Mathematik Lerneinheit 1.1 Strukturelles Denken Teil 1: Zahlen, Variablen, Mengen, Potenzen, Rechnen mit Termen Mathematische Grundlagen, Algebra –Training ComputerComputer-AlgebraAlgebra-System (CAS) Theorie, Übungen, Partnerinterviews, dynamische Experimentiervorlagen, Experimentiervorlagen, Lernkontrollen „Denken heisst Möglichkeiten erwägen“ Benno Frei ©2013/1 2013/14 /14 Inhaltsverzeichnis DialogMathe INHALTSVERZEICHNIS 1 Grundlagen ........................................................................................................................................ 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 Grundbegriffe ............................................................................................................................ 1 Angewandte mathematische Problemlösungen ................................................................... 5 Zahlenmengen ........................................................................................................................... 9 Darstellung von Zahlen .......................................................................................................... 11 Mengen ..................................................................................................................................... 25 Anwendung Betragsgleichungen und Betragsungleichungen ......................................... 36 Variable, Terme ........................................................................................................................ 42 Zahlen und Verknüpfungen .................................................................................................. 51 Die Grundrechnungsarten ..................................................................................................... 54 2 Algebra -Training: Rechnen mit Termen ................................................................................... 61 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 Klammern, Addition und Subtraktion bei Termen ............................................................ 61 Ausmultiplizieren von Klammern ........................................................................................ 67 Faktorisieren............................................................................................................................. 76 Rechnen mit Bruchtermen...................................................................................................... 91 Divisionsalgorithmus............................................................................................................ 121 Potenzieren ............................................................................................................................. 132 „Denken heisst Möglichkeiten erwägen“ © DialogMathe Mathematik Lerneinheit 1.1 Skript Strukturelles Denken 2013/14 Teil 1: Zahlen, Variablen, Mengen, Potenzen, Rechnen mit Termen Theorie, Übungen, Partnerinterviews, dynamische Experimentiervorlagen, Lernkontrollen Von Benno Frei © Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF I Vorwort DialogMathe Vorwort Das Denken in Strukturen und Funktionen ist Gegenstand der Mathematik. Sie hilft uns unsere Welt durch Modelle, welche Ausschnitte der Wirklichkeit beschreiben, zu verstehen. Angesichts der Probleme unserer weithin durch Mathematik und Technik geprägten Welt ist eine mathematische Bildung jedem, dem Laien und dem Experten, zu wünschen. Durch die drei Grunderfahrungen – Mathematik als anwendbare Wissenschaft, Mathematik als formale Wissenschaft und Mathematik als heuristisches Betätigungsfeld – wird der Begriff von mathematischer Bildung sehr weit gesteckt. Hauptziel des Unterrichts ist die Einsicht in Konzepte und das Verständnis der grundlegenden Ideen. Die Mathematik ist ein wichtiges Grundlagenfach für verschiedene andere Bereiche, ganz speziell aber für Physik, Chemie, Informatik und Technik. Der Mathematikunterricht der technischen BM bereitet dich auf Berufe vor, die mit diesen Bereichen zu tun haben. In der technischen Berufsmaturität soll ein Niveau erreicht werden, welches dem durchschnittlichen BM-Absolventen den Übertritt an eine Fachhochschule für Technik gewährleistet. Der Einsatz von neuen Technologien hilft uns, die Unterrichtsziele, leichter, effizienter und dauerhafter zu erreichen. Die Technologie soll dir primär dazu verhelfen Erkenntnisse zu gewinnen und ein konzeptionelles Verständnis aufzubauen. Graphische, numerische und analytische Methoden und Betrachtungsweisen sind gleichberechtigt und sollen durchgängig verwendet werden. Insbesondere ist zur Vernetzung der drei Repräsentationsformen das Computeralgebra-System (CAS) ein nützliches Werkzeug. Stoffvermittlung und selbstständiges Lösen von Aufgaben sollen dich im mathematischen Denken weiterbringen. Dabei sollen dir Transparenz und Eleganz des mathematischen Denkens nicht verborgen bleiben. Du sollst auch das heuristische Prinzip kennen lernen, indem auch anhand echter Problemsituationen die Kunst, Probleme zu lösen, gepflegt werden soll, in beharrlicher und phantasievoller Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten eines Problems. Alle Begriffe und Methoden sollen wo möglich im Kontext einer Anwendung entwickelt werden. Nebst vielen physikalischen Anwendungen II Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Vorwort DialogMathe gibt es auch Beispiele aus der Biologie, der Chemie und aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Das Verständnis für die Konstruktion und Interpretation mathematischer Modelle soll gefördert werden und damit auch das vernetzte und interdisziplinäre Denken. Durch wiederholtes Zurückkommen auf die gleichen Themen werden die Inhalte wiederholt und neu auf einer höheren Stufe erlernt und vertieft. Die Funktionen werden stets ins Zentrum des mathematischen Geschehens gesetzt. Überblick Funktion als zentrales Element Trigonometrie Vektorgeometrie Goniometrie Ebene Gerade Exp. u. log. Funkt. Trigonometrische Beziehungen Umkehrfunktionen Sin- und Cossinussatz Skalarprodukt Trigo - Funkt. Trigo am Einheitskreis Potenz - Funkt. Trigo am rechtw. Dreieck Elementare Vektoroperation Darstellung von Vektoren Anwendung in der: Planimetrie Quadr. Funkt. Transzendente Gl. Logarithmen Exp. u. log. Gl. Lineare, BetragsFunkt. Wurzeln Potenzen Funktionsbegriff, Eigenschaften von Funktionen Stereometrie Wurzelgleichungen Gleichungssysteme Quadratische Gleichungen Brüche Grundoperationen Trigonometrische Gleichungen Funktionen als zentrales Element Arithmetik Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF Lineare Gleichungen Gleichungen und Ungleichungen III Vorwort DialogMathe Erweiterter Lernbegriff Inhaltliches Lernen • Wissen • Verstehen • Anwenden • Analyse • Synthese • Bewerten Methodischstrategisches Lernen • Heuristische Strategien erwerben • Informationen gewinnen • Informationen verarbeiten • Planen • Strukturieren • Präsentieren Sozial- kommunikatives Lernen • Zuhören • Argumentieren • Diskutieren • Kooperieren • Führen • Integrieren • Helfen PersönlichkeitsLernen • Selbstvertrauen entwickeln • Werthaltungen aufbauen • Engagement entwickeln • Interesse entwickeln Allgemeine mathematische Handlungskompetenzen Ziel des Mathematikunterrichts ist das Erreichen der folgenden Kompetenzen: Mathematisch argumentieren Fragen stellen, die für die Mathematik charakteristisch sind („Gibt es…?“, „Wie verändert sich…?“, „Ist das immer so …?“) und Vermutungen begründet äussern, mathematische Argumentationen entwickeln (wie Erläuterungen, Begründungen, Beweise), Lösungswege beschreiben und begründen. Probleme mathematisch lösen vorgegebene und selbst formulierte Probleme bearbeiten, geeignete heuristische Hilfsmittel, Strategien und Prinzipien zum Problemlösen auswählen und anwenden, die Plausibilität der Ergebnisse überprüfen sowie das Finden von Lösungsideen und die Lösungswege reflektieren. Mathematisch modellieren den Bereich oder die Situation, die modelliert werden soll, in mathematische Begriffe, Strukturen und Relationen übersetzen, in dem jeweiligen mathematischen Modell arbeiten, Ergebnisse in dem entsprechenden Bereich oder der entsprechenden Situation interpretieren und prüfen. IV Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Vorwort DialogMathe Mathematische Darstellungen verwenden verschiedene Formen der Darstellung von mathematischen Objekten und Situationen anwenden, interpretieren und unterscheiden, Beziehungen zwischen Darstellungsformen erkennen, unterschiedliche Darstellungsformen je nach Situation und Zweck auswählen und zwischen ihnen wechseln. Mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen mit Variablen, Termen, Gleichungen, Funktionen, Diagrammen, Tabellen arbeiten, symbolische und formale Sprache in natürliche Sprache übersetzen und umgekehrt, Lösungs- und Kontrollverfahren ausführen, mathematische Werkzeuge (wie Formelsammlungen, Taschenrechner, Software) sinnvoll und verständig einsetzen. Kommunizieren Überlegungen, Lösungswege bzw. Ergebnisse dokumentieren, verständlich darstellen und präsentieren, auch unter Nutzung geeigneter Medien, die Fachsprache adressatengerecht verwenden, Äusserungen von anderen und Texte zu mathematischen Inhalten verstehen und überprüfen. Werkzeugkompetenz (Einsatz von Technologien) Mathematisches Tun wird heute in vielen Bereichen durch die permanente Verfügbarkeit und Verwendung elektronischer Werkzeuge unterstützt oder überhaupt erst ermöglicht. Dies gilt für nahezu alle Ebenen mathematischen Arbeitens. Eine entsprechende „Werkzeugkompetenz“ ist daher integraler Bestandteil mathematischer Kompetenzen. Eine zeitgemässe mathematische Ausbildung wird diesem Umstand durch Anleitung zu sinnvollem und zweckmässigem Einsatz ständig verfügbarer Technologien Rechnung tragen. Gegenwärtigen Standards entspricht die durchgängige Verwendung von CAS-Rechnern bzw. Software, verknüpft mit Tabellenkalkulation und dynamischem Geometrieprogramm. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF V Vorwort DialogMathe TI-Nspire Technologie, Handheld und Software, Computer-Algebra-Systeme (CAS) Jahrelange Erfahrungen aus der Schulpraxis prägen die Entwicklung von Konzepten für das vorliegende CAS. Dieses vereinigt Tools wie Graphik, interaktive Geometrie, Tabellenkalkulation, Textverarbeitung und steht als PC Software und Handheld zur Verfügung. Die technische Entwicklung erlaubt es heute, komplexe CAS im Unterricht einzusetzen. Das CAS ist ein nützliches Werkzeug in der Hand von Lernenden, das dir – richtig eingesetzt – hilft Mathematik zu treiben. Das Lernen von Mathematik soll auf ein neues Fundament gestellt werden: Weg vom Beherrschen von Kalkülen, hin zum verständnisorientierten Umgang mit Mathematik. Das CAS beinflusst durch dynamische Visualisierungen den Aufbau adäquater Grundvorstellungen mathematischer Begriffe positiv. Mit dem Einsatz eines CAS lässt sich das Erkennen von Problemen, das Formulieren von Fragen, das Finden von Lösungsansätzen, das Verstehen von Algorithmen, das Interpretieren von Ergebnissen und das Begründen ihrer Richtigkeit beziehungsweise Brauchbarkeit leichter ins Zentrum des Unterrichtens rücken. Darüber hinaus wird das CAS zu einem Instrument der Aktivierung, das Denkprozesse initialisiert und so individuelle Zugänge zur Mathematik eröffnet. So sollst du eigene Beobachtungen machen, selbständig Fragen stellen und eigene Lösungswege suchen. Dazu brauchst du ein VI Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Vorwort DialogMathe pädagogisches CAS, das Aktivitäten wie experimentieren und modellieren, darstellen und interpretieren, vergleichen und variieren, visualisieren und dokumentieren individuell unterstützt. Der zügige Wechsel zwischen numerischen, symbolischen und grafischen Repräsentationsformen ermöglicht dir eine eigene Ideenfindung. Du bekommst durch verstärktes eigenes Tun bei der Erarbeitung von mathematischen Sachverhalten ein tieferes Verständnis für die mathematischen Strukturen. Dabei ist aber das Hand- und Kopfrechnen nicht vollständig zu vernachlässigen. Mathematische Denk- und Darstellungsformen stehen in einem engen Zusammenhang. Das Wechselspiel zwischen Denk – und Darstellungsformen tritt immer dann auf, wenn es darum geht, Denkvorgänge zu kommunizieren. Du bist gefordert, deine Ideen und Ergebnisse sprachlich verständlich auszudrücken und umgekehrt auf die Gedanken der anderen einzugehen. Ein derartiger Dialog begünstigt fachliches Lernen in mehrfacher Hinsicht. Einerseits führt das aktive Kommunizieren zu einer weiteren Durchdringung des Stoffes, andererseits kann der Nachbar als helfende Instanz wirken, wenn es darum geht, Verständnisfehler zu klären, Grundlagenwissen zu aktivieren, weitere Ideen zu entwickeln und auftretende Probleme zu bewältigen. Durch den Einsatz eines CAS wird auch die Erweiterung der Aufgabenkultur hin zu realitätsorientierten, vernetzenden, offenen und variablen Problemstellungen möglich. Die Beziehung zwischen Mathematik und Realität wird deutlich. Interessante Anwendungen und deren Modellierung vermindert die fachspezifische Einengung und fördert das Denken in vernetzten Systemen. Ziel von Mathematikunterricht ist die Vermittlung von mathematikbezogenen Kompetenzen. Das Ziel von Prüfungen sollte es sein, diese Kompetenzen zu überprüfen. Da es wichtig ist, Grundaufgaben und wesentliche Konzepte aus dem Kopf und von Hand zu beherrschen, haben sich Prüfungen in zwei Teilen bewährt. Der erste Teil ist ohne Hilfsmittel, der zweite Teil mit Hilfsmittel zu lösen. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF VII Vorwort DialogMathe Mathematik – Skript dialog mathe für die technische BM II Lerneinheit 1: Algebra strukturelles Denken Teil 1: Zahlen, Mengen, Potenzen, Rechnen mit mit Termen Teil 2: Gleichungen, Gleichungssysteme, Polynome Lerneinheit inheit 2: Geometrisches Denken Arbeiten mit Unbekannten und Parametern, Lösungsstrategien, Kopfrechnen, Einsatz CAS-Rechner CAS Lerneinheit rneinheit 3: Leitidee Vektoren Entwicklung und und Anwendung des Vektormodells, Vektorgeometrie Lerneinheit 4: Funktionales Denken Einführung rung Funktionen, lineare und quadratische Funktion, Funktion Funktionstransformationen, Umkehrfunktion, Anwendungen Lerneinheit 5: Exponentialfunktion, Exponentialfun Training Logarithmen Wachstum, Systemdenken, Modellbildung und Simulation Lerneinheit erneinheit 6: Trigonometrische Funktionen Einheitskreis, periodische Funktionen, Umkehrfunktion, Sinus- und Kosinussatz, Schwingungen Übersicht: wichtige Bestandteile tandteile der Lerneinheiten Lerneinheit 1) Das Skript ipt gibt dir kompakt die notwendigen Informationen und führt dich hin zu einem eigenständigen mathematischen Tun. Dynamische Arbeitsblätter GeoGebra oder TI – Nspire CAS 2) Mit Hilfe der dynamischen Arbeitsblätter kannst du experimentell die interessanten mathematischen Zusammenhänge erkunden, oder sogar eigene Hypothesen auf ihre Richtigkeit überprüfen. Du musst nicht alle Arbeitsblätter durcharbeiten, nimm dir Zeit um eigene Fragen zu beantworten. Wenn du Begriffe Begriffe oder Definitionen nicht verstehst, versuche mit Hilfe eines vorhandenen Arbeitsblattes dir Klarheit zu verve schaffen. Diskutiere auch mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern. Hast du jeweils wichtige Erkenntnisse gewonnen, dann dokumentiere sie in deinem inem Lernjournal. Dies garantiert dir ein effizientes Lernen. VIII Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Vorwort DialogMathe Partnerinterview 3) Partnerinterviews. Nütze diese um mit deinen Mitschülern zu diskutieren. Lass dir Sachverhalte erklären und vergleiche mit deinen Vorstellungen. Treten Unsicherheiten auf, formuliere Fragen oder benutze ein dynamisches Arbeitsblatt um Verständnis zu gewinnen. Dokumentiere jeweils den Lernprozess des Partnerinterviews in deinem Lernjournal. Übungen Repetitionstests 4) Übungsaufgaben. Nütze diese um dich mit dem Stoff auseinander zu setzen. Überprüfe dein Verständnis immer wieder mit Hilfe der Übungsaufgaben. Falls dir der Einstieg in ein Problem nicht gelingt, diskutiere mit deinen Mitschülern oder formuliere eine Frage und diskutiere diese mit deinem Lehrer. Die Übungsaufgaben werden dir zeigen, wie weit dein mathematisches Können (Wissen und Verständnis) entwickelt ist. Sie werden dir auch zeigen, was du nochmals repetieren musst. Treten Unklarheiten auf, behebe sie! Falls du bei einer Übungsaufgabe etwas entdeckt hast, oder eine interessante Lösungsstrategie gefunden hast, halte diese in deinem Lernjournal fest. 5) Hast du die Sache Verstanden? Die wichtigsten Definitionen im Kopf? Dann überprüfe deinen Wissenstand mit Hilfe eines Repetitionstests. Die Repetitionstests beinhalten wichtige Grundaufgaben, Definitionen und Verständnisfragen. Die Bearbeitungszeit ist bewusst sehr knapp gehalten, da diese Aufgaben von dir schnell und sicher gelöst werden müssen. Treten Probleme auf, überspringe die Aufgabe und analysiere diese bei der Nachbearbeitung des Tests. So wirst du am meisten von den Repetitionstests profitieren! Memos 6) Memos. Zusammenfassungen von wichtigen Rechenrezepten oder Lösungsprinzipien für Standardprobleme. Den Inhalt der Memos solltest Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF IX Vorwort DialogMathe du aktiv verwenden können, d.h. sie sollten mit Verständnis auswendig gelernt werden. Versuche auch selbst Memos zu schreiben. 7) Wende das Konzept des dialogischen Mathematikunterrichts an, um Mathematik zu betreiben, nur so wirst du sie verstehen. Hast du das Verständnis erworben, kannst du die Mathematik dazu benützen, um Probleme zu analysieren und zu lösen. Studiere das Konzept des dialogischen Mathematikunterrichts auf der folgenden Seite. Im Unterricht lernen wir, wie Probleme gelöst werden können. Dieser eindimensionale Unterricht ist in obenstehender Figur auf der Horizontalen als reguläre Schnellverbindung dargestellt. Die vertikale Dimension, der Dialog, soll durch einen Austausch von Gedanken in einem Dreischritt Ich, Du, Wir den Unterricht zweidimensional gestalten. So wird für dich erfahrbar, wie all die Definitionen und Gesetze letztlich ein Resultat eines Dialoges sind, also als ausgehandelte Wir-Positionen verbindliche Spielregeln markieren. Der Computer dient dir als Werkzeug, um den Dialog zu unterstützen. Dynamische Arbeitsblätter sollen dir helfen Mathematik zu treiben und letztlich, beim Bearbeiten von Problemen, die Mathematik zu verstehen. 8) Das Lernjournal. Führe ein Lerntagebuch (Lese dazu auf Seite XII.). Dies wird deinen Wirkungsgrad beim Lernen massiv erhöhen. Nur jene, die Mathematik verstanden haben, können darüber schreiben! X Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Vorwort DialogMathe Dialogischer Mathematikunterricht Quelle: Peter Gallin, Urs Ruf, Dialogisches Lernen in Sprache und Mathematik Das Konzept des dialogischen Mathematikunterrichts beinhaltet den Dreischritt „Ich, Du, Wir“. Er zeigt einen Weg auf, wie das Lernen und Arbeiten im Mathematikunterricht organisiert und strukturiert werden kann, um individuelle Lernprozesse möglichst wirksam und nachhaltig anzuregen. ICH – Phase Du musst dich immer zuerst selber auf den Weg machen. Es geht hier nicht in erster Linie um Richtig oder Falsch, sondern um deinen ganz persönlichen Dialog mit dem Stoff. Nimm dir Zeit, lass dich nicht hetzen, verweile so lange beim Auftrag, bis du spürst, wer du bist und was der Stoff von dir will. DU – Phase Um Fortschritte zu machen, brauchst du Gesprächspartner. Gesprächspartner sind keine Besserwisser, sondern Menschen, die dir ihr Du entgegensetzen und dir erzählen, wie sie die Sache sehen und anpacken. Beim Austausch mit anderen erweiterst du deinen Horizont. Du kannst deine Ideen mit den Ideen anderer vergleichen und merkst dabei, was alles man auch anders machen könnte. WIR – Phase Erst wenn du ein Fachgebiet kreuz und quer erkundet hast, erst wenn du deine persönlichen Lernwege mit den Wegen und Irrwegen anderer verglichen hast, kannst du verstehen und würdigen, warum es Fachleute so und nicht anders machen. Menschen, die sich lange und intensiv mit der gleichen Sache befassen, entdecken nach und nach ein gemeinsames Wir. Das ist in einer Schulklasse nicht anders als in der Wissenschaft. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF XI Vorwort DialogMathe Ein eigenes Lerntagebuch anlegen! "Doch nicht im Matheunterricht, was bringt denn das?" - Lies erst mal weiter! Die Idee Lege ein "Tagebuch" über den Mathematikunterricht an, das folgende Aspekte enthalten kann: • Persönliche Anmerkungen. Was du verstehst, was du noch nicht verstanden hast. Was du bei einem Thema dazugelernt hast. Was dir zu einem Thema erwähnenswert erscheint. Selbstbeobachtungen und Lernerfahrungen. Du könntest beschreiben, wie es dir gelingt, jemandem ein Thema zu erklären. • Stelle zu den Unterrichtsthemen eigene Fragen und betätige dich als Forscher im Finden von Antworten. Experimentiere und stelle Vermutungen auf! Entdecken macht mehr Spass als Nachmachen! • Ideenbüchlein, schreibe alle Ideen auf, die du beim Lösen von mathematischen Problemen gebrauchen kannst. Fasse diese zu Lösungsprinzipien zusammen und analysiere Aufgabentypen, auf die du diese Prinzipien anwenden kannst. • Sündenbüchlein, schreibe alle deine gemachten Fehler auf und versuche sie zu analysieren. Warum habe ich den Fehler gemacht, gegen welche Regeln habe ich verstossen, wie kann ich sicher sein, dass ich den Fehler nicht wieder mache! • Das Tagebuch kann auch deine Gedanken zu Problemen, die du mit dem Unterrichtsstil und dem Lernen allgemein hast, enthalten. • Alles, was zu einem aktuellen Thema von Bedeutung sein könnte. Sammle (und kommentiere) Zeitungsausschnitte und andere Unterlagen zum aktuellen Thema, zu früheren Themen, stelle herausfordernde Fragen, knüpfe Verbindungen zwischen dem Unterrichtsthema und eigenen Lebenserfahrungen. Ein gutes Tagebuch . . . beantwortet Fragen, wirft neue Fragen auf, so dass sichtbar wird, dass du dich einige Zeit mit dem Thema beschäftigt hast. . . . soll auch den Nachweis eigener Gedanken bringen. Versuche dich klar auszudrücken, formuliere die Fragen, die du beantwortest. XII Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Vorwort DialogMathe . . . gibt auch Zusammenfassungen von Gesprächen und Überlegungen im Unterricht wieder. Ideen anderer Personen sollen als solche gekennzeichnet sein. . . . gibt eine periodische Arbeitsrückschau. Besonders schön wären schriftliche Zusammenfassungen wesentlicher Aspekte einer Thematik bzw. eigener Überlegungen in Form von Dossiers. O.K. Und was geschieht damit? • Du kannst die eigenen Tagebucheintragungen mit denen anderer vergleichen, siehst dabei wie andere denken und welche Ideen sie haben. Vielleicht haben andere die Dinge, die für dich besonders schwer waren, besonders gut und verständlich erklärt. • Das Führen eines Tagebuchs bedeutet natürlich Mühe. Du hast mit diesem Tagebuch natürlich direkt eine ganz auf dich persönlich zugeschnittenes - aber selbst erstelltes Schulbuch - zwar nicht mit neuen Aufgaben (dafür gibt es das normale Schulbuch) - aber dafür mit einigen Musterlösungen und weiteren Tipps. • Du kannst dem Mathelehrer dein Tagebuch zum Lesen geben. Anleitung : Lerntagebuch 1. Warum soll ein Lerntagebuch geführt werden? Das Lerntagebuch soll kein besseres Hausaufgabenheft sein, sondern es soll dir helfen, den roten Faden im Unterricht und bei deiner selbständigen Arbeit nicht zu verlieren. Im Lerntagebuch sollst du notieren, welche neuen Inhalte du erarbeitet oder in der Unterrichtsstunde gelernt hast. Ausserdem sollst du dort erläutern, wie du deinen Lern - Arbeitsprozess strukturieren willst. 