Angst - Berliner Krebsgesellschaft

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Die emotionale Seite von Krebs –
wie gehe ich mit meinen
Gefühlen um?
Kerstin Franzen, Diplompsychologin
22.11.2012 | 1
Die emotionale Seite von Krebs:
Welche Rolle spielen Gefühle (nicht)?
 Lösen Gefühle Krebs aus?
„Hätte ich nur mehr auf
meine wirklichen
Bedürfnisse geachtet!“
 Beeinflussen Gefühle den Heilungsprozess
oder verhindern ein Wiederauftreten von Krebs?
„Wenn ich meine
seelische
Ausgeglichenheit nicht
erreiche, werde ich
wieder krank!“
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Gefühle dürfen sein.
Gefühle werden bewertet.
Gefühle haben Auswirkungen.
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Die emotionale Seite von Krebs:
Gefühle als Teil der Krankheitsverarbeitung
Persönlichkeit
Krankheitsverarbeitung
Belastungen
Anpassung
Kognition / Emotion / Verhalten
Vorerfahrungen
soziales Umfeld
Ausschnitt aus dem Modell der Krankheitsverarbeitung von Lazarus und Folkman
(1984, aus Weis et al., 2010)
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Gefühle haben eine Funktion.
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Gefühle…
 …lösen überlebenswichtige Gedanken und Verhaltensweisen aus.
 …geben uns Hinweise auf unsere Bedürfnisse.
 …lösen biologische Vorgänge aus, die uns helfen, uns an eine
Situation anzupassen.
 …geben viel schneller Auskunft über die Bedeutsamkeit eines
Reizes als gedankliche Prozesse.
 …sind, wenn wir sie zum Ausdruck bringen, ein wichtiges
Kommunikationsmittel in der Interaktion mit anderen
Menschen.
(nach Lammers, 2010)
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Anpassung durch Gefühle
Angst
Warn- und Schutzfunktion
Bewältigung einer bedrohlichen
Situation
Niedergeschlagenheit
Innehalten, Verlangsamung
Anpassung innerer Haltungen und Ziele
Trauer
Verarbeitung eines Verlusts
Möglichkeit des Neubeginns
Wut
Impuls, etwas ändern zu wollen
Steigerung der Handlungsbereitschaft
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Gefühle wahrnehmen
Ärger
Unsicherheit
Trauer
depressive Verstimmungen
Angst
Selbstzweifel
Schuld
Wut
Niedergeschlagenheit
Gefühl des Ausgeliefertseins
Vertrauensverlust
Hoffnung
Panik
Verzweiflung
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Gefühle einordnen
angenehm
Allmachtsempfinden
Hoffnung
Vertrauen
Manie
dysfunktional
funktional
Schuld
Wut
Angst
Depression
unangenehm
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Die Bewertung von Gefühlen ist
veränderbar.
Die Bewertung eines Gefühls zu
verändern, ist ein aktiver Schritt
im Umgang mit dem Gefühl.
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Krankheitsverarbeitung bedeutet Anpassung
Persönlichkeit
inneres Gleichgewicht
gelingt
Krankheitsverarbeitung
Belastungen
Anpassung
Kognition / Emotion / Verhalten
gelingt nicht
Vorerfahrungen
soziales Umfeld
akute Krisenreaktion
chronische Überforderung
psychische Störung
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Wenn die Anpassung nicht gelingt
 Andauern der Symptome
 hohe Intensität der Symptome
 übermäßige Beeinträchtigung der Lebensqualität und des Alltags (durch
Vermeidungsverhalten, Rückzug, Handlungslähmung)
 Beispiel: Mögliche Folgen dysfunktionaler Angst bei Krebs…
Wichtige medizinische Untersuchungen oder Behandlungen
werden aufgeschoben.
Krankheitssymptome und Nebenwirkungen der Behandlung
werden verstärkt (Schmerzen, Übelkeit, Atemnot, Schwitzen).
* ANGST BEEINFLUSST NICHT DEN VERLAUF DER ERKRANKUNG!
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Wenn die Anpassung gelingt
INNERES GLEICHGEWICHT
emotionale Balance
Angst…Wut…
Hilflosigkeit…Traurigkeit
…Ärger…Zweifel…
Unsicherheit…Schuld…
Hoffnung…
Selbstwirksamkeit…
Kompetenzerleben...
Freude…Zufriedenheit...
…Sinnerleben…
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Wie kann Anpassung gelingen?
 Gefühle wahrnehmen – akzeptieren – regulieren – nutzen
 Einen bewussten Umgang mit Gefühlen unterstützen
Beispiel: bewusster Umgang mit Angst:
Wahrnehmen = benennen:
Akzeptieren = erlauben:
Regulieren = normalisieren:
Nutzen = positiver Gewinn:
„Gestaltete
Angst verliert an
Bedrohlichkeit“
„Ich habe Angst“
Ritual zum Innehalten,
Angsttagebuch
Atmung, Imagination
bewusste Vorbereitung auf
zukünftige angstbesetzte
Situationen
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Wie kann Anpassung gelingen?
Vorschläge für eine hilfreiche Haltung:
 Akzeptanz
 Achtsamkeit
 Freundlichkeit und Geduld sich selbst
gegenüber
 ein Sowohl-als-auch statt eines
Entweder-oder
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Wie kann Anpassung gelingen?
Hilfreiche Strategien:
 Rituale, Methoden zur Auseinandersetzung mit
den Gefühlen
 Aktive Informationssuche,
aktives Verhalten
 Bewusstmachen und Nutzen der eigenen
Ressourcen
 Entspannungsverfahren | Aktives Bewegen
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Wie kann Anpassung gelingen?
Hilfreiche Strategien:
 Bewusste Aufmerksamkeitslenkung
auf positive Aktivitäten
 Partnerschaftliche, familiäre und soziale
Unterstützung
 Austausch, Gespräche, psychosoziale
Unterstützung
 Sinn finden
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Vielen Dank fürs Zuhören!
www.berliner-krebsgesellschaft.de
[email protected]
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