5.Messverstärker und -gleichrichter Christoph Mahnke 11.5.2006 1 Dierenzverstärker. um den Nullpunkt gelegt. Hierbei trat trotz der Spannungsdierenz UD = U2 − U1 = 0 eine kleine Ausgangsspannung mit der Spannung (p-p) Ua = 61 mV und der Frequenz f =50 Hz (Netzspannungsfrequenz) auf (siehe Abb. 2). Abbildung 1: Schaltung Dierenzverstärker Abb. 1 zeigt den Schaltplan eines Dierenzverstärkers. Hierbei wird die Dierenz der Eingangsspannungen U2 und U1 verstärkt, der Verstärkungsfaktor ist durch die Wahl der Wi- Abbildung 2: Ausgangsspannung bei U1 = derstände RG und RE bestimmt. Es ergibt sich U2 = 0 nach Osetabgleich für die Ausgangsspannung : Ua = (U2 − U1 ) RG RE (1) Die Schaltung wurde aufgebaut mit den Wi- Wichtige Verstärkereigenschaften sind die Gleich- und Gegentaktverstärkungen. Dazu derständen wurde je ein Eingang auf Masse gelegt und in einen Eingang eine Sinusspannung eingespeist RG = 1 MΩ (Gegentaktverstärkung) sowie beide EingänRE = 10 kΩ ge gleichzeitig an den Funktionsgenerator angeschlossen (Gleichtaktverstärkung der SinusDies ergibt eine theoretische Verstärkung der spannung). Es wurde eine Eingangsspannung Dierenzspannung von mit einer Frequenz von Vtheo = 40 dB ,die Betriebsspannung war U± = ±12 V. Zunächst wurde dann ein Osetspannungsabgleich durchgeführt, d.h. durch eine Manipulation eines OV-internen Widerstandes die Ausgangsspannung bei U1 = U2 = 0 symetrisch verwendet. 1 fe = 33 Hz und der minimalen Gleichtaktverstärkung (37,4 dB) als Tabelle 1: Gegentaktverstärkung U1 = 0, U2 = U0 (sin ωt) UD /mV Ua /V Vgegen /dB 25 2,3 39,3 56 5,3 39,5 100 9,5 39,6 146 14 39,8 203 20 39,9 U1 = U0 (sin ωt), U2 = 0 UD /mV Ua /V Vgegen /dB 31 2,5 38,1 50 4,3 39,1 100 9,7 39,6 150 14,7 40,0 200 20 40,0 G = 77, 1 dB 2 Instrumentationsverstärker. Es zeigten sich bei Eingangsspannungen mit Amplituden (p-p) gröÿer als 300 mV Übersteuerungen des Verstärkers. Aus Tab. 1 ist zu entnehmen, dass die Verstärkung für Ue < 50 mV noch nicht optimal, aber für die weiteren Werte dicht an der theoretischen Verstärkung liegen. Die Verstärkungen sind dabei symetrisch für die beiden Eingänge und es ergibt sich durch Mittelung eine experimentelle Gegentaktverstärkung von Abbildung 3: Schaltung Instrumentationsverstärker Es wurde ein Instrumentationsverstärker gemäÿ Abb. 3 aufgebaut. Hierbei bilden OV1 und OV2 als zwei nichtinvertierende Verstärker jeVgegen,exp = 39, 7 dB weils 2 hochohmige Eingänge. Der OV3 bildet mit den Widerständen R3 und R4 einen DieNun wurde Gleichtaktverstärkung untersucht. renzverstärker, an dessen Eingängen die Ausgangsspannungen des OV1 und des OV2 anliegen. Diese Spannungen U10 und U20 sind vom Tabelle 2: Gleichtaktverstärkung veränderbaren Widerstand R1 abhängig. Nach dem Superpositionsprinzip ergibt sich für die Ue = U0 sin(ωt) Ausgangsspannung U0 /V Ua /mV Vgleich /dB 0,05 81 4,19 ¶ µ R3 2R2 0,6 75 -18,1 · (2) Ua = (U2 − U1 ) · 1 + 1,6 75 -26,4 R1 R4 3,4 87 -31,8 6,0 81 -37,4 Für den Instrumentationsverstärker wurden nun wieder Gegentakt- und Gleichtaktverstärkung für verschiedene Werte von R1 aufgeEs zeigt sich eine von der Eingangsspannung nommen. Hierfür wurden folgende Widerstännahezu unabhängige Ausgangsspannung. de verwendet : Die Gleichtaktunterdrückung ergibt sich demnach aus der Gegentaktverstärkung (39,7 dB) R2 = R3 = R4 = 10 kΩ 2 menhang zwischen Verstärkung und Widerstandswert R1 deutlich. Die Verstärkung ist umgekehrt proportional zu R1 (siehe Abb.4). Tabelle 3: Gegentaktverstärkung U1 = U0 (sin ωt), U2 = 0 R1 /kΩ U1 /mV Ua /V Vgegen /dB 1 212 4,45 26,4 1,11 212 4,03 25,6 1,25 212 3,59 24,6 1,43 215 3,18 23,4 1,66 215 2,75 22,2 2 215 2,34 20,8 2,5 215 1,94 19,1 3,33 21 1,50 17,0 5 212 1,09 14,2 10 215 0,688 10,1 U1 = 0, U2 = U0 (sin ωt) R1 /kΩ U2 /mV Ua /V Vgegen /dB 1 212 4,44 26,4 1,11 212 4,06 25,6 1,25 215 3,63 24,6 1,43 215 3,19 23,4 1,66 215 