Klausur klinische Chemie WS 2008/ 09 - Leipzig

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Klausur klinische Chemie WS 2008/ 09
1. Welche Aussage ist falsch?
(a) Im Regelfall liegen 2,5 Prozent der Laborergebnisse eines untersuchten Kollektivs
„gesunder Normalpersonen“ außerhalb des Referenzbereiches.
(b) Die diagnostische Sensitivität beschreibt, wie viel Prozent der Kranken eines
positives (pathologisches) Testergebnis haben.
(c) Ein Beatätigungstest sollte eine hohe Spezifität haben.
(d) Der prädiktive Wert spielt bei der Befundinterpretation eine große Rolle.
(e) Die Prävalenz einer Erkrankung beeinflusst den prädiktiven Wert.
2. Welche Aussage zur Schilddrüsenbiochemie- und -diagnostik ist richtig?
(a) Euthyreote Strumen weisen oft eine verminderte Ft4 und eine leicht erhöhte TSHKonzentration auf.
(b) Für die primäre Hypothyreose sind niedrige Serumspiegel von FT3, Ft4 und TSH
charakteristisch.
(c) Die gesunde Schilddrüse sezerniert 10 mal mehr Trijodthyronin als Thyroxin am
Tag.
(d) Bei klinischem Verdacht auf primäre Hypothyreose ist die die zusätzliche
Bestimmung von Antikörpern gegen den TSH-Rezeptor wichtig für die
Differentialdiagnostik.
(e) Für die primäre Hyperthyreose sind verminderte Serumspiegel von TSH und
erhöhte Serumkonzentrationen an FT3 und / oder FT4 charakteristisch.
3. Welche Aussagen zum mittleren korpuskulären Volumen der Erythrozyten (MCV)
trifft nicht zu?
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
Es ist erhöht bei Vit B12 Mangel.
Es ist erniedrigt bei Eisenmangelanämie.
Es ist bei Folsäuremangel typischerweise erhöht.
Es ist unmittelbar nach akutem Blutverlust vermindert.
Es kann bei Leberzirrhose erhöht sein.
4. Welcher Parameter steigt am frühesten nach einem Herzinfarkt an?
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
Myoglobin
Troponin
D-Dimer
Creatinkinase
Laktatdehydrogenase-Isoenzym 5
5. Welche Aussage ist richtig? Beim androgenitalen Syndrom durch 21-HydroxylaseDefekt treten folgende Veränderungen der Hormonkonzentration im Serum auf:
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
Aldosteron ist erhöht
Cortisol ist erhöht
ACTH ist vermindert
Testosteon ist bei Knaben vermindert
17-Hydroxyprogesteron ist erhöht
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6. Welche der Aussagen zum B-Typ-natriuretischem Peptid (BNP) ist falsch?
(a) BNP stimuliert die Natrium und Wasserretention in den Nieren
(b) BNP und NT-proBNP ermöglichen bei Patienten mit akuter Dyspnoe den
Ausschluss einer schweren kardialen Dysfunktion
(c) BNP erhöht die glomeruläre Filtrationsrate
(d) BNP führt zu einer Vasodilatation
(e) BNP und NT-proBNP werden in Abhängigkeit von der kardialen Wandspannung
direkt aus den Kardiomyozyten freigesetzt und eignen sich als Marker der
Herzinsuffizienz.
7. Sie entnehmen bei einem Patienten Blut für die Laborradignostik. Dabei müssen Sie
beachten, dass Sie für Ihre Anforderungen das richtige Probenmaterial bereitstellen.
Welches Probenmaterial ist falsch?
(a) Heparin-Plasma für ein kleines Blutbild
(b) Serum für die Bestimmung der Aktivität von Aspartataminotransferase und
Alaninaminotransferase.
(c) Citrat-Plasma für die Gerinnungsanalyse.
(d) Heparinblut für die Blutgasanalyse
(e) Fluorid-Plasma für die Glucosebestimmung
8. Eine Erhöhung der Konzentration von C-reaktivem Protein auf mehr als 100mg/l
weißt am ehesten hin auf:
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
eine virale Infektion
rheumatische Erkrankungen
eine Infektion mit gramnegativen Erregern
Dermatomyositis
Malignome und Myokardinfarkt
9. Welche Aussage trifft für die Anämie bei chronischen Erkrankungen (ACD) nicht zu?
(a)
(b)
(c)
(d)
Die Synthese von Hepcidin in der Leber wird durch IL-6 gehemmt.
Eine ACD kann sich im Verlauf einer Tumorerkrankung entwickeln.
Bei Patienten mit ACD ist das Ferritin im Serum typischerweise erhöht.
