Positive psychische Wirkung und wichtiger

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Fortbildung
Sport und Psyche
Sport und Psyche
Positive psychische Wirkung und
wichtiger Therapiebaustein
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Th o m a s L u ko w s k i , M ü n c h e n
Sport hat eine protektive
Funktion bezüglich
psychischer Störungen.
„Mens sana in corpore sano“ ist zwar eine Binsenweisheit, die Ergebnisse wissenschaftlicher
Untersuchungen zum Thema „Sport und Psyche“ der letzten Jahrzehnte füllen diese alte Weisheit
jedoch mit neuen Leben. Auf psychologischer Ebene können vielfältige positive Auswirkungen
sportlicher Betätigung bei psychiatrischen Patienten nachgewiesen werden. Die Datenlage zu
den neurobiologischen Grundlagen dieser psychologischen Effekte verbessert sich rasant.
I
n einer umfangreichen Übersichtsarbeit zeigten Hollmann
und Strüder 2001 beeindruckende Effekte sportlicher Betätigung (z. B. gesteigerte Hirnaktivität und -durchblutung,
Neurohormonausschüttung und Erhöhung von Neurohormonprecursoren im Serum) [1]. Die Autoren schildern Grundlagenexperimente, die das Verständnis für die zerebralen Auswirkungen von Sport und Bewegung auf das Gehirn wesentlich
erweiterten. So konnte bereits in den 1970er-Jahren eine erhöhte Gehirndurchblutung im kontralateralen Motorkortex als
auch im gesamten Frontallappen bei einfachen Handbewegungen (eine Hand rhythmisch bewegen) nachgewiesen werden.
Zu einer Zeit als eine konstante Hirndurchblutung auch bei
muskulärer Betätigung noch als Paradigma betrachtet wurde.
Sogar imaginierte Bewegungen führten zu einer erhöhten
48
Durchblutung in den genannten Arealen. Weitere Untersuchungen Ende der 1980er-, Anfang der 1990er-Jahre zeigten,
dass bereits ein langsames Gehen auf einem Laufbandergometer zu signifikanten Durchblutungssteigerungen im Frontal-,
Präzentral-, Postzentral-, Parietal- und Occiptiallappen führten (10–20 %). Diese deutlichen Effekte fanden sich bei dynamischer, nicht jedoch bei statischer muskulärer Arbeit (z. B.
Haltearbeit).
Physiologie
Als physiologischer Sinn einer erhöhten Hirndurchblutung
wird ein besserer Transport nötiger Substanzen für die Durchführung und Aufrechterhaltung muskulärer Leistungen an
ihren Wirkort postuliert. Je höher zum Beispiel die muskuläDNP – Der Neurologe & Psychiater 2013; 14 (7-8)
re Beanspruchung (messbar durch den entsprechenden Laktatspiegel) ist, desto größer ist die Ausschüttung körpereigner
Opioide. Auch eine kardiovakuläre Dauerbelastung (mindestens 60 Minuten) oder eine herausfordernde psychische Anforderungssituation triggerten die Opioidausschütttung. In
der sportpsychologischen Deutung liegt der Schluss nahe,
dass die gesteigerte Opioidausschüttung intensive Ausdauer-,
Anstrengungs- oder Risikoleistungen überhaupt erst ermöglicht beziehungsweise unterstützt. Hierfür spricht auch die
Untersuchung, dass Probanden, die vor einer fahrradergometrischen Ausbelastung den Opioidantagonisten Naloxon gespritzt bekamen, nach der Belastung missmutig, schlecht gelaunt, dysphorisch und aggressiv waren. Die Kontrollpersonen waren nach Belastungsende in einer deutlich verbesserten psychischen Stimmung.
Auf der Ebene der Schmerzwahrnehmung und -toleranz
zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Ausbelastung ohne Naloxon:
Erhöhung der Schmerzschwelle und Verstärkung der Schmerztoleranz, Ausbelastung unter Naloxon: Absenken der Schmerzgrenze, Verringerung der Schmerztoleranz.
Schon damals weisen die Autoren auf eine hohe Dichte von
Opioidrezeptoren im Thalamus medialis, Locus Coeruleus
(Noradrenalin) und im limbischen System hin. Die Autoren sehen als biologische Ursachen für die angenehmen psychischen
Effekte sportlicher Betätigung (jedem wahrscheinlich selbst bekannt: angenehme Entspannung, Zufriedenheit, gute Stimmung, Alltagsprobleme relativieren sich) die, bereits erwähnte,
erhöhte Opioidausschüttung, und ein erhöhtes intrazerebrales
Angebot an dem Neuroaminprecursor Tryptophan.
Neurobiologie
Auf neurobiologischer Ebene stellen Hollmann und Stüder wesentliche, strukturelle neuronale Veränderungen dar [1]: Zum
Beispiel die Verdickung von Synapsen und Veränderung der
Synapsenstruktur, eine erhöhte Anzahl an Synapsen pro Neuron und die Verlängerung und Stabilisierung von Dendriten.
