¨Ubungen zur Aufbau der Materie IIb für LA Gymnasium Blatt 4

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Übungen zur Aufbau der Materie IIb für LA Gymnasium
WS15/16
W. Söldner
Blatt 4
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Ausgabe: 10.11.2015
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Abgabe: 16.11.2015
Aufgabe 1: Neutron-Zerfall
In einer Nebelkammer werden beim Betazerfall eines freien ruhenden Neutron, das sich
in einem homogenen Magnetfeld mit der magnetischen Flussdichte B=0.050T befindet, die Kreisbahnen des enstehenden Protons und Elektrons beobachtet. Die Kreisbahnen liegen senkrecht zu den Magnetfeldlinien. Für den Bahnradius des Protons misst
man rp = 65mm und für den Bahnradius des Elektrons re = 33mm. Nehmen Sie für
die folgenden Rechnungen vereinfachend an, daß die Ruhemasse des Antineutrinos vernachlässigt werden kann.
Hinweis: Ein freies Neutron n zerfällt in ein Proton p, ein Elektron e− und ein Antineutrino ν̄e : n → p + e− + ν̄e .
a) Berechnen Sie den Impuls und die kinetische Energie (in eV) des Protons und
des Elektrons! Rechnen Sie dabei für das Proton klassisch und für das Elektron
relativistisch!
Hinweis: Die Lorentzkraft liefert für den Impuls eines Teilchens mit der Elementarladung e und einem Bahnradius r in einem Magnetfeld der magnetischen Flussdichte B die klassisch und relativistisch gültige Beziehung: p = eBr.
(Ersatzlösung für kinetische Energie des Protons = 400 eV und für kinetische
Energie des Elektrons = 180 keV).
b) Berechnen Sie aus dem Massendefekt der Reaktion die gesamte kinetische Energie
(in eV), die Proton, Elektron und Antineutrino zusammen besitzen.
(Ersatzlösung: 700keV)
c) Berechnen Sie die Gesamtenergie des Antineutrinos in der Einheit Elektronenvolt!
d) Berechnen Sie den Impuls des Antineutrinos!
e) Begründen Sie, warum ein freies Proton NICHT in ein Neutron n, Positron e+ und
Neutrino νe zerfallen kann: p 6→ n + e+ + νe .
Aufgabe 2: Die Delta-Resonanz (Staatsexamens-Teilaufgabe Frühjahr 2015)
Resonanz
Durch Streuung von positiv oder negativ geladenen Hadronen und – mit deutlich geringerem Wirkungsquerschnitt – auch Photonen an einem Nukleon kann die sog. DeltaResonanz ∆ angeregt
werden.
positiv
oder Diese
negativDelta-Resonanz kann im Konstituenten-Quarkmodell
als
erster
angeregter
Zustand
des
Nukleons beschrieben
werden. Beispielsweise
beobachschnitt auch
Delta-Resonanz
A angeregt
Diese
+
2
tet
man
in
der
inelastischen
Streuung
von
π
Mesonen
(Masse
m
=
139,
57M
eV
π
Resonanz
als erster angeregter
des Nukleons /c )
2
an ruhenden Protonen
Mp = 938, 27M eV /c ) einen resonanzartigen
des
beobachtet(Masse
man der
(MasseVerlauf
m„ 139,57
Wirkungsquerschnitts mit wachsender Einschussenergie. Die Resonanz hat ein Maximum
(Masse Mp 938,27
des Wirkungsquerschnitts
bei
Ekin = 180M eV und eine Halbwertsbreite
von Γ = 118M
eV= 180
und wird alseine
Teilchen
wachsender
Resonanz
hat
Elan
mit dem Namen ∆++ bezeichnet.
als
dem
tI
a) Berechnen Sie den relativistischen Impuls der Pionen im Maximum der Resonanz!
(2 Punkte)
b) Berechnen Sie die Ruhemasse des ∆++ Teilchens im Maximum der Resonanz und
seine mittlere Lebensdauer! (4 Punkte)
Aufgabe 3: Kinematik eines elastischen Streuprozesses
Betrachten Sie die Streuung eines Elektrons, Masse me , an einem schweren Kern mit
Masse M.
a) Berechnen Sie den maximalen Impulsübertrag.
b) Berechnen Sie den Impuls und die Energie des rückgestreuten Kerns.
Hinweise:
• Nehmen Sie an, daß die kinetische Energie des Elektrons so groß ist, daß Sie die
Elektronmasse vernachlässigen können.
Aufgabe 4: Addition von Geschwindigkeiten
Nehmen Sie an, daß Sie sich auf einer Raumstation auf Pluto befänden und daß Sie den
Vorbeiflug der Pioneersonde auf den Zeitpunkt t1 = 0 und den Ort x1 = 0 legten. Die
Sonde fliege mit der Geschwindigkeit v1 in x-Richtung, d.h. sie sei zum Zeitpunkt t2 am
Ort x2 = v1 t2 .
Nun fliege zeitgleich die Sonde Voyager 2 an Ihnen vorbei, also x01 = 0 und t01 = 0.
(Ein sehr hypothetisches Beispiel.) Diese fliege mit der Geschwindigkeit v2 ebenfalls in
x-Richtung. Geben Sie zunächst die Koordinaten x02 , t02 aus Sicht der Voyagersonde an
und berechnen Sie dann die Geschwindigkeit v10 , die die Voyagersonde der Pioneersonde
zuordnete.
Zeigen Sie, daß wenn anstatt der Pioneersonde ein Photon mit der Geschwindigkeit
v1 = c in x-Richtung flöge, die Voyagersonde ebenfalls v10 = c angeben würde.
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