670-Aufgabe der Radiologie in der onkologischen Chirurgie

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Aufgabe der Radiologie in der onkologischen Chirurgie
In der chirurgischen Onkologie ist die Radiologie vor allem in der Diagnostik und
Therapieplanung der wichtigste Partner in interdisziplinären Tumorboards. Prof. Dr. med.
Dr. h.c. Werner Hohenberger, Leiter der Chirurgischem Klinik am Universitätsklinikum
Erlangen und Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, erläutert die gewachsenen
Anforderungen an die bildgebende Diagnostik.
In allen Bereichen brauchen wir den Radiologen
Berlin im Mai 2009. Von der Diagnose über die Therapie bis zur
Nachsorge - in allen Bereichen brauchen w ir die Radiologen.
Insbesondere ist die Bildgebung bei den soliden Tumoren
gefordert.
Zw ar ist bei diesen Erkrankungen die Diagnosestellung eine Sache
der Pathologie, aber der Hinw eis auf einen Tumor kommt häufig von
der Bildgebungsdiagnostik. Wenn die Primärdiagnose gestellt ist,
ergibt sich die Frage, w ie ausgedehnt eine Tumorerkrankung ist das ist das Staging, w elches festlegt, w ie Tumore w eiterbehandelt
w erden. Ob sie zunächst vorbehandelt w erden, mit Bestrahlung
oder Chemotherapie oder einer Kombination von beiden, oder ob
Prof. Dr. Werner
sie sofort operiert w erden können. Auch hier ist die Radiologie
Hohenberger, Pr�sident der
gefragt. Und w enn der Patient schließlich das Krankenhaus
Deutschen Krebsgesellschaft
verlassen hat, dann beginnt die Nachsorge, d.h. die Überw achung,
e.V.
ob ein Tumor rezidiv auftritt oder nicht. Und auch dort sind die
Radiologen tief involviert. Ohne Bildgebung w äre Nachsorge oft ein
Kaffeesatzlesen. Auf allen Stufen der diagnostischen Behandlung und Nachsorge dieser Tumore
ist die Radiologie unabdingbar.
Metastasen im PET/CT besser erkennen
Gerade bei Tumoren, die Metastasen streuen, konnten w ir in den letzten Jahren die
Heilungsraten auch mithilfe der Bildgebung signifikant verbessern. So liegt die Heilungsrate von
Patienten mit kolorektalen Karzinomen, die bereits zum Zeitpunkt der Diagnose
Fernmetastasen aufw eisen, unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten derzeit bei 50 %.
Aber auch bei anderen Tumoren bis hin zum malignen Melanom, w elches im Fall der
Fernmetastasierung in der Regel viele Organe betrifft, kann im Einzelfall eine
Lebensverlängerung über sehr viele Jahre hinw eg erreicht w erden. Hierbei hat das PET/CT
einen besonderen Stellenw ert.
Dieses Verfahren verbindet die Diagnose struktureller Veränderungen im Körper mit
funktioneller Diagnostik. Das heißt, w ir können auch Stoffw echselvorgänge im Körper sichtbar
machen und Metastasen genauer aufspüren. Dies betrifft auch relativ kleine Fernmetastasen mit der konkreten Fragestellung ob eine operative Entfernung sinnvoll ist oder nicht. Der Vorteil
der Bildgeber ist, dass sie auf Mustererkennung trainiert sind. Der Chirurg hingegen w eiß, w o
das Problem sitzt. Wenn beides zusammengebracht w ird, dann ist die Aussagefähigkeit am
besten.
Radiologie und Chirurgie in 20 Jahren: Ein Ausblick
Die Fortschritte der Bildgebung in den letzten 20 Jahren w ären vor 20 Jahren noch nicht
vorstellbar gew esen. Und ich behaupte: Von jetzt an bis in 20 Jahren w ird der Fortschritt noch
einmal um einiges größer sein. Die nächsten paar Jahre w ird man sich w ahrscheinlich mit der
Bildgebung von Stoffw echselvorgängen beschäftigen, etw a mit der Frage:
Worauf spricht ein Tumor an? Man w ird versuchen, diese Aussage früher treffen zu können, und
dann auch eventuell zu einem Umdenken in der Therapie kommen. Zum Beispiel, dass man die
Therapie eher beginnt, und sie w eiter fortführt. Das Zw eite ist: W ir haben noch Schw ächen in
der Diagnostik, z.B. bei den Lymphknoten. Da muss mehr getan w erden. Die Bedeutung der
Radiologie w ird zunehmen. Kooperation w ird die Zukunft prägen: Es ist w ichtig, dass zw ei
Partner - der Radiologe und der Chirurg - miteinander etw as bew egen, ohne dass einer Angst
hat, dass er etw as verliert. Das ist auch die Erfahrung, die ich gemacht habe.
Man verliert keine Patienten, man gewinnt sie durch Kooperation.
Der 90. Deutsche Röntgenkongress - interdisziplinär und praxisbezogen Der 90.
Deutsche Röntgenkongress findet in diesem Jahr vom 20. bis 23. Mai in Berlin auf
der Messe Süd statt. Die Deutsche Röntgengesellschaft e.V. als Ausrichter des
Kongresses erw artet auch für diesen Kongress w ieder mehr als 7.000 Teilnehmer
aus ganz Deutschland und dem Ausland. Neben den w issenschaftlichen
Präsentationen und Postern zum aktuellen Stand der Forschung erhalten die
Teilnehmer die Möglichkeit, in Workshops, Refresherkursen und interdisziplinären
Falldiskussionen ihre Kenntnisse zu den einzelnen Themengebieten zu vertiefen
und Neues zu entdecken. Darüber hinaus präsentiert eine umfangreiche
Industrieausstellung mit rund 130 Ausstellern neueste Entw icklungen der
Medizintechnik.
Video: Detlef Höw ing - Softkuhn
Aktualisiert Freitag, 22. Mai 2009
Pressesprecher Florian Schneider
Autor: Pressemitteilung Deutsche R�ntgengesellschaft e.V.,
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