Krebs

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Krebs
(aus Sendungen im NDR)
Stand vom 25. November 2009
Für Interessenten: eine selbst erstellte Powerpoint-Präsentation zum Thema KREBS kann auf
Wunsch übermittelt werden.
Auf die Erkenntnisse von Dr. Geerd HAMER („Neue germanische Medizin“) über die Entstehung und
Heilung von Krebs sei hier hingewiesen. Hamer-Stammtische gibt es allerorten. Die Schulwissenschaft lehnt seine Erkenntnisse bisher ab !
Inhaltsverzeichnis
Leukämie
Schlafende Krebszellen
Naturheilmittel
Gebärmutterhalskrebs
Stammzellspende
Prostatkrebs
OP im Magnetfeld
Brustkrebs
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Leukämie – Stammzellspender retten Leben
Alle 45 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland an Blutkrebs (Leukämie). Was passiert dabei im
Körper? Normalerweise entwickeln sich aus den Stammzellen des Knochenmarks alle Arten von
Blutzellen: Die Roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind für den Transport von Sauerstoff im Körper
zuständig. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) bilden einen Teil des Immunsystems und bekämpfen
Infektionen. Die sogenannten Blutplättchen (Thrombozyten) tragen zur Blutgerinnung bei.
Bei einer Leukämie verdrängen krankhafte, funktionslose Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen
(Leukozyten) die gesunden Blutstammzellen im Knochenmark, sodass sich keine gesunden
Blutkörperchen mehr entwickeln können. Mithilfe einer Chemotherapie kann versucht werden, die
Krebs-Zellen zu zerstören. Doch oft ist für die Patienten die Stammzellspende eines fremden Menschen und die Übertragung der gesunden Stammzellen ihres genetischen Zwillings die einzige
Chance auf Heilung.
Stammzellspende mit Blutspende vergleichbar
Damit die Stammzelltransplantation gelingt, müssen die Gewebemerkmale von Spender und
Empfänger genau übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit, einen genetischen Zwilling zu finden, ist
jedoch sehr gering. In weltweit vernetzten Datenbanken werden mögliche Spender registriert - in
Deutschland sind es derzeit mehr als zwei Millionen. Sie alle haben eine Blutprobe abgegeben, um
ihre Gewebemerkmale bestimmen zu lassen. Etwa fünf von 100 registrierten Personen werden später
tatsächlich zu einer Stammzellspende eingeladen. Der Spender wird auf übertragbare Krankheiten
untersucht und bekommt Medikamente, die dafür sorgen, dass genügend Stammzellen aus dem
Knochenmark ins Blut ausgeschwemmt werden. Nach einigen Tagen folgt die eigentliche Spende. Sie
funktioniert ähnlich wie eine Blutspende, nur werden die lebensrettenden Stammzellen bei einer
Blutwäsche (Apherese) aus dem Blut herausgefiltert und die restlichen Blutbestandteile wieder
zurückgegeben. Nach rund vier Stunden sind genügend Zellen gesammelt.
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Immunsystem des Kranken wird zerstört
Gleichzeitig wird der Empfänger auf die Transplantation vorbereitet: Sein eigenes Immunsystem wird
komplett zerstört, um danach mit den gesunden Stammzellen des Spenders ein neues aufzubauen.
Ein Spezialkurier bringt die gespendeten Zellen schnellstmöglich zum wartenden Patienten. Wie eine
Bluttransfusion laufen die rettenden Zellen in seine Venen und siedeln sich im Knochenmark an.
Funktioniert alles wie geplant, bauen sie innerhalb weniger Wochen ein neues Immunsystem auf und
produzieren frisches, gesundes Blut - ohne Krebszellen. Der vollständige Austausch des blutbildenden
Systems ist momentan die einzige Möglichkeit, die Leukämie zu heilen. Die Heilungschancen liegen
im Durchschnitt bei etwa 50 bis 60 Prozent.