Diese Prozesse scheinen maßgeblich durch Glutamat angestoßen zu werden und insbesondere im Hippocampus stattzufinden. Der Hippocampus gilt als eine wesentliche neuronale
Struktur in der Ausbildung von Langzeitgedächtnisleistungen,
in der Pathogenese affektiver Erkrankungen, der Orientierung
im Raum und des räumlichen Vorstellungvermögens.
Elektrische Impulse auf neuronaler Ebene führen, je nach
Impulsdichte, zu einer vermehrten Ausschüttung von NerveGrowth-Factor (NGF) und Stimmulierung der Transmittersynthese in dopaminergen, noradrenergen und adrenergen Neuronen. Eine ebenfalls wichtige Rolle für die oben genannten
morphologischen Veränderungen scheint das Enzym Tyrosinhydrolase (TH) zu spielen, das Tyrosin in L-Dopa umwandelt
und damit einen wichtigen Precursor in der Katecholaminsynthese zur Verfügung stellt. Muskelarbeit, Stress und Kälte erhöhen, via adrenergem System, die Dichte an TH-Molekülen
in der postsynaptischen Nervenzelle. Wesentlich zur Initiierung morphologischer neuronaler Veränderungen (Synapse
und Dendriten) ist eine repetetive Reizung. Bei einmaliger Stimulation erreicht die Anzahl an TH-Molekülen nach einer Woche wieder ihren Ausgangswert. Die Autoren weisen bereits im
DNP – Der Neurologe & Psychiater 2013; 14 (7-8) Jahr 2001 darauf hin, dass sportliche Aktivität zum Beispiel
einen Verlust von Gedächtnisleistungen im Alter aufhalten und
eine Förderung der Synapsenbildung zur Aktivierung sonst
„stummer“ Neurone im Kindesalter anstoßen kann. In den
letzten zwölf Jahren wurden die Erkenntnisse der oben aufgeführten Übersichtsarbeit bestätigt und differenziert weiter untersucht.
Protektion vor Depressionen und Suizidphantasien
Selbsttötung steht an dritter Stelle der offiziellen Todesursachenstatistik bei Jugendlichen in den USA. Die Depressionserkrankung ist der wesentliche Risikofaktor für Suizidalität. Bei weiblichen Jugendlichen wird Selbsttötung inzwischen als die häufigste Todesursache postuliert. In Deutschland steht der Suizid an zweiter Stelle der Todesursachen bei
den 15- bis 20-Jährigen (laut statistischem Bundesamt, 2012).
Dass Sport im Jugendalter eine ausgeprägte protektive Funktion bezüglich Depression und Suizidphantasien besitzt, zeigten Babiss et al. 2009 in einer groß angelegten Studie (n =
14.594) mittels eines validierten Fragebogentests [2]. 7 % der
teilnehmenden Jugendlichen litten an einer Depression, 13 %
berichteten über Suizidphantasien. In den Analysen zeigte
sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Depression
und Suizidphantasien und den Faktoren: wenig oder kein
Sport, exzessives Biertrinken, Drogenabusus, weibliches Geschlecht, mangelnde soziale Integration und elterliche Unterstützung. Je öfter pro Woche sich die Jugendlichen sportlich
betätigten, desto geringer zeigte sich die Ausprägung der Zielvariablen „Suizidphantasien“ in den Subanalysen. Wesentlich
für die Ausbildung des protektiven Effekts scheinen ein höheres Selbstwertgefühl, verbesserte soziale Interaktionen und
die Bewegung an sich (Monoaminhypothese, Beeinflussung
von Serotoninsynthese und -metabolismus [2, 3 – 6]) zu sein.
Kognitive Leistungsfähigkeit
Schneider und Guarderia beschreiben 2011 [7] Aktivierungseffekte (alpha-Aktivität) eines nur 15-minütigen, moderaten
Fahrradergometertrainings bei Grundschülern auf präfrontale Gehirnareale (Brodman Areal 7), in denen emotionale Prozesse und Aufmerksamkeitsleistungen verknüpft werden (Zunahme der Konzentrationsfähigkeit, „der Zappelphillip wird
ruhiger“). Gleichzeitig kommt es zu einer Abnahme hochfrequenter Hirnaktivität (beta-Aktivität) in Arealen, medialer und
superiorer Gyrus temporalis, die an Wahrnehmung, Erinnerungsbildung, Sprachprozessierung beteiligt sind. Die Autoren
postulieren im Sinne einer Ressourcentheorie, dass die Abnahme der hochfrequenten Hirnaktivität durch Bewegung zu einer Verbesserung der Aufnahmefähigkeit im anschließenden
Schulunterricht führte.
