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Meine kultur
Meine kultur
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MANFRED FUCHSBICHLER
IM INTERVIEW
GRAZETTA: Was war der wichtigste bauliche „Eingriff“ in
Sakralbauten in der Steiermark?
M. Fuchsbichler: Das älteste Zisterzienserstift Rein bei
Graz liefert ein Paradebeispiel für das, was unter den Fingern der
Architekten im Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz
brennt und kann als wesentliche Bauaufgabe in der steirischen Kulturlandschaft genannt werden. Hier wurden in den letzten Jahren
Restaurierungen aller Art an kostbarem Kulturgut durchgeführt.
Martin Johann Schmidt etwa hat ein einmaliges 7,5 Meter hohes
mächtiges Altarbild auf Leinwand gestaltet, das mehrmals übermalt wurde und nun wurden diese Übermalungen penibel Schicht
für Schicht entfernt und das Original wieder freigelegt. Stuckmarmore, die in kunstvoller Technik plastisch ausgeformt werden, imitieren kostbaren Marmorstein im Sakralraum.
Das älteste Zisterzienserkloster
der Welt besteht seit 1129.
Nach welchen Kriterien wird baulicher bzw. Restaurierungsaufwand betrieben?
M. Fuchsbichler: Wesentlich sind die Vorgaben des
Denkmalschutzgesetzes, in welchem die Erhaltungspflicht festgelegt ist. Das Gebäude gilt als Denkmal, wenn die Erhaltung im öffentlichen Interesse liegt und es sich um Kulturgut handelt. Dabei
könnte man das Thema gleichsam als „Fass ohne Boden“ bezeichnen, denn es ist beachtlich, was sich in 2.000 Jahren Kirchenbau
angesammelt hat.
Stift Rein
Text: Kristina Riegebauer, Fotos: manfred fuchsbichler, Volker Wohlgemuth
Geht es nach dem römischen Baumeister Vitruv muss ein Bauwerk standfest, zweckmäßig und vor allem eines sein: Schön. Aktuelle
Debatten stellen den Prunk der Kirchenbauten an den Pranger. Was leistet sich die steirische Kirche an baulichen Tätigkeiten? Ein Überblick.
Das Gesicht der
„alten Dame”
Verborgenes Kulturgut
irche und Architektur. Zwei eigenständige Konstanten,
die doch eine Symbiose bilden. Pastoralgebäude, Klöster, Messkapellen oder Kirchen sind Orte, an denen Glaube Hoffnung gibt.
Unter dem Dach der Begegnung ist es die beeindruckende Schönheit verschiedener Stilepochen, die eine geheimnisvolle Ruhe ausstrahlt und tief berührt. Wer aber schützt die kostbare Hülle und
das wertvolle Kulturgut, wenn die Fassade zu bröckeln beginnt?
Diözesanarchitekt und Technischer Direktor Manfred Fuchsbichler erhält die kirchlichen Gebäude und spricht im folgenden Interview über liebenswerte Schwächen und „einem wunderbaren
Geist, der weht…“!
Wenn die Gebäude so schadhaft sind, warum sie nicht einfach
wegreißen?
M. Fuchsbichler: Warum nicht der Bagger auffährt
liegt darin begründet, dass beinahe jedes Gebäude der etwa 2.300
kirchlichen Bauten in der Steiermark aufgrund seiner kulturellen
Bedeutung unter Denkmalschutz steht.
Welche Schwierigkeiten bringt das mit sich?
M. Fuchsbichler: Die Problematik ist vergleichend mit
einem Menschen zu sehen, der nicht 80 Jahre sondern hunderte
Jahre alt ist und nach wie vor künstlich am Leben erhalten wird. Es
stellt sich daher anlassbezogen die sensible Frage der Sinnhaftigkeit zum Erhalt extrem schadhafter Gebäude mit hohem Baualter,
wenn kein erhaltungswürdiges Denkmal gegeben ist. 131
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Sprechen wir also von einer Architektur, die „nur“ erhält?
M. FUcHSBIcHleR: Kulturell bedeutsame Architektur ist
zu erhalten. Der Denkmalschützer will die Alterungsspuren des
historischen Gebäudes konservieren, denn es ist die Intention der
Denkmalpflege, gleichnishaft ausgedrückt das zerfurchte Gesicht
der „alten Dame“ zu zeigen. Alles altert, nichts hält ewig. Historische Bauten haben jedoch durch ihre solide Werkstoffwahl vergleichsweise zu unseren heutigen Bauten eine überdurchschnittlich
hohe lebensdauer, zumal neue Bauten einfach kurzlebiger konzipiert sind.
oftmals getätigte Umnutzungen. Auch der Verkauf von Gebäuden ist ein Thema, bedingt durch die derzeitige Veränderung
der Pfarr- und Sozialstrukturen.
Wo kommt die Bautätigkeit der Diözese Graz – Seckau
noch zum Ausdruck?
M. FUcHSBIcHleR: Aktuelles Beispiel für die Bewältigung von Baulast, aber auch für Gemeinschaft und globales
Denken ist die soeben abgeschlossene Generalsanierung des
Studentenheimes „Quartier leech“. Das Afro-Asiatische Institut und die Katholische Hochschulgemeinde sind in Graz eine
Institution des interkulturellen Zusammenlebens.
Gilt es, die Bausubstanz kritisch zu hinterfragen?
