7.2 Fragen zur Vorlesung vom 26.11.2007 • • • • • Optische Systeme • • • • • Julian Hauß in Vertretung von Martina Gerken 03.12.2007 • • • Was ist Spektroskopie? Wo wird sie eingesetzt? Was benötigt man, um ein Spektrum zu messen? Nenne 3 Spektrometertypen! Wie funktionieren sie? Über welche Gleichung(en) wird die Wechselwirkung von Licht mit Materie im Rahmen der Maxwell-Theorie beschrieben? Wie hängt der Brechungsindex mit der Dielektrizitätskonstante zusammen? Was beschreibt das Lorentzsche Oszillatormodell? Was ist der komplexe Brechungsindex? Wie sehen Real- und Imaginärteil in der Nähe von Resonanzen aus? Warum ist Glas im optischen Spektralbereich durchsichtig? Argumentiere mit Dispersion bzw. Absorption. Nach welchem Gesetz wird die Absorption von Licht in Materie beschrieben? Wie hängt es mit dem komplexen Brechungsindex zusammen? Was passiert mit dem Brechungsindex für sehr hohe Frequenzen? Wie hängen Dispersion und Absorption zusammen? Was sind die Kramers-Kronig-Realtionen? Universität Karlsruhe (TH) 7.3 Inhalte der Vorlesung 1. Grundlagen der Wellenoptik 2. Abbildende optische Systeme 3. Optische Messtechnik 3.1 Spektroskopie 3.2 Materialcharakterisierung 3.3 Entfernungsmessung 3.4 Winkelmessung 3.5 Optische Maus 4. Optische Materialbearbeitung 5. Optik in der Datenspeicherung 6. Mikro- und Nanooptische Systeme 7.4 Inhalte der Vorlesung 3.1 Spektroskopie 3.1.1 Spektroskopie mittels Absorptionsfiltern 3.1.2 Grundlagen zur Dispersion, Brechung (englisch: refraction) - Licht in Materie - ... 3.1.3 Prismenspektrometer - Ausnutzen von Dispersion, Brechung 3.1.4 Grundlagen zu Interferenz und Beugung (englisch: diffraction) - Interferenz - Kohärenz - Beugung - Gitter und Spalt - Geblazte Gitter 3.1.5 Gitterspektrometer, Monochromator – Ausnutzen von Beugung 7.5 7.6 Prismenspektrometer – Brechung am Prisma Prismenspektrometer Bild 16.3.1 aus Naumann Schröder Fernrohr Ablenkwinkel: δ = θ − α + arcsin(sin α n2 − sin2 θ − cos α sin θ) Dispersion: n = n(λ) =⇒ δ = δ(λ) Minimaler Ablenkwinkel bei symmetrischem Durchgang δmin = 2 arcsin(n sin α 2) − α Winkeldispersion Vorteil: Nachteil: Eindeutige Zuordnung der Wellenlänge zur Position in der Bildebene Geringe Dispersion und damit geringe spektrale Auflösung α 2 sin 2 dδmin · dn dλ = dλ 1−n2 sin2 α 2 λ dn ∆λ = b · dλ Abb. aus: Wikipedia und „Optik Licht und Laser“ von Dieter Meschede Basis des Prismas Abb. aus: „Bauelemente der Optik“ von Naumann und G. Schröder 7.7 7.8 Inhalte der Vorlesung 3.1 Spektroskopie 3.1.1 Spektroskopie mittels Absorptionsfiltern Interferenz Interferenz: Überlagerung von Wellen, die zueinander eine definierte Phasenbeziehung haben. 3.1.2 Grundlagen zur Dispersion, Brechung (englisch: refraction) - Licht in Materie - ... Interferenz ist Ausdruck des Wellencharakters des Lichts und im Rahmen der geometrischen Strahlenoptik nicht zu verstehen. 