Entwurf Gründungserklärung des landesweiten Zusammenschlusses Sozialistische Linke Sachsen in und bei der Partei DIE LINKE. Sachsen zur Gründung am ....2007 Präambel Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Welt voller Instabilitäten und Widersprüche. Die Menschen sind verunsichert, Angst wird zu einem vorherrschenden Lebensgefühl. Die Gesellschaft zerfällt immer deutlicher in Arm und Reich. Der Wohlfahrtsstaat wird ersetzt durch eine immer umfassendere behördliche Kontrolle, Disziplinierung und Stigmatisierung der Bedürftigen. Menschen werden von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen, ihre natürlichen Lebensgrundlagen werden immer stärker untergraben. Die ökologischen und sozialen Probleme spitzen sich zu. Der global ausgelöste Klimawandel schreitet voran. Der Neoliberalismus setzt an den widersprüchlichen Entwicklungen des modernen Kapitalismus an. Er appelliert an die Eigenverantwortlichkeit der Menschen und behauptet die grundsätzliche Überlegenheit markt- und konkurrenzgesteuerter Prozesse gegenüber öffentlicher und kollektiver Regulierung. Der Neoliberalismus wendet sich gegen die Demokratie, der substanzielle Gestaltungsmöglichkeiten entzogen werden. Er bedroht die erreichten sozialen und demokratischen Errungenschaften menschlicher Zivilisation. Der Ausgrenzungsdiskurs des Neoliberalismus bildet auch das Scharnier für rechtsradikale Denkund Verhaltensmuster. Reale Krisenursachen sind die Dynamik der Kapitalakkumulation und eine an Interessen von Kapitaleigentümern ausgerichtete, die Nachfrageseite vernachlässigende Politik. Umverteilung von unten nach oben durch Gewinnförderung und Steuersenkungen, Abbau öffentlicher Dienste und sozialer Leistungen sowie verstärkter Druck auf die Lohnabhängigen schwächen die gesellschaftliche Nachfrage und vernichten Arbeitsplätze. Sie vergrößern zugleich die Finanzkrise der öffentlichen Haushalte und der Sozialkassen, die wiederum zur Begründung weiterer Ausgabenkürzungen dient. Aufgaben und Zielstellung Wir halten die Bildung der Sozialistischen Linken innerhalb der Partei DIE LINKE für notwendig, da sie von ihrem Anspruch her realistisch, kritisch, radikal und klassenorientiert zugleich ist - also von den Interessen der lohnabhängigen Mehrheit der Bevölkerung und den sozial Ausgegrenzten ausgeht. Es reicht nicht aus, Veränderungen nur zu wollen und seine Wünsche möglichst laut zu formulieren. Vielmehr müssen wir schon heute an fortschrittlichen gesellschaftlichen und politischen Strukturen ansetzen und sie den Bedürfnissen des Menschen entsprechend weiter entwickeln und verändern. In den programmatischen Eckpunkten der Partei DIE LINKE heißt es: „Deshalb strebt DIE LINKE eine neue sozial-ökologische Rahmensetzung für die Marktmechanismen an, weil ohne Mitbestimmung, gewerkschaftliche Gegenmacht und sozialstaatliche Regulierung private Unternehmerinteressen zu volkswirtschaftlich, sozial und ökologisch verlustreichen Fehlentwicklungen führen.“ Es ist daher unsere Aufgabe, an der Aufklärung und Kommunikation über gesellschaftliche Zusammenhänge mitzuwirken, so dass die Menschen selbstbewusst und emanzipiert eine solidarische Gesellschaft anstreben können. 1 Erst eine gleichzeitige Veränderung der Zustände und des Denkens ermöglicht die Überwindung der bereits Brüche aufweisenden neoliberalen Hegemonie. Reformen und der Kampf für eine sozialistische Gesellschaft sind kein Gegensatz, denn ökonomisch-soziale Regulierungen, kollektiv-sozialstaatliche Strukturen sowie die Errungenschaften der bürgerlichen Demokratie können Ausgangspunkt für weitergehende Veränderungen der heutigen Gesellschaft sein. Linke Politik muss sich auf soziale Bewegung und die Mobilisierung außerparlamentarischen Drucks stützen können, um nicht der strukturellen Macht von Kapitalinteressen zu unterliegen. Ob Regierungsbeteiligung oder Opposition richtig ist, ist nicht pauschal sondern von Fall zu Fall auf Basis der Einschätzung der konkreten Kräfteverhältnisse und von Diskussionen mit den betroffenen Menschen zu entscheiden. Es ist zu begründen, dass sich die Lebenslage gerade der sozial Benachteiligten durch die jeweilige Politik besser entwickelt und ein größerer Beitrag zu einem grundlegenden Politikwechsel nach links erbracht wird, als es mit dem alternativen Verhalten der Fall wäre. Die Menschen müssen ermutigt werden, selbst für ihre Interessen in Aktion zu treten. Die Sozialistische Linke Sachsen Die Sozialistische Linke. Sachsen ist als Landesarbeitsgemeinschaft der Partei DIE LINKE.Sachsen ein landesweiter Zusammenschluss im Sinne des § 4 (4) der Landessatzung der Partei DIE LINKE.Sachsen. Sie ist eine Landesgruppe der bundesweit arbeitenden Strömung Sozialistische Linke. Sie wirkt im Rahmen der Landes- und Bundessatzung der Partei DIE LINKE. Das Tätigkeitsgebiet ist der Freistaat Sachsen. Der Name ist Landesarbeitsgemeinschaft Sozialistische Linke Sachsen in und bei der Partei DIE LINKE. Sachsen. Die Kurzbezeichnung lautet „LAG SL“, ersatzweise „LAG SL Sachsen“. Strategischer Fokus der Sozialistischen Linken Sachsen ist die Veränderung gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse. Dies kann nach unserer Überzeugung nur in einem Wechselspiel zwischen den politisch-parlamentarischen Kräften und den außerparlamentarischen sozialen Bewegungen realisiert werden. Die LAG SL wird in der Partei Die LINKE.Sachsen dahingehend wirken, dass gezielt die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften, den außerparlamentarischen und sozialen Bewegungen und den Betroffenen der neoliberalen Umverteilungspolitik gesucht bzw. die bestehende Zusammenarbeit verstärkt und alle Kampagnen unterstützt werden, die gegen die Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in Sachsen gerichtet sind. Die LAG SL unterstützt und stärkt die AG Betrieb & Gewerkschaft sowie in kritischer Solidarität die Politik der Gewerkschaften. Die LAG SL tritt ein für starke, aktive und kämpferische Gewerkschaften. Die LAG SL baut auf basisorientiertes Denken und Handeln sowie auf die Einheit von Theorie und Praxis auf, führt die Auseinandersetzungen auf inhaltlicher Ebene mit der sachpolitischen Arbeit mit und für die vor allem abhängig Beschäftigten zusammen. LAG SL setzt sich für die politischen Ziele und Projekte der Partei DIE LINKE ein. Sie ist für alle Mitglieder und Sympathisanten der Partei DIE LINKE.Sachsen offen. Als pluralistische Strömung innerhalb der Partei setzt sie sich mit Gesellschaftsanalyse und Wirtschaftspolitik auseinander und betrachtet die gesellschaftspolitischen, darunter insbesondere volkswirtschaftlichen, Zusammenhänge marxistisch, linkssozialdemokratisch, reformkommunistisch oder linkskeynesianisch, um dem gegenwärtigen Neoliberalismus Alternativen entgegen zu setzen. 2