23. Nov. 2009: erste Kollisionen bei 900 GeV
Seit 30. März 2010: Kollisionen bei 7 TeV
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Woher kommen die Teilchen?
Elektronen: Wie im (alten) Fernseher: Heize dünnen Draht, Elektronen
treten aus, werden mit elektrischemFeld beschleunigt.
Protonen:
Schiesse Elektronen auf Wasserstoff
 H- -Ionen, im elektrischen Feld beschleunigt
 Strippe beide Elektronen weg
(durch Folie schiessen)
Oder:
 reisse H-Atome mit elektrischem Feld auseinander
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Teilchen Beschleunigen
• Generatoren erreichen Spannungen bis zu einigen 100 kV
•
•
Wechselspannung:
Mehrere Platten, Spannung immer
so, dass Teilchen vorwärts
beschleunigt wird.
Bis zu 35 MV pro Meter
möglich
Cavity
8
Wellenreiten für Teilchen
•
•
Bei jedem Durchgang werden Teilchen beschleunigt  erhalten Energie
Teilchen in Paketen (Bunches)
gebuendelt
Cavity
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LHC ‐ Magnete
Magnete, um Strahlen zu
fokussieren oder abzulenken
Magnete am LHC:
Dipole: 14.3 m lang
8.33 T
1.9 K (-271.3oC)
• total ~ 9’600 Magnete im Ring
• 1232 supraleitende Dipol Magnete
• Starkes Magnetfeld von 8.33 T
• 2 getrennte Protonen Strahlrohre
Cryogenie:
Um die supraleitenden Magnete auf
1.9 K = -271.3 Celsius zu halten
brauchts ~96 t He
Dipolmagnet: twin-aperture
Large Hadron Collider (LHC)
Beam
Bunch
Proton
Protonen (p) kreisen 11245 Mal pro Sekunde,
produzieren ~ 40 Millionen Kollisionen / s in Detektoren.
C.Grab
11
Verschiedene Beschleuniger
• Elektron-Positron-Collider
LEP Genf, 1989-2000,
100 GeV Strahlenergie
• Elektron-Proton-Collider
HERA DESY, 1991-2007,
27 (e) x 920 (p) GeV Strahlenergie
• Hadron-Hadron-Collider
LHC Genf, seit 2009,
Proton-Proton, 3.5 (7) TeV Strahlenergie
• Linear Beschleuniger
SLAC (Electron-Target/Positron)
Large Hadron Collider
C.Grab
III. Detektoren
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Was wollen wir messen?
• Muss mindestens folgende Grössen messen:
Ladung, Impuls (Vektor), Energie
• Weitere Grössen können dann berechnet werden:
Masse, Geschwindigkeit (Vektor), Teilchentyp
• Weitere Grössen sind aus Zerfällen bestimmbar:
Drehimpuls, Lebensdauer, Masse
m, p, E, v, ID, s, 
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Typisches Detektorkonzept
Kombiniere verschiedene Detektortypen/Technologien zu einem
grossen Detektorsystem (hier Ausschnitt):
Kalorimeter
Muon Detektoren
Hadronisches
verschiedene Detektoren
für Spuren geladener Teilchen
Elektromagn. Kalorimeter
Wechselwirkungs
punkt
oft in einem Magnetfeld
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CMS Detektor Layout
Reaktion findet hier statt
Gewicht :
Durchmesser :
Länge :
Magnetfeld :
12,500 t
15 m
21.6 m
4 Tesla
Hadronisches
Kalorimeter
p
Muon
Kammern
Spurendetektoren
El.mag.
Kalorimeter
p
Magnet
100 Millionen individuelle Detektorelemente, 43000 Kabel von 1200 km total Länge
C.Grab
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Was heisst eigentlich messen?
Detektor





Teilchen fliegen durch Detektor
erzeugen elektrische Signale (Q, I )
werden digitalisiert und gespeichert
Computerprogramme rekonstruieren Spuren
für Analyse verwendbar
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Innen: Spurdetektoren
•
Spurdetektor befindet sich in Magnetspule
•
•
•
Messe Impuls (Vektor p) der geladenen Teilchen
Misst gekrümmte Flugbahn im Magnetfeld B
Aus Krümmung =1/R können Ladung und Impuls bestimmt werden.
kleiner Impuls  grosse Ablenkung (1/R)
 kleiner Kruemmungsradius
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Spurdetektoren = “Tracker”
•
Sensoren:
Dünne Siliziumscheiben (links)
oder Gasdetektoren (rechts), etc..
