12.1

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Physik auf
grundlegendem Niveau
Kurs Ph2 2013-2015
Kurze Erinnerung

Operatorenliste zu finden unter:
http://www.nibis.de/nli1/gohrgs/operatoren/operatoren_ab_2012/op09_10N
W.pdf

Kerncurriculum zu finden unter:
http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/kc_physik_go_i_2009.pdf

Diese Folien finden Sie voraussichtlich regelmäßig unter:
http://physik2015.sukaos.de
Themen der Semester

Elektrizität (11.1)

Schwingungen und Wellen (11.2)

Quantenobjekte (12.1)

Atomhülle (12.1)

Atomkern (12.2)
“ Die größte Sehenswürdigkeit,
die es gibt, ist die Welt – sieh
sie dir an.
Kurt Tucholsky (1890 - 1935)
”
Kurze Wiederholung:
Doppelspalt, Gitter und Polarisation
Interferenz als Grundlage

Wellen können sich überlagern

Kohärenz als Voraussetzung

Gangunterschied Vielfaches der Wellenlänge als Bedingung für konstruktive
Interferenz
Erzeugung mehrerer kohärenter Wellen

Verschiedene Erreger gleicher Frequenz

Aufteilen einer Welle durch:

Strahlteiler (Interferometer)

Doppelspalt

Mehrere Spalte: Gitter

Reflexion an mehreren Ebenen eines Kristalls: Bragg-Reflexion
Doppelspalt
Schirm
𝛼
𝛼
Δ𝑠
sin 𝛼 =
𝑑
d
𝛼
Doppelspalt (2)

Für destruktive Interferenz muss der Gangunterschied

Man findet das k-te Minimum also an der Stelle für die gilt:
1
𝜆
sin 𝛼𝑛 = 𝑘 −
∗
2
𝑑

Für konstruktive Interferenz analog:
sin 𝛼𝑛 = 𝑘 ∗
𝜆
𝑑
1
2 𝜆,
3
2 𝜆,
… betragen.
Gitter

Fügt man weitere Spalte im gleichen Abstand hinzu, so ändert sich am
Gangunterschied zueinander nichts.

Es entstehen also weiterhin Maxima an den gleichen Stellen.

Es erreicht mehr Licht diese Stellen (bei gleicher Spaltbreite)  die Maxima
werden heller

Zwischen den Maxima liegen mehr Stellen (teilweiser) destruktiver
Interferenz  die Maxima sind schärfer

Die Maxima liegen an den Stellen, die die Gleichung erfüllen:
𝜆
sin 𝛼𝑛 = 𝑘 ∗
𝑔
Verstanden?

Bei einem Doppelspalt ist der Abstand der beiden Öffnungen 𝑑 = 2 ⋅ 10−4 𝑚
und der Abstand vom Schirm 𝑎 = 2,5𝑚.
Berechnen Sie die Entfernung des ersten Minimums von der optischen Achse
auf dem Schirm, wenn die Wellenlänge 𝜆 = 640𝑛𝑚 beträgt.

Ein Gitter (250 Linien pro Zentimeter) wird mit Laserlicht bestrahlt. Der
Abstand Gitter-Schirm beträgt 3,0𝑚 und der Abstand der ersten Maxima ist
8,7𝑐𝑚.
Bestimmen Sie die Wellenlänge und Frequenz des Lichts.
Verstanden!
𝑥

Erstes Minimum bei 𝑥 = 0,4𝑐𝑚, da 𝛼 = 0,0917° und tan 𝛼 = 𝑎

Gitterkonstante g bestimmen: 250 Linien pro Zentimeter bedeutet einen
Abstand von 4 ⋅ 10−5 𝑚.
Abstand der Maxima muss halbiert werden um den Abstand von der optischen
Achse zu erhalten.
Lösung:
𝑥
𝛼 = tan−1 = 0,8307°
𝑎
𝜆 = 𝑔 ⋅ sin 0,8307 = 579,9𝑛𝑚

Näherungslösung der zweiten Aufgabe:
𝑥
0,0435𝑚
𝜆 = 𝑔 ⋅ sin 𝛼 = 𝑔 ⋅ = 4 ⋅ 10−5 𝑚 ⋅
= 58 ⋅ 10−8 𝑚 = 580𝑛𝑚
𝑎
3,0𝑚
Ist Licht eine Transversal- oder
Longitudinalwelle?

