Kontrolle Physik-Leistungskurs Klasse 11 Energie 19. 10. 2016 1. Zwei gleiche Behälter sind in Bodenhöhe mit einem Rohr verbunden, das durch ein Ventil verschlossen ist. Im linken Behälter befindet sich bis zur Höhe h Wasser. Diese Wassermenge hat gegenüber Boden eine bestimmte potenzielle Energie. Nun wird das Ventil geöffnet und das Wasser strömt solange, bis in beiden Behältern das Wasser gleich hoch steht. Wie hat sich die gesamte potenzielle Energie des Wassers gegenüber dem Boden verändert? (1) a) Sie wurde kleiner. b) Sie ist unverändert. c) Sie wurde größer. 2. Ein Auto wird ohne angezogene Handbremse und ohne eingelegten Gang auf einer leicht abschüssigen Straße abgestellt. Das Auto fängt von alleine an zu Rollen und kommt auf dem waagerechten Teil der Straße wieder zum Stehen. Ordnen Sie den Zahlen 1 bis 15 die richtigen Begriffe zu. (6) Vor dem Losrollen hat das Auto nur __1__ Energie. Während es den Berg hinunter fährt, wandelt es die __2__ Energie in __3__ Energie und in __4__ um. Die __5__ Energie entsteht durch __6__ und die __7__ durch Reibungsarbeit. Am Ende des Hügels ist die __8__ Energie bezüglich dem geraden Straßenabschnitt gleich __9__. Das Auto hat auf Grund seiner __10__ nur noch __11__ Energie. Auf dem waagerechten Straßenteil wandelt das Auto seine __12__ Energie vollständig in __13__ durch __14__ um. Wenn das Auto wieder steht, ist die komplette potentielle Energie vor dem Losrollen in Wärmeenergie umgewandelt worden. Diese Energie ist nicht mehr nutzbar und wird als __15__ Energie bezeichnet. 3. Ein LKW (m=7,5t) fährt auf horizontaler Straße mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h. Vor der Rast lässt der Fahrer den LKW ausrollen. Die Fahrwiderstandszahl (Rollwiderstandszahl + Luftwiderstandszahl) des LKW beträgt im Durchschnitt µ=0,11. a) Welchen Weg legt der LKW noch bis zum Stillstand zurück? (5) b) Und um welchen Faktor ändert sich der Ausrollweg, wenn (1) die Masse des LKW verdoppelt wird, und (2) die Geschwindigkeit des LKW halbiert wird. (2) 4. Beim Bogenschießen wird ein Sportbogen verwendet, für den annähernd F~s² gilt. Dabei ist F Kraft, mit der der Bogen gespannt wird und s der Weg, um den der Pfeil dabei nach hinten gezogen wird. Um den Bogen um 5 cm zu spannen, ist eine Kraft von 10 N notwendig. a) Berechnen Sie die Kraft, die notwendig ist, damit der Bogen um 25 cm gespannt wird. (4) b) Skizzieren Sie das F(s) –Diagramm für das Spannen des Bogens. (3) c) Begründen Sie mit Hilfe des Diagramms, dass der um 25 cm gespannte Bogen etwa 21 J Energie gespeichert hat. (3) d) Welche Höhe erreicht der Pfeil mit 50 g Masse, wenn er völlig regelfremd senkrecht nach oben abgeschossen wird. (3) Lösungen 1. a) Sie wurde kleiner. Der linke Behälter ist vor dem Öffnen des Ventils bis zur Höhe h gefüllt. Der Schwerpunkt liegt bei h/2, die Masse des Wassers ist m. Damit ist die potenzielle Energie: Epot1 = m ⋅ g ⋅ h 2 Nach dem Öffnen verteilt sich das Wasser auf die beiden Behälter. Die gesamte potenzielle Energie ist jetzt die Summe der beiden einzelnen Energien: Epot 2 = Epot r + Epot In beiden Behältern befindet sich jeweils die Hälfte des Wassers. Der Schwerpunkt ist von h 2 h gerutscht. Damit ist die potenzielle Energie: 4 m h m h Epot 2 = ⋅ g ⋅ + ⋅ g ⋅ 2 4 2 4 m h Epot 2 = 2 ⋅ ⋅ g ⋅ 2 4 h Epot 2 = m ⋅ g ⋅ 4 auf Das ist genau die Hälfte der potenziellen Energie des Wassers vor dem Öffnen des Ventils. Wo ist die Energie hin? Sie ist durch die Reibung im Rohr in Wärmeenergie umgewandelt worden. Beim Öffnen des Ventils wandelt sich die potenzielle Energie in kinetische Energie um, denn das Wasser strömt ja. Wenn es in den rechten Behälter schießt, wird aus der kinetischen Energie wieder potenzielle Energie. Ohne Reibung würde das gesamte Wasser aus dem linken Behälter in den rechten strömen um dann wieder den linken Behälter zu füllen. Die Bewegung wäre eine harmonische Schwingung. Durch die Reibung läuft nur etwas mehr als die Hälfte des Wassers in den rechtern Behälter, um dann wieder zurückzufließen. Das geht so lange, bis die Bewegung zum Stillstand kommt. 