Dr. Schürmann: Vortrag

Werbung
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Wackelpeter & Trotzkopf – Herausforderung für Kindergarten und Schule Stephanie Schürmann Dr. rer.medic. Stephanie Schürmann Dipl. Psychologin, Psychologische Psychotherapeu9n Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes-­‐ und Jugendalters & Ausbildungsins9tut für Kinder-­‐ und Jugendlichenpsychotherapie am Klinikum der Universität zu Köln stephanie.schuermann@uk-­‐koeln.de Fragen 1.  Was sind expansiv verhaltensauffällige Kinder?
(Diagnosen, Häufigkeiten, Verlauf)
2.  Positives und negatives Lehrerfeedback – was sind die
Auswirkungen?
3.  Erzieherin-Kind-Beziehung / Lehrer-Schüler-Beziehung
4.  Was hat sich therapeutisch bei expansivem Verhalten
als hilfreich erwiesen?
5.  „Gute“ Pädagogik oder Psychotherapie – was
brauchen diese Kinder?
© S. Schürmann
1
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
1. Expansiv verhaltensauffällige Kinder Ablenkbarkeit, mangelndes Regelverhalten, Störungen im Unterricht… © S. Schürmann
ADHS – Kardinalsymptome ICD 10: F90.0 Aufmerksamkeitsstörung -­‐ Ablenkbarkeit -­‐ Dauerkonzentra9on l  Impulsivität -­‐ kogni9v -­‐ mo9va9onal -­‐ emo9onal l  Hyperak9vität l 
© S.Schürmann
2
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
www.zentrales-adhs-netz.de
Ursachen von ADHS
Belastungen in der
Schwangerschaft
oder bei Geburt
erbliche
Ursachen
ADHS
Erziehungsprobleme in
Familie / Schule
andere
Belastungen in
Familie / Schule
© S. Schürmann
3
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Risikofaktoren bei Kindern mit ADHS im Vergleich zu Kontrollgruppen (logis9sche Regression) Parental CD
Parental ADHD
Parental IQ
Maternal Age at Birth
Low Birth Weight
Drug Exposure
Alcohol Exposure
Cigarette Exposure
SES
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Odds ratiio
Mick et al., J Am Acad Child Adolescent Psychiatry 2002, 41, 378-­‐85 © S. Schürmann
Psychosoziale Faktoren
l  Familiäre Instabilität l  Partnerkonflikte
l  Psychische Störung eines Elternteils l  Mangelnde Erziehungskompetenz l  Nega9ve Eltern-­‐Kind-­‐Beziehung l  Niedriger sozioökonomischer Status Dies sind vermutlich modulierende Faktoren! © S. Schürmann
4
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Störung des Sozialverhaltens
Störung des Sozialverhaltens mit
oppositionellen Verhaltensstörungen (ICD 10:F91.3)
- wütend, reizbar, zornig, lässt sich
leicht ärgern
- streitet sich häufig, ärgert andere absichtlich
- widersetzt sich den Anweisungen
- schiebt häufig die Schuld auf andere
- ist boshaft, rachsüchtig
Expansives Verhalten
Ursachen und Beweggründe für
Aggression
• 
• 
• 
• 
• 
• 
• 
„Kommunikationsversuch / Lösungsversuch“
Beziehungsstörung
Folge von Ärger und Wut
Folge von Stress, Überforderung und Frustration
Folge von Konflikten
Reaktion auf Agg., Angst oder Bedrohung
Reaktion auf Verlust von Autonomie und Kontrolle
5
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Expansives Verhalten
Wie entsteht das Verhalten?
Was erhält es aufrecht?
•  Vorbilder – soziales Lernen
•  Spannungsabbau (à positive Verstärkung)
•  Häufig erfolgreich in kurzfristiger Konsequenz,
oft auch zunächst soziale Anerkennung
•  (oberflächliche) Selbstwertsteigerung
•  Mangelnde soziale Kompetenzen in alternativem
Verhalten (prosoziales Verhalten)
Schutzfaktoren bei Stör.d.Sozialverh.
