Infoletter 6/2014

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Infoletter Pflanzenschutz aktuell 6
20. Mai 2014
Getreide: Gelbrost und Getreidehähnchen
Der Weizen befindet sich im Stadium Fahnenblatt bis Ährenschieben (DC 39 - 51). Septoria
und Mehltau haben in den letzten zwei Wochen nur leicht zugenommen. Gelbrost aber hat in
Weizen, Korn und Triticale stark zugenommen, insbesondere in Gebieten mit Vorjahresbefall. Der Rostpilz konnte im milden Winter gut überleben und profitierte vom warmen Frühjahr
mit Tagesdurchschnittstemperaturen zwischen 10 und 15°C. Hohe Temperaturen stoppen
die Epidemie ab, falls nachts wenig Tau fällt und die Temperaturen nicht unter 15° sinken.
Die meisten Fungizide zur Fahnenblattbehandlung wirken auch gegen Gelbrost. Sobald erste Befallsherde sichtbar sind, ist im ÖLN die Bekämpfungsschwelle erreicht. Ein Ausstieg
aus dem Extensoprogramm / IP-Suisse-Label lohnt sich in den wenigsten Fällen und hängt
vom Stadium und Befallsgrad ab.
Die Getreidehähnchen legen ihre Eier ab. Junglarven sind sichtbar. Der Befall ist von Feld zu
Feld verschieden. Die Bekämpfungsschwelle von 1 Ei oder Larve pro Halm ist aber selten
überschritten. Vor allfälligen Fungizidbehandlungen ist eine Kontrolle auf Getreidehähnchen
(10 x 5 Halme kontrollieren) wichtig, speziell in Spätsaaten und in Sommergetreide. Bis
Blühbeginn können im ÖLN die Häutungshemmer Dimilin, Difuse und Nomolt eingesetzt
werden. Diese sind auf kleine Larven bis 3 mm Grösse zu spritzen. Die übrigen Insektizide
sind nur mit Sonderbewilligung des lawa erlaubt.
Falls zur Blütezeit regnerisches Wetter herrscht, ist in Risikoparzellen (= Vorfrucht Mais,
pfluglose Bodenbearbeitung, anfällige Sorte) 1-2 Tage nach Niederschlägen eine
Behandlung mit einem Fungizid, welches bis Ende Blüte bewilligt ist, ins Auge zu fassen. Mit
www.fusaprog.ch kann die Gefahr besser abgeschätzt werden.
Gelbrost: bei starkem Befall nesterweise von weitem gelb (links), streifenförmig angeord- Getreidehähnchen
nete Pusteln (rechts)
Eier und
Junglarven
Kartoffeln: Kontrolle auf Krautfäule und Befall melden
Bisher wurden aus den Kantonen VD,
BE, SO, TG, SG und TI insgesamt 7
Krautfäule-Befälle gemeldet. Das Infektionsrisiko bleibt hoch, insbesondere
wenn nachts Tau fällt oder nach Niederschlägen. Die hohen Temperaturen
begünstigen auch die Alternariaflecken. Deshalb sollten Fungizide mit
Alternaria-Wirkung gewählt werden.
Vor dem Regen sollten die Stauden mit
einem Kontaktfungizid oder einem teilsystemischen Fungizid geschützt werden. Im Umkreis von 20 km um Befallsherde ist eine Behandlung besonders wichtig. Auskunft über die Befallssituation und Empfehlungen unter
Krautfäule: Sporenrasen auf Blattunterseite (li) und Fleck auf www.phytoPRE.ch . Bitte Befall melden!
der Blattoberseite (re)
Mais: Unkrautregulierung und Schnecken
Früh gesäter Mais erholt sich langsam
vom Kältestress. Kleine Ackerschnecken haben Jungplanzen angefressen.
Bis zum 3-4 Blattstadium ist der Mais
auf Frass- oder Schleimspuren zu kontrollieren.
Schnecken in Mais
Die Unkrautregulierung erfolgt in Mais
am besten zwischen 2 -4 -Blattstadium. Hirsen sind mit kombinierten
Präparaten mit Blatt- und Bodenwirkung am besten vor ihrer Bestockung
zu bekämpfen. Aber auch mit Striegel
oder Hackgerät sind kleine Unkräuter
besser zu bekämpfen. Dazu sind aber
trockene Verhältnisse nötig.
Zur Auswahl geeigneter Herbizide beachten Sie bitte die Hinweise und Tabellen in "Pflanzenschutzmittel im Feldbau" oder im Zielsortiment. Insbesondere sollten Herbizide erst nach ein paar
Schönwettertagen eingesetzt werden, nachdem sich der Mais vom Stress erholt hat. Weiter sind
Abstandsauflagen zu Gewässern zu beachten. Acido z.B. hat eine Auflage von 20 m. Mit Drift
reduzierenden Massnahmen wie z.B. Injektordüsen kann der Abstand auf 6 m reduziert werden.
Kontakt
BBZN Hohenrain, Spezialkulturen & Pflanzenschutz, Sennweidstrasse 35, 6276 Hohenrain,
Heinrich Hebeisen, 041 914 30 81, [email protected], www.bbzn.lu.ch & www.lawa.lu.ch
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