Vermutung:

Transversalwelle wie Mikrowellen

Unterscheidung durch Polarisation möglich

Ist Licht polarisiert oder polarisierbar?

Ja!  Polarisationsfilter zur Überprüfung
Polarisation von Licht

Blauer Himmel ist polarisiert

Reflexion sorgt für Polarisation

Anwendung: 3D-Filme (TV meist eher Shutter-Brillen statt Polfilter)

Sonnenbrillen sind oft Polarisationsfilter  Regenbogen mit Sonnenbrille
unsichtbar
Untersuchung von Polarisationsfiltern
bei Licht

Schülerexperiment (siehe ausgeteilte Anleitung)
Der Doppelspalt neu betrachtet

Einstiegsvideo, zum Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=3ohjOltaO6Y
Der Doppelspalt zeigt es
3 wichtige Durchführungen des Doppelspaltexperiments:

1802: Doppelspalt mit Licht zeigt Welleneigenschaften für Licht

1909: Doppelspalt mit schwachem Licht zeigt Interferenz einzelner Photonen

1961: Doppelspalt mit Elektronen zeigt Welleneigenschaften für Elektronen
Verheimlicht Licht auch etwas?

Eine (elektrisch geladene) Zink-Platte wird mit dem Licht einer
Quecksilberdampflampe bestrahlt.

Hier fehlt noch Bild vom Versuchsaufbau „Fotoeffekt“
Beobachtungen

Wird die Platte positiv geladen und mit UV-Licht bestrahlt, so geschieht
nichts. Die Platte bleibt elektrisch geladen.

Wird die Platte negativ geladen und dann mit UV-Licht bestrahlt, so kann man
eine Entladung beobachten.

Die Entladung ist umso größer, je mehr Fläche der Zink-Platte bestrahlt wird.
Deutung des lichtelektrischen Effekts

Einstein deutete dies wie folgt:

Das energiereiche UV-Licht kann Elektronen aus der Zink-Platte herauslösen.

Licht besteht aus kleinen Energiepaketen, den Lichtquanten oder auch
Photonen genannt.

Jedes Energiepaket überträgt seine Energie auf ein Elektron. Man kann also
mehr Elektronen herauslösen, wenn man mehr Lichtquanten hat.
Genauere Untersuchung mit der
Vakuum-Fotozelle

Zur genaueren Untersuchung der Energie dieser Lichtquanten wird die
Vakuum-Fotozelle genutzt.

Zwischen Lichtquelle und Zinkplatte wird ein Metallring platziert.

Es wird ein Spannungsmessgerät zwischen Metallring und Zinkplatte
angeschlossen.
Genauere Untersuchung mit der
Vakuum-Fotozelle (2)
Beobachtungen

Die Spannung zwischen Ring und Zinkplatte steigt bis zu einer bestimmten
Spannung.

Diese Spannung hängt nur von der Farbe (also der Frequenz) des Lichts ab.
Deutung

Die Elektronen haben eine maximale kinetische Energie.

Es sammeln sich immer mehr Elektronen auf dem Ring. Dadurch wird es für
weitere Elektronen immer schwieriger diesen Ring zu erreichen.
Bestimmen der Energie eines Photons

Die Energie eines Elektrons beim lichtelektrischen Effekt lässt sich analog zum
Plattenkondensator berechnen:
𝑊𝑒𝑙 = 𝑞 ∗ 𝑈 = 𝑒 ∗ 𝑈

Dabei ist e die Elementarladung eines Elektrons von etwa 1,6 ⋅ 10−19 𝐶 und U
die Grenzspannung, die im Versuch gemessen wird.

Es werden folgende Werte gemessen:
f (in 1014 Hz)
5,19
5,49
6,88
7,41
U (in V)
0,40
0,55
1,05
1,35
Auswertung der Messung
Energie der Elektronen in 10-19 J
2,5
2
1,5
1
0,5
0
0
1
2
3
4
5
Frequenz des Lichts in 1014 Hz
6
7
8
Bestimmen der Energie eines Photons

Offensichtlich handelt es sich nicht wie erwartet um einen proportionalen
Zusammenhang, sondern um einen linearen.

So hätte erst Licht einer bestimmten Grenzfrequenz eine Energie. Es muss
also noch Energie der Photonen für etwas anderes benötigt werden.

