Trend Micro Forschungsbericht 2013 Afrika Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? Autor: Loucif Kharouni, Senior Threat Researcher bei Trend Micro Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 2 Inhalt Einleitung......................................................................................................................... 4 Entwicklung der ICT-Infrastruktur.............................................................................. 4 Gründe für die Entwicklung Afrikas zum sicheren Hafen für Kriminelle...........5 Schneller und erschwinglicher Internetzugang.......................................................5 Bedeutung für die Sicherheit.......................................................................................7 Erweiterte Interne-Nutzerbasis...................................................................................7 Bevölkerung.....................................................................................................................7 Internet-Durchdringung............................................................................................... 8 Internet-Nutzerbasis..................................................................................................... 9 Bedeutung für die Sicherheit..................................................................................... 10 Fehlen von Cybercrime-Gesetzgebung.................................................................... 10 Bedeutung für die Sicherheit...................................................................................... 11 Derzeitige afrikanische Bedrohungslandschaft................................................... 12 Ausmaß der Infektion miit Schadsoftware............................................................ 13 Afrikanische Top 10-Liste: Zusammenfassung....................................................... 14 Referenzen..................................................................................................................... 15 Trend Micro stellt diese Ausführungen lediglich zur Information über eigene Untersuchungen zur Verfügung und übernimmt keinerlei Haftung für deren Richtigkeit oder etwa hierin ausgesprochene Empfehlungen. Diese Hinweise sind lediglich allgemeiner Art und können weder eine Untersuchung des jeweiligen Einzelfalls noch eine Rechtsberatung durch eine interne Rechtsabteilung bzw. einen Rechtsanwalt ersetzen. Trend Micro übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Hinweise. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 3 Einleitung Afrika wird Trend Micros Ansicht nach der neue sichere Hafen für Cyberkriminelle. Drei Gründe nennen die Experten dafür:1 Die Verfügbarkeit schneller Internet-Zugänge, die steigende Internet-Nutzerzahl sowie das Fehlen entsprechender Cybercrime-Gesetzgebung in einigen afrikanischen Ländern.2 Diese Studie geht auf die genannte Gründe näher ein und zeigt die jüngsten Entwicklungen in der Internet-Infrastruktur des Kontinents auf, die dazu führen, dass sich Afrika etwa in den nächsten drei Jahren zum neuen Hort für Cyberkriminelle entwickeln wird. Entwicklung der ICT-Infrastruktur http://blog.trendmicro.com/ trendlabs-security-intelligence/3reasons-why-africa-will-be-thenew-haven-for-cybercriminals/ 1 http://www.trendmicro.de/media/ misc/2013-predictions-securitythreats-de.pdf 2 http://www.itu.int/newsroom/ features/ict_africa.html 3 http://en.wikipedia.org/wiki/ Internet_in_Africa http://de.wikipedia.org/wiki/ Millennium-Entwicklungsziele 