2. Vor dem Losrollen hat das Auto nur 1:potenzielle Energie. Während es den Berg hinunter fährt, wandelt es die 2:potenzielle Energie in 3:kinetische Energie und in 4:Wärmeenergie um. Die 5:kinetische Energie entsteht durch 6:Beschleunigungsarbeit und die 7:Wärmeenergie durch Reibungsarbeit. Am Ende des Hügels ist die 8:potenzielle Energie bezüglich dem geraden Straßenabschnitt gleich 9:Null. Das Auto hat auf Grund seiner 10:Geschwindigkeit nur noch 11:kinetische Energie. Auf dem waagerechten Straßenteil wandelt das Auto seine 12:kinetische Energie vollständig in 13:Wärmeenergie durch 14:Reibungsarbeit um. Wenn das Auto wieder steht, ist die komplette potentielle Energie vor dem Losrollen in Wärmeenergie umgewandelt worden. Diese Energie ist nicht mehr nutzbar und wird als 15:entwertete Energie bezeichnet. Epot -> Ewärme+Ekin->Ewärme 1 potenzielle Energie 2 potenzielle Energie 3 kinetische Energie 4 Wärmeenergie 5 kinetische Energie 6 Beschleunigungsarbeit 7 Wärmeenergie 8 potenzielle Energie 9 10 11 12 13 14 15 3. geg.: Null Geschwindigkeit kinetische Energie kinetische Energie Wärmeenergie Reibungsarbeit entwertete Energie m = 7,5 ⋅103 kg km m = 19,4 v = 70 h s µ = 0,11 ges.: s Lösung: Den gesuchten Weg findet man über eine Energiebetrachtung. Der LKW hat zum Beginn des Rollens kinetische Energie. Diese Energie wird bis zum Stillstand komplett in über Reibungsarbeit in Wärmeenergie umgewandelt. Die kinetische Energie ist Ekin = m 2 ⋅v 2 und die Reibungsarbeit WR = FN ⋅ s ⋅ µ Dabei ist FN die Kraft mit der der LKW auf die Unterlage drückt (Normalkraft). Da das Ausrollen auf einer horizontalen Straße erfolgt (kein Berg!), ist die Normalkraft genau so groß wie die Gewichtskraft des LKW. Die kinetische Energie wird also komplett durch Reibungsarbeit abgebaut. Das heißt, man kann schreiben: Ekin = WR m 2 ⋅ v = FN ⋅ s ⋅ µ 2 m 2 ⋅ v = m ⋅ g ⋅ s ⋅µ 2 Wie man sieht, kürzt sich die Masse raus: 1 2 v = g ⋅ s ⋅µ 2 In dieser Gleichung ist s der gesuchte Weg, nach dem umgestellt wird 1 2 v = g ⋅ s ⋅µ 2 1 s= v2 2 ⋅ g ⋅µ Damit kann der gesuchte Weg berechnet werden: 1 m s= 19,4 m s 2 ⋅ 9,81 2 ⋅ 0,11 s s = 174,4m Antwort: 2 b) (1) Wenn die Masse des LKW doppelt so groß ist, ändert sich nichts. Die Masse spielt bei der Berechnung des Anhalteweges keine Rolle. Zwar hat ein schwererer LKW mehr kinetische Energie, aber die Reibungskraft wächst im gleichen Maße. (2) Kommt der LKW nur mit der halben Geschwindigkeit an, reduziert sich der Weg auf ein Viertel. Die Geschwindigkeit geht quadratisch in die Gleichung ein. Die Halbierung der Geschwindigkeit viertelt die kinetische Energie, die dann in Reibungsarbeit umgewandelt wird. Der LKW rollt noch 174,4 m. Wäre er doppelt so schwer, würde er genau so weit rollen. Käme er mit der halben Geschwindigkeit an, würde er nur ein Viertel des Weges Ausrollen. 4. geg.: ges.: s1 = 0,05m F2, Esp ,h F1 = 10N s2 = 0,25m m = 0,050kg Lösung: a) Es gilt: F ~ s2 Das heißt, man kann schreiben: F = konst. s2 oder F1 F2 = s12 s22 und nach der gesuchten Kraft umgestellt: F1 ⋅ s22 F2 = 2 s1 F2 = 10N ⋅ 0,0625m2 0,0025m2 F2 = 250N c) Die gespeicherte Energie wird in potenzielle Energie umgewandelt. Esp = Epot Esp = m ⋅ g ⋅ h h= h= Esp m⋅g 20,83 J 0,05kg ⋅ 9,81 m s2 h = 42,5m Antwort: Für das Spannen des Bogens sind 250 N notwendig. Dann sind in dem Bogen 20,83 J gespeichert. Der Pfeil fliegt damit 42,5 m hoch. b) b) Für das Diagramm sind drei Punkte bekannt: s=0m -> F=0N s=0,05m -> F=10N s=0,25m -> F=250N Man erhält daraus die gestrichelte Kurve. Da aber bekannt ist, dass F~s² ist, muss die Kurve eine Parabel darstellen. Das ist die durchgezogene Kurve. Die im Bogen gespeicherte Energie entspricht der Fläche unter der Kurve. In erster Näherung ist das etwas weniger als die Fläche des blauen Dreiecks. Diese Fläche kann berechnet werden: 1 A = F⋅s 2 F und s sind die Endwerte und A ist die Energie E, also 1 E = 250N ⋅ 0,25m 2 E = 31J Die wirklich gespeicherte Energie ist weniger, liegt aber noch in dieser Größenordnung. Durch Integration erhält man die genaue Energie mit 20,83 J