Mit der magnetischen Spitze eines Rastertunnelmikroskops lassen sich Cobalt-Atome abtasten, die auf einer gestuften Platinunterlage (blau) An den Stufen der 1. Eigenschaften vonliegen. Quantenobjekten Platinunterlage sind zusätzlich so genannte Cobalt-Streifen zu sehen (gelb und rot), die aus vielen hundert dicht Quantenmechanik beschreibt das Verhalten von gepackten Cobalt-Atomen bestehen. Diese sind magnetisch stabil und dienen der Kalibrierung des Lesekopfes (Spitze). • Elektronen Gelbe Streifen sind nach oben, und rote nach unten • Kleinsten Kernbausteinen magnetisiert. Interessanterweise verhalten sich die Cobalt•Atome Photonen (Lichtteilchen) in der Nähe der Streifen ebenfalls magnetisch stabil. Ihr Zustand („0“ oder „1“) hängt vom Abstand zum Streifen, und von dessen Magnetisierungszustand ab (siehe Pfeile). (Quelle: SPM-Gruppe, R. Wiesendanger, Institut für Angewandte Physik & SFB 668, Uni Hamburg) Physik in der Krise : Die Frage nach der Natur des Lichts und der Welle-Teilchendualismus Albert EINSTEIN (1879-1955): • 1917 - Den Rest meines Lebens werde ich darüber nachdenken, was Licht ist! • 1951 - Fünfzig Jahre intensiven Nachdenkens haben mich der Antwort "Was ist Licht?" nicht näher gebracht. • In einem Brief an Max Born über die Wahrscheinlichkeitsaussagen der Quantenphysik: „Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten (Gott) bringt sie uns doch nicht näher. Jedenfalls bin ich überzeugt davon, dass der nicht würfelt.“ Richard FEYNMAN (1918 - 1988) • Ich denke, ich kann davon ausgehen, dass niemand die Quantenmechanik versteht. • „Es gab eine Zeit, als Zeitungen sagten, nur zwölf Menschen verständen die Relativitätstheorie. Ich glaube nicht, dass es jemals eine solche Zeit gab. Auf der anderen Seite denke ich, es ist sicher zu sagen, niemand versteht Quantenmechanik.“ Physik in der Krise : Die Frage nach der Natur des Lichts und der Welle-Teilchendualismus Max BORN (1882 - 1970) • Der Nobelpreisträger Born schreibt in einem Brief an Einstein: "Die Quanten sind doch eine hoffnungslose Schweinerei. Niels BOHR (1885 - 1962) • "Wenn mir Einstein ein Radiotelegramm schickt, er habe nun die Teilchennatur des Lichtes endgültig bewiesen, so kommt das Telegramm nur an, weil das Licht eine Welle ist.„ Physik in der Krise : Die Frage nach der Natur des Lichts und der Welle-Teilchendualismus Quanten In der Quantenmechanik (QM) hat sich gezeigt, dass viele Größe nur in Vielfachen von bestimmten kleinsten Beträgen, sogenannten Quanten (quantum, lat. : wie viel) auftreten. So sind z.B. elektrische Ladungen stets Vielfache der kleinsten Ladung, der Elementarladung e=1,602·10-19 As. Dies war das Ergebnis des Milikanversuchs: Ordnungsdienst: Sophie + Milena Ursprung der Quantenphysik • Der Ursprung der Quantenphysik liegt in der Thermodynamik. Die Energie der Strahlung, die von einem Körper ausgeht, ist über viele unterschiedliche Wellenlängen verteilt, wobei das Maximum der Intensität der Strahlung von der Temperatur des Körpers abhängt. • Die Intensität ist definiert als Quotient aus Energie E, die in der Zeit Δt auf die Fläche ΔA trifft, d.h. als Energie pro Fläche und Zeit : 𝐸 𝐼= ∆𝐴 ∙ ∆𝑡 Zur Berechnung der Abhängigkeit der Intensität I von der Wellenlänge λ musste Die Intensität der Strahlung eines Körpers bei drei Max Planck (1858-1947) im Jahre 1900 die ihm sehr widerstrebende Annahme unterschiedlichen Temperaturen in Abhängigkeit vonabgegeben der machen, dass Strahlung nur in bestimmten Energiequanten wird. Wellenlänge. Das Maximum verschiebt sich mit höherer Temperatur zur kürzeren Wellenlänge hin. Ordnungsdienst: Sebastian und Daniel Übung 1: Berechne die Intensität der Strahlung I, die von einer 100-Watt-Glühlampe mit Wirkungsgrad η=0,050 in einem Abstand d1=1,0m auf einen Photosensor trifft. Wie ändert sich die Intensität, wenn man den Sensor im Abstand d2=2,0m aufstellt? Hinweis : Nimm an, dass die Strahlungsquelle nahezu punktförmig ist und sich die Energie auf Kugeloberflächen gleichmäßig in alle Raumrichtung ausbreitet. Lösung : 𝐸 𝐸 1 1 1 1 𝑊 𝐼= = ∙ = 𝜂𝑃 ∙ = 𝑃 ∙ 2 = 0,0503 ∙ 100𝑊 = 0,400 ∆𝐴 ∙ ∆𝑡 ∆𝑡 ∆𝐴 ∆𝐴 4𝑟 𝜋 4 ∙ 1𝑚2 ∙ 𝜋 𝑚² 1 𝑊 Abstand d2=2,0m : 𝐼 = 100𝑊 4∙(2𝑚)2∙𝜋 = 0,100 𝑚² Übung 2: Ein gelb glühendes Eisenstück (das sich nahezu wie ein Schwarzstrahler verhält) sendet Strahlung aus, deren Intensitätsmaximum bei der Wellenlänge 𝜆 = 3,0𝜇𝑚 liegt. Schätze anhand der unteren Abbildung die Temperatur des glühenden Eisens. Gib den Wert in Grad Celsius an. Lösung : Aus dem Diagramm liest man ab, dass