4 http://www.un.org/ millenniumgoals/global.shtml 5 Afrika war bislang nicht gerade für seine Mobilität und Internet-Konnektivität bekannt.3 Doch mittlerweile gibt es Anzeichen dafür, dass sich der Schwarze Kontinent zu einem wichtigen Akteur im Bereich der ICT-Branche (Information and Communication Technology) entwickelt, nicht zuletzt infolge der Umsetzung der acht Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.4 Alle Mitglieder der Vereinten Nationen verpflichten sich dabei, bis 2015 acht gemeinsame Ziele zu erreichen, einschließlich “des Aufsetzens und der Pflege weltweiter Partnerschaften im Bereich der Entwicklung“. Diese Zielsetzung umfasst sechs bestimmte Vorgaben. Eine davon ist unter 8.F zusammengefasst und besagt, „dass in Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor, die Vorteile von neuen Technologien, vor allem Informationen und Kommunikation, zur Verfügung gestellt werden sollen“.5 Die afrikanischen Regierungen stimmten im Prinzip einer Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen zu, um all ihren Bürgern ICT-Dienste zur Verfügung stellen zu können. Die potenziell riesige Nutzerbasis kann somit Afrika schon bald zu einem „Power Player“ in diesem Bereich machen. Auf jedenFall aber werden die Milenniumsziele dazu beitragen, dass Afrika bezüglich der InternetKonnektivität den Anschluss an den Rest der Welt findet. Mehrere ausländische Unternehmen investieren bereits in Afrika und unterstützen die Länder dabei, ihre Infrastruktur auszubauen. Lokale Firmen, einschließlich Internet Service Provider und Telefonanbieter wie Airtel Nigeria haben ihre Angebotspalette auch schon erweitert. Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 4 2007 baute Seacom Afrikas erste Unterseer-Glasfaserkabel-Infrastruktur auf, um den Osten und Süden des Kontinents mit dem Rest der Welt zu verbinden.6 Afrikas Kabelverbindungen sind gut und erlauben es lokalen ISPs, ihren Kunden günstige und schnelle Zugangsarten anzubieten.7 Es gibt in ganz Afrika eine breite Vielfalt an Diensten, via Einwahlverfahren, DSL, Mietleitungen, Enhanced Data Rates for GSM Evolution (EDGE), 3G, 4G LongTerm Evolution (LTE) oder über Satellit. Airtel Nigeria hat auch die 4G LTETestphase in Lagos, einem der Kabel-Übergabepunkte an der afrikanischen Küste, beendet. Mehrere Infrastruktur-Entwicklungsprojekte laufen in verschiedenen Teilen des Kontinents.8 http://www.pidg.org/what-we-do/ projects/sub-saharanafrica-multiple-countries/ seacomundersea-cable 6 http://en.wikipedia.org/wiki/ Fiber-Optic_Link_Around_the_ Globe 7 http://www.itnewsafrica.com/?s= airtel+nigeria+completes+lte+tri al 8 Gründe für die Entwicklung Afrikas zum sicheren Hafen für Kriminelle Schneller, erschwinglicher Internetzugang Afrikas derzeitige Kabelinfrastruktur verbindet nahezu den gesamten Kontinent mit dem Rest der Welt. Verschiedene private Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern weltweit finanzierten und arbeiteten gemeinsam in sechs Projekten an der Verbesserung von Afrikas ICT-Infrastruktur. Jedes Projekt hat einen anderen Investor. Seacom, ein privat finanziertes, zu 75 Prozent in afrikanischer Hand befindliches Unternehmen, finanzierte das Projekt, das nun den östlichen und südlichen Teil Afrikas mit Übergabepunkten in Europa und Südasien versorgt.9 WASACE wiederum verantwortet das größte Kabelprojekt des Kontinents und will Datenverkehrsdienste zu „Kampfpreisen“ anbieten: http://www.seacom.mu/ 9 http://www.wasace.com/ 10 • WASACE North: Neue Route verbindet