30. Juli 2014 Strahlen gegen Schmerzen bei Tennisellenbogen & Co. Klinikum Ansbach: bei gutartigen Erkrankungen mit halber Strahlendosis zum Erfolg Mit Strahlentherapie verbinden die meisten Menschen die Behandlung von Krebserkrankungen. Jährlich werden jedoch fast 50 000 Patienten bestrahlt, die an einer im Vergleich dazu gutartigen Erkrankung leiden. Bei bestimmten chronischen, degenerativ-entzündlichen Erkrankungen kann eine Bestrahlung damit verbundene Schmerzen lindern oder sogar dauerhaft beseitigen. Die dafür verwendete geringe Strahlendosis kann – das zeigt eine aktuelle Studie – bei gleichem Erfolg sogar noch weiter vermindert werden. „Viele Patienten, die zu uns kommen, haben schon einiges versucht, um ihre Schmerzen los zu werden: Kortison-Spritzen, Stoßwellentherapie oder Eis-Auflage bringen manchmal nicht den gewünschten Erfolg“, berichtet Privatdozent Dr. Axel Becker, Facharzt für Strahlentherapie und Ärztlicher Leiter des MVZ. Die Bestrahlung kann bei Erkrankungen, wie etwa dem Fersensporn oder dem sogenannten Tennisoder Golf-Ellenbogen, Abhilfe schaffen, weiß der Mediziner. Üblicherweise werden die Patienten an sechs Terminen über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen kurz bestrahlt. Je nachdem, wie der Patient auf die Behandlung anspricht, erfolgt die Behandlung mit ein bis zwei solcher Bestrahlungsserien. Neuere Forschungsergebnisse lieferten nun das Ergebnis, dass man die bisher verabreichte Dosis um die Hälfte reduzieren kann, ohne dass der schmerzlindernde Effekt nachlässt. „Die Strahlendosis ist damit um das Zwanzigfache geringer als bei der Behandlung von Krebserkrankungen“ bemerkt Frau Dr. Surholt, ebenfalls Fachärztin für Strahlentherapie im MVZ. Wie wird seitdem in Ansbach behandelt, welche Ausstattung gibt es? Für Patienten, bei denen konventionelle Therapien oder die Gabe von Schmerzmitteln nicht helfen, ist die Strahlentherapie eine gute und fast nebenwirkungsfreie Behandlungsoption. An den hochmodernen Linearbeschleunigern in Ansbach wird sie nur noch mit der reduzierten Dosis durchgeführt. „Die manchmal kurzzeitig auftretende, leichte Schmerzverstärkung am Anfang der Behandlung ist unproblematisch und als Vorzeichen eines guten Ansprechens zu werten“, so Surholt. Bezüglich der Angst vor der krebserzeugenden Wirkung von Röntgenstrahlen bemerkt Becker, dass die Bestrahlung eine Leistung ist, die alle gesetzlichen Krankenkassen übernehmen. „Die würden dies sicherlich nicht tun, wenn nachweisbar wäre, dass wir mit unserer Behandlung die Zahl der Krebserkrankungen steigern.“