3.1.3 Prismenspektrometer - Ausnutzen von Dispersion, Brechung Beispiel: Zwei monochromatische Wellen gleicher Frequenz mit der selben Polarisation und gleichen Amplituden überlagern sich am Ort r. 3.1.4 Grundlagen zu Interferenz und Beugung (englisch: diffraction) - Interferenz - Kohärenz - Beugung - Gitter und Spalt - Geblazte Gitter E1 = A exp j(ωt − k1 r − φ1) E2 = A exp j(ωt − k2 r − φ2) Interferenz bei Wasserwellen r die Daraus ergibt sich am Punkt Bestrahlungsstärke (Intensität): 3.1.5 Gitterspektrometer, Monochromator – Ausnutzen von Beugung I( r) = 2I0 1 + cos ( k2 − k1) r − (φ1 − φ2) Räumlich moduliertes Interferenzmuster: Minima und Maxima Abb. aus E. Hecht „Optik“ 7.9 7.10 Interferenz Interferenz Interferenz zweier Wellen gleicher Frequenz, allgemeinerer Fall: Interferenzterm 1 = A1ê1 exp j(ωt − k1 r − φ1) E 2 = A2ê2 exp j(ωt − k2 r − φ2) E 1E ∗ } = A1·A2·ê1·ê2·cos j ℜe{E 2 k2 − k1 r − (φ1 − φ2) δ = k2 − k1 r − (φ1 − φ2) 1 + E 2 = A ê exp (j(...)) =E Superposition der Felder: E Phasendifferenz Bestrahlungsstärke (Intensität) ergibt sich aus dem zeitlichen Mittelwert des elektrischen Feldes, bzw. aus dem Quadrat der Feldamplitude A λ · δ = n r − n r + ∆′ Gangunterschied ∆ = 2π 2 2 1 1 2 I( r ) = ε0 c E T Differenz der opt. Wege der beiden Teilstrahlen 2 = ε20c |A|2 = ε20c E Divisor 2 aus Mittelung Konstanter Term durch Phasensprünge Konstruktive Interferenz / Maxima der Intensität für δ = m · 2π Gilt nur bei komplexer Felddarstellung ∆=m·λ Interferenzterm tritt auf 2 2 ∗ I( r) = ε20c E 1 + E2 + ℜe{E1E2 } Interferenzterm ist polarisationsabhängig m = 0, ±1, ±2, ±3, .. Destruktive Interferenz / Minima der Intensität für ∼ ê1 · ê2 δ = n · 2π ∆=n·λ 3 5 n = ±1 2 , ± 2 , ± 2 , .. 7.11 7.12 Kohärenz Kohärenz zweier Lichtwellen: Sie können stationäre Interferenzerscheinungen erzeugen. = Die Zeitabhängigkeit ihrer Amplitude darf sich nur um einen konstanten Phasenfaktor unterscheiden. Kohärenz • Mittlere Intensität Die Überlagerung von kurzen Wellenzügen ergibt eine zeitlich konstante mittlere Intensität. Kohärentes Licht Kann mit sich selbst zur Interferenz gebracht werden. = Besitzt definierte Phase. Zeit • Bisher sind wir davon ausgegangen, dass die interferierenden Wellen für alle Zeiten eine definierte Phasenbeziehung zueinander haben. Monochromatisches Licht aus klassischer Lichtquelle: Kohärenzlänge, Kohärenzzeit Die Wellenzüge sind in sich kohärent, ihre Phasenbeziehung zueinander ist jedoch statistisch. – Die Kohärenzlänge beschreibt, wie lange die Pulse im Mittel sind. In der Realität besteht Licht jedoch aus Wellenzügen, kurzen Pulsen, die in sich kohärent sind. Ihre Phasenbeziehung zueinander ist jedoch statistisch. lc – Die zugehörige Zeit heißt Kohärenzzeit Ort tc = lcc Abb. aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) 7.13 7.14 Kohärenz Kohärenz Die Kohärenzzeit, bzw. Kohärenzlänge lässt sich aus dem Spektrum gewinnen. – Je schmalbandiger, desto länger die Kohärenzzeit Zeitliche und räumliche Kohärenz 1 tc = ∆ν tc 1 tc = ∆ν – Die Kohärenzlänge ergibt sich zu lc λ2 = ∆λ dν = − c Dies folgt aus dλ und tc = lcc λ2 Abb. aus: „Optik“ von E. Hecht Abb. aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) 7.15 7.16 Kohärenz Kohärenz Einige typische Kohärenzlängen Aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) Glühlampe 2,5µm Hg-Höchstdrucklampe (546nm Linie) 20µm Hg-Niederdrucklampe (546nm Linie) 6cm Kr-Isotopenlampe (Kr86, 606nm) 60-80cm III-V Halbleiterlaser > einige cm HeNe-Laser, 1m Resonator 20cm HeNe-Laser, stabilisiert, Longitudinalmode >5m 7.17 7.18 Inhalte der Vorlesung Beugung 3.1 Spektroskopie 3.1.1 Spektroskopie mittels Absorptionsfiltern Beugung: Licht wird beim Durchgang durch eine begrenzende Öffnung oder beim Vorbeilaufen an einer Kante teilweise abgelenkt und kommt in Bereiche, in die es nach der geometrischen Optik nicht kommen dürfte. 3.1.2 Grundlagen zur Dispersion, Brechung (englisch: refraction) - Licht in Materie - ... 3.1.3 Prismenspektrometer - Ausnutzen von Dispersion, Brechung 3.1.4 Grundlagen zu Interferenz und Beugung (englisch: diffraction) - Interferenz - Kohärenz - Beugung - Gitter und Spalt - Geblazte Gitter 3.1.5 Gitterspektrometer, Monochromator – Ausnutzen von Beugung Aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) 7.19 7.20 Beugung • Fraunhoferbeugung: Fernzone • Fresnelbeugung: Nahzone (Notwendig, um beispielsweise Beugung an einer Kante zu verstehen) Ideales Gitter • Ideales Gitter = N kohärente Oszillatoren im Abstand d • Superposition der Wellen in einem weit entfernten Punkt unter dem Winkel θ. I(θ) = I0 sin2[N π(d/λ) sin(θ)] sin2[π(d/λ) sin(θ)] • Zähler fluktuiert N mal schneller als Nenner, dadurch entstehen Hauptund Nebenmaxima • Hauptmaxima unter sin(θmax) = mλ d m = 0, ±1, ±2, ±3, .. Abbn. aus Demtröder „Experimentalphysik 2“ Abb. aus E. Hecht „Optik“ 7.21 7.22 Einzelspalt • Übergang von N Oszillatoren zum Einzelspalt: b →∞ N = ∆b I(θ) = I0 • Beugung an Spalten und Blenden b = const. sin π(b/λ) sin(θ) π(b/λ) sin(θ) Minima für sin(θmin) = nλ b 2 n = 0, ±1, ±2, ±3, .. Aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) Abbn. aus Demtröder „Experimentalphysik 2“ 7.23 7.24 Beugung an Spalten und Blenden Beugungsgitter • Gitter aus N Spalten, jeweils im Abstand d mit Breite b: I(θ) = IS · sin2 [N π(d/λ) sin(θ)] · sin2 [π(d/λ) sin(θ)] Interferenz zwischen den versch. Spalten Aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) Abb. aus Demtröder „Experimentalphysik 2“ sin π(b/λ) sin(θ) π(b/λ) sin(θ) Einzelspalte 2 7.25 7.26 Beugungsgitter Fourierdarstellung der Fraunhoferbeugung Die Amplitudenverteilung des Fraunhoferschen Beugungsbildes in der Bildebene z0 ist proportional zur Fouriertransformierten der Funktion Interferenzterm („rot“, siehe ideales Gitter) bewirkt: τ (x, y) · Ee(x, y, z = 0) wobei τ(x,y) die Transmissionsfunktion und Ee das einfallende E-Feld ist. Damit ergibt sich für die Intensität in der Bildebene z0: I(x′, y ′, z = z0) ∝ |Fx,y {τ (x, y) · Ee (x, y, z = 0)}|2 Einzelspaltverteilung Interferenzmaximum 1. Ordnung • Beispiel Einzelspalt: Nebenmaximum b τ =0 z=0 τ =1 τ =0 Je schmaler der Spalt, desto breiter das Beugungsbild sin(θmin) = nλ b Aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) bzw. Demtröder „Experimentalphysik 2“ 7.27 7.28 Fourierdarstellung der Fraunhoferbeugung • Beispiel Doppelspalt Feldverteilung am Spalt Beugungsbild I(x′, z = z0) ∝ cos2(x′) Allgemein: Nicht senkrechter Einfall von Licht auf ein Gitter (auch für Reflexionsgitter): Maximale Intensität unter den Winkeln: mλ sin θmax − sin θ0 = d τ (x) · Ee(x, z = 0) d Gittergleichung x ∝ 1/d x′ effektive Austrittsöffnung m = 0, ±1, ±2, ±3, .. Dispersion θmax (λ) : Bild einer Kerze durch ein Transmissionsgitter Abbn. aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) und Wikipedia 7.29 7.30 Winkel und Wellenlängenzuordnung • Breite der Hauptmaxima Die Zuordnung eines Winkels zu einer Wellenlänge ist bei einem Gitter nicht eindeutig. Breite der Hauptmaxima: Aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) Abb. von http://www.jobinyvon.com 7.31 7.32 Auflösungsvermögen eines Gitters Aus der Vorlesung „Optik“ von PD Dr. Seifert, Universität Halle (http://www.physik.uni-halle.de/) Gittertypen • Amplitudengitter Löcher sind Ausgangspunkte von Elementarwellen. • Phasengitter Modulation des optischen Weges → Modulation der Phase • Reflexionsgitter oft geblazt 7.33 7.34 Geblazte Gitter Aufgabe Bei einem herkömmlichen Gitter wird bei senkrechtem Einfall der Hauptteil der Intensität in die 0. Ordnung gebeugt, in Richtung der normalen Reflexion. Die 0. Ordnung ist für die Spektroskopie jedoch uninteressant, da die verschiedenen Wellenlängen nicht räumlich getrennt werden. In der Vorlesung • Geblaztes Gitter: Normale Reflexion an Gitterrille in Richtung der Beugungsmaxima der 1. Ordnung. ( Nur für eine Wellenlänge λB optimal ) 1. Ordnung 0. Ordnung Beugung am Gitter sin θmax = Für Zuhause: mλB d • Spektrometer zusammenbauen! • Spektrum einer Glühbirne mit dem Spektrum einer Leuchtstofflampe vergleichen! • Welchen Einfluss hat der Spalt? −2γ = θmax γγ Reflexion an einer Gitterrille d γ 7.35 Fragen • • • • • • • • • • • • • • Wie funktioniert ein Prismenspektrometer? Was ist Interferenz? Was ist Kohärenz? Wie hängen Kohärenzlänge und Kohärenzzeit mit dem Spektrum eines Wellenzuges zusammen? Nenne typische Kohärenzlängen für verschiedene Lichtquellen! Was bedeutet räumliche, was zeitliche Kohärenz? Was ist Beugung? Fresnel ? Fraunhofer ? Beugungsbild an idealem/realem Gitter, und am Einzelspalt? Wie sieht das Beugungsbild an einer Rechteckblende und an einer Lochblende aus? Welche Rolle spielt die Fouriertransformation bei der Beugung? Ist die Winkel-Wellenlängenzuordnung beim Gitter eindeutig? Wodurch wird die Auflösung eines Gitters bestimmt? Welche Gittertypen gibt es? Was sind geblazte Gitter? Bestimmen der Gitterkonstante einer CD.