Europa mit Nordamerika. • WASACE South: Neue Route verbindet Südamerika mit Afrika. • WASACE America: Neue Route verbindet Südamerika mit Nordamerika. • WASACE Africa: Neue Route verbindet Nigeria, Angola und Südafrika.10 Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 5 http://www.techcentral.co.za/yetanother-submarine-cableheaded-sas-way/27610/ 11 http://www.eassy.org 12 Zu den Investoren des WASACE-Kabelprojekts gehören VIP Must und die Afrikanische Entwicklungsbank aber auch nicht genannte Investoren aus Brasilien und anderen Ländern.11 Ein weiteres gutes Beispiel eines Untermeeres-Kabelprojekts ist EASSy, das Südafrika mit dem Sudan über Übergabepunkte in Mosambik, Madagaskar, den Komoren, Tansania, Kenia, Somalia und Dschibuti verbindet. Mit dieser jüngsten Entwicklung wird es wirtschaftlich attraktiv, die östlichen und südlichen Küsten Afrikas mit dem weltweiten HochgeschwindigkeitsTelekommunikationsnetzwerk zu verbinden.12 Bild 1: Die wichtigsten UntermeeresInternetkabel, die die verschiedenen Regionen Afrikas mit dem Rest der Welt verbinden. Dies sind die wichtigsten Kabelinfrastrukturprojekte in Afrika: http://www.seacom.mu/network 13 http://africa.rights.apc. org/?apc=he_1&x=5538296 14 http://en.wikipedia.org/wiki/ SAFE_(cable_system) 15 http://www.teams.co.ke/index. php?option=com_content&view= article&id=59&Itemid=53 16 http://wacscable.com/aboutus. jsp 17 http://en.wikipedia.org/wiki/ GLO-1_(cable_system) 18 • SEACOM: Glasfaserinfrastruktur, die Südafrika, Mosambik, Tansania, Kenia, Indien, Frankreich und Großbritannien verbindet.13 • SAT-3: Internationales Kabel verbindet Portugal mit Südafrika und weiter über den Indischen Ozean mit Asien.14 • Südafrika Far East (SAFE) Cable: Untersee-Glasfaserkabel verbindet Melkbosstrand in Südafrika mit Penang, Malaysia.15 • The East African Marines System (Teams) Cable: ein 5000 km langes Untersee-Glasfaserkabel, das Kenias Küstenstadt Mombasa mit Fujairah in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbindet.16 • EASSy: ein 10.000 km langes Untersee-Glasfaserkabelsystem entlang der Ost- und Südküsten Afrikas, das den Telefon-, Video- und Internet-Bedarf der Region bedient. • West Africa Cable System (WACS): ein Untersee-HochleistungsGlasfaserkabelsystem, das Südafrika mit Europa verbindet, unter Einbezug der Westküste Afrikas und in Großbritannien endet.17 • Globacom-1 (GLO-1): ein Kabelsystem entlang der Westküste Afrikas zwischen Nigeria und Großbritannien, im Besitz des nigerianischen Telekommunikationsanbieters Globacom.18 Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 6 • SAT-2: ein Glasfaserkabel, das von Funchal auf Madeira und El Medano, Teneriffa zu Melkbosstrand in Südafrika geht.19 • African Coast to Europe (ACE): ein Kabelsystem entlang der Westküste Afrikas zwischen Frankreich und Südafrika, das von einem Konsortium von 16 Betreibern und Administrationen der France Telecom-Orange verwaltet wird.20 • Main One: Phase eines dieser Kabelsysteme ist ein 7000 km langes Untersee mit Übergabepunkte in Nigeria, Ghana und Portugal.21 http://atlantic-cable.com/ CableCos/SouthAfrica/index.htm 19 http://en.wikipedia.org/wiki/ ACE_(cable_system) 20 http://www.mainonecable.com/ 21 • WASACE: das fortschrittlichste Untersee-Kabelsystem über den Atlantik, das zwei der großen internationalen Hochleistungsrouten anbietet und drei neue weniger erschlossene direkte Verkehrsverbindungen von Afrika in die USA, nach Südamerika und von Südamerika nach Europa. Außerdem liefert es eine mögliche