Kranke Schilddrüse – verrückte Hormone (Sendung im NDR vom 9. Juni 2009) Trotz ihrer geringen Größe ist die Schilddrüse eine der wichtigsten Steuerzentralen unseres Körpers. Das Halsorgan hat mit seinen lebenswichtigen Schilddrüsenhormonen einen entscheidenden Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem, Stoffwechsel und Sexualhormone. Ist die Funktion des sensiblen Organs gestört, kann daher der ganze Organismus aus dem Gleichgewicht geraten. Etwa ein Drittel der Bundesbürger leidet unter einer kranken Schilddrüse. Neben der Jodmangelstruma (Kropf) handelt es sich dabei am häufigsten um Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Zwei wichtige Autoimmunstörungen werden unterscheiden: die Hashimoto-Thyreoiditis und der Morbus Basedow. Hashimoto-Thyreoiditis Bei der Hashimoto-Thyreoiditis richtet sich das eigene Immunsystem gegen das Schilddrüsengewebe und verursacht eine Entzündung. Nach einer anfänglich vermehrten Hormonausschüttung ist durch eine dauerhafte Zerstörung des Drüsengewebes eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) die Krankheitsfolge. Die Betroffenen leiden häufig unter einer unerklärlichen Gewichtszunahme, Kraftlosigkeit, ständigem Frösteln oder auch Depressionen. Etwa sechs bis zehn Prozent der Deutschen sind an einer Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt und manche leiden zusätzlich noch unter weiteren Autoimmunerkrankungen wie Diabetes oder Rheuma. Bis heute ist eine vollständige Heilung der Hashimoto-Thyreoiditis nicht möglich. Bei etwa 80 Prozent der Betroffenen kann man aber durch die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen die Unterfunktion des Organs problemlos ausgleichen. Studien haben zudem einen positiven Effekt des Spurenelementes Selen auf die Höhe der Schilddrüsenantikörperproduktion bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis gezeigt. Eine Operation ist nur bei starker Vergrößerung oder bei Problemen der medikamentösen Hormoneinstellung notwendig. Morbus Basedow Beim Morbus Basedow stimulieren Antikörper die Schilddrüse zu einer unkontrollierten Überfunktion (Hyperthyreose). Zirkulieren zu viele Schilddrüsenhormone im Blut, klagen die Patienten oft über eine Gewichtsabnahme trotz guten Appetits, Hitzewallungen, Nervosität oder Herzrasen. Begleitend zu der Funktionsstörung der Schilddrüse kann auch eine Erkrankung der Augen auftreten, bei der die Augäpfel durch eine entzündliche Schwellung hervortreten. In 50 bis 60 Prozent der Fälle geht der Morbus Basedow unter der Einnahme von schilddrüsenhemmenden Medikamenten spontan zurück. Besteht die Schilddrüsenüberfunktion weiter oder kehrt zurück, müssen Ärzte das kranke Gewebe mit radioaktivem Jod zerstören oder durch eine Operation entfernen. Suche nach Antikörpern Da die Symptome einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse nicht immer typisch sind, sollte ein Arzt bereits bei dem ersten Krankheitsverdacht neben den Schilddrüsenhormonen TSH, T3 und T4 im Blut auch nach speziellen Antikörpern suchen. Eine Ultraschalluntersuchung und eine Schilddrüsenszintigraphie können darüber hinaus nähere Informationen über die Struktur und Funktion einzelner Organanteile geben. Eine exakte Diagnostik ist bei der Therapie von HashimotoThyreoiditis und Morbus Basedow unerlässlich. Nur so lässt sich eine gezielte Therapie planen, die die Beschwerden der Patienten dauerhaft lindern kann . Ergänzung von Wilhelm Wenn wir nach Körbler die Schilddrüse untersuchen, dann bitte auch immer (mit der Einhandrute) nach dem Zustand der Nebenschilddrüse fragen ! Im Bedarfsfalle mit dem Zeigefinger einen Strich zwischen den beiden Schilddrüsenteilen ziehen mit der mentalen Aufforderung zur Heilung und mit Heilwasserübertragung vorgehen. Zusätzlich ist zu beachten, dass die Schilddrüse ein launisches Ding ist d.h. Symptome können spontan auftreten und beim nächsten Arztbesuch ist dann nichts zu finden ! Denise Wahl hat von so einem Fall erzählt. wo ein Patient zunächst wiederholt wegen Symptommangel quasi als Simulant heimgeschickt wurde und beim letzten Mal den Vorwurf bekam: „Wieso kommen Sie erst jetzt !?“