Die Energie eines Photons (Lichtquants) 𝑊𝑃ℎ𝑜𝑡𝑜𝑛 beim lichtelektrischen Effekt
in der Vakuum-Fotozelle teilt sich auf die beiden Punkte auf:

die kinetischen Energie der Elektronen nach dem Herauslösen 𝑊𝑘𝑖𝑛

die Energie, die zum Herauslösen nötig ist (Ablöseenergie) 𝑊𝐴
Plancksches Wirkungsquantum

Die Auslöseenergie hängt vom Material ab. Für verschiedene Materialien
ergeben sich im Diagramm parallele Geraden.

Es liegt also doch ein proportionaler Zusammenhang für die Energie eines
Photons und seine Energie nahe.

Wir nennen den Proportionalitätsfaktor Plancksches Wirkungsquantum und
kürzen ihn mit dem Buchstaben h ab.
𝑊𝑃ℎ𝑜𝑡𝑜𝑛 = ℎ ⋅ 𝑓
Energie beim lichtelektrischen Effekt

Für die Energien in der Fotozelle gilt somit
𝑊𝑃ℎ = 𝑊𝑒𝑙 + 𝑊𝐴
ℎ ⋅ 𝑓 = 𝑒 ⋅ 𝑈 + 𝑊𝐴
h-Bestimmung mit LEDs

Vergleiche Aufzeichnungen vom 08.10. & 13.10.2014
Verstanden?

Hier Übungen vom 15.10.
Verstanden!

Hier Übungen vom 15.10.
Elektronenbeugungsröhre

Wir wissen aus dem Einstieg: Elektronen haben Welleneigenschaften

Wir kennen die Elektronenstrahlröhre um Elektronen kontrolliert zu
„erzeugen“.

Foto Versuchsaufbau einfügen
Elektronenbeugungsröhre (2)

Gitter oder Spalt für Interferenz nötig:


Bragg-Reflexion an Graphitkristall nutzen
Hier schematische Skizze einfügen
Beobachtungen Elektronenbeugung

Auf dem Leuchtschirm entsteht ein Ringmuster, das sich als
Interferenzerscheinung deuten lässt

Offenbar haben Elektronen einen wellenartigen Charakter und sind keine
echten Teilchen.
Deutung Elektronenbeugungsröhre
Teilchenaspekt

Elektron wird beschleunigt auf eine
Geschwindigkeit 𝑣.

Wegen 𝑊𝑘𝑖𝑛 = 12𝑚⋅𝑣 2=𝑒⋅𝑈=𝑊𝑒𝑙 ergibt
sich
𝑣=

2⋅𝑒⋅𝑈
𝑚
Damit lässt sich dem Elektron der
Impuls
𝑝 =𝑚⋅𝑣 = 2⋅𝑒⋅𝑈⋅𝑚
zuordnen.
Wellenaspekt

Für Interferenz von Wellen an
einem Kristall gilt die BraggBedingung:
2 ⋅ 𝑑 ⋅ sin 𝜑 = 𝑘 ⋅ 𝜆

Es lassen sich die Radien der
Interferenzringe R und der Abstand
Kristall-Schirm L messen und so die
Wellenlänge bestimmen:
𝜆 = 2𝑑 ⋅ sin 0,5 ⋅ tan−1 𝑅𝐿
Deutung Elektronenbeugungsröhre (2)

Man stellt fest, dass 𝑝 und 𝜆 zueinander antiproportional sind.

Ihr Produkt 𝑝 ⋅ 𝜆 ist also konstant.

Es zeigt sich, dass 𝑝 ⋅ 𝜆 gerade das Plancksche Wirkungsquantum ℎ ist.
De-Broglie-Gleichung

Mit 𝑝 ⋅ 𝜆 = ℎ lässt sich einem Elektron eine Wellenlänge zuordnen.

De-Broglie übertrug dies auf alle Quantenobjekte. Es gilt die de-BroglieGleichung:
ℎ
ℎ
𝜆= =
𝑝 𝑚⋅𝑣
Verstanden?
Verstanden!
Deutung der bisherigen Erkenntnisse

Bisher klassisch als Teilchen betrachte Objekte zeigen Erscheinungen von
Wellen.

Aber auch Licht beschreiben wir jetzt als unteilbar, ähnlich zu Teilchen.

