Infoletter Pflanzenschutz 19. April 2016 Getreide: Krankheiten kontrollieren und regulieren Weizen ist meistens im Zweiknotenstadium (DC 32), früheste Betände kurz vor dem Fahnenblatt schieben (DC 35-37). Triticale ist im Zweiknoten- bis Fahnenblattstadium (DC 32-39). Sobald das Fahnenblatt geschoben wird (DC 37), sind Kontrollen angezeigt. Dabei sind in Weizen und Triticale insbesondere Septoria Blattflecken, Gelbrost und Mehltau zu kontrollieren. Dazu 33 Halme quer über das Feld sammeln und die obersten drei Blätter, für Septoria das viertoberste Blatt, kontrollieren. Bekämpfungsschwellen: Gelbrost: 3-5 % befallene Blätter oder erster Befallsherd. Septoria-Blattflecken: 20 % der viertobersten Blätter mit Befall. Mehltau: 25 - 50% der obersten 3 Blätter mit Befall. Gelbrost wurde auf anfälligen WW- und WT-Sorten festgestellt Gelbrost wurde auf Papageno (WW) und Tarzan (WT) und auf Dinkel festgestellt. Weitere anfällige Sorten sind Arina, Claro, Forel, Mulan. Septoria hat vom Regen profitiert und ist besonders in Claro auf den unteren Blättern stark vorhanden. Infektionen auf die oberen Blätter haben stattgefunden. Wegen der langen Inkubationszeit von ca 3 Wochen werden die Symptome erst in etwa 2 - 3 Wochen sichtbar. Die systemischen Getreidefungizide erfassen aber den Pilz und verhindern Schäden, wenn eine Behandlung im Fahnenblattstadium erfolgt. Mehltau ist selten und nur schwach vorhanden. In späten Lagen, wo der Weizen erst im Zweiknotenstadium ist und Gelbrost oder Septoria stark auftreten, und noch kein Wachstumsregulator eingesetzt wurde, ist der Einsatz eines Fungizides in Mischung mit einem Wachstumsregulator ins Auge zu fassen. Die Gerste schiebt das Fahnenblatt (DC 37) oder ist schon im Fahnenblattstadium (DC 39). Sie ist mehrheitlich noch recht gesund. Rhynchosporium tritt selten, Netzflecken häufiger auf. die Bekämpfungsschwelle liegt bei 15-25% der obersten drei Blätter mit Befall. Dabei werden Blattflecken und Netzflecken zusammengezählt. Zum Teil wurde bereits ein Fungizid eingesetzt. Aber auch die Strategie mit einem Fungizid im Fahnenblattstadium (DC 39), kombiniert mit einem Wachstumsregulator (Metro oder Ethephon) ist wirtschaftlich. Ein Fungizid mit Wirkung auf Sprenkelnekrosen ist zu empfehlen. Obschon Getreidehähnchen erste Eier abgelegt haben, sind sie noch nicht beachtenswert. Septoria-Sporen gelangen mit Regenspritzern von unteren auf obere Blattetagen In Extenso-Getreide sind keine Wachstumsregulatoren, Fungizide und Insektizide erlaubt. Abmeldungen vom Extensoprogramm sind möglich: Formular im agate herunterladen und dem lawa schicken. Getreide: Manganmangel, Standfestigkeit erhöhen Insbesondere bei Dinkel auf humusreichem Boden ist schwacher Mangan-Mangel sichtbar. Nesterweise sind die Pflanzen gelbgrün, aufgehellt und schlaff. Das Spurenelement Mangan ist an der Blattgrünbildung, am Kohlenhydrat- und Eiweissstoffwechsel beteiligt. Mangel führt zu verminderter Blüten- und Fruchtbildung bis zu tauben Ähren. Eine oder zwei Spritzungen mit Mangansulfat hilft (mit sauberer Spritze auch in Extenso erlaubt) Mangan- Mangel an Dinkel. Lagerungsgefährdete Extenso-Dinkel-Bestände können bis im Einknotenstadium gewalzt werden. Rüben: Bestandeskontrollen Die Rüben sind aufgelaufen und präsentieren sichschön. Wo Gräsermischungen vor Rüben standen, haben örtlich Erdschnaken den Bestand ausgedünnt. Um die Bestandesdichte zu erheben, werden an mehreren Stellen im Feld 10 Laufmeter ausgezählt. Falls durchschnittlich mindestens 20 Pflanzen (= 40'000/ha) vorhanden sind, lohnt es sich, den Bestand stehen zu lassen. Zur Schädlingskontrolle können an mehreren Stellen 20 Pflanzen abgesteckt werden und die Anzahl Pflanzen wiederholt kontrolliert werden. Köderstellen mit Schnakenködern oder/und Schneckenkörnern, wenn möglich mit Säcken abgedeckt, und Grasmottenkontrollen geben Hinweise, ob die Schädlinge vorhanden sind. Kontrollen: 20 Pflanzen abstecken Sommererbsen: Blattrandkäfer kontrollieren Wenn die Sommererbsen 1 - 3 Blattetagen haben, sind sie auf den Befall des 4 bis 5 mm langen Erbsenblattrandkäfers zu kontrollieren. Dieser macht an den Blatträndern der Eiweisserbsen den typischen "Buchtenfrass". Der Frassschaden ist meistens gering. Den eigentlichen Schaden verursachen die Larven, welche die Wurzelknöllchen fressen und damit die Stickstofffixierung der Knöllchenbakterien beeinträchtigen. Die Bekämpfungsschwelle ist erreicht, wenn mehr als 5-10 Frassstellen pro Blättchen auf den zwei ersten Blattetagen vorhanden sind. Eine Behandlung lohnt sich ab der 4. Blattetage nicht mehr, weil die Käfer die Eier bereits abgelegt haben. Im ÖLN ist dafür eine Sonderbewilligung nötig. Ein Extenso-Ausstieg lohnt sich nicht. Erbsenblattrandkäfer (Pfeil) und Schadbild Kartoffeln: PhytoPre anmelden Das Krautfäule-Prognosesystem PhytoPre steht ab sofort wieder zur Verfügung. Interessierte Kartoffelproduzenten können sich unter www.phytopre.ch anmelden 2 BBZN Hohenrain, Spezialkulturen & Pflanzenschutz, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain, Heinrich Hebeisen, 041 228 30 81, [email protected], www.bbzn.lu.ch & www.lawa.lu.ch