Die wesentlichen Fakten für eine gesteigerte kognitive Leistungsfähigkeit durch körperliche Aktivität im Kindesalter benennen Windisch et al. in einer Übersichtsarbeit [8]: unmittelbare und langfristige Verbesserung nach sportlicher Betätigung
von kognitiven Leistungen (Intelligenz, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Sprache, Mathematik). Der Aufmerksamkeitsfokus verschiebt sich zunehmend von den Auswirkungen kardiovaskulärer Fitness (Ausdauerleistung) auf Auswirkungen
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Fortbildung
Sport und Psyche
gnitive Leistungen fördern. Aber auch diese Autoren unterstreichen die prinzipielle Notwendigkeit sportlicher Betätigung zur Verbesserung von Lernleistungen im Kindesalter.
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Endorphinausschüttung
Gegenüber dem Einzel- führt synchronisiertes Gruppentraining
zu einer zusätzlichen Aktivität des Opioidsystems.
von Koordinationsübungen auf die zerebrale Leistungsfähigkeit.
In großen Korrelationsstudien wurde gezeigt, dass motorisch
fittere Kinder im Alter von drei bis acht Jahren bessere optische
Differenzierungsleistungen, bessere Konzentrationsleistungen
und, bis zum Abschluss der ersten Klasse, bessere schulische
Leistungen erzielten. Die Effekte nivellierten sich jedoch mit
weiter fortschreitendem Alter [8].
In Interventionsstudien bei verschiedenen Altersstufen wurde herausgearbeitet, dass bereits zehnminütige koordinative
Übungen zu verbesserten Konzentrationsleistungen führten
[5]. Bei längeren koordinativen Trainingseinheiten (Becherstapeln, Gleichgewichtsübungen auf einem Balance-Board) über
sechs Wochen (drei Übungseinheiten pro Woche) zeigten sich
eindeutige Verbesserungen in der Lesekompetenz gesunder
Schüler und bei Schülern, die an einer Lese-Rechtschreibschwäche litten. Die Autoren unterstreichen, dass die koordinativen
Aufgaben nicht zu einfach sein dürfen. Einfache Aufgaben lösen nach kurzer Zeit Automatisierungsprozesse aus, die sich in
einer Abnahme der Hirnaktivität zum Beispiel im Kleinhirn
und präfrontalen Kortex zeigen. Koordinationsaufgaben sollten also altersgemäß und bei Bedarf im Schwierigkeitsgrad gesteigert werden, um positive Affekte zu erzielen, da für diese
eine Aktivierung kognitiver Kontrollprozesse zum Lösen der
Aufgaben notwendig zu sein scheinen. Zusätzlich wird erwähnt, dass ältere Menschen nach einem einjährigen, koordinativen Training linear ansteigende Verbesserungen in der Bearbeitung von Aufmerksamkeitsaufgaben erzielten und im
funktionellen NMR weniger Gehirnareale zur Lösung der Aufgabe aktiviert wurden [9]).
Jansen et al. (Lehrstuhl für Sportwissenschaften in Regensburg) setzen sich 2010 kritisch mit zum Teil sehr heterogenen
Studiendesigns und -ergebnissen auseinander [10]. Sie postulieren nicht die Bewegung per se mache „schlau“, sondern spezifische Bewegungs-/Trainingsformen würden spezifische ko-
50
Mit der Frage, ob eine gemeinschaftliche sportliche Aktivität
ein bekanntes neurohumorales Phänomen (beta-Endorphinfreisetzung mit dem Effekt einer milden Euphorie und leichten Analgesie) noch verstärken würde beschäftigten sich 2010
Cohen et al. [11]. Die Autoren weisen auf die wichtige Funktion von Endorphinen in der Etablierung sozialer Bindungen
(untersucht bei Primaten und Menschen) hin. Um vergleichbare Untersuchungssituationen zu schaffen, wurden zwölf junge Athleten der Oxforder Rudermannschaft aus den beiden
Wettkampf-Achtern, vergleichbarer Trainingszustand rekrutiert. Ein standardisiertes Einzeltraining (Ruderergometer)
und ein standartisiertes, synchronisiertes Gruppentraining
(zu sechs Mann, Ruderergometer mit virtuellem Ruderboot)
wurde etabliert. Zur indirekten Messung der Endorphinausschüttung wurde die validierte, nicht invasive, Methode der
Schmerzschwellenmessung mittels Blutdruckmanschette (Induktion einer schmerzhaften Ischämie) verwendet. Wie anzunehmen, zeigte sich bei allen Probanden nach dem Training
eine deutliche Erhöhung der Schmerzschwelle, das heißt eine
signifikante Endorphinausschüttung. Nach dem Gruppentraining (vergleichbare Belastungsintensität wie Einzeltraining)
war die Schmerzschwelle aber noch einmal signifikant erhöht. Dies bedeutet eine zusätzliche Aktivität des Opioidsystems bei gemeinschaftlicher, synchronisierter sportlicher
Aktivität.