Kindbezogene Faktoren
Ø  weiblich
Ø  erstgeboren
Ø  positives Temperament (offen, aktiv, flexibel)
Ø  überdurchschnittliche Intelligenz
Ø  positives Sozialverhalten
Ø  positives Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeitsüberzeugung
Ø  aktives Bewältigungsverhalten
Schutzfaktoren innerhalb der Familie
Ø  stabile, emotionale Beziehungen zu einer Bezugsperson
Ø  offenes, unterstützendes Erziehungsklima
Ø  familiärer Zusammenhalt
Ø  Modelle positiven Bewältigungsverhaltens
Schutzfaktoren innerhalb des sozialen Umfeldes
Ø  soziale Unterstützung
Ø  positive Freundschaftsbeziehungen
Ø  positives Schulerfahrungen
6
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
2. PosiNves und negaNves Lehrerfeedback – was sind die Auswirkungen? © S. Schürmann
7
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Soziale IntegraNon und Lehrerfeedback • 
Verhaltensauffällige Kinder werden wesentlich häufiger ausgegrenzt
(Ursache und Folge)
• 
starker positiver Zusammenhang zwischen Noten und sozialer
Akzeptanz;
dieser ist weniger, wenn pos. Leistungsrückmeldung bzgl.
indiv. Leistungssteigerung erfolgt
Wie können diese Kinder wieder besser sozial integriert werden?
•  bisherige therapeutische Methoden wie soziale Kompetenztrainings
etc. bringen oft nicht ausreichende Effekte
è Wechsel des Blickwinkels auf Lehrkraft!
Prof. Dr. Christian Huber, Universität Potsdam
© S. Schürmann
8
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
è
3x mehr neg. Feedback von Lehrern
bei Kindern, die hohen Förderbedarf
haben
9
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
10
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Soziale IntegraNon und Lehrerfeedback 54 Feedbacks in ¾ Stunde
individuelle Feebacks – verbal/nonverbal; pos/neg
è 70% sind negativ!
Schüler orientieren sich mehr am negativen Feedback:
•  „Schaden“ von einem neg.Feedback ist nicht mit einem
pos.Feedback aufzuheben
•  3-4 pos.Feedbacks haben die gleiche quantitative Wirkung
wie 1 neg.Feedback
Prof. Dr. Christian Huber, Universität Potsdam
© S. Schürmann
11
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Schlussfolgerungen für die Pädagogik: • 
• 
• 
vor allen bei Kindern, die verhaltensauffällig sind, ist
positives Feedback sehr wichtig, um sie sozial besser zu
integrieren
vermehrt gezielter Einsatz von positivem Feedback!
Minimierung von „öffentl.“ negativen Feedback;
dies vielmehr nach der Stunde im Einzelkontakt
© S. Schürmann
3. Erzieherin-­‐Kind-­‐Beziehung Lehrer-­‐Schüler-­‐Beziehung © S. Schürmann
12
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Erzieherin-­‐Kind-­‐Beziehung Lehrer-­‐Schüler-­‐Beziehung • 
• 
• 
• 
• 
• 
„Beziehung“ anbieten
Interesse zeigen, ansprechbar sein, offen sein
Kind wirklich „sehen“
Anteilnahme zeigen, nachfragen
Kind muss überzeugt sein, dass Sie ihn als Person mögen
und nicht ablehnen !!!
Das Kind muss sich angenommen und wertgeschätzt
fühlen!
à „getadelt“ wird das Fehlverhalten, nicht die Person als solche!
à „Täter“ von der „Tat“ trennen!
à „Streng, aber gerecht“ sein !!!
© S. Schürmann
Erzieherin-­‐Kind-­‐Beziehung Lehrer-­‐Schüler-­‐Beziehung Zitat: „Man lernt nur von dem, den man liebt!“ J.W. von Goethe © S. Schürmann
13
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Stellen Sie Regeln auf und seinen Sie konsequent!
