Lehrstuhl für Technische Elektrophysik Technische Universität München Tutorübungen zu "Elektromagnetische Feldtheorie II" (Prof. Wachutka) SS09 Blatt 12 Aufgabe: Gedämpfte Wellen Eine elektromagnetische ebene Welle breite sich in einem Medium mit der spezifischen komplexen elektrischen Leitfähigkeit σ, der Dielektrizitätskonstante ε und der magnetischen Permeabilität µ aus. Die Ladungsträgerdichte sei ρ0 = 0 und die Stromdichte j~0 = ~0. *a) Leiten Sie den Zusammenhang zwischen Wellenzahl k und Kreisfrequenz ω (Dispersionsrelation) her. Hinweise: ~ mit der komplexen Amplitude E~ˆ0 • Verwenden Sie für das elektrische Feld E folgenden Ansatz: ~ = E~ˆ0 ej(ωt−~k~r) . E • Setzen Sie diesen Ansatz in die gedämpfte Wellengleichung ! 2 ~ = −∇ ρ0 − µ ∂ j~0 εµ ∂ 2 + µσ ∂ − △ E ∂t ∂t ε ∂t ein. *b) In einem Elektronengas mit der Teilchendichte n betrachte man nun die Bewegung ~ = E~ˆ1 ejωt mit der der Elektronen in dem sich zeitlich ändernden elektrischen Feld E ˆ komplexen Amplitude E~1 . Die Masse eines Elektrons sei m und die Ladung q = -e. Berechnen Sie die spezifische komplexe Leitfähigkeit σ des Elektronengases. Hinweise: • Stellen Sie eine Bewegungsgleichung auf. Die elektrische Kraft, die auf ein Elektron wirkt, ist dabei mit der Kraft F~ = m~a gleichzusetzen. ~a ist der Beschleunigungsvektor eines Elektrons. • Durch Integration der Bewegungsgleichung erhalten Sie den Geschwindigkeitsvektor ~v eines Elektrons und können nun mit Hilfe des ohmschen Gesetzes die spezifische komplexe Leitfähigkeit σ berechnen. c) Berechnen Sie die kritische Frequenz ωp für die Ausbreitung einer elektromagnetischen Welle im Elektronengas (k 2 (ω = ωp ) = 0) sowie die Eindringtiefe für eine niederfrequente Welle (ω << ωp ). d) In *b) wurde die vom Magnetfeld der elektromagnetischen Welle auf das Elektron ausgeübte Lorentz-Kraft gegenüber der elektrischen Kraft vernachlässigt. Begründen Sie mit Hilfe des Induktionsgesetztes, wann das erlaubt ist.