Schlafende Krebszellen
Auch wenn moderne Behandlungsmöglichkeiten eine immer höhere Überlebensrate ermöglichen, ist
die Diagnose Brustkrebs für betroffene Frauen ein Schock. Denn selbst wenn der Krebs zunächst
besiegt scheint, kann er Jahre später wieder ausbrechen. Bei etwa 20 Prozent aller Brustkrebspatientinnen kommt es zu einem sogenannten Rezidiv, also dem Wiederauftreten von Tumoren oder
Metastasen nach einer Therapie. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
haben herausgefunden, dass sogenannte schlafende Tumorzellen dafür verantwortlich sind. Diese
Tumorzellen werden aus dem Primärtumor über das Blut ins Knochenmark transportiert. Dort können
sie viele Jahre unbemerkt überdauern, bevor sie andere Organe befallen oder direkt im Knochen eine
Metastase bilden.
Individuelle Prognose möglich
Die Hamburger Tumorforscher haben eine Methode entwickelt, mit der sich diese Zellen nachweisen
lassen. Beim sogenannten Blutmonitoring wird den Patientinnen eine Blutprobe oder aber Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen. Spezielle Antikörper erkennen nach dem SchlüsselSchloss-Prinzip ausschließlich die Tumorzellen und verbinden sich mit ihnen. Mit Hilfe eines Farbstoffes kann diese Bindung markiert und schließlich unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden.
Die Informationen über das Vorhandensein schlafender Tumorzellen lassen Rückschlüsse auf die
Tumorbiologie und die individuelle Prognose zu: Sind mehr als fünf Krebszellen in siebeneinhalb
Milliliter Blut nachweisbar, haben die Patientinnen eine ungünstige Prognose.
Zwar müssen schlafende Krebszellen nicht zu einem Rückfall führen, dennoch liegt die Wahrscheinlichkeit hierfür bei etwa 50 Prozent. Außerdem lässt sich mithilfe dieses Diagnostikverfahrens
der Verlauf und Erfolg einer Krebstherapie besser überwachen. Zudem hoffen die Wissenschaftler, mit
den Erkenntnissen neue Therapiestrategien entwickeln zu können. Bisher ist das Blutmonitoring nur
an vier deutschen Kliniken möglich. Dort wird es auch für den Nachweis schlafender Tumorzellen bei
Darm- und Prostatakrebs genutzt. Eine Analyse kostet etwa 200 Euro. Die Kosten müssen in der
Regel von den Betroffenen selbst getragen werden.
Naturheilmittel in der Krebstherapie
Diagnose Krebs: Nach dem ersten Schock und belastenden Therapien haben viele Betroffene den
Wunsch, neben der Schulmedizin selbst etwas für sich tun. Sie fragen nach Naturheilmitteln, Mistel,
Vitamin-Cocktails und Enzymen. Inzwischen gibt es mehr als 500 "biologische" Krebsmittel in
Deutschland. Ein riesiger Markt, allerdings gibt es kaum wissenschaftliche Beweise für ihre Wirksamkeit. Viele Ärzte halten zwar einen unbestimmten Nutzen der natürlichen Methoden für möglich,
wissen selbst aber wenig darüber.
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Ganz wichtig: Die schulmedizinische Behandlung darf nie wegen der naturheilkundlichen Therapie
abgebrochen werden. Außerdem sollte der betreuende Arzt immer wissen, was der Patient zusätzlich
anwendet, denn Zusatztherapien können die Haupttherapie beeinträchtigen oder sogar schädlich
wirken.
Eine zusätzliche Behandlung muss immer auf den Patienten individuell und das Stadium seiner
Krebserkrankung zugeschnitten sein. Nicht alles hilft bei jedem Krebs und in jedem Stadium. So kann
beispielsweise Vitamin A Lungenkrebs oder Prostatakrebs sogar verschlimmern. Schädlich ist eine
Zusatztherapie aber auch, wenn sie nichts nützt, den Patienten aber finanziell belastet und so in
Schwierigkeiten bringt.
Umfassende Aufklärung des Patienten notwendig
Wichtig ist eine umfassende Aufklärung, damit der Patient die Möglichkeiten der Therapie realistisch
einschätzen kann. So können naturheilkundliche Mittel den Krebs nicht heilen, wohl aber zur Verbesserung von Beschwerden beitragen. Enzyme wie Papain, Chemotrypsin und Trypsin werden zur
Linderung der Nebenwirkungen von Strahlen- und Chemotherapie eingesetzt. Selen beispielsweise
kann Herz und Nieren schützen, die durch bestimmte Chemotherapeutika besonders belastet sind.