M. FUcHSBIcHleR: Historische Bauten haben grundsätzlich ein gutmütiges Baugefüge. Vorwiegend wurden Baustoffe mit
langer lebensdauer, wie zum Beispiel Stein und Ziegel verwendet
und was wesentlich ist, die Gebäude wurden weitgehend ohne technische Ausstattungen errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts begann der einbau von „Gebäudetechnik“ wie Strom-, Wasser- und
Heizungsanlagen. Dadurch wurden kurzlebige Bauelemente implementiert und beispielsweise Sakralräume übermäßig erwärmt,
wodurch Folgeschäden entstanden und die Instandhaltungszyklen
verkürzt wurden. Früher überdauerten die Bauten Jahrhunderte, es
sei denn Feuer oder erdbeben trugen zu ihrer Zerstörung bei. Mit
der Jahrhundertwende begann eine neue Baugesinnung und Architekt Adolf loos postulierte: „Ornament ist Verbrechen“.
Können Sie diese Veränderungen ab der Jahrhundertwende
konkretisieren?
M. FUcHSBIcHleR: Der Historismus, mit seinem Rückgriff auf Kunstrichtungen vorausgegangener Zeiten bringt verschiedenste Stile an einem einzigen Bauwerk und es beginnt ein
Übermaß von Zierrat an Gebäuden, die den Menschen in dieser
Zeit nicht selten überforderte. In der Moderne war sodann schlichtes Bauen angesagt und es wurde aber viel historisches Kulturgut
Apropos Vielfalt...
M. FUcHSBIcHleR: ein nicht enden wollendes Thema. Die Vielfalt des kirchlichen Bauens findet sich in etwa in
der einheitlich ausgestatteten barocken Jesuitenkirche St. xaver in leoben oder der ehemaligen Stifts- und heutigen Pfarrkirche Göss, ein Bau mit frühromanischer Krypta, Stil und
Formenvielfalt. Die Marienkapelle in Rein gilt als Beispiel für
prächtigen Stuck. erwähnenswert sind in Rein die Originalfresken aus dem Barock. ein Beispiel für moderne Artikulation
in einem historischen Gebäude bietet Schloss Seggau: Die Michaelskapelle im ehemaligen Bischof Brenner-Trakt.
im Zuge von eingriffen, wie dem bereits erwähnten einbau von
Gebäudetechnik zerstört. Schäden, welche dadurch entstanden,
nämlich, dass das ungünstig veränderte Raumklima zu einem vorzeitigen Verfall der Ausstattung führte und die historische Substanz
angriff, müssen wir versuchen behutsam auszugleichen.
Was muss bei der Erhaltungsarbeit speziell an historischen
Bauten beachtet werden?
M. FUcHSBIcHleR: Das ist ein sehr komplexes Thema.
Wir arbeiten auf sogenannten Pilotflächen, beobachten, analysieren und bewerten, um die optimale Methode der Restaurierung
zum jeweiligen Objekt zu finden. Der Anspruch an die Bauqualität
der Kirche ist enorm. Das hat aber Sinn und die aufwändigen Bautätigkeiten sichern zudem den erhalt und beleben die heimische
Wirtschaft.
Der aktuelle Fall in Limburg mit dem kolportierten 31 Millionen Euro teuren Bischofssitz ist in aller Munde. Der VinzidorfPfarrer Wolfgang Pucher meint, man solle dem Prunk entsagen und
Kirchen in Museen umwandeln. Ihre Meinung dazu?
M. FUcHSBIcHleR: Das klingt verführerisch, aber wer soll
das erhalten? Der Staat wäre überfordert. Man muss die Gesamtheit betrachten. Wir finanzieren die Bauten aus Kirchenbeiträgen
und Spenden und dadurch können wir kostbares Kulturgut erhalten. es ist gut, wenn das in der Hand der Kirche bleibt, weil wir
die Bauwerke als Glaubenseinrichtungen sehen, wo Gottesdienste
stattfinden und Kommunikation zu den Menschen gelebt wird.
Die angesprochene Limburger Bischofsresidenz könnte zu
einem Flüchtlingsheim werden. Stellt sich hier die Frage der Umnutzung?
M. FUcHSBIcHleR: Wir sind in einer Zeit des radikalen
Umbruchs und müssen behutsam querdenken. Die Historie zeigt
iM netZ:
www.katholische-kirche-steiermark.at
eXPeRte:
LANDESKONSERVATOR FÜR
STEIERMARK, BUNDESDENKMALAMT
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cHRISTIAn
BRUGGeR
„Kulturerbe ist
ein erlebbarer Teil
unserer Geschichte
und Identität. Denkmalschutz bedeutet Bewahrung
wertvoller historischer Zeugnisse,
kirchliche Bauten spielen darin eine
wichtige Rolle.“ Foto: Foto Furgler
SONNENDECK
WALTENDORF
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Das Grundstück liegt in einer der beliebtesten und schönsten Wohngegenden von Graz ungefähr einen Kilometer von der Plüddemanngasse die
Waltendorfer Hauptstrasse bergauf. Durch die Nähe zum Stadtzentrum hat
man eine großes Anbebot an städtischer Infrastruktur, wie Schulen, Kindergarten, Nahversorger, Apotheke, öffentliche Verkehrsmittel, sowie auch
an Naherholungszielen wie den Ruckerlberg und Lustbühel.
Die Anlage ist südwestlich orientiert. Über dem Tiefgaragen-Parkdeck
sind vier Wohnebenen behindertengerecht über ein zentrales Stiegenhaus
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ist eine absolute Ruhelage gewährleistet. Die Architektur ist exklusiv und
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Notariat Bad Radkersburg
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Mob. +43 664 88383765
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Dr. Christian Frühwirth
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03476/2311 – Fax 3456
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