2. Anleitung zur äusseren Form Dein Lerntagebuch sollte ein etwas dickeres Heft im DINA4- Format sein. Am Ende jeder Unterrichtsstunde bzw. noch am gleichen Tag zu Hause vor der Bearbeitung der Hausaufgaben solltest du eine Eintragung machen. Es ist hilfreich, wenn du zwei Farben benutzt. So kannst du neue Inhalte in einer Farbe gestalten und offene Fragen oder Probleme, die du noch hast, oder auch die Planung von weiteren Arbeitsprozessen in einer anderen Farbe gestalten. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF XIII Vorwort DialogMathe 3. Fragestellungen Bei deinen Eintragungen solltest du versuchen, einige der folgenden Fragestellungen zu berücksichtigen. 3.1. Inhalte a) Was war das Thema der Stunde? Was konntest du da lernen? (Vergiss das Datum nicht!) b) Wusstest du schon etwas über das Thema? c) Wurden neue Begriffe eingeführt (Definitionen)? In welchem Zusammenhang stehen diese neuen Begriffe mit bereits bekannten Begriffen? Versuche eine Mindmap zu erstellen. d) Ist dir etwas nicht klar geworden? Wenn ja, dann formuliere eine Frage, die du deinen Mitschülern oder deinem Lehrer stellen willst. e) Gab es verschiedene Lösungswege? Hast du andere Ideen zur Lösung gehabt? 3.2. Planung von Arbeitsprozessen a) Versuche das Problem (die Aufgabe) mit eigenen Worten zu formulieren. b) Überlege dir eine Lösungsstrategie. c) In welchen Schritten willst du vorgehen? d) Lässt sich die Aufgabe arbeitsteilig lösen? e) Werden zusätzliche Hilfsmittel (Lexika, Fachbücher, Computer) benötigt? f) Erstelle dir gegebenenfalls einen Arbeitsplan oder eine Mindmap. 3.3. Reflexion deiner Arbeit a) Welche Schwierigkeiten sind bei der Lösung aufgetreten? b) Warum bist du nicht weiter gekommen? Versuche eine Frage zu formulieren, die du den Kursmitgliedern stellen könntest. c) An welchen Stellen hast du etwas für dich Neues gelernt? Hattest du Aha Erlebnisse? d) Bist du mit deiner Arbeit zufrieden? e) Hast du dein Arbeitsziel in dieser Stunde erreicht? Wenn nicht, woran lag es? f) Wie hast du dich in dieser Stunde im Unterricht oder in der Gruppenarbeit beteiligt? XIV Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Grundbegriffe DialogMathe 1 Grundlagen 1.1 Grundbegriffe 1.1.1 Mathematische Objekte In der Mathematik beschäftigen wir uns mit Objekten wie z.B. Zahlen, Variablen, Mengen, Vektoren oder Funktionen. Operationen (Verknüpfungen) Diese Objekte werden durch Operationen wie z.B. Addition oder Multiplikation miteinander verknüpft. Daraus ergeben sich Strukturen, die uns den Umgang mit der abstrakten Mathematik vereinfachen. Erkennen wir eine Struktur und versuchen sie zu verstehen, ergeben sich daraus Rechengesetze, welche das Anwenden der Mathematik in der Praxis vereinfachen. Beziehungen zwischen Objekten Zwischen den Objekten bestehen Beziehungen, z.B. können zwei Zahlen gleich sein ( 36 = 2 ) oder eine Zahl ist grösser als die andere ( 7 > 4 ). 1.1.2 Aussagen (Gleichungen, Ungleichungen) Unsere Umgangssprache eignet sich nicht, um mathematische Denkprozesse korrekt beschreiben zu können. Zu oft ergeben sich bei einer umgangssprachlichen Formulierung zwei – oder mehrdeutige Interpretationsmöglichkeiten. Mathematische Kenntnisse werden in so genannten Aussagen formuliert und mit Hilfe von aussagenlogischen Symbolen kurz und verständlich dargestellt. In der Aussagenlogik werden Verknüpfungen von Aussagen betrachtet. Zum Beispiel kann eine Aussage rein mathematisch in Form einer Gleichung oder Ungleichung formuliert werden. Aussagen können entweder wahr oder falsch sein. Aussageform Eine Gleichung, die eine Variable enthält nennen wir Aussageform. Die Variable ist ein Platzhalter, für den eine Zahl aus einem vorgegebenen Grundbereich eingesetzt werden darf. Setzen wir Zahlen für die Variablen in Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 1 Grundlagen DialogMathe einer Aussageform ein, so entsteht eine Aussage, die wahr oder falsch sein kann. Lösungen einer Gleichung Die Zahlen die aus einer Aussageform eine wahre Aussage machen, nennen wir Lösungen der Gleichung. 1.1.3 Definitionen In der Mathematik gibt es auch Festlegungen, die weder wahr noch falsch sind. Eine Definition ist eine Begriffsbestimmung, die eindeutig und widerspruchsfrei zu sein hat. Dies sollten wir uns auch für aussermathematische Probleme merken: Bei Diskussionen entstehen oft vor allem deshalb Auseinandersetzungen, weil gleiche Begriffe von verschiedenen Personen manchmal unterschiedlich definiert und damit unterschiedlich betrachtet werden. Die mathematischen Definitionen stellen das unverzichtbare Rüstzeug einer eindeutigen Wissenschaft. Um die Mathematik anwenden zu können, musst du die Definitionen verstanden haben und solltest sie aktiv gebrauchen können. 1.1.4 Sätze (Gesetze, Regeln) Alle wahren Ausagen werden in der Mathematik Sätze genannt, die meist eines Beweises für ihre Anerkennung bedürfen. Unbeweisbare, als wahr angenommene Aussagen, nennt man Axiome. Mathematische Sätze beinhalten oft eine Voraussetzung und eine Behauptung. Die Voraussetzung wird dann durch „Wenn ….“ angekündigt, während die Behauptung im 2. Teil des Satzes mit „…., so……“ eingeleitet wird. „Wenn ein Dreieck rechtwinklig ist, so gilt der Lehrsatz von Pythagoras.“ 2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Grundbegriffe DialogMathe 1.1.5 Partnerinterview Grundbegriffe Partnerinterview Mathematische Objekte Zeit: 15 Minuten Mathematische Objekte: Zahlen, Variablen, Mengen, Vektoren , Funktionen. Welche der fünf mathematischen Objekte kennst du? Gib jeweils Beispiele an. Kannst du diese kurz umschreiben oder kennst du sogar die Definition? Zahlen Variablen Mengen Vektoren Funktionen Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 3 Grundlagen DialogMathe Partnerinterview Definitionen, Sätze (Gesetze, Regeln) Zeit: 15 Minuten Kennst du mathematische Definitionen oder Sätze? Definitionen: Sätze: 4 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Angewandte mathematische Problemlösungen DialogMathe 1.2 Angewandte mathematische Problemlösungen Wenn wir mathematische Probleme aus der Praxis lösen wollen, so führen wir häufig Unbekannte ein. Um eine Unbekannte zu bestimmen, braucht es jeweils eine Gleichung. Diese muss, mit Hilfe der Informationen aus dem Problem heraus, aufgestellt werden. Dabei gilt folgendes Lösungsprinzip: 1.2.1 Lösungsprinzip Für n Unbekannte brauchen wir n Gleichungen! Hat unser Problem 1 Unbekannte, so müssen wir 1 Gleichung aufstellen. Bei 2 Unbekannten brauchen wir , 2 Gleichungen. Usw. Merke: So wenig wie möglich, so viel wie nötig! Beim Lösen von Problemen sollten wir möglichst wenige Unbekannte einführen! Verlangt die Lösung eines Problems mehr als eine Gleichung, so spricht man von einem Gleichungssystem. Die Lösung eines mathematischen Problems besteht häufig darin, ein Gleichungssystem aufzustellen. Das Auflösungen des Gleichungssystems übernimmt der CAS-Rechner (CAS = Compter-AlgebraSystem). Unsere Aufgabe ist es dann, die vom Rechner gelieferten Lösungen zu interpretieren! 1.2.2 Einfaches Beispiel aus der Geometrie In einem gleichschenkligen Dreieck (a = b) ist der Winkel γ an der Spitze 450 kleiner als der Basiswinkel α . Berechne den Winkel γ . Lösung 1. Variante: Einführung einer Unbekannten: x = γ β = α = x + 45 (gleichschenkliges Dreieck) Bestimmungsgleichung für x (Innenwinkelsumme): x + 2 ⋅ ( x + 45 ) = 180 x + 2x + 90 = 180 → 3x + 90 = 180 → 3x = 90 → x = 30 Der Winkel γ ist 300 . Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 5 Grundlagen DialogMathe Lösung 2. Variante: Lösung des Problems mit drei Unbekannten: α, β, γ . Für die drei Unbekannten brauchen wir 3 Gleichungen: γ = α − 45 β=α Die senkrechten Striche geben an, dass es sich um ein α + β + γ = 180 Gleichungssystem handelt (3 Gleichungen für drei Unbekannte). Kannst du aus diesem Gleichungssystem den Winkel γ ohne Rechner bestimmen? Überlege dir eine Strategie! 1.2.3 Lösen von Gleichungen mit dem CAS-Rechner Mit Hilfe eines Computer-Algebra-Systems lassen sich Gleichungen und Gleichungssysteme mit dem solve()-Befehl lösen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten mit dem Rechner Gleichungen zu lösen. Mach dich mit dem solve-Befehl vertraut, so dass du deine eigenen Probleme jeweils mit dem Rechner lösen kannst! Beachte: Das Arbeiten in Notes ist konfortabler. 6 „Hauptbildschirm“ In Notes wird bei nachträglichen Wähle „new Document“ und dann Änderungen die Rechnung aktualisiert. „add Notes“ (oder „add Calculator“) Im Calculator gibt es kein refresh. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Angewandte mathematische Problemlösungen DialogMathe In Notes kann Text geschrieben Für den solve()-Befehls wähle werden und mit Hilfe der Maths Box „menu 6 , 3 , 1“ Berechnungen durchgeführt werden. (6)Calclations (3)Algebra (1)Solve Lösung 1. Variante mit solve() Nach „enter“ gibt der Rechner die x + 2 ⋅ ( x + 45 ) = 180 Lösung rechts an: x = 30 Lösung 2. Variante : γ = α − 45 Gleichungssystem β = α α + β + γ = 180 Gleichungen definieren: g1:= γ = α − 45 (Doppelpunkt Gleich) Alternativ: Gleichungssystem mit Hilfe eines Templates (Schablone) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 7 Grundlagen 1.2.4 DialogMathe Dynamische Arbeitsblätter im Internet Dynamische Arbeitsblätter Im Internet gibt es unzählige Seiten mit mathematischem Inhalt. Besonders wertvoll sind die Seiten mit interaktiven Inhalten. Die folgende Internetseite ist umfangreich und enthält e interaktive Arbeitsblätter. www.realmath.de/ Auf dieser Internetseite findest du zahlreiche dynamische Arbeitsblätter zu den folgenden Kapiteln. Beispiel : Zahl und Gegenzahl , Zahlenpfeilmodell auf der Zahlengeraden Zahlengeraden 8 Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Zahlenmengen DialogMathe 1.3 Zahlenmengen Das Hantieren mit Zahlen wird üblicherweise so gut eingeübt, bis es ''automatisch'' geschieht. Andererseits ist sowohl für ein tieferes Verständnis der Mathematik als auch für eine ausreichende Beherrschung des ''täglichen Handwerkszeugs'' eine strukturelle Sichtweise auf Zahlen und Zahlenoperationen hilfreich. Definition Der Begriff Zahl ist in der Mathematik keineswegs so eindeutig, wie man dies erwarten könnte. Der Zahlenbegriff wird deshalb in der Fachsprache dadurch spezifiziert und eindeutig gekennzeichnet, dass man ihn als Oberbegriff für sich nacheinander umfassende Zahlenmengen ansieht. Die Notwendigkeit der Konstruktion der einzelnen Zahlenmengen ergab sich aus der Unzulänglichkeit der einzelnen Rechenoperationen in bestimmten Zahlenmengen. 