Herzklappeninsuffizienzen Mitralklappeninsuffizienz Das sauerstoffbeladene Blut aus den Lungenvenen gelangt über den linken Vorhof und die Mitralklappe hinweg in die linke Hauptkammer. Während der Kontraktion des linken Ventrikel (Systole) verhindert eine normale Mitralklappe den Rückfluss von Blut aus der linken Hauptkammer in den linken Vorhof: durch den Druckanstieg in der linken Hauptkammer werden die Segel der Mitralklappe entfaltet. Das Durchschlagen der Mitralklappensegel wird durch den Halteapparat bestehend aus Sehnenfäden und Papillarmuskeln verhindert, welche die Segel vergleichbar einem Fallschirm aufspannen. Bei einer Mitralklappeninsuffizienz schließt die Mitralklappe nicht vollständig, so dass Blut während der Systole nicht nur in die Hauptschlagader, sondern auch in den linken Vorhof strömt. Tritt eine solche Mitralklappeninsuffizienz akut auf, zum Beispiel im Rahmen eines Herzinfarktes oder einer Herzklappenentzündung, entwickeln die Patienten rasch eine schwerste Atemnot. Entwickelt sich die Mitralklappeninsuffizienz allmählich und nimmt langsam an Schweregrad zu, vergrößert sich der linke Vorhof, wie hier dargestellt. Klinisch hatte der 51 Jahre alte Privat-Detektiv eine über Jahre zunehmende, belastungsabhängig auftretende Atemnot bemerkt. Als er in der Ausübung seines Berufes zunehmend beeinträchtigt wurde, hatte er sich beim Hausarzt vorgestellt. Dieser hatte den Patienten aufgrund des Herzgeräusches und des veränderten Herzsschattens im Röntgen-Thoraxbild mit dem Verdacht einer Mitralklappeninsuffizienz zur Herzkatheteruntersuchung vorgestellt. Die langjährige ausgeprägte Mitralklappeninsuffizienz des angiographischen Schweregrades III hat den linken Vorhof bei diesem Patienten grotesk vergrößert. Bei diesem Patienten wurde die insuffiziente Mitralklappe durch eine Mitralklappenprothese ersetzt. Aortenklappeninsuffizienz Sauerstoffbeladenes Blut wird aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader ausgeworfen, wenn während der Systole der Druck in der linken Hauptkammer den Druck in der Aorta übersteigt. Fällt der linksventrikuläre Druck nach Beendigung der Kontraktion wieder ab, so verhindert eine intakte Aortenklappe den Rückfluss des ausgeworfenen Blutes in den linken Ventrikel. Bei insuffizienter Aortenklappe strömt Blut aus der Aorta während der Erschlaffungsphase des linken Ventrikels wieder zurück in die linke Hauptkammer und führt so zu einer vermehrten Volumenbelastung des linken Herzens. Bei höhergradiger Aortenklappeninsuffizienz vergrößert sich die linke Hauptkammer und die Kontraktilität nimmt ab. Klinisch hatte der 62 Jahre alte Patient in den vergangenen Jahren eine Atemnot bei körperlicher Belastung bemerkt, zuletzt bereits nach 1 Etage Treppensteigen. Als er zusätzlich ein Gefühl der Brustenge bemerkte, hatte er sich beim Hausarzt vorgestellt, der ihn mit dem klinischen Verdacht auf eine höhergradige Aortenklappeninsuffizienz zur weiteren Diagnostik vorstellte. Wie in der dargestellten Aortographie zu erkennen, strömt Kontrastmittel bei der hier bestehenden Aortenklappenklappeninsuffizienz des Schweregrades II während der Diastole in den linken Ventrikel, so daß dieser zur Darstellung kommt. In der Aortographie stellt sich die Aorta erweitert dar, als Folge des erhöhten Blutvolumens, welches mit jedem Herzschlag über die Aortenklappe in die Aorta strömt. Aufgrund der klinischen Beschwerdesymptomatik, dem bereits mäßig vergrößerten linken Ventrikel wurde bei dem Patienten ein Aortenklappen-Ersatz mit einer Kunstprothese durchgeführt. Ein Arzt-Service von