Anlage 1 FKZ: 13GW0011A-D .Ql. l W Bundesministerium rür Bi ldung und Forschung Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft Fördermaßnahme "KMU-innovativ: Medizintechnik" Projekt: Dentale Ultraschalldiagnostik zur Erfassung quantitativer Hartgewebsparameter {DentUS) Koordinator: Siegert Thinfilm Technology GmbH Herr Wolfgang Brode Robert-Friese-Straße 3 07629 Hermsdorf Tel. : +49 36601858-12 e-Mail: [email protected] Projektvolumen: 1.486.320,00 Euro, davon 8MBF-Anteil 1.002.870,00 Euro Projektlaufzeit 01 .07.2013 bis 30.06.2016 Projektpartner: :> Siegert Thinfilm Technology GmbH, 07629 Hermsdorf :> PVA TePia Analytcal Systems GmbH, 73463 Westhausen :> Goethe Universität Frankfurt am Main, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Chirurgie, 60596 Frankfurt/Main :> Goethe Universität Frankfurt am Main, Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaften, 60438 Frankfurt/Main Projektbeschreibung ln kaum einem Bereich des menschlichen Körpers sind so viele unterschiedliche Materialien vorhanden wie im Kieferbereich . Knochen, Zähne und Zahnfleisch zeichnen sich durch verschiedene mechanische Eigenschaften aus, die zurzeit nur eingeschränkt durch ein einziges Messgerät bestimmt werden können. Eine besonders geeignete Untersuchungsmethode ist die Ultraschalldiagnostik, die gegenwärtig aber nur sporadisch verwe.ndet wird , da die Größe der bisher verwendeten akustischen Messköpfe zum Teil problematisch ist. Ziel des Projektes unter der Leitung der Siegert Thinfilm Technology GmbH ist die Erarbeitung von technischen Grundlagen für die Herstellung von Schallmessköpfen, die Messungen mit hoher Auflösung machen können. Damit wird eine differenzierte Beurteilung der Ultraschalldaten möglich. Ebenfalls Teil des Projektes ist die Entwicklung einer Software zur Auswertung der Bildinformation. Das Hauptziel ist damit, eine dreidimensionale Darstellung von Eigenschaften menschlicher Hartgewebe zu ermöglichen und som it neue diagnostische Parameter (z.B. elastische Eigenschaften) zu generieren. Im Gegensatz zu ähnlich hochauflösenden Verfahren wie Mikro-CT wi rd das zu entwickelnde Verfahren direkt am Patienten eingesetzt - mit dem Vorteil, dass der Patient keiner ion isierenden Strahlung ausgesetzt ist. Die gewonnenen Daten dienen einer direkten und quantitativen biomechanischen Interpretation. Mögliche Anwendungsfelder sind der Nachweis von Karies - auch unter Kronen und Füllungen - sowie die Darstellung von quantitativen und qualitativen Eigenschaften der Knochen, die bei der Risikobeurteilung von Zahnimplantaten eine wichtige Rolle spielen. Anlage 1 FKZ: 13GW0011A-D Medizinische Notwendigkeit I Bedeutung DentUS ordnet sich in den Bereich medizinische Bildgebung mittels Ultraschall (US) ein, der eine wichtige Rolle in der modernen Diagnostik spielt. Im Bereich der Mundhöhle wird die Ultraschalldiagnostik bisher allein zur Beurteilung von Weichgewebe (Tumordiagnostik) eingesetzt. Die im Projekt behandelten Anwendungsfelder der Beurteilung von ~artgewebe bzw. der Hart-Weich-Gewebe-Grenzflächen sind auf diese Weise wegen des Fehlens eines geeigneten Gerätes nicht zu erfassen. c Dentin - - - - _ _P_ulp;t Abbildung 1: Längsschnitt durch einen humanen Eckzahn {Caninus). A) Optische Aufnahme. 8) Ultraschallmikroskopie bei 30 MHz (C-scan). C) Schematische Darstellung der im Ultraschallbild gezeigten Strukturen. Linke Seite lingual, rechte Seite bukkal. KMU -innovativ: Medizintechnik Damit deutsche Unternehmen ihrem Ruf als Innovationsführer auf dem Weltmarkt auch weiterhin gerecht werden können, hat sich die Bundesregierung in der Hightech-Strategie 2020 sowie im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung das Ziel gesetzt, die mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche in Deutschland zu stärken und neue Wachstumspotenziale zu erschließen. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind in der Medizintechnik in vielen Bereichen Vorreiter des technologischen Fortschritts. Die mit F&E verbundenen Risiken sind allerdings für KMU gerade in der Medizintechnik zunehmend schwerer zu schultern. Mit der ·Maßnahme "KMU-innovativ: Medizintechnik" werden daher innovative und risikoreiche Forschungsprojekte von KMU unterstützt, die ohne eine Förderung nicht oder nur deutlich verzögert durchgeführt werden könnten . Insbesondere können hierbei auch die Grundlagen für eine spätere Produktentwicklung und, falls erforderlich, eine klinische Erprobung, gelegt werden . Die angestrebten Ergebnisse sollen einen belegten medizinischen oder versorgungsseitigen Bedarf decken bzw. zur Steigerung der Effizienz in der Gesundheitsversorgung beitragen sowie eine Umsetzung im ersten oder zweiten Gesundheitsmarkt erwarten lassen. KMU sollen. zu mehr Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowie zu verstärkter Kooperation mit weiteren Unternehmen der Branche sowie wissenschaftlichen Einrichtungen angeregt werden . Für "KMU-innovativ: Medizintechnik" stellt das BMBF ab 2013 eine Fördersumme von 20 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.