1 Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland

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Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland
Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft
Fördermaßnahme „KMU-innovativ Medizintechnik IV“
Verbundprojekt:
Temporäres Mechanisches Herzunterstützungssystem
(TEMPHUS)
Koordinator:
Christoph Miethke GmbH & Co. KG
Thomas Otto
Ulanenweg 2
14469 Potsdam
Tel.: +49 331 62083-0
e-Mail: [email protected]
Projektvolumen:
3.637.180 € (2.411.460 € Förderanteil durch das BMBF
inkl. Projektpauschale)
Projektlaufzeit:
01.08.2014 bis 31.07.2014
Projektpartner:
 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
 smartpolymer GmbH, Rudolstadt
Projektbeschreibung
Im Rahmen des Vorhabens soll ein neues, temporäres und minimal invasiv implantierbares
Herzunterstützungssystem ohne den direkten Blutkontakt realisiert werden. Dazu sollen Forschungsarbeiten zum Nachweis der Machbarkeit und des Wirkprinzips in umfangreichen
Labortests, in Tierversuchen sowie in einer ersten klinischen Prüfung durchgeführt werden.
Mit dem Vorhaben TEMPHUS wird ein aktives System zur Unterstützung und temporären
Übernahme der mechanischen Pumpfunktion des Herzens für den klinischen Patienteneinsatz erforscht. Die klinische Verfügbarkeit soll künftig maßgeblich dazu beitragen, die Sterblichkeitsraten in Folge eines akuten Funktionsverlustes des Herzens (bspw. bei Herzinfarkten
oder bei schweren Infektionen) sowie die immensen Aufwendungen für die damit sehr häufig
verbundenen Begleit- und Folgeschäden erheblich zu senken. Wirkprinzip ist die direkte
Herzdruckmassage, unmittelbar auf der Herzoberfläche, ohne einen aufwendigen chirurgischen Eingriff und ohne die Penetration von Blutgefäßen.
Ein gekammertes, zusammenfaltbares und Katheter-basiertes Kunststoffimplantat soll künftig minimal invasiv in den Brustkorb eingeführt und um das Herz platziert werden können.
Über eine drainageartige Schlauchleitung werden die Pumpkammern des Implantats zyklisch
von der externen Steuereinheit mit Luft befüllt und vollziehen damit eine direkte Herzdruckmassage. Heutige verfügbare Herzunterstützungssysteme sind in die Blutgefäße oder in die
Herzkammern eingebrachte blutpumpende Systeme, deren Einsatz mit einem hohen apparativen Aufwand und einer Vielzahl zusätzlicher unerwünschter Nebenwirkungen für die Patienten verbunden ist. Allein für Deutschland beläuft sich die Zahl der potenziellen Patienten pro
Jahr auf über 50.000 Einsatzfälle.
Die Christoph Miethke GmbH & Co.KG, mit Sitz in Potsdam, ist als Konsortialführer für die
Erforschung und Testung der Komponenten Implantat, Einführungsbesteck und die externe
Antriebseinheit im TEMPHUS-Verbundvorhaben zuständig. Die smartpolymer GmbH, mit
Sitz in Rudolstadt, als erfolgreich realisierte Ausgründung aus dem Thüringischen Institut für
Textil- und Kunststoff-Forschung e.V., ist hauptverantwortlich für die Erforschung und Testung biokompatibler Implantat-Materialien. Die Medizinische Fakultät der Martin-LutherUniversität Halle ist im TEMPHUS-Verbund verantwortlich für die Erforschung der klinischen
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Grundlagen und der zu testenden Tiermodelle sowie für die Planung und Durchführung der
ersten klinischen Prüfung.
Nach erfolgreicher Absolvierung des Verbundvorhabens sollen die Forschungsergebnisse
durch die beteiligten Partner unmittelbar in eine nachhaltige Verwertung überführt werden.
Die sich anschließende Medizinprodukteentwicklung und -zulassung soll eine solide Grundlage für die künftige nationale und internationale Vermarktung schaffen.
Bild: Schematische Darstellung des Herzunterstützungssystems (Quelle: Christoph Miethke GmbH &
Co.KG)
KMU-innovativ: Medizintechnik
Damit deutsche Unternehmen ihrem Ruf als Innovationsführer auf dem Weltmarkt auch weiterhin gerecht werden können, hat sich die Bundesregierung in der Hightech-Strategie 2020
sowie im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung das Ziel gesetzt, die mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche in Deutschland zu stärken und neue Wachstumspotenziale
zu erschließen.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind in der Medizintechnik in vielen Bereichen Vorreiter des technologischen Fortschritts. Die mit F&E verbundenen Risiken sind allerdings für KMU gerade in der Medizintechnik zunehmend schwerer zu schultern. Mit der
Maßnahme „KMU-innovativ: Medizintechnik“ werden daher innovative und risikoreiche Forschungsprojekte von KMU unterstützt, die ohne eine Förderung nicht oder nur deutlich verzögert durchgeführt werden könnten. Insbesondere können hierbei auch die Grundlagen für
eine spätere Produktentwicklung und, falls erforderlich, eine klinische Erprobung, gelegt
werden.
Die angestrebten Ergebnisse sollen einen belegten medizinischen oder versorgungsseitigen
Bedarf decken bzw. zur Steigerung der Effizienz in der Gesundheitsversorgung beitragen
sowie eine Umsetzung im ersten oder zweiten Gesundheitsmarkt erwarten lassen. KMU sollen zu mehr Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowie zu verstärkter Kooperation
mit weiteren Unternehmen der Branche sowie wissenschaftlichen Einrichtungen angeregt
werden.
Für „KMU-innovativ: Medizintechnik“ stellt das BMBF ab 2013 eine Fördersumme von 20
Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.
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