1.3.1 Natürliche Zahlen und ganze Zahlen Die Menge der natürlichen Zahlen umfasst die Zahlen 0, 1, 2, 3, 4, . . . . . . . . Bezeichnung N = { 0,1, 2, 3, 4, 5, …… } N* = N { 0 } = { 1, 2, 3, 4, 5, …… } Rechnen in N Addition: 3 + 4 = 7 Eine Addition von natürlichen Zahlen liefert als Resultat wieder eine natürliche Zahl. Subtraktion: 7 – 3 = 4 5–9=? Damit die Subtraktion zweier natürlicher Zahlen uneingeschränkt ausgeführt werden kann, genügt die Menge N nicht mehr. Die Menge N muss erweitert werden → ganze Zahlen Z . Die Menge der ganzen Zahlen umfasst die Zahlen. . . –3, –2, –1, 0, 1, 2, 3, . . . Bezeichnung Z = { …… − 3, − 2, − 1, 0, 1, 2, 3, 4, …… } Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 9 Grundlagen DialogMathe Rechnen in Z Addition: –3 + 4 = 1 Subtraktion: 5 – 7 = –2 Multiplikation: 3 ⋅ 5 = 15 Division: 6 : 5 = ? Damit auch die Division von ganzen Zahlen uneingeschränkt ausgeführt werden kann, muss die Menge Z erweitert werden → rationale Zahlen Q . 1.3.2 Rationale Zahlen und reelle Zahlen Die Menge der rationalen Zahlen umfasst alle Zahlen der Form a , wobei a b und b ganze Zahlen sind und b ≠ 0 ist. Q= Bezeichnung { ba a,b ∈ Z, b ≠ 0 } Rechnen in Q 7 Addition: 41 + 31 = 12 9 Multiplikation: 34 ⋅ 53 = 20 35 Division: 56 : 72 = 12 Radizieren: 2 =? 2 ist keine rationale Zahl, denn 2 kann nicht in der Form a a,b ∈ Z b dargestellt werden. Man nennt derartige Zahlen irrationale Zahlen. Ausser den nichtaufgehenden Wurzeln gibt es noch andere irrationale Zahlen, z.B. die Kreiszahl π = 3,14159265… und die eulersche Zahl e = 2,71828182… Reelle Zahlen Werden die rationalen Zahlen um die irrationalen Zahlen erweitert, so erhalten wir die Menge der reellen Zahlen. Bezeichnung R Mit dieser Zahlenmenge (reelle Zahlen) werden wir arbeiten! 10 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Darstellung von Zahlen DialogMathe 1.3.3 Komplexe Zahlen Auch innerhalb der reellen Zahlen lassen sich noch nicht alle Probleme lösen. So hat z.B. die Gleichung x 2 = − 4 innerhalb der Menge der reellen Zahlen keine Lösung (es gibt keine negativen Quadratzahlen). Die Menge R der reellen Zahlen wird erweitert zur Menge C der komplexen Zahlen, wo auch dieses Problem gelöst werden kann. Wir definieren eine imaginäre Einheit: Imaginäre Einheit Unter der imaginären Einheit i verstehen wir eine Zahl, deren Quadrat –1 ist. i 2 = −1 Und weiter: Eine Zahl der Form z = a + bi mit a,b ∈ R heisst komplexe Zahl. Bezeichnung C Innerhalb der komplexen Zahlen C kann die Wurzel aus negativen Zahlen gezogen werden: z.B.: −4 = −1 ⋅ 4 = i 2 ⋅ 22 = i ⋅ 2 = 2i 1.4 Darstellung von Zahlen Zahlen sind abstrakte Objekte, die wir uns in Modellen veranschaulichen können. Für eine Zahl gibt es verschiedene Darstellungsformen. 2 ⋅2 2 = 1 = 2. Es gilt z.B. 2 = 42 , da wir 42 kürzen können: 42 = 2 Wo liegt der Fehler? Behauptung: 3 = 2 Beweis: Annahme a + b = c Es gilt a = 3a − 2a , b = 3b − 2b und c = 3c − 2c . Setzen wir diese Ausdrücke in die Annahme ein, so erhalten wir: 3a − 2a + 3b − 2b = 3c − 2c Durch die folgenden Umformungen erhalten wir die Behauptung! 3a − 2a + 3b − 2b = 3c − 2c / +2a / +2b / −3c 3a + 3b − 3c = 2a + 2b − 2c 3( a + b − c ) = 2( a + b − c ) / : (a + b − c) 3=2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 11 Grundlagen DialogMathe 1.4.1 Zahlengeraden Die Zahlen können als Punkte auf der Zahlengeraden veranschaulicht werden. Dazu wählen wir auf einer Geraden einen Nullpunkt O und einen Einspunkt E, welche die Zahl 0 bzw. 1 darstellen. Eine beliebige Zahl, z.B. 3 wird als Punkt mit dem Abstand 3 ⋅ OE dargestellt. Positive Zahlen liegen rechts, negative links vom Nullpunkt O. In diesem Sinne sagen wir, eine Zahl „liegt“ auf einer Zahlengeraden. Die reellen Zahlen füllen die Zahlengerade lückenlos aus. Die Durchlaufrichtung wird durch eine Pfeilspitze auf der Seite der positiven Zahlen gekennzeichnet. Die Zahlengerade wird häufig waagrecht gezeichnet, sie kann aber auch (z.B. als Achse eines Koordinatensystems) senkrecht oder in einer anderen Richtung verlaufen. Zahlengerade Die Darstellung als Gerade veranschaulicht die Eigenschaft, dass die Menge der reellen Zahlen eine angeordnete Menge ist. Die Zahlengerade setzt sich in beide Richtungen bis in das Unendliche fort. Der Pfeil an der rechten Seite der Darstellung gibt an, dass die Zahlen in dieser Richtung grösser werden. Die oben dargestellte Abbildung zeigt die Lage einiger besonderer reeller Zahlen (der Bruch ½, die Quadratwurzel von 2, die Eulersche Zahl e und die Kreiszahl π ). Beziehungen zwischen Zahlen a = b : Zwei Zahlen a und b sind gleich, wenn sie durch den gleichen Punkt auf der Zahlengeraden dargestellt werden. Beispiel: 12 =3 4 a > b : Die Zahl a ist grösser als b, wenn a rechts von b liegt. a < b : Die Zahl a ist kleiner als b, wenn a links von b liegt. 12 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Darstellung von Zahlen DialogMathe Vorzeichen einer Zahl Zahlen die links von 0 liegen schreiben wir mit einem negativen Vorzeichen. − a heisst Gegenzahl von a . Geometrisch erhalten wir die Gegenzahl, indem wir die Zahl am Nullpunkt 0 spiegeln. Es gilt: − ( − a ) = a . Beispiel: −2 ist die Gegenzahl von 2 und 2 ist die Gegenzahl von −2 , denn − ( −2 ) = 2 1.4.2 Betrag einer Zahl „Abstand von 0“ Die beiden Zahlen +4 und – 4 haben den gleichen Abstand vom Nullpunkt der Zahlengeraden. Der Abstand beträgt 4 Längeneinheiten (LE) und heisst Betrag der beiden Zahlen. Wir kennzeichnen den Betrag der beiden Zahlen, indem wir diese zwischen zwei senkrechte Striche setzen. So schreiben wir: −4 = +4 =4 Wir erhalten also den Betrag einer Zahl durch weglassen des Vorzeichens. Er ist somit stets positiv oder gleich 0. Betrag einer positiven Zahl Wissen wir, dass eine Zahl a positiv ist, so ist a einfach wieder gleich a. a =a für a > 0 ; Beispiele: 3 = 3 ; 4 =4 ; 100 = 100 Betrag einer negativen Zahl Ist a dagegen negativ, so erhalten wir den Betrag von a, wenn wir vor die Zahl a ein Minuszeichen (Vorzeichen, Gegenzahlbildung) setzen. a = −a für a < 0 ; Beispiele: − 3 = − ( −3 ) = 3 ; −4 =4 ; − 100 = 100 Somit lautet die allgemeine Definition, welche auf diese Fälle eingehen muss: Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 13 Grundlagen DialogMathe Definition Betrag Unter dem Betrag a einer reellen Zahl verstehen wir: a = { a , wenn a ≥ 0 − a , wenn a < 0 Beachte: Da die Zahl 0 weder positiv noch negativ ist, definieren wir 0 = 0 (Abstand der Zahl 0 vom Nullpunkt beträgt 0 LE). Der Spezialfall a = 0 wird in der Definition bei den positiven Zahlen a ≥ 0 mitberücksichtigt. Statt „Betrag“ ist auch „Absolutbetrag“ gebräuchlich. a wird „Betrag von a“ oder „absolut a“ gesprochen. Rechnereingabe für Betrag: a = abs ( a ) Partnerinterview Definition Betrag Zeit: 10 Minuten Diskutiere die Definition des Betrags und mache dir folgendes klar: Die Definition des Betrags enthält eine Fallunterscheidung! Lerne mit dieser umzugehen! Wenn wir a berechnen wollen, so müssen wir uns zuerst die Frage stellen ist a ≥ 0 (positiv oder Null) oder a < 0 (negativ). Wenn wir diese Frage nicht beantworten können, so ist eine Fallunterscheidung notwendig, in der wir jeweils fordern, dass a ≥ 0 (Fall 1) oder a < 0 (Fall 2) sein muss. Je Fall müssen wir dann den Betrag berechnen: Anwendung des Betrags auf konkrete Zahlen 3 =3 In diesem Beispiel ist a = 3, also positiv und somit a = a − 3 = − ( −3 ) = 3 In diesem Beispiel ist a = – 3, also negativ und somit a = −a Beachte: −a ist positiv! (Gegenzahl einer negativen Zahl!!!) Interpretiere die beiden Beispiele auch geometrisch auf der Zahlengeraden! -6 14 -5 -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 4 5 6 x Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Darstellung von Zahlen DialogMathe Diskutiere folgende Aussage: Der Betrag einer Zahl ist immer positiv! Anwendung des Betrags auf Variablen x =? In diesem Beispiel kann x positiv oder negativ sein. Daher müssen wir für die Berechnung eine Fallunterscheidung machen. Wir fordern: Fall 1: x ≥ 0 , unter dieser Voraussetzung können wir den Betrag berechnen. x =x Fall 2: x < 0 , unter dieser Voraussetzung können wir den Betrag berechnen. x = −x Da x negativ ist, ist der Betrag die Gegenzahl von x. Beachte, dass – x eine positive Zahl ist (Gegenzahl einer negativen Zahl.) Anwendung des Betrages auf Terme (z.B. eine Differenz) x−2 =? In diesem Beispiel haben wir den Term x − 2 im Betrag. Auch hier müssen wir für die Berechnung eine Fallunterscheidung machen. Wir fordern: Fall 1: x − 2 ≥ 0 oder x ≥ 2 , unter dieser Voraussetzung können wir die Betragsstriche weglassen und erhalten: x−2 = x−2 Fall 2: x − 2 < 0 oder x < 2 , unter dieser Voraussetzung können wir die Betragsstriche weglassen, wenn wir die Gegenzahl der Differenz nehmen: x − 2 = − ( x − 2 ) = −x + 2 = 2 − x Da x − 2 negativ ist, ist der Betrag die Gegenzahl: − ( x − 2 ) = 2 − x . Beachte, dass 2 − x eine positive Zahl ist (Gegenzahl einer negativen Zahl.) Berechne x + 4 (mache eine Fallunterscheidung!) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 15 Grundlagen DialogMathe Übungen: Betrag einer Zahl Aufgabe 1 Setze in das Rechteck die entsprechende Beziehung > , = , < ein, so dass eine wahre Aussage entsteht. 3 5 6 −6 −2 Aufgabe 2 − 4 ; −1 ; 6 −1 ; −6 3 −5 −3 ; 3 2 ; 0 ; −2 −4 −4 ; 4 ; −5 −6 2 ; 2 −5 Berechne a) −2 + −5 = e) 7−4 = b) −4 −3= f) 3−9 = c) −4 g) −5−4 = h) 2 − ( −2 ) = d) Aufgabe 3 ; −2 − −7 = 8 − −3 = Vereinfache: 2a + a unter der Voraussetzung, dass a) a positiv ist b) a negativ ist. 16 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Darstellung von Zahlen DialogMathe Partnerinterview Betrag einer Differenz Zeit: 15 Minuten Bearbeite die folgenden drei Aufträge und diskutiere deine Ergebnisse mit deinem Lernpartner! Auftrag 1: a und b sind zwei beliebige reelle Zahlen. Berechne a − b (d.h. schreibe ohne Betragsstriche!) Mache eine Fallunterscheidung! Mache Zahlenbeispiele! Auftrag 2: Untersuche folgende Behauptung: Für zwei beliebige reelle Zahlen a und b gilt : a − b = b − a . Welche Beziehung besteht zwischen der Differenz a − b und der Differenz b − a ? Auftrag 3: Interpretiere den Betrag a − b der Differenz zweier Zahlen a und b auf der Zahlengeraden! Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 17 Grundlagen DialogMathe Partnerinterview Rechnen mit Beträgen Zeit: 15 Minuten Überprüfe und diskutiere die folgenden Aussagen. Mache Beispiele. A1 Betrag eines Produkts: a ⋅ b = a ⋅ b A2 Betrag einer Summe: a + b ≤ a + b A3 Betrag einer Quadratzahl: a 2 = a 2 A4 a3 = a A5 a ≥0 3 a≤ a −a = a 18 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Darstellung von Zahlen DialogMathe 1.4.3 Intervalle Ein Intervall ist ein Abschnitt der Zahlengeraden. Intervalle stellen reelle ZahZa lenmengen dar. a und b seien zwei reelle Zahlen, a < b (a linke Intervallgrenze, b rechte Intervallgrenze). Dann verstehen wir unter einem Intervall: Endliche Intervalle Geschlossenes Intervall (inklusive Intervallgrenzen) Intervallgrenze [a ; b] alle reellen Zahlen x mit a ≤ x ≤ b Beispiel [ – 2 ; 4 ] -6 -5 -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 4 5 6 x 2 3 4 5 6 x Offenes Intervall (exklusive Intervallgrenzen) Intervall ]a ; b[ alle reellen Zahlen x mit a < x < b Beispiel ] – 5 ; – 1 [ -6 -5 -4 -3 -2 -1 O 1 Halboffene Intervalle Linksoffenes Intervall (exklusive linke lin , inklusive sive rechte Intervallgrenze) Intervall ]a ; b] alle reellen Zahlen x mit a < x ≤ b Beispiel ] 0 ; 6 ] -6 -5 -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 4 5 6 x Rechtsoffenes Intervall (inklusive linke linke , exklusive rechte Intervallgrenze) Intervall [a ; b[ alle reellen Zahlen x mit a ≤ x < b Beispiel [ – 3 ; – 2 [ -6 -5 -4 -3 Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF -2 -1 O 1 2 3 4 5 6 x 19 Grundlagen DialogMathe Unendliche Intervalle be dem mindestens eine Intervallgrenze grenze unendlich ist, nennen Ein Intervall bei wir unendliches Intervall. ]a ; ∞[ alle reellen Zahlen x mit a < x < ∞, also: a < x Beispiel: ] 2 ; ∞[ -6 -5 [a ; ∞[ -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 4 5 6 x 4 5 6 x 4 5 6 x 4 5 6 x 5 6 x alle reellen Zahlen x mit a ≤ x < ∞, also: a ≤ x Beispiel: [ – 3 ; ∞[ -6 -5 ] – ∞ ; b[ -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 alle reellen Zahlen x mit -∞ < x < b, also: x < b Beispiel: ] – ∞ ; – 3 [ -6 -5 ] – ∞ ; b] -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 alle reellen Zahlen x mit -∞ ∞ < x ≤ b, also: x ≤ b Beispiel: ] – ∞ ; 1 ] -6 -5 ] – ∞ ; ∞[ -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 alle reellen Zahlen Zahle x mit -∞ ∞ < x < ∞, also: alle x ] – ∞ ; ∞[ = R -6 20 -5 -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 4 Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Darstellung von Zahlen DialogMathe 1.4.4 Zehnerpotenzen Zehnerpotenzen werden verwendet, um grosse und kleine Zahlen übersichtlich darzustellen. In den beiden nachfolgenden Tabellen sind die wichtigsten Zehnerpotenzen mit ihrem Namen und dem Symbol aufgeführt. Zahl Name Symbol 1018 = 1' 000 ' 000 ' 000 ' 000 ' 000 ' 000 Trillion Exa E 1015 = 1' 000 ' 000 ' 000 ' 000 ' 000 Billiarde Peta P 1012 = 1' 000 ' 000 ' 000 ' 000 Billion Tera T 109 = 1' 000 ' 000 ' 000 Milliarde Giga G 10 6 = 1' 000 ' 000 Million Mega M 103 = 1' 000 Tausend Kilo k 10 2 = 100 Hundert Hekto h 101 = 10 Zehn Deka da Zahl Symbol 10 −1 = 0.1 Dezi d 10 −2 = 0.01 Zenti c 10 −3 = 0.001 Milli m 10 −6 = 0.000 ' 001 Mikro µ 10 −9 = 0.000 ' 000 ' 001 Nano n 10 −12 = 0.000 ' 000 ' 000 ' 001 Piko p 10 −15 = 0.000 ' 000 ' 000 ' 000 ' 001 Femto f 10 −18 = 0.000 ' 000 ' 000 ' 000 ' 000 ' 001 Atto a Übungen: Grundlagen Zehnerpotenzen a) Welche der Aussagen treffen zu? Die Streckenlänge 1m ist gleich: 10 −3 km 103 cm 10 6 mm 1012 pm 10 −9 nm 10 5 µm Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 21 Grundlagen DialogMathe b) Welche der Aussagen treffen zu? 1kg = 10 6 mg 10cm = 105 µm 10GHz = 1010 Hz 1km = 10 9 µm c) Berechne und gib das Resultat in kN (N = Newton = Einheit der Kraft) an. 1,5 ⋅ 10 4N + 0,03 MN + 25 kN + 10 −4 GN = kN d) Bestimme x und y. 5 ⋅ 10−3µm + 15 nm + 10 x = −6 mm = y ⋅ 10 x m , y = e) Berechne und gib das Resultat in µm an: 460nm + 3,4µm + 0,0063mm = µm f) Berechne und gib das Resultat in kJ (J = Joule = Einheit der Energie) an: 0,0004GJ + 0,1MJ + 130kJ = kJ g) Berechne und gib das Resultat in g an: 0,00005kg + 10 4 mg + 10 −5kg + 7 ⋅ 10 6 µg = g Lösungen a) 10 −3 km ; 1012 pm b) 1kg = 106 mg ; 10cm = 105 µm ; 10GHz = 1010 Hz ; 1km = 10 9 µm c) 170 kN d) x = −9 , y = 21 e) 10,16 µm f) 630 kJ g) 17,06 g 22 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Darstellung von Zahlen DialogMathe 1.4.5 Zahlendarstellung im Rechner Der Rechner stellt die Zahlen in der Fliesskommadarstellung (international auch Floating Point oder in Deutschland auch Gleitkommadarstellung genannt) dar. Dies ist eine Bezeichnung für eine spezielle Schreibweise von Zahlen, welche die Darstellung und das Rechnen mit nicht ganzzahligen Werten erlaubt. Fliesskommadarstellung einer Zahl Z Z = m ⋅ be • Die Mantisse m: Der üblicherweise nicht ganzzahlige Anteil (Dezimalzahl). • Die Basis b: Zahl (b = 10), die zu potenzieren und anschliessend mit der Mantisse zu multiplizieren ist. • Der Exponent e: Gibt den Exponenten der Basis an (ganze Zahl). Beispiele 1998 lässt sich darstellen als: 1,998 ⋅ 103 (Float4, 4 geltende Ziffern) 0,0521 lässt sich darstellen als: 5,21 ⋅ 10 −2 (Float3, 3 geltende Ziffern) Vorteile dieser Darstellungsweise sind eine Erweiterung des durch einen Computer darstellbaren und verarbeitbaren Zahlenraumes von ganzzahligen Zahlen zu nicht ganzzahligen Zahlen (gebrochenen Zahlen) und die Erweiterung des Zahlenraumes in seiner Grösse durch die Verwendung von Potenzen. Zum Rechnen mit derartigen Zahlen gibt es spezielle Befehle für Mikroprozessoren. Exakte Werte und Näherungswerte Einige Bruchzahlen, z.B. 31 und alle irrationalen Zahlen, z.B. 2 lassen sich nur näherungsweise angeben, da die Dezimalen nie abbrechen. 1 ≈ 0,33 3 ; 2 ≈ 1, 41 Der Rechner hat die Möglichkeiten exakte Werte (Exact – Modus) und Näherungswerte (Approx – Modus) darzustellen. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 23 Grundlagen DialogMathe Einstellungen des Taschenrechners Display Digits (angezeigte Ziffern) Float 4 Fix 4 Exponential Format (Exponentialformat) Normal (Float 4) Scientific (Wissenschaftlich) Engineering (Technisch) Exact, Approximate, Auto (Exakt, Näherung, Automatisch) Ist der Rechner auf Exact oder Auto eingestellt, so kann das Resultat approximativ dargestellt werden mit: ctrl (blau) enter. Exact – Modus 24 Approx - Modus Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Mengen DialogMathe 1.5 Mengen Was wir in diesem Kapitel lernen Definition der Menge, Verschiedene Darstellungsformen einer Menge Teilmenge, Schnittmenge, Vereinigungsmenge, Leere Menge Differenzmenge (Restmenge, Komplementärmenge) Mengenlehre als Sprache der Mathematik Die Mengenlehre bietet eine gewissermassen normierte Sprechweise an, in der mathematische Begriffe klar und präzise formuliert werden können. Sie ist weltweit zur mathematischen Umgangssprache geworden. Die Situation ist ganz ähnlich wie in anderen Fachgebieten. Jemand, der öfter mit Computern zu tun hat, verwendet Taktfrequenz, Byte, RAM oder CPU und wird sie nicht ständig mit gewöhnlichen Worten umschreiben. In diesem Sinne werden wir einige einfache Vokabeln und Formulierungen aus der Mengenlehre kennen lernen. Darüber hinaus ist die Mengenlehre eine grundlegende mathematische Disziplin, die viele Gebiete der Mathematik und Logik entscheidend geprägt hat. Eine der grundlegenden Fähigkeiten des menschlichen Geistes ist das gedankliche Zusammenfassen von Dingen mit einer gemeinsamen Eigenschaft zu einer Einheit, eben zu einer Menge dieser Dinge. Die Mengenlehre eignet sich gewisse mathematische Strukturen erkennbar werden zu lassen. Was ist eine Menge? Definition von Georg Cantor (1845 - 1918) "Eine Menge ist eine Zusammenfassung wohlunterschiedener Objekte unserer Anschauung oder unseres Denkens zu einem Ganzen." Die Objekte nennen wir die Elemente der Menge. Wir können eine Menge beschreiben oder ihre Elemente aufzählen. Beispiele • Zahlenmengen (siehe Kap. 1.3) • Punktmengen wie Gerade, Kreis usw. (siehe Geometrie) • Ereignismengen in der Wahrscheinlichkeitsrechnung, z.B. Zahlenlotto, die Menge aller Möglichkeiten aus den Zahlen 1 bis 45 sechs Zahlen zu ziehen. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 25 Grundlagen DialogMathe 1.5.1 Spracherhebung in einer Tessiner Gemeinde Von den 183 Einwohnern eines Tessinerdorfes sprechen 172 italienisch, 40 deutsch und 21 französisch; 42 Einwohner sprechen genau zwei dieser Sprachen, nämlich 27 italienisch und deutsch, 14 italienisch und französisch, während 1 Einwohner deutsch und französisch spricht. Schliesslich sprechen 4 Einwohner alle drei Sprachen. Partnerinterview Spracherhebung in einer Tessiner Gemeinde Zeit: 10 Minuten Auftrag: Anhand der oben beschriebenen Situation sollst du folgende Fragen beantworten: a) Wie viele Einwohner sprechen nur italienisch? b) Wie viele Einwohner sprechen nur deutsch? c) Wie viele Einwohner sprechen nur französisch? d) Wie viele Einwohner sprechen italienisch, aber nicht französisch? e) Wie viele Einwohner sprechen deutsch, aber nicht französisch? f) Wie viele Einwohner sprechen nicht französisch? Vorgehen: Diskutiere mit deinem Partner, wie du dieses Problem lösen kannst. Wie könnt ihr die oben erhaltenen Informationen darstellen, damit die gestellten Fragen möglichst einfach beantwortet werden können? 26 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Mengen DialogMathe 1.5.2 Verschiedene Darstellungsformen einer Menge Mengen können durch aufzählen ihrer Elemente beschrieben werden. Aufzählende Form Betrachten wir als Beispiel die Menge, die die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6 und 7 zusammenfasst. Sie wird unter Verwendung geschwungener Klammern in der Form { 2, 3, 4, 5, 6, 7 } geschrieben. Bei den Elementen einer Menge kommt es auf die Reihenfolge nicht an. Daher ist { 4, 7, 2, 5, 6, 3 } genau dieselbe Menge wie { 2, 3, 4, 5, 6, 7 }. Geben wir ihr einen Namen, z.B. den Buchstaben A, so schreiben wir A = { 2, 3, 4, 5, 6, 7 }. Die Tatsache, dass die Zahl 3 Element dieser Menge ist, wird in der mathematischen Symbolsprache als 3 ∈ A ausgedrückt. (Gesprochen wird dies als ''3 ist Element von A'', kurz ''3 Element A'', ''3 in A'' oder ''3 aus A''). Die Zahl 9 ist nicht Element dieser Menge, was auch kurz als 9 ∉ A geschrieben wird. Mengen können durch eine oder mehrere verbale oder formale Bedingungen beschrieben werden. Beschreibende Form Die Menge A kann, anstelle der Auflistung ihrer Elemente, auch wie folgt beschrieben werden: A = { x x ∈ N und 1 < x < 8 } . Diese Form wird uns noch oft begegnen. Ihre Bestandteile sind wie folgt zu lesen: A= "A ist {x die Menge aller x für die gilt: x ∈ N und 1 < x < 8 } x ist eine natürliche Zahl, die grösser als 1 und kleiner als 8 ist." Eine solche Möglichkeit, Mengen zu beschreiben, ist besonders dann hilfreich, wenn eine Auflistung der Elemente der Menge umständlich oder überhaupt unmöglich ist. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 27 Grundlagen DialogMathe Anschaulich lassen sich Mengen in Venn - Diagrammen, der graphischen Darstellung von Mengen, angeben. Venn - Diagramm Anstatt die Elemente in geschweifte Klammern zu schreiben, können wir sie auch in einen Kreis, ein ein Rechteck oder ähnliches schreiben: Das Beispiel zeigt das Venn - Diagramm der Menge M = {1, 2, 3}: Mit Hilfe des Venn – Diagramms lassen sich Problemstellungen wie das Beispiel „Spracherhebung in einer Tessiner Gemeinde“ übersichtlich und einfach lösen. Definition leere Menge Eine "leere Menge" ist eine Menge, die keine Elemente enthält. Die leere Menge wird als { } angeschrieben (und manchmal auch mit dem Buchstaben ∅ bezeichnet, symbolisch für eine ne durchgestrichene 0). Achtung - nicht verwechseln: verwechseln Die leere Menge { } enthält kein Element (also ''nichts''). Sie ist von der Zahl 0, und auch von der Menge, die die Zahl Null enthält (also { 0 } ) zu unterscheiden. (Die Menge { 0 } enthält ja ein Element, die leere Menge { } enthält gar keines). { } = ∅ ≠ { 0} 1.5.3 Mengenrelationen Gleichheit von zwei Mengen A und B Zwei Mengen A und B heissen gleich, wenn enn sie dieselben Elemente enthalten. Wir schreiben A = B. 28 Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Mengen DialogMathe Teilmenge T von A Liegt jedes Element einer Menge T in A, dann sagen wir T ist eine Teilmenge von A. Wir schreiben: T ⊆ A (T ist in A enthalten) Speziell: A selbst ist eine Teilmenge von A. A ⊆ A Die leere Menge ∅ = { } ist eine Teilmenge von A. { } ⊆ A Beispiel A = { 2, 3, 4, 5, 6, 7 } ; B = { 2, 4, 6 } N* = { 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, ... } Die beiden iden Beziehungen B ⊆ A und A ⊆ N* können in der Form B ⊆ A ⊆ N* zusammengefasst werden. Teilmengen: Darstellung im Venn - Diagramm 5 A N B 6 4 7 3 * 1 2 8 9 10 , . . . . . Wenn eine Menge Teilmenge einer anderen ist und die beiden beiden Mengen vonvo einander verschieden sind, spricht man von einer echten Teilmenge. Teilmenge So ist zum Beispiel A eine echte Teilmenge von N*, da A ≠ N* ist. (Denn es gibt - zumindest - ein Element von N*, das nicht Element von A ist). Statt ⊆ wird manchmal das Symbol ⊂ verwendet. Aber Achtung:: Manchmal wird das Symbol ⊂ nur für echte Teilmengen verwendet - diesbezüglich besteht keine einheitliche Bezeichnungsweise. Teilmenge allgemein Echte Teilmenge ⊆ ⊂ Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 29 Grundlagen DialogMathe Partnerinterview Teilmengen Zeit: 15 Minuten Auftrag 1: Diskutiere iere den folgenden Sachverhalt. Voraussetzung B ⊆ A ( B ist Teilmenge von A) Dann gilt: x ∈ B Auftrag 2: x ∈ A (aus x Element nt von B folgt x Element von A). Was sagt dir das folgende folg Venn – Diagramm über die entsprechenden Zahlenmengen N, Z, Q und R. N Auftrag 3: Z Q R Ermittle die Anzahl Teilmengen einer Menge M mit n Elementen. Gehe systematisch vor! 30 Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Mengen DialogMathe 1.5.4 Mengenverknüpfungen Schnittmenge von A und B Die Menge aller Elemente, die in A und B liegen, nennen wir die Schnittmenge von A und B. Wir schreiben: A ∩ B . Das heisst A ∩B = { x x ∈ A und x ∈ B } Vereinigungsmenge von A und B Die Menge aller Elemente, die in A oder B liegen, nennen wir die Vereinigung von A und B. Wir schreiben: A ∪ B . Das heisst A ∪B = { x x ∈ A oder x ∈ B } Differenzmenge Manchmal sollen aus einer Menge Elemente, die darin enthalten sind, wieder herausgenommen werden. Betrachten wir die Mengen A und B, wobei die Beziehung B ⊆ A gelten soll. Alle Elemente von B sind auch Elemente von A. Nehmen wir diese Elemente aus A heraus, so erhalten wir die Menge A\B={ x x ∈ A und x ∉ B } Rechenregeln für die leere Menge: Zwischen der leeren Menge und einer beliebigen Menge A gelten immer die Beziehungen { } ⊆ A ; A ∩{ } = { } ; A ∪{ } = A ; A \{ } = A Sie sind intuitiv einleuchtend und lassen sich auch auf formale Weise leicht beweisen. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 31 Grundlagen Beispiel DialogMathe Menge aller natürlichen Zahlen kleiner oder gleich 7 A ={ x x ∈ ℕ und x ≤ 7 } ; A = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 } Menge aller geraden Zahlen zwischen 4 und 12 B={ x x ist gerade und 4 ≤ x ≤ 12 } ; B = { 4, 6, 8, 10,12 } ∈ Element 3∈ A, 3∉B { } Leere Menge Menge, die keine Elemente enthält z.B. { } = { x ⊂, ⊆ Teilmenge x ∈ N und x < 0 } Menge, die ganz in einer anderen enthalten ist in obigem Beispiel: T = {1, 2, 3 } ⊂ A A ∩B Durchschnitt alle Elemente, die in A und B enthalten sind A ∩B = { x x ∈ A und x ∈ B } in obigem Beispiel: A ∩ B = { 4,6 } A ∪B Vereinigung alle Elemente, die in A oder B enthalten sind A ∪B = { x x ∈ A oder x ∈ B } , in obigem Beispiel: A ∪ B = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8,10, 12 } A\B Differenzmenge alle Elemente von A, die nicht in B enthalten sind, A \ B = { x x ∈ A und x ∉ B } in obigem Beispiel.: A \ B = {1, 2, 3, 5, 7 } B \ A = { 8,10, 12 } 32 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Mengen DialogMathe 1.5.5 Gesetze der Mengenverknüpfungen Schraffiere die richtigen Flächen: Kommutativgesetz A ∩B =B∩ A A ∪B =B∪ A A B B A Assoziativgesetz A ∩ (B ∩ C) = (A ∩ B) ∩ C A B A ∪ (B ∪ C) = (A ∪ B) ∪ C A B C C Distributivgesetz A B A C C A ∪ (B ∩ C) ( A ∪ B) ∩ ( A ∪ C ) A B C A ∩ (B ∪ C) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF B A B C ( A ∩ B) ∪ ( A ∩ C ) 33 Grundlagen DialogMathe 1.5.6 Aufgaben Aufgabe 1: Berechne A∪A = A∩A = A Aufgabe 2: A= Welche Schlussfolgerungen über A und B lassen sich ziehen, wenn gilt: (Beachte: Häufig gibt es mehrere Möglichkeiten!) A ∪B = B A B=A A ∪B = { } A ∩B = B Aufgabe 3: Berechne { 1 }∪{ 1 } = { 1 }∪{ 0 } = { } ∪{ 0 } = Aufgabe 4: Wahr oder falsch? w 34 f w { }={ 0 } { 1 }∪{ 1 } ={ 2 } { 4, 5, 9 } = { 5, 4, 9 } { 1 } ∩{ 1 } ={ 1 } { 4, 5, 9 } ⊆ { 5, 4, 9 } { 1, 5, 7 } { 1, 7 } = { 5 } R⊆Q { }⊆{ 0 } f Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Mengen DialogMathe Aufgabe 5: Berechne N∪Q = N∩Q = Q∪R = Q∩R = Z ∪{ } = Z ∩{ } = Aufgabe 6: Schreibe die folgenden Mengen in der Intervallschreibweise. Aufgabe 7: { x −2≤ x <3 } { x 2< x<5} { x 0< x≤2} {x x<4} { x 1≤ x ≤ 3 } {x x≥2} Berechne [ 0 ; 2 ] ∪ [1; 3 [ = [ 0 ; 2] ∪ ]2 ; 3[ = [ 0 ; 2 ] ∩ [1; 3 [ = [ 0 ; 2] ∩ ]2 ; 3[ = [1; 5 ] ∪ ]1; 3[ = [1; 5 ] ∩ ]1; 3[ = Aufgabe 8: Von drei Mengen A, B und C haben wir die folgende Kenntnis. Bestimme die Mengen A, B und C. A ∩ B = { } , A ∩ C = { 4, 5 } , B ∩ C = { 2 } A ∪ B = { 2, 3, 4, 5 } , A ∪ C = { 1, 2, 4, 5 } , B ∪ C = { 1, 2, 3, 4, 5 } Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 35 Grundlagen DialogMathe 1.6 Anwendung Betragsgleichungen und Betragsungleichungen In diesem Kapitel werden wir Aufgabenstellungen mit unterschiedlichen Methoden lösen. Da wir auch den CAS-Rechner einsetzen, können wir auch Methoden anwenden, die wir erst später in der Funktionslehre verwenden. 1.6.1 Einfaches Einführungsbeispiel Problemstellungen A) Bestimme alle x ∈ R (alle reellen Zahlen), die folgende Gleichung erfüllen. x = 4 (Betragsgleichung) B) Bestimme alle x ∈ R , die folgende Ungleichung erfüllen. x ≤ 4 (Betragsungleichung) Wir lösen die beiden Problemstellungen, indem wir die folgenden drei Methoden benutzen. 1) mit Hilfe der Zahlengeraden (geometrische Interpretationen) 2) algebraisch mit Hilfe einer Fallunterscheidung (Gleichungen/Ungleichung) 3) Graphisch mit Hilfe des Rechners (Funktionen graphisch) Methode 1: Geometrische Interpretation auf der Zahlengeraden Die Zahl x ist ein Punkt auf der Zahlengeraden. Die Betragsgleichung x = 4 bedeutet, dass wir Punkte suchen, die den Abstand 4 vom Ursprung 0 haben. Lösung: x1 = 4 und x 2 = − 4 . -6 -5 -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 4 5 6 7 8 x Die Betragsungleichung x ≤ 4 bedeutet, dass wir Punkte suchen, deren Abstand kleiner 4 vom Ursprung 0 ist. Lösung: x ∈ [ −4 ; 4 ] Zahlenintervall, alle Zahlen zwischen x1 = 4 und x 2 = − 4 . 36 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Anwendung Betragsgleichungen und Betragsungleichungen DialogMathe Methode 2: Lösen der Gleichung (Ungleichung) durch eine Fallunterscheidung Wollen wir die Betragsgleichung x = 4 lösen, so müssen wir zunächst den Betrag wegschaffen. Dazu ist eine Fallunterscheidung nötig. Fall 1: x ≥ 0 → x =x Fall 2: x < 0 → x = −x → → ( L1 = { 4 } ) x1 = 4 −x =4 → x2 = − 4 ( L2 = { −4 } ) Lösung der Betragsgleichung: L = L1 ∪ L2 = { −4 , 4 } Analog die Betragsungleichung x ≤ 4 Fall 1: x ≥ 0 → x =x Fall 2: x < 0 → x = −x → → x≤4 → L1 = [ 0 ; 4 ] −x≤4 → x ≥ −4 → L2 = [ −4 ; 0 [ Lösung der Betragsungleichung: L = L1 ∪ L2 = [ −4 ; 0 [ ∪ [ 0 ; 4 ] = [ −4 ; 4 ] Methode 3: Graphisch mit Hilfe des Rechners Wir interpretieren die beiden Seiten der Betragsgleichung x = 4 als Zuordnungen (Funktionen): f1(x) = x , jedem x wird der Betrag von x zugeordnet und f2(x) = 4 , jedem x wird die Zahl 4 zugeordnet. Mit Hilfe des Rechners können wir die Funktionsgraphen aufzeichnen lassen. f1(x) = x = abs ( x ) Lösung Betragsgleichung: x-Koordinaten der beiden Schnittpunkte der Graphen. Lösung Betragsungleichung: Alle x-Werte, wo der Graph von f1(x) = x unterhalb von f2(x) = 4 verläuft. x ∈ [ −4 ; 4 ] . Mit Hilfe der Spitze (0|0) des Graphen f1(x) = x kann die Grenze für die Fallunterscheidung ermittelt werden. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 37 Grundlagen DialogMathe Alternativ können wir die Betragsgleichung auf Nullform bringen: x − 4 = 0 und den Graph der Funktion f3(x) = x − 4 aufzeichnen. Lösung Betragsgleichung: Schnittpunkte des Graphen f3(x) = x − 4 mit der x-Achse. Lösung Betragsungleichung: Alle x-Werte, wo der Graph von f3(x) = x − 4 unterhalb der x-Achse verläuft. 1.6.2 Erweiterung des Einführungsbeispiels Problemstellungen A) Bestimme alle x ∈ R , die folgende Gleichung erfüllen: B) Bestimme alle x ∈ R , die folgende Ungleichung erfüllen: Neu: x → x−3 = 4 x−3 ≤ 4 x − 3 . Was bewirkt die Subtraktion? Dies lässt sich am einfachsten graphisch abklären. Der Graph wird 3 Einheiten nach rechts verschoben! Die horizontale Verschiebung kann durch einen Schieberegler dynamisch gemacht werden. Dazu führen wir einen Parameter a ein: f1(x) = x − a . 38 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Anwendung Betragsgleichungen und Betragsungleichungen DialogMathe Mit dem Schieberegler kann der Wert des Parameters a von – 10 bis 10 verändert werden. Der Graph wird dabei dynamisch angepasst! Für a = –4 ergibt sich f1(x) = x + 4 der Graph f1(x) = x wird 4 Einheiten nach links verschoben. Methode 1: Geometrische Interpretation auf der Zahlengeraden Die Zahl x ist ein Punkt auf der Zahlengeraden. Die Betragsgleichung x − 3 = 4 bedeutet, dass wir Punkte suchen, die den Abstand 4 vom Punkt 3 haben. Lösung: x1 = 7 und x 2 = − 1 . -6 -5 -4 -3 -2 -1 O 1 2 3 4 5 6 8 x 7 Die Betragsungleichung x − 3 ≤ 4 bedeutet, dass wir Punkte suchen, deren Abstand kleiner 4 vom Punkt 3 ist. Lösung: x ∈ [ −1; 7 ] . Zahlenintervall, alle Zahlen zwischen x1 = 7 und x 2 = − 1 . Methode 2: Analytische Rechnung der Ungleichung Um die Ungleichung nach x auflösen zu können müssen wir die Betragsstriche wegschaffen. Das können wir nur, wenn wir sicher sind, dass der Ausdruck zwischen den Betragsstrichen immer positiv oder immer negativ ist, d.h., wir müssen eine Fallunterscheidung machen. Fall 1: x − 3 ≥ 0 Die folgende Rechnung gilt nicht mehr für alle x ∈ R sondern nur noch für jene x, die sich in der so genannten Definitionsmenge D1 = { x l x ≥ 3 } befinden. D1 ist eine Teilmenge von R und kann auch als Intervall geschrieben werden: D1 = { x l x ≥ 3 } = [ 3 ; ∞ [ Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 39 Grundlagen DialogMathe Unter der Voraussetzung, dass x ∈ D1 ist die Differenz x − 3 immer positiv oder gleich Null. Wir können in diesem Fall die Betragstriche weglassen und nach x auflösen. x−3 ≤ 4 / +3 x≤7 Die Ungleichung x − 3 ≤ 4 hat die Lösungsmenge L = { x l x ≤ 7 } = ] −∞ ;7 ] . Die Lösungsmenge für den Fall 1 der Betragsungleichung erhalten wir aus der Durchschnittsmenge L1 = L ∩ D1 , denn x muss sowohl in D1 als auch in L liegen. L1 = { x l 3 ≤ x ≤ 7 } = [ 3 ; 7 ] Fall 2: x − 3 < 0 Die folgende Rechnung gilt nur noch für jene x, die sich in der Definitionsmenge D2 = { x l x < 3 } = ] − ∞ ; 3 [ befinden. Unter der Voraussetzung, dass x ∈ D2 ist die Differenz x − 3 immer negativ. Wir können in diesem Fall die Betragstriche weglassen, wenn wir die Gegenzahl nehmen. −( x − 3 ) ≤ 4 −x + 3 ≤ 4 / −3 − x ≤ 1 / ⋅ ( −1) Achtung Multiplikation mit negativer Zahl kehrt die Relation! x ≥ −1 Lösungsmenge der Ungleichung: L = { x l x ≥ −1} = [ −1; ∞ [ Die Lösungsmenge für den Fall 2 der Betragsungleichung erhalten wir aus der Durchschnittsmenge L 2 = L ∩ D2 , denn x muss sowohl in D1 als auch in L liegen. L2 = { x l − 1 ≤ x < 3 } = [ − 1; 3 [ Fall 1 und Fall 2 x ∈ R = D1 ∪ D2 Die Lösungsmenge für die Betragsungleichung x − 3 ≤ 4 erhalten wir aus der Vereinigungsmenge der beiden Fälle: L1,2 = L1 ∪ L 2 (die Lösung x liegt in L1 oder in L 2 . L1,2 = { x l − 1 ≤ x ≤ 7 } = [ − 1; 7 ] Wenn wir parallel zur Rechnung die Mengen auf der Zahlengeraden visualisieren, steigt die Übersicht für die doch komplexe Analyse. 