Auch Lymphödeme können mit Selen positiv beeinflusst werden. Gegen Übelkeit bei der Chemotherapie scheinen Ingwer und chinesische Shiitake-Pilze zu helfen, sie können andere Medikamente
gegen Erbrechen ergänzen.
Einige Mittel, sogenannte Radikalfänger, wie zum Beispiel Vitamin C sollen dem Körper helfen, die
Chemotherapie besser zu vertragen. Glutathion wird gegen Erbrechen, Haarverlust und Gefühlsstörungen eingesetzt. Aber Vorsicht, diese zellschützenden Mittel können gleichzeitig auch die
Krebszellen schützen und den Erfolg einer Chemotherapie gefährden. Daher sollten sie nicht während
der aktiven Therapiephase, sondern allenfalls im Intervall oder in der Aufbauphase nach der
Chemotherapie eingenommen werden.
Weihrauch wird bei Hirntumoren als zusätzliches Mittel gegen Gewebeschwellungen eingesetzt und
die Therapie mit Mistelextrakten kann die Lebensqualität subjektiv steigern. Der Effekt der Mistel zur
"Stärkung des Immunsystems“ ist wissenschaftlich umstritten. Bei bestimmten Krebsarten kann die
Einnahme sogar gefährlich sein.
Regelmäßige Bewegung wichtig
Gut für die Gesundheit ist auf alle Fälle eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel frischem Obst
und Gemüse sowie wenig Fleisch - alles möglichst in Bio-Qualität. Besonders wichtig ist Bewegung.
Neue Daten zur Bewegungstherapie zeigen, dass 20 Minuten Sport pro Tag viele Krebsarten deutlich
bremsen kann und wie ein zusätzliches Medikament die Rückfallrate senken kann. Allgemein kann es
sich positiv auf den Patienten auswirken, aktiv zu werden und etwas für sich zu tun. Auch die
Zuwendung eines Therapeuten kann dem Patienten bereits gut tun. Dabei müssen Therapeuten ihren
Patienten unbedingt aufrichtig begegnen, also auch die Grenzen ihrer Heilmethoden aufzeigen.
Kampf gegen den Gebärmutterhalskrebs
Als junger Forscher entwickelte er eine Idee, die die Krebsforschung revolutionieren sollte: Viren
können Krebs erzeugen. Für die Entdeckung der sogenannten Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können, erhält der deutsche Wissenschaftler Harald zu Hausen aus Heidelberg
den Nobelpreis für Medizin. Auf der Grundlage seiner Forschungsergebnisse wurde inzwischen ein
Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs entwickelt.
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die zweithäufigste Form des Krebses bei Frauen. Jährlich erkranken in Deutschland rund 6.500 Frauen am Zervixkarzinom. Auslöser der Krankheit sind sogenannte
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Papilloma-Viren, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Es gibt zahlreiche
Papilloma-Virentypen, die Hautzellen oder Schleimhäute befallen und unter anderem auch
Genitalwarzen hervorrufen können. Im Laufe ihres Lebens infizieren sich rund 70 Prozent der sexuell
aktiven Frauen mit Papilloma-Viren. Bei der großen Mehrheit (70 bis 90 Prozent) kommt es zu keiner
Erkrankung.
Gegen die humanen Papilloma-Viren 16 und 18, die bösartigen Zellveränderungen hervorrufen
können und als besonders große Risikofaktoren für Tumore am Gebärmutterhals gelten, gibt es einen
Impfstoff. Dieser ist seit 2006 in Deutschland zugelassen und die Ständige Impfkommission (STIKO)
empfiehlt jungen Frauen eine Impfung. Diese wird nach Angaben des Robert Koch Instituts in drei
Dosen im Alter von zwölf bis 17 Jahren gegeben und muss vor dem ersten Geschlechtsverkehr
abgeschlossen sein. Die Kosten der Impfung für Mädchen tragen die Krankenkassen. Die Impfung
macht eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung aber nicht überflüssig, denn sie schützt nicht gegen
alle Virenarten.