Die Autoren unterstreichen, wie wichtig soziale „synchronisierte“ Aktivitäten (Musik machen, Tanzen, gemeinsames Lachen) für das psychische Wohlbefinden des Individuums und
zur Ausbildung sozialer Bindungen sind. Sie ziehen den Schluss,
dass dieser Effekt neurobiologisch wesentlich durch die verstärkte Aktivierung des Opioidsystems bei gemeinschaftlicher
Anstrengung gefördert wird.
Kognitive Störungen und Alzheimer-Erkrankung
Einen protektiven Effekt sportlicher Betätigung bezüglich der
Ausbildung einer leichten kognitiven Störung und der Alzheimer-Erkrankung wiesen Sattler et al. 2011 in einer großen prospektiven Studie nach [12]. Zu drei Zeitpunkten (1993/94,
1997/98, 2005/07) wurde mittels physiologischer (Kraft und
Gleichgewicht), neuropsychologischer Tests (Testbatterie, bestehend aus fünf Tests) und Fragebögen zur körperlichen Aktivität, die Auswirkung einer kontinuierlichen sportlichen Betätigung auf die Ausbildung oben genannter Störungsbilder erfasst. 500 Probanden wurden aus dem Geburtsjahrgang 1930
bis 1932 rekrutiert. Probanden, die im Untersuchungszeitraum
eine hirnorganisch-neurologische (z. B. Parkinson) oder systemische körperliche Erkrankung entwickelten, wurden von der
Untersuchung ausgeschlossen. Als sportliche Betätigung wurde ein Minimum an Bewegung für zwei Stunden pro Woche
mindestens zwei Jahre vor Testung definiert. Die körperliche
Fitness wurde mittels eines Tests für die Muskelkraft und die
motorische Koordination (Balance) überprüft.
DNP – Der Neurologe & Psychiater 2013; 14 (7-8)
In 2005/07 konnten 381 Probanden in die Auswertung aufgenommen werden. 29 % der Teilnehmer hatten eine leichte
kognitive Störung und 7% eine Alzheimer-Erkrankung entwickelt. Probanden, die den Test zur muskulären Koordination
erfolgreich absolvierten, zeigten ein deutlich reduziertes Risiko an einer der genannten Störungen zu erkranken. Muskelkraft und Selbsteinschätzung bezüglich der eigenen sportlichen
Aktivität korrelierten nicht mit einer reduzierten Risiko zur
Ausbildung einer kognitiven Störung. Die Autoren räumen ein,
dass in dieser Studie nur ein einfacher Test zur Muskelkraft
verwendet wurde. Eine Studie, bei der Kraftmessungen an verschiedenen Muskelgruppen des Körpers vorgenommen wurden, zeigte sehr wohl einen protektiven Effekt bezüglich der
Ausbildung einer Alzheimer-Erkrankung [13].
Als Nebenbefund ergab sich ein Zusammenhang zwischen
einem niedrigerem Bildungsniveau (definiert als weniger denn
zehn Jahre formale Schulbildung und Ausbildung) und Probanden, die die Studie nicht beendeten. Hier scheint sich zu bestätigen, dass Gesundheitsfürsorge und psychische Gesundheit
mit dem Bildungsstandard korrelieren.
Endocannabinoide
Heyman et al. zeigten 2012 [14], dass intensive muskuläre Betätigung zu einer Erhöhung des Endocannabinoids (Anandamid = AEA) und des BDNF im Serum führte. Endocannabinoide entfalten als Agonisten am Cannabinoid CB1-Rezeptor
modulierende Wirkungen auf das Belohnungssystem, Schmerzwahrnehmung, die Kognition, emotionales Verhalten, Neuroneogenese und Ausschüttung von BDNF (Brain-derived-neurotrophic-factor). Außerdem beeinflusst das Endocannabinoidsystem die Dopaminausschüttung im Nucleus accumbens und
scheint mitverantwortlich für das sogenannte „runners-high“
(eine intensive emotionale, jedoch vorübergehende, Hochstimmung beim Dauerlauf) zu sein. BDNF gilt als ein potenter Faktor der Neuroprotektion, -proliferation und -neogenese.
Das interessante an der Studie sind die überaus standardisierten Studienbedingungen (individuelle Leistungstest vor
Studienbeginn, um intraindividuelle Leistungsunterschiede
herauszumitteln, standardisierte letzte Nahrungsaufnahme
vor Untersuchung, klimatisierter Untersuchungsraum, Sitzposition etc.), um externe Beeinflussungsgrößen auf die
Messvariablen bestmöglich zu minimieren.