dem Maximum 𝜆𝑀𝑎𝑥 = 3,0 ∙ 10−6 𝑚 in etwa die Temperatur 𝜗 = 1150𝐾 entspricht. Der absolute Temperaturnullpunkt liegt bei 0,00000 K = -273,15°C, also gilt 1150K = (1150-273,15) °C=876,9°C. Albert Einstein und die Photonen • Einen weiteren Schritt zur Entwicklung der Quantenphysik machte Einstein im Jahre 1905 mit seiner Deutung des lichtelektrischen Effekts, bei dem Licht aus metallischen Oberflächen Elektronen auslöst. • Die Energie dieser Elektronen hängt nicht von der Intensität des Lichts ab, sondern nur von dessen Frequenz. • Nach Einstein liegt die Energie des Lichts einer bestimmten Frequenz f bei der Wechselwirkung mit dem Metall stets in Vielfachen einer kleinsten Einheit, dem Photon vor. • Licht breitet sich im Vakuum unabhängig von der Wellenlänge immer mit konstanter Geschwindigkeit c aus. Der Wert von c ist gleich dem Produkt aus Wellenlänge und Frequenz des Lichts : 𝑐 = 𝜆∙𝑓 Franck und Hertz und die Elektronen • Ein weiterer experimenteller Befund Quantelung war Diskrete Linienspektren der Gaseeiner Helium (obere Reihe), die von(Mitte) J.Franckund undArgon G. Hertz 1913 festgestellte Neon (unten). Jede Liniequantenhafte mit einer Energieabgabe beschleunigte Elektronen an Atome, die bestimmten Wellenlänge λ entspricht nach der Gleichung zeigte, dass Atome ganz bestimmte Energiezustände besitzen c=λfnur eine Frequenz f und somit und diebestimmte Energiedifferenzen zwischen diesenQuanten Zuständen bestimmterkönnen. Energie. absorbieren • Nur diese Energiedifferenzen geben die Atome auch wieder ab, wie Spektren von Gasen mit diskreten Wellenlängen zeigen. De Broglie und die Materiewellen • Elektronen zweigen unter gewissen Versuchsbedingungen auch Welleneigenschaften wie Licht. • Licht breitet sich im Raum als Welle aus und verhält sich bei Absorption und Emission als Photon wie ein Teilchen. • Elektronen verhalten sich bei ihrer Ausbreitung im Raum wie eine Welle. • Beim Durchgang durch pulverisiertes Aluminium zeigen Elektronen ein gleichartiges Interferenzmuster wie Röntgenstrahlung, also wie Lichtwellen. Interferenzerscheinungen sind aber typisch für Lichtwellen. Ein Elektronenstrahl erzeugt nach Durchgang durch pulverisiertes Aluminium, also durch eine Vielzahl ungeordnet liegender Aluminiumkristalle, ein gleiches Interferenzmuster (a) wie Röntgenlicht (b). a) Elektronenstrahl b) Röntgenlicht Schrödingers Auflösung des Teilchen-Wellen-Dualismus • Welleneigenschaft ist eine Information über die Wahrscheinlichkeit, Photonen bzw. Elektronen in einem betrachteten Raumpunkt anzutreffen. • Alle Einzelschritte von Plancks Strahlungsformel und Einsteins Deutung des lichtelektrischen Effekts über Bohrs Quantenbedingungen für das Wasserstoffatom und De Broglies Welle für die Ausbreitung von Elektronen müden in einer geschlossenen Theorie, der Quantenphysik. • Erwin Schrödinger stellte 1926 eine Gleichung auf, bei deren Anwendung auf das Wasserstoffatom allein aus den Randbedingungen ohne weitere willkürliche Annahmen die diskreten Energiezustände des Atoms folgen. • Als Lösung dieser Gleichung ergibt sich eine sogenannte Wellenfunktion, deren Amplitude eine Aussage über die Antreffwahrscheinlichkeit des Elektrons im Atom macht. Heisenbergs Unschärferelation • Schon 1925 hatte sich Werner Heisenberg (1901-1976) seine Quantenmechanik geschaffen, sie sich als identisch mit der Schrödingerschen Wellenmechanik erwies. • Im Rahmen dieser Theorie leitete Heisenberg 1927 die nach ihm benannte Unschärferelation her, nach der es grundsätzlich nicht möglich ist, für ein Teilchen gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit seinen Ort und seinen Impuls anzugeben. • Diese Unbestimmtheit beruht nicht auf einer Unzulänglichkeit des Messvorgangs, sondern ist grundsätzlicher Natur. • Aus seiner Theorie ergibt sich, dass der Ort des Elektrons im Wasserstoffatom unbestimmt ist, dass jedoch die Wahrscheinlichkeit, das Elektron in einer Kugelschale mit dem von Nils Bohr berechneten Radius anzutreffen, am größten ist. I. Eigenschaften von Quantenobjekten Licht ist nicht nur eine elektromagnetische Welle, sondern auch eine Wahrscheinlichkeitswelle, die sich im Raum ausbreitet. Licht wird in Form von Photonen emittiert und absorbiert. Das Verhalten von submikroskopischen Quantenobjekten wie Elektronen oder Photonen wird durch eine Wahrscheinlichkeitswelle beschrieben. Für Quantenobjekte gilt die Unschärferelation, nach der die Genauigkeit einer gleichzeitigen Angabe von Ort und Impuls einer grundsätzlichen Grenze unterliegt.