Regeln geben Halt, Orien9erung und Sicherheit. Aber sie dürfen nicht als „starr und willkürlich erlebt werden“ è  Regeln aufstellen! è  Mitsprach-­‐Rechte fördern Die Konsequenzen müssen nicht hart sein. Viel wich9ger ist es, dass sie erfolgen. -­‐ die Konsequenzen müssen wirklich durchführbar sein! -­‐ die Konsequenzen sollen möglichst mit dem Fehlverhalten in Verbindung stehen. -­‐ Konsequenzen sind keine Strafen, um Rache zu nehmen oder zu zeigen, wer am „längeren Hebel sitzt“! 4. Was hat sich therapeuNsch bei expansivem Verhalten als hilfreich erwiesen? © S. Schürmann
14
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Teufelskreis bei ADHS / oppositionellem Verhalten
Aufforderung durch Eltern
Wiederholung der
Aufforderung
Nein
Nein
wird befolgt?
Nein
Nein
Eltern drohen
Nein
wird befolgt?
wird befolgt?
Ja
Ja
Eltern geben nach
Ja
Nein
Eltern hilflos
Eltern geben nach
Eltern
beachten
Kind
nicht /
wenden
sich
anderer
Tätigkeit
zu
Eltern setzen sich aggressiv durch
(verbal, körperlich, alle “Drohungen” werden durchgesetzt)
Döpfner, Schürmann & Frölich (2007). Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem
Problemverhalten (THOP). (4. Aufl.). Weinheim: Beltz, Psychologie Verlags Union
Psychosoziale Interven9onen: Ansatzpunkte bei ADHS -­‐ Mikroperspek9ve Problemsitua9on Störung der Selbstregula9on ADHS-­‐Symptome Konsequenzen Strukturierung Stärkung der Selbstregula9onsfähigkeit (z.B. Spieltraining, Selbs9nstruk9on, Selbstmanagement) Operante Verfahren Döpfner, Schürmann & Frölich (2013). Therapieprogramm für Kinder mit hyperkine9schem und opposi9onellem Problemverhalten (THOP). (5. Aufl.). Weinheim: Beltz, Psychologie Verlags Union © M. Döpfner
15
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Psychosoziale Interven9onen: Ansatzpunkte bei ADHS -­‐ Mikroperspek9ve Problemsitua9on - 
- 
- 
- 
- 
Strukturierung Analyse und Planung der Situation
Wiederkehrende Abläufe
Regeln aufstellen
Klare Übergänge schaffen
Effektive Aufforderungen stellen
Döpfner, Schürmann & Frölich (2013). Therapieprogramm für Kinder mit hyperkine9schem und opposi9onellem Problemverhalten (THOP). (5. Aufl.). Weinheim: Beltz, Psychologie Verlags Union © M. Döpfner
Psychosoziale Interven9onen: Ansatzpunkte bei ADHS -­‐ Mikroperspek9ve Konsequenzen Operante Verfahren -  Loben / soziale Verstärkung
-  Natürliche negative Konsequenzen
-  Punkte-Pläne
-  (Selbstinstruktion / Selbstmanagement)
Döpfner, Schürmann & Frölich (2013). Therapieprogramm für Kinder mit hyperkine9schem und opposi9onellem Problemverhalten (THOP). (5. Aufl.). Weinheim: Beltz, Psychologie Verlags Union © M. Döpfner
16
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Ausstieg aus dem
Teufelskreis
Regel /
Aufforderung
durch Erzieher /
Lehrer
Wiederholung
der Aufforderung
und Ankündigung
der negativen
Konsequenz
Nein
wird
befolgt?
Ja
wird
befolgt?