Bei der ACD kommt es zu einer gesteigerten Umverteilung des Eisens in die
Makrophagen.
(e) Eine ACD kann im Rahmen einer Tuberkulose entstehen.
10. Die in den „National Cholsesterol Education Program“ (NCEP) „Adult Treatment
Panel“ (ATP) III-Richtlinien zur Prävention der koronaren Herzerkrankung (KHK)
vorgegebenen Zielwerte für die Einstellung des LDL-Cholesterols ergeben sich aus
dem koronaren Risiko der Patienten. Danach werden Patienten mit nachfolgenden
Erkrankungen mit folgendem klinischem Befund immer zur Hochrisikogruppe
(Zehnjahresrisiko der KHK > 20%) gerechnet:
(a) Raucher
(b) Patienten mit Bluthochdruck
(c) Patienten mit Adipositas
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(d) Patienten mit positiver Familieanamnese der HK (Vater im Alter von <45 Jahren
an Herzinfarkt verstorben)
(e) Diabetiker
11. Welche Aussage zur nephrologischen Diagnostik trifft nicht zu?
(a) Die Serumkonzentration von Cystatin C ist nicht wesentlich von der Muskelmasse
abhängig.
(b) In der Schwangerschaft und im Frühstadium der diabetischen Nephropathie kann
die glomeruläre Filtrationsrate erhöht sein.
(c) Cystatin C wird glomerulär gefiltert und vollständig im Urin ausgeschieden.
(d) Es besteht keine unmittelbare Korrelation zwischen dem Verlust einzelner
Nephrone d.h. dem Grad der Nierenschädigung und der Verminderung der GFR.
(e) Das Serumkreatinin steigt erst an, wenn die GFR bereits um mehr als 50%
abgefallen ist.
12. Welche der Veränderungen im Serum liegt bei einem (unbehandelten) Patienten mit
Typ 2 Diabetes mellitus am wahrscheinlichsten vor?
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
Verminderte Konzentration von Apolipoprotein B100
Erhöhte Konzentration von HDL
Verminderte Konzentration von LDL
Erhöhte Konzentration von Triglyzeriden
Verminderte Konzentration von VLDL
13. Welche Aussage zum HbA1c ist falsch?
(a) Die Messung des HbA1c ist zur Früherkennung eines Diabetes mellitus geeignet.
(b) HbA1c wird in den Erythrozyten durch eine nichtenzymatische Reaktion von
Glucose mit Hämoglobin gebildet.
(c) Eine Verminderung der Erythrozytenüberlebenszeit (z.B. Hämolyse) oder
Erythrozytenverluste (Blutungen) führen zu falsch niedrigen HbA1c-Werten.
(d) HbA1c wird im EDTA-Blut gemessen.
(e) HbA1c Werte < 7% sprechen für eine gute Stoffwechsellage.
14. Bei einem Säugling wird ein großer intraabdomineller Tumor festgestellt. Weitere
Symptome sind Ostipation, Bauchschmerzen, Fieber, Anämie und Hypertonie.
Welche Laborparameter sind für die Diagnostik des wahrscheinlich
neuroendokrinen Tumors am besten geeignet?
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
Prolaktin und Insulin like growth factor (IGF 1)
Adrenalin und Noradrenalin
Homovanillin und Vanillinmandelsäure
Metanephrin, Normetanephrin
Dopamin, 5-Hydroxyindolesigsäure (5-HIES)
15. Für welche Lipidparameter muss die Messung nüchtern (12 bis 14h
Nahrungskarenz) erfolgen?
(a) Lp(a)
(b) Cholesterol
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(c) Triglyceride
(d) HDL-Cholesterol
(e) LDL-Cholesterol
16. Konjugiertes Billirubin ist typischerweise erhöht bei
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
Alkoholismus
Hämolytischer Ikterus
Verschlussikterus (Cholestase)
Fettleber
Hyperurikämie
17. Welche Aussage ist richtig? Das Vorkommen von Erythrozytenzylinern im
Harnsediment
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
ist ein normaler Befund und hat keine Konsequenzen
lässt sich bei Fieber und Herzinsuffiziens beobachten
beruht auf körperliche Überanstrengung
spricht für eine akute Glomerulopathie
spricht für eine passagere Blasenentzündung
18. Welche Aussage zur Antikörperdiagnostik trifft nicht zu?
(a) Antineutrophile cytoplasmastische Antikörper (ANCA) mit zytoplasmatischem
Immunfluoreszenzmuster (c-ANCA) sind bei 70-80% der Patienten mit Morbus
Wegener nachweisbar.