Verbindung von Indien zu den USA über Afrika und Südamerika. Bedeutung für die Sicherheit Sobald die Projekte, die die Bandbreite in Afrika erhöhen sollen, beendet sind, werden voraussichtlich die Kosten für Betreiber und Verbraucher sinken. Von mehr Bandbreite werden die Einrichtungen und Unternehmen profitieren, die auf das Internet setzen, aber auch Angreifer und Cyberkriminelle. Mehr Bandbreite heißt schließlich nicht nur einen schnelleren und besseren Internetzugrff, sondern auch schnellere und bessere Möglichkeiten Angriffe zu starten. Erweiterte Internet-Nutzerbasis Bevölkerung 2009 erreichte Afrikas Bevölkerung die Marke von einer Milliarde 22 und für den Juni 2012 wird eine Zahl von 1.073.380.925 Menschen erwartet, so die Internet World Stats.23 http://www.africanews.com/site/ Africas_population_now_1_ billion/list_messages/26588 22 http://www.internetworldstats. com/list2.htm 23 Bild 2: Vergleich der Bevölkerungsdichte in den afrikanischen Ländern: Je dunkler die Farbe, desto höher die Bevölkerungsdichte. Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 7 Die zehn bevölkerungsreichsten Länder Afrikas sind: »» 1. Nigeria »» 2. Äthiopien »» 3. Ägypten »» 4. Kongo »» 5. Südafrika »» 6. Tansania »» 7. Kenia »» 8. Algerien »» 9. Sudan »» 10. Uganda Internet-Durchdringung Internet World Stats zufolge lag Afrikas Internet-Durchdringung im Juni 2012 bei fünf Prozent. Dieser Prozentsatz bezieht sich auf die Zahl der Internetnutzer im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Bild 3 zeigt, dass nur ein paar afrikanische Länder in Bezug auf die Verbindung zum Rest der Welt als „entwickelt“ oder „aufstrebend“ bezeichnet werden können. In den meisten Ländern ist die politische Lage zu unstabil oder die Infrastruktur zu schwach, hier muss die InternetDurchdringung noch gesteigert werden. Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 8 Die zehn Länder mit der höchsten Internet-Durchdringung sind: »» 1. Marokko »» 2. Tunesien »» 3. Nigeria »» 4. Ägypten »» 5. Kenia »» 6. Mauritius »» 7. Senegal »» 8. Südafrika »» 9. Algerien »» 10. Uganda Internet-Nutzerbasis Laut Internet World Stats hatte Afrika im Juni 2012 167.385.751 InternetNutzer. Bild 4: Vergleich der Internet-Nutzerbasis in den afrikanischan Ländern: Je dunkler die Farbe, desto größer die Nutzerbasis. Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 9 Die zehn Länder mit der höchsten Internet-Nutzerbasis sind: »» 1. Nigeria »» 2. Äthiopien »» 3. Marokko »» 4. Kenia »» 5. Südafrika »» 6. Tansania »» 7. Algerien »» 8. Sudan »» 9. Uganda »» 10. Tunesien Die meisten Länder mit der höchsten Durchdringung (außer Mauritius und Senegal, die von Tansania und dem Sudan verdrängt wurden) sind auch in der Liste der afrikanischen Länder mit der größten Internet-Nutzerbasis vertreten. Bedeutung für die Sicherheit http://www.internetworldstats. com/stats.htm 24 http://www.ictparliament.org/ legislationlibrary/Cybercrime 25 http://www.ictparliament.org/ node/3478 26 Im Jahr 2000 betrug die Zahl de Internetnutzer nur 4. 