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Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland
Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft
Fördermaßnahme „KMU Innovativ: Medizintechnik“
Projekt:
Entwicklung eines therapeutischen, endoskopischen
Lasersystems mit automatischer Objektanalyse für
medizinische Anwendungen (TELAX)
Koordinator:
LISA laser products OHG
Dr. Samir Lamrini
Max-Planck-Straße 1
37191 Katlenburg-Lindau
Tel.: 05556 9938 65
e-Mail: [email protected]
Projektvolumen:
1,181 Mio € (ca. 56 % Förderanteil durch das BMBF)
Projektlaufzeit:
01.04.2014 bis 31.03.2017
Projektpartner:
 LISA laser products OHG, 37191 Katlenburg-Lindau
 embeX GmbH, 79100 Freiburg
 Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Freiburg,
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 79106 Freiburg
Projektbeschreibung
Ziel des Vorhabens ist ein neuartiges bedienerfreundliches medizinisches Lasersystem im
Wellenlängenbereich um 2 µm für endoskopische Anwendungen, das neben der therapeutischen Laser-Applikation auch diagnostische Informationen in Echtzeit bereitstellt. Dadurch
sollen Diagnostik und Therapie zusammengeführt und somit eine innovative medizinische
Anwendungsmöglichkeit – die endoskopische Lasertheragnostik – realisiert werden. Die Anwendung spektroskopischer Analysen kombiniert mit einer Faserbrucherkennung wird die
Präzision, Qualität und Effizienz der Behandlung verbessern, indem eine automatisierte
Rückkopplung der gewonnenen Daten mit dem Therapielaser implementiert wird. Die automatische Klassifikation reduziert die Arbeitslast des Operateurs und damit seine Fehleranfälligkeit.
Die Häufigkeit von Harnsteinerkrankungen (Urolithiasis) zeigt in den industrialisierten Ländern eine ansteigende Tendenz. Urolithiasis und deren Behandlung ist nicht nur ein sehr
wichtiger Bereich der Urologie, sondern auch eines der klinisch und sozio-ökonomisch relevantesten Gebiete der Medizin.
Die Integration zusätzlicher diagnostischer Verfahren im Rahmen von endoskopischen Eingriffen hat das Potential, die Endoskopie zu revolutionieren. Die Systemerprobung wird am
Bespiel der Laser-Lithotripsie (Steinzertrümmerung) erfolgen. Das vorgestellte System wird
im Bereich der Lasermedizin diesbezüglich eine Vorreiterrolle einnehmen.
Medizinische Notwendigkeit / Bedeutung
Die Endoskopie verfolgt das Ziel, das „Trauma“ einer Operation zu verringern (→ „minimalinvasive Chirurgie“). Daher besteht ein sehr hoher gesellschaftlicher Bedarf an der Weiterentwicklung dieser Technologien hin zu immer schonenderen, sichereren und effizienteren Verfahren. Das projektierte TELAX-System wird richtungsweisend in Bezug auf patientenorientierten, gleichzeitig aber auch ökonomisch sinnvollen Lösungen sein.
Die Realisierung eines solchen Gerätes ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer Verbindung von Diagnostik und Therapie. Dies dient zunächst einer erhöhten Sicherheit für den
Patienten und den Operateur sowie der Kostenreduktion durch Vermeidung von Instrumentenschädigungen. Die zukünftige Verfügbarkeit solcher Laserstrahlquellen eröffnet zudem
völlig neue Möglichkeiten für minimal-invasive Endoskop-gestützte Eingriffe.
Abbildung 1 – Endoskopische Harnsteinbehandlung mit dem Laserlithotripsie-System
„Sphinx“ der LISA laser products OHG an der Klinik für Urologie, Uniklinikum Freiburg, Dres.
Schönthaler und Miernik. Das TELAX-System kann mittels der Objekterkennung die OPSicherheit signifikant erhöhen. (Quelle: LISA laser products OHG)
KMU-innovativ: Medizintechnik
Damit deutsche Unternehmen ihrem Ruf als Innovationsführer auf dem Weltmarkt auch weiterhin gerecht werden können, hat sich die Bundesregierung in der Hightech-Strategie 2020
sowie im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung das Ziel gesetzt, die mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche in Deutschland zu stärken und neue Wachstumspotenziale
zu erschließen.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind in der Medizintechnik in vielen Bereichen Vorreiter des technologischen Fortschritts. Die mit F&E verbundenen Risiken sind allerdings für KMU gerade in der Medizintechnik zunehmend schwerer zu schultern. Mit der
Maßnahme „KMU-innovativ: Medizintechnik“ werden daher innovative und risikoreiche Forschungsprojekte von KMU unterstützt, die ohne eine Förderung nicht oder nur deutlich verzögert durchgeführt werden könnten. Insbesondere können hierbei auch die Grundlagen für
eine spätere Produktentwicklung und, falls erforderlich, eine klinische Erprobung, gelegt
werden.
Die angestrebten Ergebnisse sollen einen belegten medizinischen oder versorgungsseitigen
Bedarf decken bzw. zur Steigerung der Effizienz in der Gesundheitsversorgung beitragen
sowie eine Umsetzung im ersten oder zweiten Gesundheitsmarkt erwarten lassen. KMU sollen zu mehr Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowie zu verstärkter Kooperation
mit weiteren Unternehmen der Branche sowie wissenschaftlichen Einrichtungen angeregt
werden.
Für „KMU-innovativ: Medizintechnik“ stellt das BMBF ab 2013 eine Fördersumme von 20
Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.
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