Ja
Loben / Belohnung /
Positive Konsequenz
Loben / Belohnung /
Positive Konsequenz
Nein
Durchführung
der negativen
Konsequenz
5. „Gute“ Pädagogik oder Therapie, was brauchen expansive Kinder? © S. Schürmann
17
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Was brauchen expansive Kinder? • 
• 
• 
• 
• 
eine gute Beziehung
einen engagierten Pädagogen, der in Kontakt geht und
sich die Zusammenarbeit mit dem Kind zutraut
individuell mit dem Kind sprechen:
klare Absprachen – Ziele besprechen
viel loben
regelmäßig besprechen, wie es gerade läuft –
Rückmeldung geben (auch und gerade wenn es gut läuft)
© S. Schürmann
Prävention und Intervention bei
expansivem Problemverhalten
in der Schule
Kooperationsprojekt zwischen der Fachhochschule Düsseldorf und der
KJP der Uniklinik Köln
Hanisch, Döpfner, Eichelberger et.al.
18
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Prävention und Intervention bei expansivem
Problemverhalten in der Schule:
Entwicklung und Evaluation eines Lehrercoachings
Rahmenbedingungen Kind Problemverhalten Lehrerverhalten Kooperationsprojekt zwischen der Fachhochschule
Düsseldorf und der KJP der Uniklinik Köln
Döpfner, Hanisch, Eichelberger et.al.
Inhalte Fortbildung •  Eduka9on zu ADHS und aggressiven Verhaltensstörungen •  Defini9on von Problem-­‐ und Zielverhalten •  Austausch über individuelles, realis9sches Zielverhalten • 
• 
• 
• 
Schulische Rahmenbedingungen Klassenführung Strukturierung der Arbeitsumgebung Beziehung gestalten •  Regeln, Aufforderungen •  posi9ve Konsequenzen für Zielverhalten •  nega9ve Konsequenzen für Problemverhalten 19
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
2. MoNvaNon und ADHS Kinder mit ADHS ... o  sind bei einfachen Aufgaben weniger mo9viert. o  verlieren schneller Mo9va9on. o  langweilen sich schneller. o  Belohnungsaufschub fällt schwerer. o  Belohnungen, die mit Verzögerung aukreten, werden nicht mehr mit dem Verhalten in Zusammenhang gebracht und wirken daher nicht mehr belohnend. à Belohnungen müssen schnell erfolgen o  Kleine Belohnungen werden häufig nicht wahrgenommen oder nicht als Belohnung erlebt. à stärkere Anreize/ Belohnungen nöNg o  Soziale Belohnungen wirken bei ADHS Kindern noch stärker als bei gesunden Kindern. Kohls et al., 2009 Schlussfolgerungen aus dem Teufelskreis o  Zielverhalten muss sich lohnen (auch kleinste Ansätze!) à Posi9ve Konsequenzen für Zielverhalten sollten möglichst unmilelbar erfolgen o  Problemverhalten soll sich nicht lohnen à Nega9ve Konsequenzen für Problemverhalten sollten möglichst unmilelbar erfolgen o  Der Rahmen aus Schul-­‐ und Klassenbedingungen, Regeln und Aufforderungen soll den Teufelskreis gar nicht erst entstehen lassen – Strukturen vorgeben! 20
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
PosiNve Konsequenzen Loben Sie unmilelbar und auch kleine Fortschrile, aber auch scheinbar Selbstverständliches. Trennen Sie Lob und Kri9k. Lassen Sie kurzes Lob im Unterricht möglichst ok einfließen. Loben • durchführbar • erfolgen sofort Posi9ve Aufmerksamkeit Schenken Sie dem Kind Aufmerksamkeit, wenn es von sich aus auf Sie zu kommt, einer Aufforderung nachkommt, konzentriert arbeitet ... Privilegien Tafel sauber machen (?) Milch holen/ verteilen Beim Kopieren helfen… Klassenball mit rausnehmen • erfolgen regelmäßig Gemeinsames Tun Schlagen Sie vor etwas gemeinsam zu tun, weil es sich posi9v verhalten hat. Nega9ve Konsequenzen Ignorieren Ignorieren Sie das Verhalten des Kindes ak9v, wenn es versucht, Sie zu provozieren. Auszeit Führen Sie eine Auszeit ein, wenn Sie merken, dass sich das Kind in einem Konflikt nicht beruhigen kann.