Neue Deutung notwendig!
Erkenntnisse aus dem Doppelspalt
Zur Erinnerung:

Auch Elektronen zeigen Welleneigenschaften

Einzelne Photonen und Elektronen führen dennoch zu einem
Interferenzmuster

Das Interferenzmuster ist vorhersehbar

Messungen führen zu klaren Ergebnissen
3 Aspekte von Quantenobjekten
„Das Körnige“
„Das Wellige“
Quantenobjekte können gezählt
werden. Sie sind nicht teilbar!
Quantenobjekte zeigen Interferenz!
(Experimente: Fotoeffekt oder
Doppelspalt mit einzelnen Photonen
oder Strahlteiler im Interferometer)
(Experimente: Doppelspalt,
Elektronenbeugungsröhre,
Interferometer)
„Das Stochastische“
Für Quantenobjekte sind Einzelereignisse nicht vorhersehbar.
Aber:
Über Ereignisse mit Quantenobjekte sind Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich!
(Experiment: Doppelspalt mit einzelnen Photonen, Interferometer)
Neue Deutung durch Max Born

Wahrscheinlichkeit ist zentral!

Es handelt sich um keine echte Welle, sondern um die Wahrscheinlichkeiten,
deren Berechnung der mathematischen Beschreibung einer Welle ähnelt.

Die Wahrscheinlichkeitswelle bezeichnen wir mit Ψ.
Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses

Wir groß ist nun die Wahrscheinlichkeit ein Quantenobjekt zu messen?

Beschreibung von Ψ durch einen Zeiger (wie bisher bei Wellen).

Nicht die momentane Elongation gibt die Wahrscheinlichkeit an, sondern das
Quadrat der Amplitude, also das Quadrat der Zeigerlänge.

Man misst ein Quantenobjekt am Ort x zur Zeit t also mit der
Wahrscheinlichkeit
Ψ(x, t)
2
Interferenz zweier Quantenobjekte

Wir betrachten die Zeiger der beiden Quantenobjekte am Ort der Messung:
Objekt 1

Objekt 2
Überlagerung
Die Wahrscheinlichkeit ein Quantenobjekt am Ort zu messen beträgt dann
gerade die Länge des grünen Zeigers zum Quadrat.
Das ist wichtig

Interferenzphänomene bei Doppelspalt und Gitter für Licht

Herleitung der Gleichung bei Licht am Gitter mit Hilfe

Vakuum-Fotozelle & lichtelektrischer Effekt (Fotoeffekt)

Bestimmung des Planckschen Wirkungsquantums

Elektronenbeugungsröhre (Versuchsergebnis und Versuchsaufbau)

Wellenlängenbestimmung mit de-Broglie-Gleichung

Photonen als Quantenobjekte, insbesondere einzelne Photonen

Stochastische Deutung der Quantenmechanik
Checkliste zur Klausur
Fähigkeit




Weitere Aufgaben
Ich kann Interferenz am Gitter beschreiben und erklären.
Ich kann ein Experiment zur Bestimmung der Wellenlänge am
Gitter beschreiben und die Wellenlänge bestimmen.
Ich kann die Gleichung zur Interferenz am Doppelspalt/Gitter
herleiten (siehe Folien 8 & 9).
Ich kann das Experiment mit der Elektronenbeugungsröhre
beschreiben.
Ich kann ein Experiment zur Vakuum-Fotozelle beschreiben.
Ich kann den Fotoeffekt mittels des Photonenmodells deuten
und unterscheide zwischen Photonenenergie, Austrittsarbeit
und kinetischer Energie.
Ich kann das plancksche Wirkungsquantum h aus Messwerten
bestimmen.
Ich kann die Wellenlänge von Quantenobjekten mithilfe der
ℎ
de-Broglie-Gleichung 𝜆 = berechnen.
𝑝
Ich kann Interferenz einzelner Quantenobjekte mithilfe der
stochastischen Interpretation erläutern.
Folie 11
Lösungen Klausurvorbereitung

1.) Beschreibung der 4 eingezeichneten Bauteile + Zusammenhang

2.) 𝑣 ≈ 5,1 ⋅ 107 𝑚𝑠

3.) siehe Aufzeichnungen: Aus 𝑊𝑘𝑖𝑛 = 𝑊𝑒𝑙 folgt 12𝑚⋅𝑣 2=𝑒⋅𝑈

4.) Antiproportionaler Zusammenhang. Überprüfen durch

Produkt v*R2 = konstant

Lineare Regression für R2 und 1/v

5.) Es ergibt sich 𝑈 ≈ 437𝑉

6.) z.B. Betrachtung der Lage der einzelnen Teile des Kristalls
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