Stammzellspende – geschenktes Leben
Alle 45 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland an Blutkrebs (Leukämie). Für viele Betroffene ist
eine Knochenmark- oder Stammzellspende die einzige Überlebenschance. Dabei wird das blutbildende Knochenmark und damit auch das Immunsystem durch eine besonders aggressive Chemotherapie komplett zerstört. Anschließend werden blutbildende Stammzellen eines Spenders benötigt,
um das lebenswichtige Knochenmark wieder aufzubauen.
Stammstellenspende mit Blutspende vergleichbar
Damit das gelingt, müssen die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger genau
übereinstimmen. In weltweit vernetzten Datenbanken sind allein in Deutschland mehr als drei
Millionen mögliche Spender registriert. (Informationen bei der DKMS, Internet-Link im Kasten links.)
Sie alle haben eine Blutprobe abgegeben, um ihre Gewebemerkmale bestimmen zu lassen. Ist ein
passender Spender gefunden, wird er angeschrieben und zur Stammzellspende eingeladen. Er wird
auf übertragbare Krankheiten untersucht und bekommt Medikamente, die dafür sorgen, dass
genügend Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut ausgeschwemmt werden. Nach einigen
Tagen folgt die eigentliche Spende. Sie funktioniert ähnlich wie eine Blutspende, nur werden die
lebensrettenden Stammzellen bei einer Blutwäsche (Apherese) aus dem Blut herausgefiltert und die
restlichen Blutbestandteile wieder zurückgegeben. Nach rund vier Stunden sind genügend Zellen
gesammelt.
Immunsystem des Kranken wird zerstört
Gleichzeitig wird der Empfänger auf die Transplantation vorbereitet: Sein eigenes Immunsystem wird
komplett zerstört, um danach mit den gesunden Stammzellen des Spenders ein neues aufzubauen.
Ein Spezialkurier bringt die gespendeten Zellen schnellstmöglich zum wartenden Patienten. Wie eine
Bluttransfusion laufen die rettenden Zellen in seine Venen und siedeln sich im Knochenmark an.
Funktioniert alles wie geplant, bauen sie innerhalb weniger Wochen ein neues Immunsystem auf und
produzieren frisches, gesundes Blut - ohne Krebszellen.
Prostatakrebs Früherkennung
Gut 58.000 Männer erkranken hierzulande jedes Jahr an Prostatakrebs. Wird der Tumor in einem
frühen Stadium entdeckt, sind die Heilungschancen sehr gut. Bislang galt der PSA-Wert als
wichtigster Hinweis auf ein Prostatakarzinom. Das Prinzip: Es wird festgestellt, ob der Wert eines
bestimmten Proteins (Prostataspezifisches Antigen - kurz PSA) im Blut erhöht ist, denn bei
Prostatakrebs steigt der Wert im Blut. Doch dieser Bluttest gerät zunehmend in die Kritik der Experten,
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da er oft auch bei Patienten ohne Krebserkrankung erhöhte Werte anzeigt. Denn gutartige Tumoren
und Entzündungen lassen die Menge dieses Eiweißstoffes ebenfalls nach oben schnellen.
Bei Verdacht auf Prostatakrebs muss eine Gewebeprobe aus der Vorsteherdrüse entnommen werden.
Dabei finden die Ärzte nur bei jedem vierten Mann mit einem erhöhten PSA-Wert auch wirklich
Krebszellen. Viele der Biopsien sind daher überflüssig und setzen die Patienten unnötigen Risiken wie
Infektionen oder Erektionsstörungen aus. Dank neuartiger Diagnosemöglichkeiten lässt sich
Prostatakrebs nun zuverlässiger entdecken.
Welche Alternativen zur Biopsie werden entwickelt?
Große Hoffnungen setzen Mediziner in einen speziellen Urintest. Dabei wird das sogenannte PCA-3Gen bestimmt, das ausschließlich von Prostatazellen gebildet wird. Sind die Zellen bösartig verändert,
produzieren sie bis 100-fach mehr PCA-3. Dieser Test steht bisher nur in wenigen Kliniken und
urologischen Praxen zur Verfügung. Die Kosten von bis zu 350 Euro muss der Patient meist selbst
zahlen.
