Thomas Göken und Christopher Eineke

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Thomas Göken und Christopher Eineke
Bioreferat : Sinnesorgane
1.
Allgemeintext
Ständig wirkt die Umwelt durch Reize wie Druck, Temperatur, Geruchs- und Geschmacksstoffe,
Licht und Schall auf uns ein. Diese Reize werden von entsprechenden Sinnesorganen aufgenommen
(Reizaufnahme) und über Nervenfasern als elektrische Impulse zu einzelnen Gehirnabschnitten
geleitet (Reizleitung). Erst hier rufen sie bestimmte Eindrücke oder Empfindungen hervor, die
unwillkürlich oder willkürlich beantwortet werden können (Reizbeantwortung): Auf diese Weise
erfassen und erkennen wir unsere Umwelt. Auch Vorgänge im Körper nehmen unsere Sinne wahr. Im
allgemeinen reagieren die Sinneszellen der einzelnen Sinnesorgane nur auf bestimmte Reize, so daß
folgende Sinne unterschieden werden: Chemische Sinne (Geruchs-, Geschmackssinn), mechanische
Sinne (Tastsinn, Muskelsinn, Lage- und Bewegungssinn, Gehörsinn), Temperatur- und Lichtsinn.
2.
Die Haut
Die menschliche Haut besteht aus drei Hautschichten: Oberhaut, Lederhaut und Hinterhaut. Man
unterscheidet außerdem zwischen Leistenhaut und Felderhaut :
Hautbestandteil
1. Hornhaut
2. Keimschicht
3. Papille
4. Schweißdrüse
5. Haar
6. Talgdrüse
7. Haarbalgmuskel
8. Blutgefäße
Leistenhaut
vorhanden (dick)
vorhanden (dick)
vorhanden (gewellt)
vorhanden
nicht vorhanden
nicht vorhanden
nicht vorhanden
vorhanden
HautschichtenBestandteile
Oberhaut
~ Hornschicht
~ Keimschicht
Felderhaut
vorhanden (dünn)
vorhanden (dünn)
vorhanden (kaum gewellt)
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
vorhanden
Funktionen
~ Schutz
~ Produktion von Hornhautzellen,
Melanin (gegen UV-Strahlen)
Lederhaut
~ Blutgefäße
~ Transport von Nährstoffen
Sauerstoff; Temperaturabgleich
~Schweißdrüsen
~ Kühlung
~Sinneskörperchen ~ Hitze, Kälte-, Druck und
Schmerzempfindungen
Hinterhaut
~ Fettanlagerungen ~ Energiereserve; Wärmeisolation
Schutz vor Druck, Stoß
~ große Blutgefäße ~ Transport von Nährstoffen
Sauerstoff, Temperaturausgleich
In den Papillen der Lederhaut liegen viele kleine Tastkörperchen, die von einer Hülle umgeben sind
und aus mehreren übereinandergeschichteten Zellen bestehen. Zwischen diesen verlaufen
Nervenendigungen. Bei der geringsten Berührung werden sie erregt und vermitteln uns
Tastempfindungen. In der Haut der Fußsohlen, Handflächen, Lippen und Zungenspitze liegen die
Tastkörperchen dichter als in den übrigen Körperteilen. Besonders zahlreich sind sie in den
Fingerspitzen. Hier kann man bis zu 200/cm² nachweisen. Auf stärkere Druckreize reagieren die bis
zu 4 mm großen Lamellenkörperchen des Unterhautgewebes. Sie rufen Druckempfindungen hervor.
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Freie Nervenendigungen bilden in der Haut flächenhafte Nervennetze, die von verschiedenen Reizen
wie Druck, Hitze, Kälte, chemische Stoffe erregt werden und Schmerzempfindungen verursachen
können. Temperaturunterschiede und -änderungen werden von Kälte- und Wärmekörperchen
wahrgenommen, die von Nervenendigungen durchgezogen sind. Sie liegen vor allem am Ellenbogen,
an Lippen und Augenlidern. In Muskeln und Sehnen befinden sich bis zu 3mm lange spindelförmige
Gebilde, die auf Lageänderung der Glieder der Glieder reagieren.
2.1.
Der Tastsinn
Der Mensch hat eine Reizschwelle für Berührungen. Über dieser Schwelle wird alles, darunter nichts
wahrgenommen (“Alles oder Nichts”-Gesetz). Für das Wahrnehmen von schwachen mechanischen
Reizen sind die Tastkörperchen zuständig, für Druck die Tastscheiben, für Vibrationen die
Lamellenkörperchen und für Schmerz freie Nervenendigungen.
3.
Der Tast- und Geschmackssinn
Gasförmige Stoffe können Geruchsempfindungen hervorrufen, flüssige oder in Flüssigkeit gelöste
Stoffe Geschmacksempfindungen. Dabei üben die Moleküle dieser Substanzen einen Reiz auf die
Sinneszellen von Mund- bzw. Nasenhöhle aus. Geruchs und Geschmackssinn werden daher als
chemische Sinne bezeichnet. Sie kontrollieren vor allem die einzuatmende Luft und die
aufzunehmende Nahrung. Beim Menschen ist nur etwa 600 mm² große Riechschleimhaut der Nase
geruchsempfindlich. Sie liegt im Nasendach jeder Nasenhöhle und besteht aus Stütz- und Riechzellen.
Die Endigungen der Riechzellen, die Riechkolben, tragen feine Härchen. Diese nehmen tausend
Geruchsqualitäten, die man den Gerüchen würzig (Pfeffer), blumig (Jasmin), fruchtig (Apfeläther),
harzig (Räucherharz), faulig (Schwefelwasserstoff) und brenzlig (Teer) zuordnet. Die meisten
Riechstoffe rufen Mischempfindungen hervor. Sie werden wahrscheinlich durch die räumliche
Struktur der Moleküle bedingt.