(b) Antikörper gegen cyclisches citruilliertes Peptid (Anti-CCP-Autoantikörper) haben
eine höhere diagnostische Spezifität für Rheumatoidarthritis als der Rheumafaktor
(c) Bei Patienten mit SLE treten erhöhte Konzentrationen von Antikörpern gegen
Gewebstransglutaminase auf.
(d) Autoantikörper gegen nukleäre Antigene im Zellkern können mittels indirekter
Immunfluoreszens an HEp-2-Zellen nachgewiesen werden.
(e) Die wichtigsten Antigene der ANCA sind Myeloperoxidase und Proteinase 3.
19. Ein Patient mit insulinabhängigem Diabetes mellitus wird wegen abdomineller
Beschwerden und Durchfall ins Krankenhaus eingeliefert. Folgende Laborwerte
werden ermittelt (Referenzbereich in Klammern):
Natrium i.S. 140mmol/l; Kalium i.S. 5,0 mmol/l; Chlorid i.S. 103 mmol/l
BGA: pH 7,22 (7,36-7,44); PaCO2 25mmHg (35-45 mmHg);
HCO3- 10mmol/l (21-26 mmol/l)
Welche Aussage trifft nicht zu?
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
Der Befund ist vereinbar mit einer Ketoazidose
Es liegt eine metabolische Azidose vor.
Die Anionenlücke ist vergrößert.
Der Befund weißt auf eine Hypoventilation hin.
Die osmotische Lücke unterstützt die Differentialdiagnostik der metabolischen
Azidose.
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20. Welche Parameter im Urin (Proteinuriediagnostik) dienen dem Nachweis und der
Beurteilung des Schweregrades einer Glomerulonephritis?
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
alpha-1-Mikroglobulin
alpha-2-Makroglobulin
Albumin und IgG
Cystatin C
Kreatinin
21. Welche Aussage trifft zu? Patienten mit einer Leberzirrhose zeigen:
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
eine gesteigerte Harnstoffbildung in der Leber
meist eine Bildung von abnormen Lipoprotein X (Lp-X) durch die Leber
eine verstärkte Ausscheidung von Gallensäuren
hohe Ammoniakkonzentrationen im Blut
eine erhöhte Cholesterinesteraseaktivität im Blut
22. Welche Aussage ist richtig?
(a) Durch die Bestimmung von Tumormarkern kann eine Tumorerkrankung
ausgeschlossen werden
(b) Der obere Grenzwert einer Tumormarkerkonzentration ist bei allen Patienten
gleich
(c) Die Anforderung von Tumormarkern gehört zum routinemäßigen Laborprofil bei
Aufnahmeuntersuchungen
(d) Der positiv prädiktive Wert gibt an, wie viel Prozent der Gesunden bzw. von
benignen Erkrankungen betroffenen (Nichttumorkranken) das testergebnis richtignegativ ausfällt
(e) Tumormarker kommen bei jedem Menschen physiologisch im Blut vor
23. Welche Aussage ist richtig?
(a) Die alleinige Bestimmung der aPPT ist in der Regel ausreichend, um eine Therapie
mit oralen Antikoagulantien zu steuern
(b) Die aPPT ist ein Globaltest und erfasst den extrinsischen Weg des
Gerinnungssystems
(c) Heparingabe kann den Qick-Wert erhöhen
(d) Eine Therapie mit oralen Antikoagulantien wird über die INR überwacht.
(e) Die aPPT ist bei Patienten mit unbehandelter Hämophilie A meist verkürzt.
24. Welche Aussage ist richtig?
(a) Die CML ist zu Beginn der Erkrankung häufig durch eine Vermehrung der
Erythro-, Lympho-, und Thrombopoese gekennzeichnet.
(b) Eine pathologische Linksverschiebung im lichtmikroskopischen Befund ist
beweisend für eine CML.
(c) Eine unauffällige Proteinelektrophorese schließt eine monoklonale Gammopathie
mit Sicherheit aus.
(d) Die CLL ist gekennzeichnet durch ein buntes Zellbild mit gleichzeitigem
Vorkommen von Kernschatten (geplatzten Zellen)
(e) Bei akuten Leukämien ist die Leukozytenzahl immer deutlich erhöht.
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25. Eine akute bakterielle Meningitis ist ein Notfall. Welcher Befund ist nicht typisch?
(a)
(b)
(c)
(d)
(e)
Es liegen typischerweise oligoklonale Banden vor.
Der Liquor ist trübe und eitrig.
Die Zellzahl kann mehrere Tausend Mpt/l betragen.
Die Laktatkonzentration beträgt meist > 3,5 mmol/l
Es liegt eine Schrankenstörung vor.
Lösungen:
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