514.400 (Juni 2012 167.335676). Sollte sich die Internet-Durchdringung weiter so entwickeln, wird es künftig Millionen Internet-Nutzer in der Region geben – und auch Millionen potenzieller Opfer von Cyberkriminellen.24 Das exponenzielle Wachstum von Afrikas Nutzerbasis wird die ISPs dazu zwingen, die Preise für die Dienste zu senken, ein Vorteil sowohl für die Verbraucher als auch für die Angreifer. http://www.ictparliament.org/ node/1904 Fehlen von Cybercrime-Gesetzen http://www.ictparliament.org/ node/1755 Nur fünf von 57 Ländern in Afrika haben Cybercrime-Gesetze.25 27 28 http://www.ictparliament.org/ node/1742 29 http://www.ictparliament.org/ node/1733 30 http://allafrica.com/ stories/201210220291.html 31 Dazu gehören: • Kamerun: Cybersécurité et la Cybercriminalité au Cameroun (2010)26 • Kenia: Kenya Communications (Amendment) Act (2009)27 • Mauritius: Computer Misuse and Cybercrime Act (2003)28 • Südafrika: Electronic Communications and Transactions Act (2002)29 • Sambia: Computer Misuse and Crimes Act (2004)30 Diese Cybercrime-Gesetze sind jedoch häufig veraltet oder für heutige Bedrohungen nicht mehr anwendbar. Einige der afrikanischen Länder sind dabei, eigene Cybercrime-Gesetze zu entwickeln.31 Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 10 Auch einige der zur East African Community (EAC) gehörigen Länder entwerfen gerade ihre eigenen Gesetze oder passen die anderer Länder an ihren Bedarf an. 32 http://www.eac.int/ 32 Bild 5: Stand der Umsetzung der Cybercrime-Gesetzgebung in den afrikanischen Ländern LEGENDE: grün — es gibt bereits Gesetze; blau — derzeit werden eigene Gesetze entworfen oder welche aus EAC-Ländern angepasst; rot — es gibt keine Gesetze Bedeutung für die Sicherheit Verbesserte Infrastruktur und eine wachsende Nutzerbasis in Verbindung mit mangelhafter oder gar nicht vorhandener Cyber-Gesetzgebung macht es Cyberkriminellen und Angreifern in Afrika einfach, ihren bösartigen Aktivitäten unbefangen nachzugehen. Natürlich profitieren Verbraucher und Unternehmen von mehr Bandbreite und kostengünstigem sowie schnellerm Internetzugang, doch ebenso ziehen auch die Bösen ihren Nutzen daraus. Daher werden wir künftig mehr als die üblichen 419 Betrugsangriffe und Hacktivisten-Attacken aus Afrika zu sehen bekommen. Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 11 Derzeitige afrikanische Bedrohungslandschaft http://www.pcworld.com/ article/248340/hackers_ steal_6_7_million_in_cyber_ bank_robbery.html 33 http://securityaffairs.co/ wordpress/10131/security/joininghands-against-cybercrime-inafrica.html Cybercriminelle Aktivitäten in Afrika sind nicht sehr gut dokumentiert, obwohl im Januar 2012 ein Cyberdiebstahl bei einer südafrikanischen Bank Schlagzeilen machte.33 Afrika ist besser bekannt für die Cyberkriminellen, die in so genannten „419“ (Vorschussbetrug) Betrugs- und Hacktivist-Angriffen involviert waren.34 34 http://www.zone-h.org/archive/ notifier=MCA-CRB 35 http://www.zone-h.org/archive/ notifier=islamDZnet 36 http://www.zone-h.org/archive/ notifier=xDZx-TEAM 37 Hacktivist-Attacken sind in nordafrikanischen Ländern weiter verbreitet und folgen den politisch motivierten Anonymous-Angriffen, die mehrere Websites verunstalteten. Ein Beispiel dafür ist ein algerischer Hacking-Angriff auf mehrere rumänische Websites, einschließlich Google und PayPal.35 Die Gruppe dahinter sieht sich in der Nähe von Anonymous und LulzSec. Zu den Mitgliedern gehört Lagripe-DZ, dem das Twitter-Konto https://twitter. com/LagripeDz gehört. Weitere Recherchen führten auch zum FacebookKonto nadadz und E-Mail-Adressen [email protected], (wurde zur Registrierung der Domäne dz-net.org genutzt) sowie islam90net@hotmail. com, die mit dem Angriff in Verbindung gebracht wurde. Die Google-Suche nach IslamDznet förderte einen YouTube-Kanal zutage, http://www.youtube.com/user/islamDZnet und ein Google+-Konto, https:// plus.google.com/u/0/110877215679389272401/posts. Das Google+-Profil enthält dasselbe Foto wie das Facebook-Konto