Trainierte Fahrradfahrer wurden für eine Stunde mit 55 %,
daran anschließend 30 Minuten mit 75 % der maximalen Leistungsfähigkeit belastet. Vor, während moderater, während starker Belastung und in der Ruhephase wurde unter anderem
AEA, BDNF, beta-Endorphin und Kortisol im Serum bestimmt.
AEA stieg unter Belastung und in der Ruhephase signifikant
an (am stärksten noch in der Erholungsphase). BDNF stieg unter Belastung an, fiel in der Ruhephase wieder auf das Ausgangsniveau ab. Beta-Endorphin stieg unter starker Belastung
an, fiel in der Erholungsphase ab. Kortisol stieg unter starker
Belastung und während der Erholungsphase an. Es zeigten sich
ausgeprägte positive Korrelation im Verlauf der AEA- und Kortisol- sowie der AEA- und BDNF-Ausschüttungen. Die hohen
peripheren AEA-Werte unter Belastung und in der Ruhephase
könnten also den Abfall von BDNF zum Ausgangspunkt in der
DNP – Der Neurologe & Psychiater 2013; 14 (7-8) Neuroneogenese
Verschiedene Studien zeigen am Tiermodell in vitro und in
vivo, dass Antidepressiva (Fluoxetin, Desipramin, Imipramin etc.) neben der vermehrten Ausbildung synaptischer
Verbindungen und Neurotransmitterfreisetzung zu einer
verstärkten Neuroneogenese im Hippocampus führen
[15]. Hier scheint die Verminderung der Aktivität eines Inhibitors der Cyclin-abhängigen Kinase im Gyrus dentatus
des Hippokampus eine wichtige Rolle zu spielen. Es ist jedoch nicht angebracht, aus diesen Ergebnissen einfache
Schlussfolgerungen zu ziehen. Es zeigten sich nämlich
auch Effekte, die auf eine verstärkte neuronale Apoptose
bei zum Beispiel längerer Imipraminverabreichung hindeuteten. Außerdem weisen die Autoren darauf hin, dass
einfache Versuchsanordnungen im Tiermodell (Inaktivität,
Schwimmtest als Korrelat depressiven Verhaltens) nur mit
größter Zurückhaltung auf den Menschen übertragen
werden sollten. Entscheidend ist allerdings die Möglichkeit einer triggerbaren Neuroneogenese in einem, bezüglich der Entstehung psychischer Erkrankungen, wichtigen
Hirnareal, sei es pharmakologisch oder durch sportliche
Aktivität.
Teleologische Bedeutung
Es stellt sich die Frage, warum in der menschlichen Evolution sportliche Betätigung mit derartig vielen positiven
psychischen Effekten verknüpft wurde. Denn natürlich
wurden diese Effekte in uns nicht angelegt und ausgebildet, damit wir besser und länger Tennis spielen, Skifahren,
Bergmarathons laufen oder Eishockey spielen können.
In der Natur sind die primären und miteinander verzahnten Ziele das Überleben des Individuums und der Arterhalt. Das bedeutet, ein Belohnungssystem (ob dopaminerg, endocannabinoid, opioid etc.) hilft uns Anstrengungen zur Nahrungsbeschaffung, Hungerperioden,
Kälteperioden sowie Auseinandersetzungen mit Feinden
(auch schmerzbehaftet) durchzuhalten und zu bestehen.
Verstärkte Aktivierung eines oder mehrerer Belohnungssysteme bei gemeinsamer Anstrengung verstärkt soziale
Aktivitäten und Bindungen und trägt wiederum zu einer
gesteigerten Wahrscheinlichkeit des Arterhalts bei.
In unserer industrialisierten und zivilisierten Welt kann
sportliche Betätigung also als ein potenter und wichtiger
Ersatz angesehen werden, da immer weniger körperliche
Anstrengung zur Nahrungsbeschaffung, körperliche Auseinandersetzungen, Hunger- oder Kälteperioden durchgestanden werden müssen.
Ruhephase verzögern. Kortisol könnte ein Trigger zur forcierten Ausschüttung von AEA sein. Die Autoren sehen in ihren
Ergebnissen also deutliche Hinweise, dass AEA als Vertreter
des Endocannabinoidsystems über die Beeinflussung von
BDNF einen wichtige Rolle im Zusammenhang muskuläre/
sportliche Betätigung – neuronale Plastizität und antidepres-
51
Fortbildung
Sport und Psyche
sive Effekte spielt. Zieht man zusätzlich in Betracht, dass erhöhte Endorphin- und Kortisollevels per se eine leicht euphorisierende Wirkung haben, ergeben sich durch diese Studie eindrückliche Hinweise auf die biologischen Grundlagen positiver, psychologischer Effekte einer sportlichen Betätigung.
