Herz und Kreislauferkrankungen Medizinische Klinik (Chefarzt Prof. Dr. med. J. Hensen) Herz- Kreislauflabor (Oberarzt Dr. R. Hötte) Klinikum Hannover Nordstadt In den westlichen Ländern sind Herz- und Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nr. 1. Jedes Jahr erleiden ca. 300.000 Menschen einen Herzinfarkt und ca. 300.000 bis 350.000 Menschen einen Schlaganfall. Als kardiologische Basisdiagnostik des Herzens verwenden wir das EKG in Ruhe und unter Belastung. Weitere sehr wertvolle Informationen erhalten wir durch die Ultraschalldiagnostik des Herzens (Echokardiographie). Insbesondere mittels des von der Speiseröhre aus durchgeführten Schluckechos (TEE) lassen sich Thromben sehr gut nachweisen und einer Behandlung zuführen. Mit der Echokardiographie kann die Beweglichkeit (Kontraktilität) des Herzmuskels untersucht werden. Gute Informationen erhalten wir dadurch über die Ausdehnung eines Herzinfarktes. Mittels der Farbdopplerechokardiographie können wir auch die Funktion der Herzklappen darstellen. Die rechte Abbildung zeigt den Blutfluß über der Mitralklappe, die sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzhauptkammer befindet. Deutlich ist am Farbsignal zu erkennen, dass die Klappe sich nicht richtig schließt, so dass Blut in den linken Vorhof zurückfließt. Man spricht von Mitralklappeninsuffizienz. Das linke Bild wurde von der Speiseröhre aus mittels eines Schluckechos aufgenommen. Im linken Herzvorhof (in der Abbildung oben) findet sich ein großer Thrombus (DD Myxom). Viele Schlaganfälle entstehen aus Blutgerinseln, die sich – wie oben gezeigt - im linken Herzen oder den großen Blutgefäßen bilden, von dort in das Gehirn gelangen und zu einem Gefäßverschluss mit Schlaganfall führen. Die Untersuchung der Halsschlagader ist zur weiteren Diagnostik und Risikoabschätzung eines Schlaganfall unverzichtbar. Die Abbildung zeigt die Halsschlagader (rot). Man sieht ganz deutlich eine (noch) geringgradige Einengung der Halsschlagader durch einen atherosklerotischen Plaque. Bei verschiedenen Herzerkrankungen kann es zu einer erheblichen Verlangsamung der Herzfrequenz kommen. Das obige EKG stellt einen AV-Block 2.Grades (Typ Wenckebach) dar. Die Abstände zwischen kleiner p-Welle (Vorhof) und großer R-Welle (Kammer) werden von Schlag zu Schlag immer länger, bis eine Überleitung komplett ausfällt. Falls die Pause sehr lang ist, z.B. über 3 sec, kann eine Ohnmacht (Synkope) resultieren. Durch die Implantation eines Herzschrittmachers können solche Störungen dauerhaft behoben werden. D ZWEIKAMMER ELEKTRISCH STIMUL IERTER VORHOF ELEKTRISCH STIMUL IERTER VENTRIKEL A A V V Der Herzschrittmacher wird im Bereich des Brustmuskels unter der Haut eingesetzt. Dieses geschieht im Operationssaal unter örtlicher Narkose. Vom Schrittmacher gehen Elektroden bis in die rechte Vorkammer und / oder die rechte Herzkammer und überwachen die Herzfunktion. Bei Verringerung der Herzfrequenz werden geringe, für den Patienten nicht spürbare Stromimpulse über die Elektroden an die Herzmuskulatur abgegeben. So wird die Herzfrequenz wieder auf ein normales Niveau gebracht. Die heute verwendeten Herzschrittmacher können mit geeigneten Programmiergeräten durch die Haut kontrolliert und eingestellt werden. Die Batterien haben eine Lebensdauer zwischen 5 und bis zu zehn Jahren, je nach Herzschrittmachertyp und Beanspruchung. Bei uns in der Medizinischen Klinik werden jedes Jahr 3500 Echokardiographien einschließlich transösophagealer Untersuchungen („Schluckecho“) durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der chirurgischen Klink werden zudem ca. 80-100 Herzschrittmacher implantiert. Diese werden von uns regelmäßig in unserer Herzschrittmachersprechstunde auf ihre korrekte Funktion hin kontrolliert.