https://www.facebook.com/ com/photo.php?fbid=395017403845939&set=pb.100000130494005.2207520000.1355447557&type=3&theater. Das deutet auf eine Verbindung hin. Auch nutzte der Kontobesitzer denselben Decknamen vor zwei Jahren, als er andere Sites verunstaltete.36 Die Forscher stießen auch auf zwei weitere Facebook-Konten von Lagripe-DZ, islambahaz und islam.bahaz.1. Die Facebook-Seite, Polat DZNet, aka Lagripe-DZ, hatte einen Nutzer namens Faiz, der behauptet Hacker zu sein. Interessant ist sein Spitzname in seinem Profil https://www.facebook.com/ananymous.dz. Einer seiner TwitterFollower, Kha&miX (Twitter: https://twitter.com/kmxdz32; Facebook: https:// www.facebook.com/kmxdz) behauptet, Teil der Hacker-Gruppe xDZx-TeaM (Dz HaCk3Rs) zu sein.37 Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 12 Ausmaß der Infektion mit Schadsoftware Wie erwartet sind die am besten vernetzten Länder und die mit der größten Nutzerbasis auch auf der Liste der zehn am stärksten von Schadsoftware betroffenen Länder. Bild 6: Vergleich der afrikanischen Länder hinsichtlich der Infektion mit Schadsoftware: je dunkler die Farbe, desto verbreiteter die Malware Die zehn afrikanischen Länder mit der höchsten Zahl an infizierten Computern im Zeitraum vom 1. Januar 2012 bis zum 30. September 2012: »» 1. Südafrika »» 2. Ägypten »» 3. Tunesien »» 4. Marokko »» 5. Komoren »» 6. Senegal »» 7. Guinea-Bissau »» 8. Nigeria »» 9. Ghana »» 10. Algerien Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 13 http://qz.com/38349/africa-nowhas-more-mobile-subscribersthan-the-us-or-eu/ 38 Afrika ist auf dem Weg ein ebenso gut vernetzter Kontinent zu werden wie alle anderen. Mobiles Web-Surfing ist dort zur Normalität geworden.38 Die Internet-Nutzung, vor allem für soziales Networking, breitet sich ebenfalls viral aus. Facebook hat dort derzeit mehr als 51 Millionen Nutzer.39 http://www.internetworldstats. com/facebook.htm 39 http://blogs.worldbank.org/ publicsphere/growth/mediarevolutions-african-facebookusers-2013 40 Die Top 10 afrikanischen Länder mit den meisten FacebookNutzern sind: »» 1. Ägypten »» 2. Nigeria »» 3. Südafrika »» 4. Marokko »» 5. Algerien »» 6. Tunesien »» 7. Kenia »» 8. Ghana »» 9. Äthiopien »» 10. Kongo Die Zahl der Facebook-Nutzer erhöhte sich von 27.414.240 im März 2011 auf 40.205.580 im März 2012. Im März 2013 betrug die Gesamtzahl der Facebook-Nutzer laut Media (R)evolutionsbereits mehr als 50 Millionen.40 An diesen Zahlen lässt sich ablesen, dass die Internet-Nutzung in Afrika aufholt, wenn auch eher über Social Networking-Plattformen. Afrikanische Top 10-Liste – Zusammenfassung Die folgenden Länder tauchen in jeder der hier präsentierten Top 10-Listen auf: • Algerien • Ägypten • Nigeria • Südafrika Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 14 Internet Nutzerbasis Internet Durchdringungsrate Malware Infektionen Population Spam Volumen Nigeria Ägypten Marokko Kenia Südafrika Tansania Algerien Sudan Uganda Tunesien Marokko Tunesien Nigeria Ägypten Kenia Mauritius Senegal Südafrika Algerien Uganda Südafrika Ägypten Tunesien Marokko Komoren Senegal Guinea-Bissau Nigeria Ghana Algerien Südafrika Ägypten Marokko Tunesien Algerien Kenia Nigeria Mauritius Senegal Mosambik Nigeria Äthiopien Ägypten Kongo Südafrika Tansania Kenia Algerien Sudan Uganda Bemerkenswert ist, dass lediglich eines der Länder —Südafrika— ein Cybercrime-Gesetz besitzt. Kenia, als Teil der EAC, ist gerade dabei, ein solches Gesetz aufzusetzen. Stand heute lässt sich sagen, dass die Aktivitäten der