40 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Anwendung Betragsgleichungen und Betragsungleichungen DialogMathe Visualisierung auf der Zahlengeraden Fall 1: x − 3 ≥ 0 → x−3 ≤ 4 D1 = { x l x ≥ 3 } = [ 3 ; ∞ [ L = { x l x ≤ 7 } = ] −∞ ;7 ] L1 = L ∩ D1 = { x l 3 ≤ x ≤ 7 } = [ 3 ; 7 ] Fall 2: x − 3 < 0 → − ( x − 3) ≤ 4 D2 = { x l x < 3 } = ] − ∞ ; 3 [ L = { x l x ≥ −1} = [ −1; ∞ [ L2 = L ∩ D2 = { x l − 1 ≤ x < 3 } = [ − 1; 3 [ Fall 1 und Fall 2 x ∈ R = D1 ∪ D2 L1,2 = L1 ∪ L2 L1,2 = { x l − 1 ≤ x ≤ 7 } = [ − 1; 7 ] Übungen: Intervalle, Betrag, Gleichungen, Ungleichungen Wende die verschiedenen Lösungsmethoden 1, 2, 3 an! A) Bestimme alle x ∈ ℝ (alle reellen Zahlen), die folgende Gleichung erfüllen. 1) x =5 2) x−2 =3 3) x +1 = 5 4) x − 5 = −1 B) Bestimme alle x ∈ ℝ (alle reellen Zahlen), die folgende Ungleichung erfüllen. 1) x ≤3 2) x−2 ≤3 3) x−3 ≥ 4 4) x−2 <3 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 41 Grundlagen DialogMathe 1.7 Variable, Terme Die Algebra untersucht Eigenschaften und Gesetzmässigkeiten bestimmter Zahlenmengen. Die Ergebnisse der Algebra sind allgemein gehalten, d.h., Lösungen eines Problems oder Aussagen zu einem Problem werden unabhängig von konkreten Zahlen angegeben und sind unter Umständen auf beliebig viele Elemente der untersuchten Zahlenmenge übertragbar. Beispiel: Fläche eines Rechtecks Breite y Länge x A = x ⋅ y . Diese Gleichung sagt uns, dass die Fläche eines Rechtecks als Produkt mit den Faktoren Länge und Breite berechnet werden kann. a und b sind Variablen (Platzhalter), für die beliebige Strecken (positive reelle Zahlen eingesetzt werden dürfen, z.B. x = 5 , y = 3 → A = 5 ⋅ 3 = 15 Um dieser Allgemeingültigkeit gerecht zu werden, arbeiten wir in der Algebra nicht mit greifbaren Zahlen, sondern verwenden Buchstabensymbole, die sozusagen einen Platz für eine bestimmte Zahl oder bestimmte Zahlen freihalten. Definition Variable Eine Variable ist ein Zeichen (meist in Form eines Buchstabens gegeben), für das ein Element aus einem vorgegebenen Grundbereich eingesetzt werden darf. Gleichwertig hierzu sind Begriffe Unbekannte oder Platzhalter, weil für die einzusetzende Zahl ja ein Platz freigehalten wird. Definition Term Zahlen und Variablen sowie Verbindungen daraus werden in der Mathematik als Term bezeichnet. Ein Term nimmt bei einer Belegung aller in ihm vorkommenden Variablen mit Zahlen einen konkreten Zahlenwert an. Der Ausdruck für die Rechtecksfläche A ( x, y ) = x ⋅ y ist ein Term in den Variablen x (Länge) und y (Breite). Es ist A ( 5,3 ) = 15 . 42 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Variable, Terme DialogMathe Mit Hilfe zulässiger Rechenoperationen gebildete Ausdrücke heissen Terme. Ein Term kann aus Konstanten, Parametern und Variablen gebildet werden. Variable sind immer variabel und meist mit Buchstaben vom Ende des Alphabets bezeichnet. Parameter sind für eine bestimmte Betrachtung konstant und ändern ihren Wert nur von Fall zu Fall. Für Parameter werden Buchstaben vom Anfang des Alphabets verwendet. Beispiele Terme T1 ( x ) = 2 ⋅ x + 1 Der Term T1 besteht aus zwei Konstanten (2 und 1), einer Variablen (x) und zwei Operationen (* und +). Er besitzt keine Parameter. T2 = 8 ⋅ 9 Der Term T2 besteht aus zwei Konstanten (8 und 9) und einer Operation (*). Er besitzt keine Variable. T3 ( x ) = a + 5 ⋅ x + 14 2 Der Term T3 besteht aus drei Konstanten (2, 5 und 14), einer Variablen (x), einem Parameter (a) und vier Operationen ( : , + , * und +) T4 ( x ) = a ⋅ x2 − b Der Term T4 besteht aus einer Variablen (x), zwei Parametern (a, b) und vier Operationen ( T5 ( x, y ) = , * , ^2 und – ). Er besitzt keine Konstante. 3⋅x +2 y−a Der Term T5 besteht aus Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 43 Grundlagen DialogMathe 1.7.1 Grundmenge, Definitionsmenge Definition Grundmenge Die Menge, aus der Einsetzungen für die Variablen vorgegeben werden, heisst Grundmenge G. Als Grundmenge wählen wir in der Regel die reellen Zahlen R. Bei gewissen Problemstellungen können Terme auch spezielle Grundmengen erhalten z.B. G = N, wie folgendes Beispiel zeigt: Beispiel Auf einer Geburtstagsparty befinden sich n Personen. Jede Person hat ein Glas in der Hand und stösst mit allen anderen Personen an. Wie viel Mal ertönt das Klirren von je zwei Gläsern? Bestimme den Term T(n). Definition Definitionsmenge Die Menge aller Elemente, für die ein Term definiert ist, heisst Definitionsmenge D. Merke Bedingungen an die Variablen bilden die Definitionsmenge. Die Definitionsmenge ist eine Teilmenge der Grundmenge. Bedingungen an die Parameter nennen wir Voraussetzungen. Dafür benennen wir nicht extra eine Menge. Beispiel Sei G = R (Grundmenge = alle reellen Zahlen) und T ( x ) = a + b x . Hier ist D = R 0+ (Definitionsmenge = alle positiven reellen Zahlen und Null) Voraussetzung b ≠ 0 . 44 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Variable, Terme DialogMathe 1.7.2 Einschränkungen der Grundmenge eines Terms Nicht immer dürfen alle Zahlen aus der Grundmenge in einen Term eingesetzt werden, da dieser für gewisse Zahlen nicht definiert ist. Befinden sich in der Grundmenge Zahlen, für die ein Term nicht definiert ist, so müssen wir die Grundmenge einschränken. So erhalten wir die Definitionsmenge eines Terms. Wir betrachten zwei wichtige Terme bei denen die Grundmenge eingeschränkt werden muss. Bruchterme (Variable befindet sich im Nenner) Beispiel: T( x) = 8 x−5 + x x −1 (G=R) Da die Division durch Null nicht definiert ist, müssen wir Zahlen, die den Nenner Null machen, aus der Grundmenge ausschliessen! 1. Nenner: x = 0 2. Nenner. x − 1 = 0 → x =1 T ( 0 ) und T ( 1) ist nicht definiert, wir müssen diese zwei Zahlen aus der Grundmenge ausschliessen. Daraus ergibt sich die Definitionsmenge: D = R { 0,1 } Wurzelterme (Variable befindet sich unter einer Wurzel) Beispiel: T(x) = 2x + 3 (G=R) Da die Wurzel aus negativen Zahlen nicht definiert ist, müssen wir Zahlen, die den Radikand negativ machen, aus der Grundmenge ausschliessen! Zwei Vorgehensweisen: 1. Wir suchen die Zahlen, welche den Radikanden negativ machen und schliessen diese aus der Grundmenge aus: 2x + 3 < 0 → 2x < −3 x<− 3 2 Daraus ergibt sich die Definitionsmenge: D = R Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF {x x < − 32 } 45 Grundlagen DialogMathe 2. Wir bestimmen die Zahlen, für die der Radikand positiv oder Null ist und bekommen direkt die Definitionsmenge. 2x + 3 ≥ 0 → x≥− 3 2 Daraus ergibt sich die Definitionsmenge: D = {x x ≥ − 32 Vergleiche die erhaltene Definitionsmenge mit D = R {x } x < − 32 }. Auswerten der Terme mit Hilfe des Rechners Wir wollen den Term T(x) = 8 x−5 + x x − 1 für einige spezielle x-Werte berechnen. Dazu können wir t(x) mit dem Rechner definieren und dann den Term für verschiedene x auswerten z.B. für x = −1 Wir erhalten: t( −1) = 8 −1 − 5 −6 + = −8 + = −8 + 3 = −5 −1 −1 − 1 −2 . Wenn wir viele Auswertungen vornehmen wollen, können wir für x eine Liste eingeben t(x)|x = {Liste von Zahlen für x} oder die Tabellenkalkulation verwenden. Applikation 46 Notes Lists & Spreadsheed Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Variable, Terme DialogMathe Aufgaben zur Definitionsmenge eines Terms Bestimme in der Grundmenge R die Definitionsmenge D der folgenden Terme. Term 1 T1 ( x ) = 3x − 2 7x − 2 Term 2 T2 ( x ) = 3⋅ x x2 + 4 Term 3 T3 ( x ) = 4 x +1 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 47 Grundlagen Term 4 DialogMathe T4 ( x ) = 3x 2 − 4x + 1 x 2 − 5x + 6 Der Nenner darf nicht Null werden: x 2 − 5x + 6 ≠ 0 , d.h. wir müssen alle x-Werte, die den Nenner Null machen ausschliessen. Wie finden wir die x-Werte für die x 2 − 5x + 6 = 0 ist? 1. Möglichkeit: solve() – Befehl Die Lösungen der Gleichung x 2 − 5x + 6 = 0 liefert die x – Werte, welche den Nenner Null machen. 2. Möglichkeit: factor() – Befehl Wir können den Ausdruck x 2 − 5x + 6 faktorisiern: ( x − 3 ) ⋅ ( x − 2 ) . Die Lösungen der Gleichung ( x − 3 ) ⋅ ( x − 2 ) = 0 können wir direkt ablesen, denn ein Produkt ist genau dann Null, wenn einer der Faktor im Produkt Null ist, d.h. es folgt: x − 3 = 0 → x = 3 und x − 2 = 0 → x=2 3. Möglichkeit graphisch Wir lassen uns vom Taschenrechner die Zuordnung y = f1(x) = x 2 − 5x + 6 für alle x graphisch darstellen. Es ergibt sich eine Linie (Parabel). Die gesuchten Werte y = 0 finden wir auf der x-Achse. Für die Definitionsmenge des Terms erhalten wir: D = R 48 {2 ; 3} . Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Variable, Terme DialogMathe Term 5 T5 ( x ) = 1 − 3x x 2 − 25 Der Nenner darf nicht Null werden: x 2 − 25 ≠ 0 und der Ausdruck unter der Wurzel (Radikand) muss positiv sein: x 2 − 25 ≥ 0 d.h. wir müssen alle x-Werte finden, welche die Ungleichung x 2 − 25 > 0 erfüllen. 1. Möglichkeit: solve() – Befehl Die Lösungen der Ungleichung x 2 − 25 > 0 liefert die x-Werte, für welche der Term T5 ( x ) definiert ist. 2. Möglichkeit: factor() – Befehl Wir können den Ausdruck x 2 − 25 faktorisiern: ( x + 5 ) ⋅ ( x − 5 ) . Die Lösungen der Ungleichung ( x + 5 ) ⋅ ( x − 5 ) > 0 können wir nicht direkt ablesen. Entweder liegen die gesuchten x-Werte zwischen – 5 und 5 oder ausserhalb dieses Bereiches. Es braucht eine Zusatzüberlegung oder wir können die graphische Darstellung verwenden. 