Wirkung sportlicher Betätigung auf die Psyche
Verschiedene gut belegbare Effekte sportlicher Betätigung listeten Knöchel et al. 2012 in einem Review auf [16]:
——Verzögerter Beginn neurodegenerativer Prozesse im Alter,
——geringere Volumenabnahme des Gehirns im Alter,
——Verlangsamung der Progression einer bereits manifestierten
Alzheimer-Erkrankung,
——Protektion bezüglich des Abbaus von Gedächtnisleistungen,
——äquivalente Wirkung nach vier Monaten Training im Vergleich zu einer medikamentösen, antidepressiven Behandlung
(hier natürlich früher einsetzender antidepressiver Effekt),
——Reduktion der antidepressiven Medikamentendosis,
——Reduktion der Negativ- und Positivsymptomatik schizophrener Patienten, Verbesserung des sozialen Funktionsniveaus
schizophrener Patienten und
——Verbesserung der kognitiven Leistungen sowohl bei depressiven als auch bei schizophrenen Patienten.
Auf neurobiologischer Ebene wurden folgende Beobachtungen
genannt:
——Erhöhtes Volumen des Hippokampus (erhöhte Durchblutung,
erhöhte BDNF-Konzentration korreliert mit Neuroneogenese im Gyrus dentatus),
——Expression neuroprotektiver und -proliferativer Substanzen
(Insulin like growth factor = IGF-1, Mitogene aktivierte Proteinkinase = MAPK, Endorphine, Artriales natriuretisches
Peptid = ANP, vaskulär-endothelialer Waschstumsfaktor =
VeGF, etc.) und
——Reduktion entzündungsfördernder Mediatoren (Zytokine)
bei mäßiger körperlicher Aktivität.
Bewegung in einem sehr niedrigen Belastungsniveau ab)
könnte es sein, dass zum Erzielen eindeutiger protektiver
und regenerativer psychischer Effekte eine sportliche Betätigung mindestens mit mittlerer Belastungsstärke, kombiniert mit Belastungsspitzen, eventuell sogar kombiniert mit
psychisch und motorisch fordernden Bewegungssituationen
nötig sind.
——Sport sollte keinesfalls als Allheilmittel gegen psychische Erkrankungen propagiert, jedoch als wesentlicher und unabdingbarer Bestandteil jeder multimodalen Therapie herausgehoben werden. Dies scheint umso dringlicher, da allerorten aufgrund der zunehmenden „Ökonomisierung“ unseres
Gesundheitswesens eine Verkleinerung der stationären Behandlungseinheiten mit Wegfall oder Reduktion wichtiger
Therapiebausteine, eben auch der Sport- und Bewegungstherapie, zu beobachten ist.
Außerdem sollte eine fachlich angeleitete sportliche Betätigung für psychisch kranke Menschen (z. B. Lauftreff, NordicWalking, therapeutisches Klettern etc.) in den ambulanten
Massnahmenkatalog der Krankenversicherungen aufgenommen werden. Hier ist ein immenses Potenzial zur Verminderung psychischer Symptome und Verhinderung einer Chronifizierung psychischer Erkrankungen eindeutig belegbar.
——Negative Auswirkungen einer sportlichen Betätigung (Stichwort: Flucht vor dem Alltag, Einnahme von leistungsfördernden Substanzen bereits im Amateursportbereich etc.), negative soziale Aspekte (viele kennen wahrscheinlich den ausgiebigen Bierkonsum bereits in den Jugendmannschaften
beispielsweise von Fußballvereinen) und die immer noch
nicht durchbrochene Tabuisierung und Bagatellisierung psychischer Erkrankung bei Leistungssportlern [17] sollten, bei
allen beschriebenen positiven Aspekten einer sportlichen Betätigung, im Bewusstsein behalten werden.
Literatur unter springermedizin.de/dnp
Fazit für die Praxis
——Auf somatischer Ebene ist die Wichtigkeit einer ausreichenden Bewegung bereits gut untersucht (z. B. Osteoporoseprophylaxe, Ausbildung von Kollateralkreisläufen nach Herzinfarkt, Steigerung der zellulären Insulinsenibilität, etc.) und
fester Bestandteil gesundheitsfördernder ambulanter und
stationärer Programme.
Auf psychologisch/psychiatrischer Ebene gilt die Sport- und
Bewegungstherapie immer noch als Begleitprogramm zur
Hebung der Patientenzufriedenheit. Der therapeutische
Hauptfokus liegt auf einer medikamentösen und psychotherapeutischen Vorgehensweise.
——Aufgrund der Datenlage sollte im ambulanten wie stationären psychiatrischen Versorgungsbereich ein Umdenken
stattfinden. Sport weist eine hohe Effektstärke in der Prophylaxe und Therapie psychischer Störungen auf. Beeindruckend
sind die ähnlichen und positiven Studienergebnisse bezüglich der Verbesserung kognitiver Leistungen im Kindes- und
Jugendalter und bei alten Menschen.
