Flyer_schilddruese_RZ:Flyer 11.09.2009 15:07 Uhr Seite 1 Zentrales Aufnahme Management (ZAM) Telefon 0234/517-2532 Telefax 0234/517-2503 [email protected] Organisatorischer Ablauf Fast alle Patienten, die zur Schilddrüsenoperation in unsere Klinik kommen, werden über unser ZentralesAufnahme-Management (ZAM) vor der stationären Aufnahme ambulant komplett für die Operation vorbereitet. Die Operation findet dann am Aufnahmetag statt. Nach der Operation verbleiben sie in der Regel 2–3 Tage bei uns. Folgende Unterlagen sollten sie zur stationären Aufnahme bzw. zu ihrem Termin im ZAM mitbringen: • Eine Einweisung zur stationären Behandlung von ihrem Hausarzt/Facharzt • Alle Ergebnisse der ambulant durchgeführten Untersuchungen Augusta-Kranken-Anstalt Schilddrüsenerkrankungen Bergstraße 26 44791 Bochum Telefon 0234/517-2500 Telefax 0234/517-2503 [email protected] www.augusta-bochum.de • Den Untersuchungsbefund eines HNO-Arztes, der die Funktion der Stimmbänder dokumentiert Unsere Bochumer City Allgemein- und Visceralchirurgie der Augusta-Kranken-Anstalt Bochum Flyer_schilddruese_RZ:Flyer 11.09.2009 15:07 Uhr Seite 2 Schilddrüsenerkrankungen Grundlagen Die Schilddrüse produziert das Schilddrüsenhormon, das eine wichtige Funktion in der Regulation der Stoffwechselaktivität des Körpers hat. Schilddrüsenerkrankungen sind sehr häufig. In den meisten Fällen ist die Schilddrüse vergrößert und es finden sich Knoten in der Schilddrüse (Knotenstruma). Meistens ist die Hormonproduktion der Schilddrüse dabei nicht gestört. Seltene Erkrankungen der Schilddrüse sind: • Knotenstruma mit Überfunktion (Hyperthyreose) • Knotenstruma mit Verdacht auf einen Schilddrüsenkrebs • Morbus Basedow (Überfunktion der Schilddrüse, in etwa 30 % mit einer Augenerkrankung vergesellschaftet) • Bösartige Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsenkrebs) Beschwerden Die häufigsten Beschwerden sind Schluckstörungen, Kloßgefühl im Hals, Asymmetrie des Halses und bei sehr großen Schilddrüsen Luftnot. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kommt es typischerweise zu einer erhöhten Herzfrequenz und Herzrasen, zu vermehrtem Schwitzen, zum Gewichtsverlust, zum Haarausfall und zu neu aufgetretener Nervosität. Untersuchungen Wenn ihre Vorgeschichte oder ihre klinische Untersuchung den Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung nahe legen, sollten prinzipiell zwei Untersuchungen erfolgen: • Die Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut • Eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse Mit diesen beiden Untersuchungen kann der überwiegende Teil der Schilddrüsenerkrankungen hinreichend abgeklärt werden. Im Falle einer Schilddrüsenüberfunktion muss zusätzlich eine Schilddrüsenszintigraphie durchgeführt werden. Besteht in einer Knotenstruma der Verdacht auf eine bösartige Schilddrüsenerkrankung, sollte eine ultraschallgesteuerte Feinnadelpunktion zur Entnahme von Schilddrüsengewebe erfolgen. Diese Untersuchung sollte durch einen erfahrenen Arzt in dieser Technik, meist einen Endokrinologen, durchgeführt werden. Therapie Schilddrüsenoperation Die Indikation zur operativen Therapie von Schilddrüsenerkrankungen wird immer gemeinsam von uns und dem behandelnden niedergelassenen Kollegen gestellt. Die Indikationen sind: • Lokale Probleme bei der Knotenstruma (siehe oben) • Eine deutlich vergrößerte Schilddrüse auch ohne lokale Beschwerden. • Eine Überfunktion der Schilddrüse bei Versagen der konservativen Therapieoptionen (siehe unten) • Der Verdacht oder Nachweis einer bösartigen Schilddrüsenerkrankung. Die Operationsstrategie unterscheidet sich bei den unterschiedlichen Erkrankungen wie folgt: • Knotenstruma Hier müssen alle Knoten in der Schilddrüse entfernt werden. Da die Indikation meist nur bei ausgiebiger knotiger Durchsetzung der Schilddrüse gestellt wird, wird in den meisten Fällen mindestens eine Schilddrüsenseite vollständig entfernt. Die vollständige Entfernung der gesamten Schilddrüse ist hier mittlerweile ein Regeleingriff. • Morbus Basedow Bei dieser Erkrankung sind sämtliche Zellen der Schilddrüse gleichmäßig erkrankt. Daher ist auch bei dieser Erkrankung die sinnvollste Therapie die vollständige Entfernung des Schilddrüsengewebes. • Bösartige Erkrankung der Schilddrüse Neben der Entfernung der gesamten Schilddrüse sollten hier zusätzlich die umgebenden Lymphknoten vollständig entfernt werden. Während der Operation müssen die Stimmbandnerven und die Nebenschilddrüsen geschont werden. In erfahrenen Händen liegt die Rate an Verletzungen dieser Strukturen bei 0.5 bzw. 4 %. Alternative bzw. ergänzende Therapie Stoffwechselaktive Knoten können manchmal auch mit Radio-Jod behandelt werden. Dem Körper wird radioaktiv markiertes Jod gespritzt, welches sich in dem Knoten anreichert und diesen zerstört. Der M. Basedow sollte initial immer mit Medikamenten behandelt werden, da es häufig zu einer spontanen Ausheilung kommt. Nur bei Rezidiven sollte entwender operiert oder Radio-Jod therapiert werden. Bei einem Teil der bösartigen Schilddrüsenerkrankungen ist nach der Operation eine zusätzliche Radio-Jodtherapie notwendig. Diese erfolgt in der Regel 6 Wochen nach der Operation. Nach dieser kombinierten Therapie des Schilddrüsenkrebses ist die Prognose der Patienten mit Schilddrüsenkrebs hervorragend. Fast alle Menschen können dauerhaft geheilt werden. Nach der Operation (postoperativer Verlauf) Nach einer Operation der Schilddrüse können Sie am Abend der Operation wieder trinken und essen. Wir verwenden Hautfäden, die sich auflösen, somit muss nach Schilddrüsenoperationen kein Fadenmaterial am Hals entfernt werden. Nach Abklingen der Schmerzen im Wundbereich können Sie sich wieder belasten. Die Einschränkung dauert in der Regel eine Woche bis 10 Tage. Nach dieser Zeit sind Sie wieder uneingeschränkt arbeitsfähig. Eine ausreichende Menge von Schilddrüsenhormonen ist für den menschlichen Organismus wichtig. Bei der ganz überwiegenden Anzahl der von uns durchgeführten Schilddrüsenoperationen verbleibt so wenig Schilddrüsengewebe im Körper, dass dauerhaft Schilddrüsenhormon ersetzt werden muss. Einmal am Tag müssen Sie daher die angegebene Menge an Schilddrüsenhormon einnehmen. Im weiteren Verlauf sollte der Hausarzt oder Endokrinologe die Schilddrüsenhormone regelmäßig kontrollieren. Nach Operationen von Schilddrüsenkrebs erfolgt wie bei allen bösartigen Erkrankungen eine regelmäßige Tumornachsorge. Sie erhalten von uns hierzu einen Nachsorgepass.