C.Grab
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Messen mit Gasdetektoren • Geladene Teilchen fliegen durch gas‐
gefuellten Detektor, ionisieren die Gasatome
 erzeugen Ion‐Elektron Paare
• Diese Ladungen werden durch elektrisches
Feld abgezogen  Signal
• Bsp: “Single Wire Proportional Chamber”
– Detektor‐Rohr mit Gas gefuellt
– HV zwischen Cathode (‐) und Anode (+)
– Hohes Feld nahe an Anodendraht erlaubt
Elektronen zu weiteren Ionisationen
 ergibt Ladungs‐Lawine  Signal groesser
 Auslesen der Ladung z.B. ueber RC‐Glied zu
Vorverstaerker  “Signal”
Verschiedene Geometrien
• Multiwire‐Prop. Chamber “MWPC”
(G.Charpak, 1992)
G. Charpak,
F. Sauli and J.C. Santiard
• Erzeugen starke elektrische Felder, die Elektronen beschleunigen
• Parallel Plate
• Strips
• Holes
• Grooves
Messen mit Siliziumdetektoren • Teilchen erzeugen durch
Ionisation Elektron‐Loch Paare
in einer “depleted zone” des Si‐Substrates of the silicon substrate
• In 0.300 mm Si werden ca 24000 Paare erzeugt
• Ladungen bewegen sich im E‐
feld zur Elektrode
• Ladung wird als Strom‐pulse ausgelesen
• Pulse dient wieder der
Lokalisierung des Teilchens
• Hohe raeumliche Aufloesung
moeglich: ~ 10‐20 microns
CMS barrel Pixel
Energie messen = “Calorimeter”
 Stoppe Teilchen und messe Energie die dabei frei wird
Kristallkalorimeter
Sampling Calorimeter
Stoppe das Teilchen
in einem schweren Kristall
und messe, wie viel Licht
dabei entsteht
Messe, wie viele
Schichten eines dichten
Materials ein Teilchen
durchdringt
CMS: PbWO4
CMS: Messing +Scintillator (barrel)
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Zwei Teilchensorten = Calorimeter‐Typen
Elektromagnetisch
(Elektronen und Photonen)
Elektronen strahlen Photonen ab
Elektromagn. WW
Photonen konvertieren zu
Elektron – Positron
Kurze, heftige Schauer
•
•
•
•
Hadronisch
(p,,...bestehen aus Quarks)
•
•
•
Stösse mit Atomkernen
produzieren mehr Hadronen
Starke WW
Tiefe, dünnere Schauer
Weil die Hadronen tiefer im Kalorimeter wechselwirken, heisst der
innere Teil elektromagnetisches, der äussere hadronisches Kalorimeter
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Myonen
•
Myonen sind die
schwereren Partner der
Elektronen
•
Sind sehr durchdringend,
d.h. sie bleiben im
Kalorimeter nicht stecken
•
Weise Myonen mit einem
Detektor ausserhalb der
Kalorimeter nach
typisch mit Gasdetektoren
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Neutrinos
•
Neutrinos wechselwirken fast nie mit
Materie
•
Fliegen (fast) unbemerkt durch den
Detektor (und auch durch die Erde)
•
Aber: Sie tragen Energie und Impuls
aus der Gesamtreaktion weg
 Missing E (MET), p
•
Brauche Detektor, der möglichst
wenig Löcher hat, um sicher zu sein,
dass fehlender Impuls von Neutrino(s)
stammt.
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Transverse slice through CMS detector
Event Display
•
Jede Kollision die aufgezeichnet
wurde, ist ein Ereignis (Event)
•
Jedes Experiment hat ein
Computerprogramm,um die
Information von einem Ereignis
darzustellen
•
Betrachten der Events liefern viel
Info über die Physik
•
Als Vorbereitung auf richtige
Daten werden „Monte Carlo“
Daten studiert
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CMS – three Jet Event  QCD
pp ZZ  ee  Kandidat
Bilder von CMS 34
Compact Muon Solenoid
Supraleitende Spule
35
Compact Muon Solenoid
Tracker
36
Compact Muon Solenoid
ECAL
37
Compact Muon Solenoid
HCAL
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‐ Test In Montagehalle oberirdisch, danach komponentenweise
in unterirdischen “Pit” transportiert + zusammengebaut.
C.Grab
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Halle UNTEN – leer ...
C.Grab
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Herunterlassen der ersten Endcap Komponenten Nov 2006
C.Grab
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Schwerstes Element (YB0)
wiegt 2000 t ( ~ 5 Jumbo Jets)
C.Grab
active
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Schwerstes Element (YB0)
2000 t ( ~ 5 Jumbo Jets)
C.Grab
43
CMS Detektor
CMS
C.Grab
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