2,81 22,4 2 215 2,38 21,0 2,5 215 2,00 19,4 3,33 212 1,56 17,3 5 212 1,06 14,0 10 212 0,687 10,2 Die Gleichtaktverstärkung wurde ebenfalls aufgenommen. Es zeigt sich wie beim Dierenzverstärker (siehe Tab. 2) eine nahezu konstante Ausgangsspannung. Tabelle 4: Gleichtaktverstärkung R1 /kΩ 1 2,5 5 10 Ue = U0 sin(ωt) Ue /V Ua /mV Vgleich /dB 0,88 9 -39,8 0,88 10 -38,8 0,88 15 -35,4 0,88 11 -38,0 Nach der Variation von R1 wurde eine Verstärkung von 40 dB eingestellt (R1 = 200 Ω)und die Frequenzabhängigkeit der Verstärkung und Phasenverschiebung untersucht. Hierfür wurde in Gegentaktbeschaltung (U1 = 0) gearbeitet. Tabelle 5: Frequenzabhängigkeiten Gegentaktverstärkung f /kHz 0,04 0,10 0,15 0,50 1,00 1,57 5,00 10,0 20,0 28,0 50,0 100 150 250 500 Abbildung 4: Gegentaktverstärkung bei Variation von R1 Ue /mV 100 106 106 106 106 106 106 106 106 106 106 106 106 106 106 Ua V 9,69 10,3 10,3 10,3 10,3 10,3 10,2 9,84 8,75 7,80 5,63 3,28 2,25 1,50 0,937 Bei Auftragung der Messwerte wird der in Gleichung (2) theoretisch auftretende Zusam- Für Gleichtakt ergibt sich : 3 V /dB 39,8 39,8 39,8 39,8 39,8 39,8 39,6 39,4 38,4 37,4 34,6 29,8 26,6 23,0 18,9 ϕ /◦ 0 3,6 3,6 3,4 7,3 5,6 10 22 35 43 61 80 83 90 109 Zum Abschluss wurde das Schaltverhalten des Tabelle 6: Frequenzabhängigkeiten GleichtaktInstrumentationsverstärkers untersucht. Hierverstärkung für wurde bei eine Rechteckspannung als Ein◦ gangsspannung (Gegentaktverstärkung ) bef /kHz Ue /V Ua mV V /dB ϕ / nutzt und die Zeit gemessen, die das Ausgangs0,04 9,8 5,0 -65,8 -14 signal bis zum Erreichen von 70% der Maxi0,10 9,8 7,0 -63,0 -8 malspannung benötigt. 0,15 9,8 6,5 -63,6 0 0,50 9,8 7,6 -62,2 50 Tabelle 7: Schaltzeiten 1,00 9,6 9,2 -60,4 67 1,50 9,6 12 -58,0 80 Einschaltzeit Auschaltzeit 5,00 9,8 26 -51,6 95 5,74 µs 6, 02 µs 10,0 9,8 52 -45,4 98 28,0 9,8 122 -38,2 125 50,0 9,8 168 -35,4 145 100 9,5 200 -33,6 169 150 9,8 220 -33,0 180 Aus den Messwerten wurden die BodeDiagramme für Gegentaktverstärkung und Gleichtaktunterdrückung erstellt : Abbildung 7: Bestimmung der Einschaltzeit (Eingangsspannung, Ausgangsspannung) 3 Zweiwegegleichrichter. Ein Zweiwegegleichrichter wurde gemäÿ Abb. 8 aufgebaut. Abbildung 5: Gegentaktverstärkung Abbildung 8: Schaltung Zweiwegegleichrichter Hierbei wurde zunächst ohne Kondensator aufgebaut und der Widerstand Abbildung 6: Gleichtaktunterdrückung R = 10 kΩ 4 verwendet. Als Eingangsspannung wurde eine Sinusspannung verwendet. Sie zeigt ein dementsprechendes Fourierspektrum (ein einziger hoher Peak bei einer Frequenz) welches durch Störungen leider verrauscht ist. Der Peak ist jedoch in Abb. 9 ganz links gut zu erkennen. Abbildung 11: Eingangsspannung, Ua2 und Ausgangsspannung Die Einggangsspannung wird im OV1 negiert. Liegt eine positive Eingangsspannung an, so ist Ua1 negativ und die Diode D2 wird leitend. In diesem Falle ist Ua2 ≈ 0, 7 V (Spannungsabfall an D2). Ist die Eingangsspannung negativ, so wird D1 leitend und der Widerstand koppelt den OV gegen. Ua2 ist in diesem Falle etwa −(0, 7 V + Ue ). Abbildung 9: Eingangsspannung mit FourierDer OV 2 (invertierend) verstärkt die Spanspektrum nung (2Ua1 + Ue ) zur Ausgangsspannung Ua . Diese ist zunächst eine gepulste Gleichspannung mit einem hohen Stromuÿwinkel. Durch Zuschalten des Kondensators CG kann die AusBei Ausgangsspannung sind die negativen gangsspannung geglättet werden. Die Glättung Halbwellen von Ue nach oben geklappt. Es steigt dabei mit zunehmender Kapazität (Abb. zeigt sich ein höherer Stromuÿwinkel als bei 12) einer Graetz-Brücke. Abbildung 12: Ausgangsspannung für verschiedene Kapazitäten Zur Untersuchung der Linearitätsgrenzen reichte die Zeit leider nicht aus. Abbildung 10: Ausgangsspannung mit Fourierspektrum Die Funktionsweise des Zweiwegegleichrichters wird klar, wenn man die Spannungsverläufe für Ue , Ua2 und Ua betrachtet (Abb. 11). 5