Doch auch bei den bildgebenden Verfahren gibt es Fortschritte, die die Früherkennung in Zukunft
erleichtern sollen. Forscher aus Heidelberg kombinieren dazu Magnetresonanztomografie und
Spektroskopie. Dem Patient wird vorher ein Kontrastmittel gespritzt. Anschließend lassen sich
bestimmte Stoffwechselvorgänge in der Prostata sichtbar machen, die eine genaue Unterscheidung
zwischen gesunden und entarteten Arealen erlauben.
Urologen aus Herne testen derweil ein neues Ultraschallgerät, das die Elastizität von Gewebe
darstellt. Dabei machen sich die Wissenschaftler eine besondere Eigenschaft der Tumore zunutze: Ihr
Gewebe ist dichter und unelastischer als gesundes. Die Trefferquote der Ultraschall-Elastografie liegt
im Vergleich zur herkömmlichen Tumordiagnostik um etwa 30 Prozent höher. Bis die neuen Methoden
jedoch zum Standard werden, sind weitere Studien notwendig. Wichtig bleibt in jedem Fall, die derzeit
angebotenen Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig in Anspruch zu nehmen. Ab 45 Jahren sollten sich
Männer ein Mal im Jahr untersuchen lassen.
OP im Magnetfeld: Premiere in der Krebstherapie
Bereits seit Jahren liefern Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) brillante Bilder vom Inneren des
Körpers. Doch viele Patienten fühlen sich in den engen Röhren der großen Geräte unwohl. Aus
diesem Grunde haben Forscher offene MRTs entwickelt, die einen freien Zugang zum Patienten
erlauben.
Diesen Vorteil nutzen Magdeburger Mediziner jetzt nicht nur zur Diagnose, sondern auch bei der
Therapie. Weltweit zum ersten Mal wenden die deutschen Wissenschaftler ein offenes MRT für minimalinvasive Behandlungsverfahren in der Krebstherapie an. Dabei bringen Ärzte unter Sichtkontrolle
feine Werkzeuge in die Organe ein, um Tumore gezielt zu bestrahlen oder durch Hitzezufuhr zu
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veröden. Bisher steuerten Ärzte diese Eingriffe mit Hilfe von Ultraschall oder Computertomographie
(CT). Doch beide Verfahren konnten keine optimale Bildschärfe bieten. Das neue Verfahren kommt
ohne Röntgenstrahlung aus und ermöglicht durch die hohe Bildqualität ein besonders zielgenaues
Arbeiten.
Allerdings verlangen die Mini-Operationen im Magnetfeld eine besondere OP-Ausstattung. Die
Instrumente dürfen nicht aus Metall sein, sondern sind Sonderanfertigungen aus Karbon oder
Keramik. Auch auf herkömmliche, störanfällige Monitore muss verzichtet und das Bild über
Spiegelkonstruktionen in den OP-Saal projiziert werden. Den ersten Krebspatienten konnte durch die
innovative Methode bereits geholfen werden. Und in der Regel sind diese Mini- Eingriffe nicht so
belastend wie eine sonst notwendige Chemotherapie oder große Operation.
Brustkrebs: moderne Behandlung
Mit 55.000 Neuerkrankungen im Jahr in Deutschland ist Brustkrebs der häufigste bösartige Tumor der
Frau. Dank medizinischer Fortschritte kann die Erkrankung bei mehr als der Hälfte der Patientinnen
durch die erste Behandlung geheilt werden. Doch auch wenn der Krebs nach Jahren wieder ausbrechen sollte, bedeutet dies keineswegs das Endstadium der Krankheit. Durch die Anwendung neuer
Therapieverfahren können viele unheilbar erkrankte Frauen damit jahrelang wie mit einer anderen
chronischen Erkrankung leben - und dies oftmals bei guter Lebensqualität.
Vielversprechende neue Brustkrebsmittel
Neben Chemotherapie, Bestrahlung und Operation setzen Mediziner große Hoffnungen in das
Brustkrebsmittel Herceptin. Dabei handelt es sich um einen Antikörper, der den sogenannten
Her2neu-Wachstumsfaktor auf der Oberfläche der Tumorzellen bekämpft. Dieser ist bei rund einem
Viertel der Brustkrebspatientinnen vorhanden und für die schnelle und aggressive Ausbreitung des
Tumors verantwortlich. In groß angelegten Studien konnten Wissenschaftler nachweisen, dass sich
mit diesem Medikament die Rückfallraten deutlich mindern und die Überlebenschancen verbessern
lassen.
