Der stille Feind des Sehens

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AUGENERKRANKUNGEN
Der stille Feind
des Sehens
Altersbedingte
Makuladegeneration
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste
Ursache einer schweren Sehbehinderung im Alter. Dabei kommt die
Krankheit oft still und leise, ohne
Schmerzen, aber manchmal mit
einem plötzlichen, schweren Verlust des Sehens.
Die wichtigsten Faktoren, die das
Auftreten der Krankheit beeinflussen sind das Alter und die genetische
Veranlagung. Das Rauchen und der
Bluthochdruck können jedoch einen
negativen Einfluss haben.
Fehlfunktion
des Pigmentepithel
Diese Erkrankung entsteht aus einer
Fehlfunktion der Unterlage der
Netzhaut, dem so genannten Pigmentepithel. Diese Unterlage ist
normalerweise dafür verantwortlich, Stoffwechselprodukte aus den
Feuchte AMD
darüber liegenden Sinneszellen
abzutransportieren. Im Alter kann
es diese Aufgabe aber zusehends
nicht mehr vollständig ausführen,
sodass Ablagerungen entstehen, die
man als Drusen bezeichnet. Man
kann diesen Prozess mit einer Müllabfuhr der Zellen vergleichen, die
nicht mehr richtig funktioniert.
Diese Drusen sind für sich allein
relativ harmlos, führen aber zu weiteren Veränderungen der Netzhaut.
Bei der einen Form der AMD verschwinden diese Ablagerungen mit
der Zeit, allerdings verschwinden
damit auch die darüber liegenden
Netzhautschichten. Es entsteht eine
ausgestanzte Narbe, eine so genannte Atrophie. Dies ist die trockene
Form der AMD, an der 80 Prozent
aller AMD Patienten leiden. Dieser
Vorgang geschieht sehr langsam,
sodass das Sehen oft sehr lange noch
relativ gut sein kann.
In 20 Prozent der Fälle entsteht als
Reaktion auf die Bildung der Ablagerungen eine Gefäßwucherung welche sich fortschreitend von der
Unterlage aus unterhalb der Netzhaut ausbreitet. Als Folge dieser
Gefäßwucherung entstehen Blutungen, Flüssigkeitsaustritt und unbehandelt ein großes Narbengewebe als
Spätfolge. Eine derartige Gefäßwucherung führt zu einem plötzlichen,
raschen Abfall des Sehens. Patienten
bemerken dies in der Regel durch das
Auftreten eines Flecks bzw. werden
Wörter und Linien verzerrt oder verbogen wahrgenommen. Manchmal
kann auch das Erkennen von Gesichtern schwer fallen. Auf jeden Fall
kommt es in der Regel zu einer plötzlichen Sehverschlechterung.
Eine Therapie für die trockene Form
der altersbedingten Makuladegeneration gibt es nicht. Hier können
allerdings spezielle Vitaminkombinationen durchaus das Fortschreiten
der Krankheit bremsen. Im Besonderen ist hier eine Kombination aus
Betacarotin, Vitamin C, E und Zink
hervorzuheben.
Therapeutische
Möglichkeiten
Bei der feuchten Form gibt es jetzt
einige therapeutische Möglichkeiten. Zum einen gibt es die photodynamische Therapie. Bei dieser
Behandlung bekommt der Patient
eine Infusion mit einem speziellen,
lichtempfindlichen Medikament.
Î
Trockene AMD
AUGENERKRANKUNGEN
Danach wird das Auge mit einem
speziellen Laser bestrahlt. Dies führt
zur Aktivierung des Medikaments,
welches dann die Gefäßwucherung
verödet. Manchmal wird zusätzlich
zu dieser Therapie eine Spritze mit
Cortison neben das Auge oder in den
Glaskörper des Auges verabreicht.
Die wichtigste Maßnahme bei dieser
Erkrankung ist aber die regelmäßige
Untersuchung beim Augenfacharzt.
Neben der Untersuchung der Sehleistung ist eine Spiegelung des Augenhintergrunds bei medikamentös erweiterter Pupille unverzichtbar. Je früher die
Krankheit entdeckt wird, desto wahrscheinlicher wird eine Therapie möglich. Dies belegen viele Studien.
Antiangiogenetische
Therapie
Ein ganz neuer, aufregender Ansatz
ist die so genannte antiangiogenetische Therapie. Hierbei werden spezielle Wirkstoffe in den Glaskörper
des Auges injiziert, die gezielt die
Gefäßwucherung hemmen, im
Besonderen diejenigen Stoffwechselsubstanzen, die das Wachstum
der Gefäßwucherung begünstigen.
Während die photodynamische
Therapie in der Regel zu einer Stabilisierung der Krankheit führt, verspricht die antiangiogenetische
Behandlung erstmals auch Verbesserungen der Sehleistung.
Dr. Erdem Ergun, Augenabteilung,
KA Sanatorium Hera
1090 Wien, Löblichgasse 14
Telelefon 01/31350-451
Praxis:
1010 Wien, Herrengasse 6-8/1/17
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