Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft Initiativprojekt Projekt: Innovatives Imaging und Intervention in early AMD (i-Cube) Koordinator: Carl Zeiss AG Corporate Research and Technology Dr. Christoph Nieten Carl-Zeiss-Promenade 10 07745 Jena Tel.: +49-3641/64-2298 e-Mail: [email protected] Projektvolumen: 5.786.568 € (3.949.824 € Förderanteil durch das BMBF inkl. Projektpauschale) Projektlaufzeit: 01.09.2013 – 31.08.2016 Projektpartner: Medizinisches Laserzentrum Lübeck GmbH Universität Lübeck, Institut für Biomedizinische Optik (BMO) Klinik für Ophthalmologie der Christian- AlbrechtsUniversität zu Kiel, Universitätsklinikum SchleswigHolstein, Campus Kiel Thorlabs GmbH, Standort Lübeck RS Medizintechnik GmbH, München Projektbeschreibung Bild 1: AMD-Diagnostik mittels 3DAnalyse (oben links) und Lasertherapie der Retina (unten rechts, Quelle: CZM) Der Verbund „i-Cube“ hat das Ziel, den Entstehungs- und Entwicklungsprozess der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) besser zu verstehen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass an der „Stelle des schärfsten Sehens“ (Makula) der Netzhaut des Auges (Retina) krankhafte Veränderungen auftreten, welche von deren Stützgewebe und vom retinalen Pigmentepithel und der Bruch’schen Membran ausgehen. Durch Verbesserung der Bildgebung der Retina in Form von höchstauflösender optischer Kohärenztomograhie (OCT) und Holoskopie soll eine Detektion sehr früher altersbedingter Veränderungen an der Retina und deren Übergang zur Aderhaut erfolgen, um eine Prävention zu ermöglichen, bevor das Sehen irreversibel beeinträchtigt wird. Durch eine frühe Behandlung mit neuen Laserverfahren, welche Netzhaut und Pigmentepithel präventiv schonend stimulieren und den Übergangsbereich zwischen Netz- und Aderhaut regenerieren, soll die Entstehung von Schädigungen verhindert werden. Hierzu werden AMDFrühindikatoren hoher Empfindlichkeit, wie eine Dickenzunahme des retinalen Pigmentepithels und der Bruch‘schen Membran, mit einem Kombinationsverfahren aus digitaler Holografie und 1 optischer Kohärenztomografie (OCT) bestimmt. Dabei wird die Netzhaut des Auges mit einem schwachen Laserstrahl beleuchtet und das reflektierte Licht auf der Grundlage einer Entfernungsmessung in eine detailreiche Abbildung der Schichten des Augenhintergrundes umgesetzt. Die Untersuchung erfolgt berührungslos und ist mit keinen wesentlichen Beeinträchtigungen verbunden. Das Projekt umfasst die für eine neuartige AMD-Therapie erforderliche Gesamtlösung aus Frühdiagnostik, Therapie und Therapieüberwachung, für die im vorliegenden Verbund die Grundlagen geschaffen werden sollen. Bei indizierter Therapie soll die Laserstrahlung zur Manipulation und Stimulation automatisch mit exakter Dosierung auf bestimmte Sinneszellen appliziert werden. Die häufigste Ursache für eine Erblindung ist eine Degeneration der Makula. Derzeit leiden in Deutschland mehr als vier Millionen Menschen an altersabhängiger Makuladegeneration (AMD). Im Jahre 2050 werden es voraussichtlich, auch aufgrund der demografischen Entwicklung, sieben Millionen betroffene Personen sein. Für Patienten mit trockener AMD gibt es therapeutische Ansätze bislang lediglich in der klinischen Erprobung. Für die wesentlichen Formen der AMD sind bisher weder kausale noch präventive Therapiemethoden verfügbar. Initiativprojekt: Licht für die Gesundheit Innovationen aus den optischen Technologien haben in den Lebenswissenschaften bereits heute erhebliche wirtschaftliche Bedeutung und sichern Arbeitsplätze in Deutschland. Der weltweite Umsatz in diesem Marktsegment beträgt etwa 65 Milliarden Euro, an dem Deutschland einen Anteil von ca. 10 Mrd. Euro (15 %) hat. Mit einer stärker auf den einzelnen Patienten ausgerichteten, individualisierten Medizin eröffnen sich neue Perspektiven für die Behandlung von Patienten, für die Ressourcennutzung im Gesundheitssystem und für Innovationen in der Gesundheitswirtschaft. Ziel des vorliegenden Initiativprojekts ist es, diese Anwendungspotenziale weiter auszuschöpfen. Immunfluoreszenzaufnahme des Zytoskeletts (grün) und der Zellkerne (blau) von primären retinalen Pigmentepithelzellen (RPE). (Quelle: Universitätsaugenklinik Kiel) 2