Entmagnetisieren eliminiert anhaftende Späne

Werbung
Dossier Teilereinigung | Prozessvorbereitung
Technische Rundschau 10/2013
DOSSIER
20
Der MagneticViewer über dem
Bauteil visualisiert Restmagnetismus: Unter
dem dunklen
Feld ist er
vorhanden, in
den hellen
Zonen heben
sich Nord- und
Südpole auf.
(Bilder: Maurer)
Entmagnetisieren eliminiert
anhaftende Späne
Maurer Magnetic in Grüningen baut Entmagnetisierungsmaschinen. Zulieferer können oft
nur durch deren Einsatz die Restschmutzanforderungen aus dem Maschinenbau- und
Automotive-Bereich erfüllen.
Partikel wirken als Störgrösse in
Produktion, Montage und Betrieb
von hochwertigen Produkten. Deshalb wird viel Zeit und Geld in
Prozesse investiert, um die Partikelbelastung möglichst niedrig zu
halten.
Bei der Restschmutz-Risikobeurteilung sind harte metallische
Partikel besonders kritisch, weil sie
das grösste Störpotenzial in Fertigungsprozessen und Endprodukten
darstellen. Hier nur einige von vielen Beispielen:
• Reinigungsverfahren entfernen
Metallpartikel nicht prozesssicher.
• Zerspanende Produktionsverfahren werden durch Späneanhaftung
an Werkzeugen beeinträchtigt.
• Beim Läppen und Hohnen verursacht anhaftender Abrieb Schlieren und Kratzer an Bauteilen.
• Partikel aus Produktion und Montage führen zu frühzeitigem Ausfall von Lagern.
• Benzin- und Diesel-Einspritzsysteme werden im Betrieb durch
Partikel beschädigt.
Bei den oben genannten Beispielen ist der Bauteilwerkstoff oft ferromagnetisch. Die herausgelösten
Partikel werden vom Bauteil-Restmagnetismus angezogen und lassen
sich bei hohen magnetischen Haftkräften durch Reinigungsverfahren
nicht mehr prozesssicher ablösen.
Restmagnetismus
entsteht
hauptsächlich durch Fertigungsprozesse, Prüfverfahren, Montage
und Handling. Bei zerspanenden
und umformenden Verfahren hinterlässt der Direktkontakt zwischen
Bauteilen und magnetischen Werkund Spannzeugen magnetische Abdrücke. Auch Fertigungsverfahren
wie Schweissen, Nieten, Erodieren
sowie elektrochemische Prozesse
erzeugen aufgrund elektrischer
Ströme Restmagnetismus. Auch
zerstörungsfreie Prüfverfahren wie
die Wirbelstromprüfung magnetisieren die Bauteile auf. Besonders
grosse Auswirkungen hat das Heben von Bauteilen mit Magneten.
Magnetische Anziehungskraft
auf Partikel
Wegen der steigenden Sauberkeitsanforderungen versieht die Industrie ferromagnetische Bauteile
zunehmend mit RestmagnetismusGrenzwerten. Gemessen wird Restmagnetismus mit modernen Hallelement-Messgeräten (Gauss- oder
Teslameter, wie das Gerät M-Test
LR von Maurer Magnetic) und mit
handgeführten Sonden. Um dabei
mit ausreichender Genauigkeit
messen zu können, müssen drei
Punkte erfüllt sein:
1. Der Abstand des Messelements zur Bauteiloberfläche soll
etwa 0,5 mm betragen, da sonst
feinpolige Felder nicht gemessen
werden.
Technische Rundschau 10/2013
1 mm
Entmagnetisiermaschine Typ MM VE
vor einer Reinigungsanlage.
Magnetisch haftende Partikel an
einer Wälzlagerrolle; Länge: 1 mm.
2. Das Erdmagnetfeld induziert
in ferromagnetischen Bauteilen ein
Feld, das den Restmagnetismus des
Bauteils überlagert. Abhilfe schafft
eine Null-Gauss-Kammer zur Abschirmung des Erdmagnetfeldes.
3. Da Restmagnetismus auf
Oberflächen von Bauteilen positionsabhängig ist und deshalb die
Messung eines einzelnen Punktes
über den magnetischen Gesamtzustand des Teils nichts aussagt, muss
der gesamte interessierende Bereich
des Bauteils mit einem Hallelement
gescannt werden.
Die magnetische Anziehung
hängt nicht nur von der Feldstärke
ab, sondern auch von der Partikelform und vom Feldgradienten.
Schlanke Partikel werden stärker
angezogen als kugelförmige. Ecken
und vorspringende Kanten, etwa
von Gewinden, erzeugen aufgrund
der Feldkonzentration höhere
Feldstärken und Feldgradienten
und ziehen dadurch magnetisierbare Partikel stärker an. Sie müssen
verstärkt auf Restmagnetismus hin
überprüfen werden.
Die industriell bevorzugte
Entmagnetisiermethode ist das
Verfahren mit niederfrequentem
Wechselfeld. Prozesstechnisch sind
die Parameter Feldstärke, Anzahl
Schwingungen, Frequenz, Präzision der Pulskurve und Auslauf auf
Nullfeld entscheidend. Der erfah-
rungsgemäss wichtigste Parameter
ist die Feldstärke.
Damit diese Prozessparameter
effizient in Entmagnetisiermaschinen umgesetzt werden können,
hat Maurer Magnetic AG mehrere
Technologien entwickelt und patentiert. In den meisten Anwendungen
kommt die energieeffiziente Pulsentmagnetisierung zum Einsatz.
Die Pulsentmagnetisierung eignet sich besonders, um Waschkörbe mit Schütt-, Setz- oder Schichtgut auf Zuführbändern vor den
Reinigungsanlagen zu entmagnetisieren. Die benötigten Prozessparameter werden in Vorversuchen im
Technologiezentrum von Maurer
Magnetic ermittelt. Danach wird
in Abhängigkeit der Randbedingungen wie Wirkbereich der Spule,
Taktrate und Handling eine optimal
passende Entmagnetisiermaschine
ausgelegt. Dazu steht bei Maurer
Magnetic ein modular aufgebautes
Produktprogramm zur Verfügung,
womit sich kundenspezifische Anlagen effizient zusammenstellen
lassen.
■
Marek Rohner
Head of Technology Magnetizing &
Demagnetizing Technology
Maurer Magnetic AG
DICHTUNG
UND
WAHRHEIT.
Wahr ist, dass unsere Spezialisten nicht nur den richtigen
O-Ring, Wellendichtring, die
passenden Profildichtungen
oder Stopfbuchsen u.v.m.
im Sortiment haben. Wahr
ist auch, dass sie fundiertes
Know-how mitbringen, um
für Ihre Anwendung die individuelle Lösung anzubieten.
Die wirklich wahre Dichtung
kommt von MAAGTECHNIC.
www.maagtechnic.ch
Maurer Magnetic AG
8627 Grüningen, Tel. 044 936 60 30
[email protected]
maurermagnetic.ch
A Datwyler Company
Herunterladen