Presseinformation Eydelstedt, 21.05.2016 Wenn die Lippen blau werden… Dr. Höge: „Zyanose sollte immer untersucht werden“ Diepholz. „Es sieht immer ein wenig bedrohlich aus, wenn an den Lippen, Fingern oder Füßen Baufärbungen auftreten, aber das kann durchaus harmlose und leicht zu behandelnde Gründe haben“, erklärt Dr. Michael Höge. Der Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie an der Klinik Diepholz rät aber in jedem Fall dazu, bei länger anhaltenden Verfärbungen einen Arzt aufzusuchen und diese Symptomatik einer solchen Zyanose zu ergründen. „Eine Blaufärbung kann aufgrund von Sauerstoffmangel im Blut entstehen“, so der Mediziner. Dieser Mangel führt dazu, dass der eigentlich rote Blutfarbstoff Hämoglobin sich violett bis bläulich verfärbt. Die Blut leitenden Gefäße schimmern dann in dieser Farbe durch die Haut. „Die Medizin unterscheidet zwei Formen der Zyanose“, erläutert Dr. Höge. Insbesondere am Mund, an den Händen und Füßen zeigt sich die periphere Zyanose, die lediglich das bluteigene Hämoglobin bläulich färbt, während der Sauerstoffgehalt im Blut der Hauptarterien einen normalen Sauerstoffgehalt aufweist. Bei einer zentralen Zyanose hingegen mangelt es vornehmlich dem arteriellen Blut an Sauerstoff, was zu Färbungen innenliegender Organe wie Zunge oder Schleimhäute führt. „Die Ursachen können vielfältig sein“, sagt der Chefarzt und nennt Kälteeinwirkungen, krankhafte Durchblutungsstörungen oder Lungenerkrankungen als mögliche Auslöser. „Aber auch Herzerkrankungen kommen natürlich in Betracht.“ Dabei sind viele Gründe ausschlaggebend sein: Angeborenen Herz- und Herzklappenfehlern, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und koronare Herzerkrankungen bis hin zu Entzündungen und Tumoren im Bereich des Herzens äußern sich in der kardialen Blaufärbung von Körperpartien. „Um die Ursachen zu finden, stehen verschiedene Diagnoseverfahren zur Verfügung“, so Dr. Höge. Eine Herz- oder Lungenerkrankung beispielsweise lässt sich durch bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, EKG und Ultraschall- oder Herzkatheteruntersuchungen feststellen. „Während die so genannte periphere Zyanose nach Kälteeinwirkung mit Wärme schnell behandelbar ist, die die zusammengezogenen Blutgefäße wieder weitet und den Stoffwechsel ankurbelt, sind bei Blaufärbungen, die durch eine Erkrankung verursacht werden, in der Regel medikamentöse Therapien erforderlich“, beschreibt der Mediziner das Vorgehen. „Im Falle eines kritischen Mangels an Sauerstoff im Blut profitieren die Patienten zusätzlich von einer künstlichen Sauerstoffzufuhr.“ Ein chirurgischer Eingriff als finale Therapiemaßnahme ist laut Dr. Höge bei Organfehlbildungen oder beschädigten Blutgefäßen angeraten. Denn: „Nur durch eine Operation können beispielsweise defekte Blutgefäße umgeleitet, ersetzt oder durch den Einsatz von Stents künstlich geöffnet werden.“ Bei schwerwiegenderen Fällen der Zyanose, wie beispielsweise beim so genannten Raucherbein kann es sogar zur Amputation kommen. „Das ist jedoch heutzutage aufgrund hervorragender Diagnostikmöglichkeiten nicht mehr ganz so häufig nötig ist wie noch vor einigen Jahren.“ Dr. Michael Höge. Nähere Informationen zu den Alexianern: Die Alexianer sind ein Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, in dem bundesweit rund 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit 800-jähriger Tradition betreiben die Alexianer Krankenhäuser, Einrichtungen der Senioren-, Eingliederungs- und Jugendhilfe, Gesundheitsförderungsund Rehabilitationseinrichtungen, ambulante Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen sowie Werkstätten für behinderte Menschen und Integrationsfirmen. Träger der Unternehmensgruppe ist die Stiftung der Alexianerbrüder.