Das Hauptorgan für Geschmacksempfindungen ist die Zunge. Ihre Oberfläche wird von vielen
fadenförmigen, zahlreichen Papillen bedeckt. Während die fadenförmige Papillen nur auf
mechanische und thermische Reize ansprechen, besitzen alle übrigen Geschmacksknospen. Diese
enthalten Sinneszellen mit stiftchenförmigen Fortsätzen. Sie nehmen die Geschmacksreize auf. Im
wesentlichen unterscheiden wir die Geschmacksqualitäten süß, sauer, bitter und salzig. Es lassen sich
auf der Zunge also nur vier Geschmacksfelder feststellen. Beim Kauen werden durch den Speichel
Bestandteile der Nahrung aufgelöst und die Sinneszellen der Zungenhaut werden durch diese Stoffe
gereizt und melden die Information über den Geschmacksstoff an das Gehirn, welches die
Informationen auswertet. Es treten allerdings einige Moleküle der Nahrungsstoffe in die Atemluft
über und gelangen an die Nasenschleimhaut. Die Kombination von Geschmacksreiz und Geruchsreiz
wird dann vom Gehirn als ganzes registriert. Der Geschmack einer Substanz wird aber nicht nur durch
Geschmacksreize bewirkst sondern auch durch das Zusammenspiel der unterschiedlichsten
Sinnesempfindungen wie Geruch, Berührung, Druck, Temperatur und Schmerz.
4.
Das Ohr
Das Ohr ist das Hör- und Gleichgewichtsorgan des Menschen. Im Ohr liegen auf engstem Raum drei
Sinnesorgane. Sie reagieren auf Schall sowie auf Lage und Bewegung des Körpers.
Der größte Teil des äußeren Ohres ist die Ohrmuschel, die so gebaut ist, daß sie die Schallwellen in
den Gehörgang leitet. Am Ende des Gehörganges befindet sich das Trommelfell. Die
Gehörknöchelchen im Mittelohr scheinen durch das Trommelfell hindurch. Dieses ist ein
straffgespanntes Häutchen (Membran) von ca. 1 cm Durchmesser und 0,1 mm dick. Es vibriert beim
Auftreffen von Schalwellen. Damit das Trommelfell frei schwingen und somit einwandfrei
funktioniert kann, muß der Druck auf beiden Seiten des Trommelfells gleich sein. Der Druckausgleich
zwischen dem Mittelohr und der Außenwelt findet über die sogenannte eustachische Röhre statt. Das
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Trommelfell verschließt also den Gehörgang zum Mittelohr. Das Mittelohr oder die Paukenhöhle
stellt ein etwa ein 5 mm breiten Spalt dar, der durch die Ohrtrompete oder Eustachische Röhre mit
dem Nasenrachenraum in Verbindung steht. Die drei winzigen Gehörknöchelchen, sie heißen Maleus
(Hammer), Incus (Amboß) und Stapes (Steigbügel), verbinden das Trommelfell mit dem ovalem
Fenster der Hörschnecke, daß zum Innenohr führt.
Das Innenohr besteht im wesentlichen aus den Bogengängen, dem achtem Hirnnerven und der
Cochlea (Hörschnecke). Die Cochlea dient dem Gehör, während die Bogengänge für den
Gleichgewichtssinn notwendig sind. Die Cochlea ist ein kleines, spiralförmiges Gebilde. Sie enthält
Flüssigkeit. Die Basis des Steigbügels füllt das ovale Fenster aus. Es dient als Eingang zum Innenohr.
Dieses liegt im knöchernen Felsenbein. Es stellt ein System kleiner Hohlräume dar, die wegen ihrer
komplizierten Anordnung Labyrinth genannt werden. In dem mit Flüssigkeit gefüllten knöchernen
Labyrinth liegt ein formgleiches häutiges Labyrinth. Es besteht aus Säckchen und Schläuchen, die mit
einander verbunden sind und gleichfalls eine lymphartige Flüssigkeit enthalten. Der Vorhof des
knöchernen Labyrinths führt zur Cochlea. Sie wird von der häutigen Cochlea in einen oberen und
einen Gang getrennt, die am Ende durch das Schneckenloch verbunden sind. Das eigentliche
Gehörsinnesorgan, das Cortische Organ, liegt in der etwa 33,5 mm langen, häutigen Cochlea. Ihre
Unterseite wird von einer Grundmembran gebildet, auf der zwischen Stützzellen ca. 16 000 bis 23 000
Sinneszellen, die Hörzellen, angeordnet sind. Aus jeder Hörzelle ragen etwa 40 starre Sinneshärchen.
Über ihnen liegt eine Deckmembran.
4.1.
Der Hörvorgang
Der Hörvorgang verläuft in folgender Weise:
Schallwellen der Luft gelangen in den Gehörgang, versetzen das Trommelfell in Schwingungen und
werden von den Gehörknöchelchen des Mittelohres auf das ovale Fenster übertragen. Eines dieser
Knöchelchen, der Steigbügel, bewegt im ovalen Fenster auf und ab und erzeugt so in dem oberen
Gang der Cochlea Flüssigkeitswellen, die sowohl von der Frequenz als auch von der Stärke
(Amplitude) der Schallwellen abhängig sind. Dabei wird der Schalldruck wesentlich verstärkt. Die
Flüssigkeitswellen verlaufen durch das Schneckenloch in den unteren Gang und werden vom runden
Fenster zurückgeworfen. Bei diesem Vorgang gerät die Grundmembran in Schwingung. Je nach
Schwingungszahl des Schalles werden verschiedene Stellen der Membran mehr oder weniger stark
erregt.
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