Infoletter Pflanzenschutz aktuell 5

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Infoletter Pflanzenschutz aktuell 5
5. Mai 2015
Allgemein: Es war und bleibt Wetter für Pilzkrankheiten
Das wechselhafte Wetter mit 158 ± 16 mm Niederschlägen in den letzten 10 Tagen hat zu
Verschlemmungen, Erosion und Abschwemmung von PSM geführt. Pilzkrankheiten in Getreide und Schnecken profitierten von den feuchten Bedingungen.
Weizen, Triticale: Kontrollen und Behandlungen v.a. im Fahnenblattstadium
Der Weizen befindet sich im Stadium Zweiknoten bis Fahnenblatt schieben (DC 32 - 37).
Septoria und Mehltau haben in den letzten zwei Wochen zugenommen. Bei anfälligen Sorten
wird insbesondere Septoria noch zunehmen, sobald die Infektionen der vergangenen Tage
auf den jüngsten Blättern sichtbar werden. Auf anfälligen Sorten von Weizen (Papageno,
Claro, Arina, Winnetou) und Triticale (Tarzan, Cosinus) hat der Gelbrost stark zugenommen
und bildet gelbe Nester im Feld.
Eine Kontrolle auf Krankheiten und Getreidehähnchen ist im Fahnenblattstadium wichtig. In
Nicht-Extenso-Getreide ist in der "Ein-Fungizid-Strategie" ein Fungizid im Fahnenblattstadium am effektivsten. Es empfielt sich, ein Fungizid zu wählen, welches auch die Resistenzgruppe 7 enthält, weil eine gute Septoria-Wirkung im Vordergrund steht. Wo schon ein Fungizid im Ein- bis Zweiknotenstadium (DC 31 bis 32) eingesetzt wurde, kann bis zum Ährenschieben mit einem Fungizid zugewartet werden. Dann sollte aber wegen dem Greeningeffekt und der Reifeverzögerung auf Strobilurine verzichtet werden.
Bekämpfungsschwellen Weizen: 33 Haupttriebe quer über das Feld sammeln, 3 oberste
Blätter berücksichtigen, dies ergibt zur Kontrolle total 99 Blätter. Die Anzahl befallener Blätter
ergeben den Prozentsatz:
> Mehltau:
25 - 50 % befallene Blätter
> Septoria:
15 - 25 % der 4.-obersten Blätter befallen (alle Septoria Arten)
> Gelbrost
3 - 5 % befallene Blätter oder erster Befallsherd
> Getreidehähnchen: 1 Ei oder Larve pro Halm (10 x 5 Halme kontrollieren).
in Extenso-Getreide und Dinkel 2-3 Eier od. Larven/Halm
Die Getreidehähnchen haben mit der Eiablage begonnen. Der Verlust durch Regen und natürliche Feinde ist gross. Eine Kontrolle ist erst im Fahnenblattstadium nötig.
Gegen Getreidehähnchen sind im öLN nur die Häutungshemmer Dimilin, Difuse und Nomolt
und neu Audienz erlaubt. Die Häutungshemmer sind auf kleine Larven bis 3 mm Grösse zu
spritzen. Audienz wirkt auch gegen grosse Larven und Adulte. Die übrigen Insektizide sind
nur mit Sonderbewilligung des lawa erlaubt.
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Septoria - Blattflecken
Gelbrost
Gerste: Fungizid und Halmverstärker, letzte Einsatzmöglichkeit
Die Gerste befindet sich je nach Saatzeitpunkt und Lage zwischen Fahnenblattstadium (DC 39) und Ähren fast geschoben
(DC 55). Wenn auch viele Bestände momentan noch recht gesund sind, ist mit einer starken Zunahme der Blattfleckenkrankheiten und der Sprenkelnekrosen zu rechnen, sobald die erfolgten Infektionen sichtbar werden und das Wetter wieder sonniger
wird, was die Sprenkelnekrosen fördern wird. Fungizide sind in
Gerste bis Beginn Ährenschieben (DC 51) bewilligt. Falls eine
Behandlung nötig und möglich ist, sollte ein Fungizid mit Wirkung
auf Sprenkelnekrosen gewählt werden oder ein ChlorothalonilProdukt beigemischt werden. Der Halmverstärker Ethephon kann
bis kurz vor Ährenschieben beigemischt werden.
Blattflecken in Gerste.
Ackerkratzdisteln: in allen Kulturen inkl. BFF bekämpfen
Ideal für eine chemische Bekämpfung: 20–40 cm Höhe bis kurz
vor der Bildung von Knospen. Eine chemische Bekämpfung sollte bei wüchsigem Wetter (> 15°C) erfolgen.
Wiesland, BFF inkl. Heckensaum, Waldrand, exkl. 3 m Streifen
entlang von Gewässern: Einzelstockbehandlung bzw. Nesterbehandlung mit der Handspritze z.B. mit 0.3 % Lontrel und 0.5 %
Öl, d.h. 3 ml Lontrel und 5 ml Öl pro Liter. Oder mit 1% Simplex
mit Rückenspritze (nicht in S2!)
Rüben: Nesterbehandlung mit Lontrel (siehe oben) oder Teilflächenbehandlung mit 1.2 l/ha Lontrel + 2 l/ha Genol Plant.
Getreide: Nesterbehandlung bis Fahnenblattstadium des Getreides (Wintergetreide) bzw. Ende Bestockung (Sommergetreide) mit 1.5 l/ha Ariane C.
Mais: Dicamba-haltige Produkte in der oberen Dosierung, bis
6-Blattstadium des Mais. Einige weitere Maisherbizide haben
eine Teilwirkung (siehe PSM im Feldbau, Zielsortiment)
Ackerkratzdisteln in Rüben
BIO: Disteln bis Ende Mai wiederholt und mehrmals schneiden,
abhacken oder ziehen. Als Minimalvariante zur Verhinderung
des Versamens Blütenköpfe schneiden, erst während der Blüte,
sonst werden noch mehr Blütenköpfe neu gebildet. Nachkontrolle zwingend.
Rüben und Mais: Kontrollen auf Schnecken und Erdschnaken
Früh gesäter Mais und Rüben bis im 6-Blattstadium müssen auf
Schnecken und Erdschnakenlarven kontrolliert werden. Beide profitieren vom feuchten Wetter und kommen jetzt auch schön an die
Bodenoberfläche. Bevor Köder breitflächig gestreut werden, ist der
Befall auf markierten Köderstellen nachzuweisen. Bitte beachten:
Schneckenkörner wirken nur gegen Schnecken, Erdschnakenköder
nur gegen Erdschnaken! Mittel siehe PSM im Feldbau, Zielsortiment.
Erdschnakenlarven in Rüben
BBZN Hohenrain, Spezialkulturen & Pflanzenschutz, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain,
Heinrich Hebeisen, 041 228 30 81, [email protected], www.bbzn.lu.ch & www.lawa.lu.ch
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