Cyberkriminellen mit Ursprung oder Ziel Afrika in den nächsten paar Jahren zunehmen werden. Es wird auch Angriffe politischer Art geben, vor allem in den Entwicklungsländern, wo es Spannungen gibt. Für Afrika beginnt eine neue Ära, und der Kontinent wird sich nach Ansicht von Trend Micro CTO, Raimund Genes, zum sicheren Hafen für Cybercrime entwickeln. Referenzen http://atlantic-cable.com/CableCos/SouthAfrica/index.htm http://blog.trendmicro.com/trendlabs-security-intelligence/3-reasons-whyafrica-will-be-the-new-haven-for-cybercriminals/ http://en.wikipedia.org/wiki/ACE_(cable_system) http://en.wikipedia.org/wiki/Fiber-Optic_Link_Around_the_Globe http://en.wikipedia.org/wiki/GLO-1_(cable_system) http://en.wikipedia.org/wiki/Internet_in_Africa http://en.wikipedia.org/wiki/SAFE_(cable_system) Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 15 http://qz.com/38349/africa-now-has-more- mobile-subscribers-than-the-usor-eu/ http://securityaffairs.co/wordpress/10131/ security/joining-hands-againstcybercrime- in-africa.html http://wacscable.com/aboutus.jsp http://www.eassy.org/ http://www.internetworldstats.com/ http://www.internetworldstats.com/list2. htm http://www.internetworldstats.com/stats. htm http://www.itnewsafrica.com/2012/12/airtel-nigeria-completes-lte-trial/ http://www.itu.int/newsroom/features/ict_africa.html http://www.mainonecable.com/network http://www.pcworld.com/article/248340/hackers_steal_6_7_million_in_ cyber_bank_robbery.html Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 16 http://www.pidg.org/what-we-do/projects/sub-saharan-africa-multiplecountries/seacomundersea-cable http://www.seacom.mu/ http://www.seacom.mu/network http://www.techcentral.co.za/yet-another- submarine-cable-headed-sasway/27610/ http://www.un.org/millenniumgoals/bkgd. shtml http://www.un.org/millenniumgoals/global. shtml http://www.wasace.com/ http://www.zone-h.org/archive/notifier=islamDZnet http://www.zone-h.org/archive/notifier=MCA-CRB http://www.zone-h.org/archive/notifier=xDZx-TEAM Afrika – Ein sicherer Hort für Cyberkriminelle? | 17 Über TREND MICRO Trend Micro, der international führende Anbieter für Cloud-Security, ermöglicht Unternehmen und Endanwendern den sicheren Austausch digitaler Informationen. Als Vorreiter bei Server-Security mit mehr als zwanzigjähriger Erfahrung bietet Trend Micro client-, server- und cloud-basierte Sicherheitslösungen an. Diese Lösungen für InternetContent-Security und Threat-Management erkennen neue Bedrohungen schneller und sichern Daten in physischen, virtualisierten und Cloud-Umgebungen umfassend ab. Die auf der Cloud-Computing-Infrastruktur des Trend Micro Smart Protection Network basierenden Technologien, Lösungen und Dienstleistungen wehren Bedrohungen dort ab, wo sie entstehen: im Internet. Unterstützt werden sie dabei von mehr als 1.000 weltweit tätigen Sicherheits-Experten. Trend Micro ist ein transnationales Unternehmen mit Hauptsitz in Tokio und bietet seine Sicherheitslösungen über Vertriebspartner weltweit an. http://www.trendmicro.de/ http://blog.trendmicro.de/ http://www.twitter.com/TrendMicroDE TREND MICRO DEUTSCHLAND GMBH Central & Eastern Europe Zeppelinstraße 1 85399 Hallbergmoos Tel: +49 811 88990-700 Fax: +49 811 88990-799 www.trendmicro.com ©2013 Trend Micro Incorporated. Alle Rechte vorbehalten. Trend Micro und das Trend Micro T-Ball-Logo sind Marken oder eingetragene Marken von Trend Micro Incorporated. Alle anderen Firmen- oder Produktnamen sind Marken oder eingetragene Marken ihrer jeweiligen Eigentümer.