——Im Gegensatz zu den bekannten kardio- und muskuloskelettalen protektiven Effekten von Bewegung (hier spielt sich
52
Dr. med. Thomas Lukowski
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Berg- und Höhenmedizin (UIAA und ISMM)
Lehrauftrag der TU München (Sport und
Gesundheitswissenschaften)
Facharztpraxis
Zieblandstraße 19, 80799 München
E-Mail: [email protected]
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass sie sich bei der Erstellung des Beitrages von
keinen wirtschaftlichen Interessen leiten ließen und dass keine potenziellen Interessenkonflikte vorliegen.
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DNP – Der Neurologe & Psychiater 2013; 14 (7-8)
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Diese CME-Fortbildungseinheit ist von
der Bayerischen Landes­ärztekammer mit
zwei bzw. drei Punkten zur zertifizierten
Fort­bildung anerkannt.
Sport und Psyche
Welche Aussage zur neurobiologischen
Wirkung von Sport ist richtig?
☐☐ Unter starker körperlicher Belastung
steigen Endorphine, Kortisol, Endocan­
nabinoide und BDNF gleichmässig an
und werden in der Ruhephase konstant
linear abgebaut.
☐☐ Kortisol als Hormon der Immunmodulie­
rung zeigt keine Auswirkung auf die Aus­
schüttung von BDNF unter Belastung.
☐☐ Kortisol könnte ein Trigger zur forcier­
ten Ausschüttung von AEA sein.
☐☐ Endocannabinoide modulieren die
Schmerzwahrnehmung, haben jedoch
keinen Einfluss auf die Neuroneogenese
oder kognitive Funktionen.
☐☐ Standardisierte Testabläufe sind uner­
heblich, da die neurobiologischen
Veränderungen unter körperlicher Be­
lastung keine intraindividuellen Unter­
schiede aufweisen.
Welche Aussage zur kognitiven Leistung
ist falsch?
☐☐ Bereits einfache Koordinationsaufgaben
führen nachweislich zur Verdickung von
Synapsen, konstanter Erhöhung der Syn­
apsenzahl und anhaltenden Aktivierung
wichtiger Aufmerksamkeitsprozesse.
☐☐ Sogar imaginierte Bewegungen führen
zu einer gesteigerten Durchblutung
verschiedener Hirnareale.
☐☐ Um eine verbesserte kognitive Leis­tung
bei Schülern zu erzielen sollten koordi­
native Aufgaben dem Ent­wicklungs­
stand angepasst und nach
Leistungsvermögen gesteigert werden.
☐☐ Bereits koordinative Aufgaben von zehn­
minütiger Dauer verbessern die schuli­
sche Leistungsfähigkeit bei Schülern.
DNP – Der Neurologe & Psychiater 2013; 14 (7-8) ☐☐ Selektive Bewegungsaufgaben und Trai­
ningsformen scheinen zu selektiven kog­
nitiven Leistungssteigerungen zu führen.
Welche Aussage zur sportlichen
Betätigung ist falsch?
☐☐ Sportliche Aktivität in der Gemeinschaft
scheint die Ausschüttung von beta-En­
dorphin zu intensivieren.
☐☐ Leistungssportler sind aufgrund ihres
intensiven körperlichen Trainings weit­
aus weniger anfällig für psychische Er­
krankungen als die Normalbevölkerung.
☐☐ Sport im Kindes- und Jugendalter sowie
im fortgeschrittenen Alter zeigt ähnlich
positive Effekte auf die kognitive Leis­
tungsfähigkeit.
☐☐ Das soziale Funktionsniveau, gerade
auch bei schizophrenen Menschen, wird
durch sportliche Betätigung verbessert.
☐☐ Ein erhöhtes Selbstwertgefühl und
positive soziale Komponenten durch
sportliche Betätigung scheinen wichti­
ge Faktoren in der Prophylaxe von psy­
chischen Erkrankungen im Kindes- und
Jugendalter zu sein.
Welche Aussage ist richtig?
☐☐ Antidepressiva fördern, unabhängig von
Dosis, Einnahmezeitraum und -häufigkeit,
die Neuroneogenese im Hippokampus.
☐☐ Eine signifikante zerebrale Durchblu­
tungssteigerung bei moderater Bewe­
gung findet sich nur im prämotorischen
Kortex.
☐☐ Statische Muskelarbeit (z. B. Haltearbeit)
führt zu einer deutlicheren zerebralen
Durchblutungssteigerung als dynami­
sche Muskelarbeit.
☐☐ Verdickung von Synapsen. Veränderung
der Synapsenstruktur, erhöhte Anzahl an
Synapsen pro Neuron, Verlängerung und
Stabilisierung von Dendriten können
durch physische Aktivität getriggert
werden.
☐☐ Der Befund einer erhöhten Opioidaus­
schüttung bei sportlicher Aktivität ist
bezüglich der psychologischen Sinnhaf­
tigkeit noch nicht zu verstehen.
