F R A U N H O F E R I pm 2011 / 2012 www.ipm.fraunhofer.de G ute I d een für b essere L ö sungen F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R P h y si k a l is c he M esste c hni k I pm Mission: Effizienz Gute Ideen für bessere Lösungen 2011 2012 Optische Mikrostrukturtechnik 3D ohne Brille: Displays mit Tiefenwirkung Innovative Werbeformate sind gefragt, um die Aufmerksamkeit tung (RGB) auf den Farbmikrofilm belichtet. Eine eigens für das des reizüberfluteten Betrachters auf sich zu ziehen. Unter der Projekt entwickelte und gemeinsam mit dem Auftraggeber wissenschaftlichen Federführung von Fraunhofer IPM, Fraunho- zum Patent angemeldete Abbildungsoptik sichert dabei die fer IPT und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist es der Qualität der 3D-Darstellung. Firma REALEYES GmbH gelungen, der Werbung eine dritte Dimension hinzuzufügen: Im Rahmen eines vom Bundesministeri- Dank schneller Datenverbindungen, der entsprechenden Ab- um für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekts entwi- bildungsoptik sowie effizienter Ansteuerelektronik erfolgt die ckelten die Partner Technologien zur Herstellung großformatiger Belichtung in einer kontinuierlichen Bewegung. Nur so lässt 3D-Displays, die auch ohne Spezialbrille betrachtet werden kön- sich die Herstellung großformatiger Poster mit hunderttausen- nen. Die dreidimensionalen Werbedisplays fesseln den Betrach- den Linsen wirtschaftlich realisieren. Besonderes Augenmerk ter mit einer bisher unerreichten Raumwirkung. Durch Aneinan- bei der Entwicklung galt der Langlebigkeit und der einfachen derfügen der jeweils einen Quadratmeter großen Displays sind Bedienbarkeit des Systems. Audi, Deutsche Telekom, Marlbo- auch größere Formate möglich. Fraunhofer IPM hat das Belich- ro, Moët & Chandon oder der schweizerische Uhrenhersteller tungssystem für die Produktion der 3D-Displays entwickelt. Hublot gehören zu den Kunden, die die 3D-Displays bereits für ihre Werbung nutzen. Eine DIN-A0-Displayfläche wird mit rund 250 000 Einzellinsen bestückt, die ein jeweils eigenständiges Mikrobild, bestehend aus zirka 30 000 Einzelbildpunkten, abbilden. Aus einem 3DModell werden hierfür pro Quadratmeter 250 000 fotorealistische Perspektiven mit jeweils zirka 30 000 Blickwinkeln berechnet, was einer Datenmenge von mehr als 230 Gigabyte entspricht. Durch die Anordnung der Linsensysteme entsteht ein Gesamtbild, in dem je ein Bildpunkt von einem Linsensystem erzeugt wird. In Abhängigkeit von der Position des Betrachters werden unterschiedliche Bildpunkte des Linsenbildes wahrgenommen, sodass jedes Auge die virtuelle Szene aus einer leicht anderen Perspektive sieht. Dadurch entsteht der 3D-Eindruck. In einem einzigen Arbeitsschritt belichtet das von Fraunhofer IPM entwickelte System die digital vorbereiteten Mikrobilder Die großformatigen 3D-Displays bestehen aus 250 000 durch die Linsen hindurch auf Farbmikrofilm. Dazu fährt das Einzellinsen pro Quadratmeter, die jeweils ein eigen­ Belichtungssystem jede dieser Mikrooptiken einzeln an. Das far- ständiges Mikrobild abbilden. So entsteht der 3D-Effekt bige Bild wird sequentiell mittels einer dreifarbigen LED-Beleuch­ – ganz ohne Spezialbrille. Dr. Dominik Giel, Telefon +49 761 8857-389, [email protected] 27