Wiedergutmachung Lassen Sie das Kind z. B. die heruntergeworfenen S9ke wieder aureben. Entzug von Privilegien Das Kind darf z. B. eine gern übernommene Aufgabe nicht mehr ausführen. durchführbar erfolgen sofort erfolgen regelmäßig ergeben sich aus dem Problemverhalten zielen auf das Verhalten, nicht auf die Person zeitlich begrenzt Einengung des Handlungsspielraums Dem Kind einen bes9mmten Sitzplatz zuweisen. 21
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
Modul 2 07.09.2014
Checkliste Rahmen Checkliste Lernumgebung und Arbeitsmaterial Sitzplatz und räumliche Gestaltung Nah beim Lehrer (zum Monitoring und zur Verstärkung pos. Verhaltens). Nicht in der Nähe von Durchgängen oder ablenkenden Reizen (Bücherregale, Postern etc.). Eher Einzelsitzplatz stal Gruppen9sch. Absprache, dass bei S9llarbeit das Kind unaufgefordert einen festgelegten Einzelplatz aufsucht. Ausschalten von akus9schen Störgeräuschen durch Ohrenstöpsel/Koprörer. Ausschalten visueller Störgeräuschen durch eigenen Tisch mit Sichtschutz (aber vom Lehrer einsehbar), Schirmmütze,... . Umgang mit Arbeitsmaterialien Nur benö9gte Materialien liegen auf dem Tisch (keine Spielsachen, fachfremde Bücher etc.). Anleiten nach jeder Stunde den Arbeitsplatz aufzuräumen. Mappe/Körbchen auf Tisch oder in Reichweite, in der erledigte Aufgaben abgelegt werden können. Gestaltung der Materialien Einzelaukräge stal Mehrfachaukräge (z.B. Arbeitsbläler zerschneiden). Aufgabenstellungen knapp und möglichst prägnant formulieren (wenig Text). Schlüsselwörter fel drucken oder farbig. Titelmasterformat durch Klicken MEMOKARTE Welches Lehrerverhalten bearbeiten ist günsNg? 1. 
Regeln/ Ziele o 
o 
2. 
Aufforderungen o 
o 
3. 
Nonverbal durch Blickkontakt Verbal: immer nur eine Aufforderung, klar formuliert, enge Wahlmöglichkeiten geben, Loben bei Zielverhalten Plück et al. (2006)
Posi9ve Konsequenzen bei Zielverhalten o 
4. 
Ziele = Handlungsorien9ert, posi9v, realis9sch formuliert Regeln = bieten Vorhersagbarkeit, Struktur und Verlässlichkeit; wenige, aber klar formuliert Durchführbar, erfolgen sofort, erfolgen regelmäßig (z.B. Privilegien, Verstärkerpläne, posi9ves Modell sein) Nega9ve Konsequenzen bei Problemverhalten o 
Ergeben sich aus Problemverhalten, Zielen auf Verhalten, zeitlich begrenzt (z.B. Auszeitmethode, Entzug von Privilegien, Ignorieren) 22
Kongress Brixen - Schürmann:
Wackelpeter & Trotzkopf in KiGa und
Schule
07.09.2014
Wackelpeter & Trotzkopf – Herausforderung für KiGa und Schule? o  „Pädagogische Kompetenz“ und „Verhaltenstherapie“
haben viele Gemeinsamkeiten, mehr als
Unterschiede
o  Mut haben, diese pädagogischen Kompetenzen
zielgerichtet und modifiziert einzusetzen
© S. Schürmann
23
Herunterladen