Welche Aussage zur Verbesserung
geistiger Leistungen ist falsch?
☐☐ Krafttraining hat keinen protektiven
Nutzen in Bezug auf Ausbildung und
Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung.
☐☐ Ein differenziertes Krafttraining, das
heißt Beanspruchung mehrerer Muskel­
gruppen des Körpers und eine koordi­
native körperliche Leistungsfähigkeit
verringern die Wahrscheinlichkeit im
Alter an Alzheimer zu erkranken.
☐☐ Körperlich fitte Senioren zeigen in Tests
bessere kognitive Leistungen als untrai­
nierte Senioren.
☐☐ Sport ist ein wesentlicher protektiver
Faktor in der Prophylaxe von kardiovaskulären und muskulo-skelettalen
Erkrankungen.
☐☐ Bereits drei- bis siebenjährige Kinder
zeigen nach körperlicher Aktivität bes­
sere kognitive Leistungen.
Welche Aussage zur Wirkung von Sport
ist richtig?
☐☐ Sport macht schlau.
☐☐ Sportliche Menschen sind per se glück­
licher und zufriedener als andere Men­
schen.
☐☐ Sport im Verein fördert wesentliche ge­
meinsame Unternehmungen.
53
springermedizin.de/eAkademie
☐☐ Die neurohumoralen Belohnungssyste­
me wurden in der Evolution angelegt
und weiterentwickelt, damit wir nun zu
sportlichen Höchstleistungen fähig sind.
☐☐ Sport ist ein wesentlicher Bestandteil
zur Verbesserung kognitiver Leistungen
bereits im Kindes- und Jugendalter.
Welches ist keine wichtige neuroprotektive und neuroproliferative Substanz?
☐☐ BDNF
☐☐ AEA
☐☐ IGF-1
☐☐ MAPK
☐☐ Insulin
Welche der folgende Effekte im cNMR und
EEG wurden während und/oder nach körperlicher Betätigung nicht beobachtet?
☐☐ Zunahme der alpha-Aktivität im präf­
rontalen Kortex
☐☐ Abnahme der beta-Aktivität im media­
len und superioren Gyrus temporalis
☐☐ Volumenzunahme des Hippokampus
☐☐ Geringere Volumenabnahme des Ge­
hirns im Alter
☐☐ Geringere Häufigkeit embolischer zere­
braler Infarktareale
Welche der folgenden Aussagen zur sporlichen Aktivität ist richtig?
☐☐ Sportliche Aktivität triggert wie eine an­
tidepressive medikamentöse Therapie
die Neuroneogenese im Hippocampus.
☐☐ Sportliche Aktivität hat einen antide­
pressiven Effekt, der sofort nach dem
Beginn der Aktivität einsetzt. Auf eine
medikamentöse Therapie kann bei De­
pressionskranken deshalb verzichtet
werden.
☐☐ Sportliche Aktivität mit psychisch kran­
ken Menschen ist eine angenehme
Tätigkeit für Therapeuten und sollte
deshalb in den Leistungskatalog der
Krankenkassen für den ambulanten
Bereich aufgenommen werden.
☐☐ Die sporttherapeutische Behandlung an
psychiatrischen Krankenhäusern zeigt
eine geringe therapeutische Effektstär­
ke. Die Sporttherapie sollte im stationä­
ren Behandlungssetting deshalb weiter
reduziert werden.
☐☐ Sport ist eine Art Allheilmittel für psy­
chische Erkrankungen.
Bei welchen der folgenden psychiatrischen
Störungsbildern konnten keine positiven
therapeutischen und prophylaktischen
Effekte bei sportlicher Betätigung nachgewiesen werden?
☐☐ Morbus Alzheimer
☐☐ Depression
☐☐ Schizophrenie
☐☐ Leichte kognitive Störung
☐☐ Delirium tremens
Top bewertet in der e.Akademie
Psychiatrie
Nicht
organische Schlafstörungen: Wann sind medikamentöse
Therapien indiziert?
aus: Der Neurologe & Psychiater 6/2013
von: Lukas Frase, Christoph Nissen
Zertifiziert bis: 03.06.2014
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Systemische
Therapie: Sozialer Kontext psychischer Störungen im Fokus.
aus: Der Neurologe & Psychiater 5/2013
von: Susanne Altmeyer
Zertifiziert bis: 02.05.2014
Medienformat: e.CME | e.Tutorial
Home
Treatment: Psychiatrische Akutbehandlung im gewohnten
Umfeld.
aus: Der Neurologe & Psychiater 4/2013
von: Thomas Becker, Karel Frasch, Franziska Widmann
Zertifiziert bis: 3.4.2014
Medien Format: e.CME | e.Tutorial
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DNP – Der Neurologe & Psychiater 2013; 14 (7-8)
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