Avastin, ein weiteres innovatives Mittel, bekämpft den Krebs, indem es seine Blutversorgung
unterbindet. Tumore brauchen ab einer Größe von ein bis zwei Millimeter eigene Blutgefäße, um sich
weiter teilen zu können. Avastin verhindert die Nährstoffversorgung und so das Wachstum des
Tumors. Auf diese Weise lassen sich Tochtergeschwülste (Metastasen), die bei
Brustkrebspatientinnen häufig in Knochen, Lunge und Leber siedeln, oft erfolgreich bekämpfen.
Gerade die häufig auftretenden Knochenmetastasen stellen die Ärzte vor eine große
Herausforderung. Bei starken Schmerzen, der Gefahr eines Bruchs und wenn keine Operation in
Frage kommt, hilft die Bestrahlung des betroffenen Knochens. Damit lassen sich die Beschwerden oft
schon nach wenigen Tagen lindern. Findet man viele Metastasen an unterschiedlichen Stellen, wird
der Bestrahlung meist eine medikamentöse Behandlung vorgezogen. Neben den bereits genannten
Mitteln steht zum Beispiel bei Tumoren, die für ihr Wachstum weibliche Geschlechtshormone
brauchen, die Anti-Hormontherapie mit Antiöstrogenen und Antiaromatasehemmern zur Verfügun g.
Diagnostik verbessert
Doch auch die Diagnostik des Brustkrebses wird durch genauere bildgebende Verfahren immer weiter
verfeinert. So lassen sich mit der hochauflösenden digitalen Mammografie zum Teil weitere
Röntgenbilder und sogar Biopsien vermeiden. Die Strahlenbelastung ist geringer und damit für
Risikopatientinnen, die oft kontrolliert werden müssen, von Vorteil. Die Magnetresonanztomografie
(MRT) hat sich insbesondere bei der Beurteilung des Brustkrebs bei jungen Frauen und Patientinnen
mit dichtem Brustgewebe und großen Brüsten als hilfreich erwiesen. Beide Verfahren können die
klassische Mammografie, die bei Reihen-Vorsorge-Untersuchungen eingesetzt wird, jedoch nur
ergänzen und nicht ersetzen.
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Rettender Tastsinn - Blinde Frauen erkennen Brustkrebs
Mit 55.100 Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs das häufigste Krebsleiden in Deutschland. Je
früher ein Tumor entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Jetzt helfen blinde Frauen,
Knoten in der Brust frühzeitig zu erkennen. "Discovering hands" heißt das Forschungsprojekt, in dem
sie sich zu Medizinischen Tastuntersucherinnen (MTU) ausbilden lassen können. Einer
sechsmonatigen theoretischen Ausbildung im Berufsförderungswerk Düren folgen drei Monate
Praktikum in Arztpraxis und Klinik.
30 Minuten intensives Abtasten
Eine Studie soll zeigen, ob blinde Frauen durch ihren besonders ausgebildeten Tastsinn besser tasten
als geschulte Ärzte. Während ein Arzt in der Sprechstunde nur wenige Minuten Zeit für das Abtasten
der Brust hat, dauert die Untersuchung durch eine MTU etwa 30 Minuten. Dabei wird die Brust mit
Klebestreifen in vier Zonen unterteilt. Zentimeter für Zentimeter gleiten die Finger der MTU
systematisch über die Brust - im Fachjargon "MTU-Walzer" genannt. Zeigefinger und Mittelfinger
tasten zunächst auf der Oberfläche, kreisen drei Mal auf der Stelle und tasten dann tiefer bis zum
Brustmuskel. Einen Zentimeter weiter beginnt das Ritual von vorn - bis die gesamte Brust abgetastet
ist. Frauenärzte finden meist Knoten ab ein bis zwei Zentimeter Größe, MTUs schon ab einem halben
Zentimeter.
Ertasten die Frauen auffällige Stellen, klärt der Facharzt mit einer Ultraschalluntersuchung oder
Mammographie den Befund ab. Eine Untersuchung der MTUs kostet 25 Euro - und obwohl die
gesetzlichen Krankenkassen den Betrag nicht übernehmen, gibt es bereits Wartelisten.
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