3. Möglichkeit graphisch Wir lassen uns vom Rechner die Zuordnung y = f1(x) = x 2 − 25 für alle x graphisch darstellen. Es ergibt sich eine Linie (Parabel). Die gesuchten Werte finden wir auf der x-Achse, dort wo die Parabel oberhalb der x-Achse verläuft. Für die Definitionsmenge des Terms erhalten wir: D = ] −∞ ; − 5 [ Alternativ können wir schreiben: D = R Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF ∪ ]5 ; ∞[ . [ −5 ; 5 ] 49 Grundlagen DialogMathe Term 6 T6 ( x ) = Term 7 T7 ( x ) = 50 1 − x3 9 − 3x 2 21x − 9 3x − 1 ⋅ ( x 2 + 5x − 14 ) ⋅ − x 2 − 3x + 4 ⋅ 1 x Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Zahlen und Verknüpfungen DialogMathe 1.8 Zahlen und Verknüpfungen Struktureigenschaften Verschiedene Mengen können trotz ihres unterschiedlichen Äusseren durchaus gemeinsame Züge aufweisen. Sie können sogar dieselben Struktureigenschaften besitzen. Die Art der Struktur hängt vom Umfang der Gemeinsamkeiten ab. Auch die bereits bekannten Zahlenmengen N, Z, Q, R und C weisen algebraische Struktureigenschaften auf. Allerdings besitzen, wie wir sehen werden, nur Q, R und C dieselbe Struktur, während für N und Z jeweils unterschiedliche algebraische Strukturen nachweisbar sind. 1.8.1 Verknüpfungsgebilde Definition Verknüpfungsgebilde Eine Verknüpfung in einer Menge M ist eine Vorschrift, die je zwei Elementen a und b der Menge M ein drittes Element c zuordnet. Die Menge M heisst abgeschlossen bezüglich , wenn jedes c = a b wieder zu M gehört. Das Paar ( M ; ) nennen wir Verknüpfungsgebilde. Beispiele ( N; + ) ist abgeschlossen, da die Summe von zwei natürlichen Zahlen wieder eine natürliche Zahl ergibt. ( N; − ) ist nicht abgeschlossen, da z.B. 3 − 5 = −2 keine natürliche Zahl ist. 1.8.2 Gesetze für algebraische Struktur Ein Verknüpfungsgebilde ( M ; ) beinhaltet eine einfache algebraische Struktur wenn folgende fünf Gesetze für alle a,b,c ∈ M erfüllt sind: G1: M ist abgeschlossen bezüglich der Verknüpfung , d.h. , ( a b ) ∈ M G2: Die Verknüpfung ist kommutativ: a b = b a G3: Die Verknüpfung ist assoziativ: ( a b ) c = a ( b c ) G4: Es exsistiert ein neutrales Element n in M, so dass gilt: a n = a G5: Zu jedem Element a aus M existiert ein Inverses i a in M mit der Eigenschaft: a i a = n Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 51 Grundlagen DialogMathe 1.8.3 Partnerinterview Verknüpfungsgebilde Partnerinterview Verknüpfungsgebilde Zeit: 20 Minuten Diskutiere die beiden Verknüpfungsgebilde ( R ; + ) und ( R ; ⋅ ) . Zeige jeweils, dass die fünf Gesetze G1 bis G5 gelten. Was bedeutet ( R ; + ) G1 G2 G3 G4 G5 Was bedeutet ( R ; ⋅ ) G1 G2 G3 G4 G5 52 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Zahlen und Verknüpfungen DialogMathe Ergebnis Additon von reellen Zahlen ( R ; + ) G1: Die Summe von zwei reellen Zahlen ist wieder eine reelle Zahl. G2: Für reelle Zahlen gilt das Kommutativgesetz bezüglich der Addition: a+b =b+a G3: Für reelle Zahlen gilt das Assoziativgesetz bezüglich der Addition: (a + b) + c = a + (b + c ) G4: Die Zahl 0 ist das Neutralelement der Addition: a + 0 = a G5: Für jede reelle Zahl a gilt: a + ( −a ) = 0 Es existiert also zu jeder reellen Zahl a eine inverse Zahl i a = −a . −a wird Gegenzahl von a genannt. Das Minuszeichen nennen wir Vorzeichen. G5 definiert die Umkehroperation der Addition: die Subtraktion Subtrahieren heisst Gegenzahl addieren: a − b = a + ( −b ) Multiplikation von reellen Zahlen ( R ; ⋅ ) G1: Das Produkt von zwei reellen Zahlen ist wieder eine reelle Zahl. G2: Für reelle Zahlen gilt das Kommutativgesetz bezüglich der Multiplikation: a⋅b = b ⋅a G3: Für reelle Zahlen gilt das Assoziativgesetz bezüglich der Multiplikation: (a ⋅b) ⋅c = a ⋅(b ⋅c ) G4: Die Zahl 1 ist das Neutralelement der Multiplikation: a ⋅ 1 = a G5: Für jede reelle Zahl a gilt: a ⋅ a1 = 1 Es existiert also zu jeder reellen Zahl a eine inverse Zahl i a = a1 . 1 a wird Kehrwert (Reziprokwert) von a genannt. G5 definiert die Umkehroperation der Multiplikation: die Division Dividieren heisst mit dem Kehrwert multiplizieren: Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF a 1 = a⋅ b b 53 Grundlagen DialogMathe 1.9 Die Grundrechnungsarten Stufe Rechenart Umkehrung I Addieren a+b =c Subtrahieren a = c −b ; b = c −a II Multiplizieren a ⋅b = c Dividieren c ; a= b Potenzieren b = ax Radizieren: III b= c a a= x Logarithmieren: b x = log a ( b ) 1.9.1 Rechenarten erster Stufe Addition Summand + Summand = Summe a+b =b+a Kommutativgesetz der Addition (a + b) + c = a + (b + c ) Assoziativgesetz der Addition a+0 =a Neutralelement a + ( −a ) = 0 Gegenzahl (Inverses Element) Subtraktion Minuend - Subtrahend = Differenz Umkehrung der Addition a+x =b ⇔ x =b−a x = b − a = b + ( −a ) b−a ≠ a−b 54 Beispiel: 7 + x = 10 ⇔ x = 10 − 7 = 3 Subtraktion = Addition der Gegenzahl! Kommutativgesetz gilt nicht für die Subtraktion! Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Die Grundrechnungsarten DialogMathe 1.9.2 Rechenarten zweiter Stufe Multiplikation als Kurzschreibweise einer Addition a + a + a + a= 4 ⋅a Pr odukt Summe 4 Summanden → Summand Faktor → 4 Summanden Faktor 4 (Koeffizient) Multiplikation Faktor · Faktor = Produkt wiederholte Addition, z.B. 4 + 4 + 4 = 3·4 = 12 a⋅b = b ⋅a Kommutativgesetz der Multiplikation (a ⋅b) ⋅c = a ⋅(b ⋅c ) Assoziativgesetz der Multiplikation a ⋅1 = a Neutralelement a ⋅ a1 = 1 Kehrwert (Inverses Element) a⋅0 = 0 MERKE: Produkt – Null – Satz! Ein Produkt ist genau dann 0, wenn einer der Faktoren 0 ist. a ⋅ b = 0 → a = 0 oder b = 0 Division Dividend : Divisor = Quotient Umkehrung der Multiplikation a⋅x =b ⇔ x = b : a = ba Beispiel: 4 ⋅ x = 12 ⇔ x = 12 : 4 = 12 =3 4 x = ba = b ⋅ a1 Multiplikation mit dem Kehrwert b:a ≠ a:b Kommutativgesetz gilt nicht für die Division! Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 55 Grundlagen DialogMathe MERKE: Division durch 0 ist nicht definiert! Angenommen, es wäre a : 0 = x ⇔ 0⋅x = a das ist aber unmöglich, weil 0 ⋅ x = 0 für alle x Distributivgesetz der Multiplikation bezüglich der Addition Für alle a, b, c ∈ R gilt: a ⋅ ( b + c ) = a ⋅ b + a ⋅ c Interpretation a ⋅( b + c ) = a ⋅ b + a ⋅ c Linke Seite a ⋅ ( b + c ) : Zuerst werden b und c addiert, dann das Resultat mit a multipliziert. Rechte Seite a ⋅ b + a ⋅ c : Zuerst werden b und c mit a multipliziert, dann die Resultate addiert. Das Distributivgesetz sagt uns, dass wir unabhängig von der Reihenfolge der Operationen das Gleiche erhalten! 1.9.3 Rechenarten dritter Stufe Potenz als Kurzschreibweise einer Multiplikation 4 a a ⋅a ⋅a = a ⋅ Potenz Pr odukt 4 Faktoren Faktor → 4 Faktoren Basis → Exponent 4 Potenzieren BasisHochzahl (Exponent) = Potenz wiederholte Multiplikation, z.B. 2·2·2 = 23 = 8 Beim Potenzieren sind zwei Umkehrungen möglich (Wurzelziehen bzw. Logarithmieren), je nachdem, ob die Basis oder die Hochzahl (Exponent) gesucht wird. Das sind allerdings keine Grundrechnungsarten mehr. 56 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Die Grundrechnungsarten DialogMathe 1.9.4 Reihenfolge der Rechenoperationen Rechenarten höherer Stufe werden immer zuerst ausgeführt ("Punktrechnung vor Strichrechnung"). Rechenarten gleicher Stufe werden in der Reihenfolge ausgeführt, in der sie notiert sind, z.B. 60 : 10 ⋅ 2 = 6 ⋅ 2 = 12 Was in Klammern steht, wird zuerst berechnet. z.B. 60 : ( 10 ⋅ 2 ) = 60 : 20 = 3 Prioritätsregel „Punkt vor Strich“ a + b⋅c Interpretation des Terms: Hier muss zuerst b mit c multipliziert werden und erst dann kann die Addition ausgeführt werden: a + ( b ⋅ c ) Klammern sind nicht nötig, wegen der Prioritätsregel. Wollen wir, dass die Addition zuerst ausgeführt wird, so kann dies mit Klammern angezeigt werden: ( a + b ) ⋅ c Beispiel mit Zahlen: 3 + 2 ⋅ 5 = 3 + ( 2 ⋅ 5 ) = 3 + 10 = 13 Andere Reihenfolge: ( 3 + 2 ) ⋅ 5 = 5 ⋅ 5 = 25 Prioritätsregel „Potenzieren vor Multiplizieren“ a ⋅ bn Interpretation des Terms: Hier muss zuerst b mit n potenziert werden und erst dann kann die Multiplikation ausgeführt werden: a ⋅ ( bn ) Klammern sind nicht nötig, wegen der Prioritätsregel. Wollen wir, dass die Multiplikation zuerst ausgeführt wird, so kann dies mit Klammern angezeigt werden: ( a ⋅ b )n Beispiel mit Zahlen: 5 ⋅ 23 = 5 ⋅ ( 23 ) = 5 ⋅ 8 = 40 Andere Reihenfolge: ( 5 ⋅ 2 )3 = 103 = 1000 Spezialfall: Vorzeichen einer Potenz − 2 4 = −16 Interpretation des Terms: Die positive Basis 2 wird mit 4 potenziert, das Resultat 16 (die Potenz) bekommt ein Vorzeichen, ist also negativ! − 2 4 = ( −1) ⋅ 2 4 = ( −1) ⋅ 16 = −16 ( Vorzeichen als Faktor ( −1) ) Für negative Basen braucht es eine Klammer: ( − 2 ) 4 = 16 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 57 Grundlagen Bruchstriche DialogMathe a+b = (a + b) : b b Merke: Der Bruchstrich wirkt wie eine Klammer! Beispiele: 1) 7+8 = ( 7 + 8 ) : ( 2 + 3 ) = 15 : 5 = 3 nicht etwa 2+3 7+8 ≠ 7 + 8 : 2 + 3 = 7 + 4 + 3 = 14 2+3 2) 10x − 8 1 = ⋅ ( 10x − 8 ) 2 2 Über eine Summe darf nicht gekürzt werden: Richtig: a ⋅b + a ⋅c a dann kürzen!!! a ⋅b + a⋅c a Falsch!!!!!! Daher Zähler zuerst in ein Produkt verwandeln, erst a ⋅ b + a ⋅ c a ⋅ (b + c ) = a a Merke: Kürzen heisst gemeinsame Faktoren im Zähler und Nenner streichen. Vor dem Kürzen müssen Nenner und Zähler faktorisiert werden. „Über Summen kürzen nur die Dummen!“ 1.9.5 Elementare Rechenregeln − ( −a ) = a Die Gegenzahl von ( −a ) ist a. −a = ( −1) ⋅ a Das Vorzeichen kann durch den Faktor ( −1) ersetzt werden. Multiplizieren mit ( −1) heisst Gegenzahlbildung. −ab = − ( a ⋅ b ) = ( −a ) ⋅ b = a ⋅ ( −b ) Ein Minuszeichen vor einem Produkt, ändert bei genau einem der Faktoren das Vorzeichen: −abc = − ( a ⋅ b ⋅ c ) = ( −a ) ⋅ b ⋅ c = a ⋅ ( −b ) ⋅ c = a ⋅ b ⋅ ( −c ) ( −a ) ⋅ ( −b ) = ab Minus mal Minus gibt Plus! − a −a a = = b b −b Ein Minuszeichen vor einem Quotienten, ändert entweder das Vorzeichen des Zählers oder das Vorzeichen des Nenners. −a a = −b b 58 Minus dividiert durch Minus gibt Plus! Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Die Grundrechnungsarten DialogMathe 1.9.6 Partnerinterview Analyse von Termen Partnerinterview Analysen von Termen Zeit: 15 Minuten Aufgabe: Analysiere die folgenden Terme Beispiel: ab + 4 : 2 − a2 Differenz Minuend Summe 1. Summand Produkt 1. Faktor Platzhalter (a) Aufgabe 1: Aufgabe 2: Subtrahend Potenz 2. Summand Quotient 2. Faktor (b) Platzhalter (b) Dividend Zahl (4) Basis Exponent Platzhalter (a) Zahl (2) Divisor Zahl (2) a : 14 − 7x 2 a + 4 [ y − 5 (x + 3)2 ] Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 59 Grundlagen DialogMathe 1.9.7 Übungen mit Zahlen Analysiere und berechne die folgenden Terme. Beachte die Prioritätsregeln: „Punkt vor Strich“ „Potenzieren vor Multiplizieren“ Richtig oder falsch? Begründe! 10 + 2 ⋅ 3 = 36 10 + 2 ⋅ 3 = 16 4 ⋅ 32 = 36 4 ⋅ 32 = 144 −42 = 16 −42 = −16 ( 3 ⋅ a )2 = 9 ⋅ a2 ( 3 + a )2 = 9 + a 2 1. 3 +5⋅2 = 2. 3 ⋅ 52 = 3. −32 = 4. ( −3 ) 2 = 5. ( −3 ) ⋅ ( −5 ) = 6. −( 3 ⋅ 5) = 7. 1 2 ⋅(2⋅6) = 8. 1 2 ⋅(2 + 6) = 9. 1 3 + 10. 1 3 ⋅ 41 = 11. ( 3 + a )2 = 12. ( 3 ⋅ a )2 = 13. 1 a 3 ⋅ ⋅ = 3 3 14. 1 a 3 ⋅ + = 3 3 15. a 3 ⋅ 2 1 4 = 2 = Mache eigene Beispiele! 60 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Klammern, Addition und Subtraktion bei Termen DialogMathe 2 Algebra -Training: Rechnen mit Termen In diesem Kapitel wollen wir die wichtigsten Grundlagen für das Rechnen mit Termen repetieren. Übersicht Klammern, Addition und Subtraktion von Termen Ausmultiplizieren von Klammern, Binomische Formeln Memo 1: Faktorisieren, Umwandeln einer Summe in ein Produkt. Memo 2: Addition von ungleichnamigen Brüchen Memo 3: Divisionsalgorithmus Memo 4: Potenzen, Potenzgesetze Memo 5: Wurzeln und Potenzen Memo 6: Potenzen von Summen, Pascalsches Dreieck 2.1 Klammern, Addition und Subtraktion bei Termen Wollen wir Klammerausdrücke vereinfachen, so müssen die Klammern geöffnet werden. Im Folgenden wollen wir einige Regeln repetieren, die den Umgang mit Klammerausdrücken einfacher gestalten. Platzhalter (Variable) Eine Variable ist ein Zeichen, das stellvertretend für Zahlen steht, die in einem bestimmten Ausmass frei wählbar sind. Beispiele: a ∈ N : Für a kann eine beliebige natürliche Zahl eingesetzt werden x ∈ R : Für x kann eine beliebige reelle Zahl eingesetzt werden Gleiche Variablen dürfen zusammengefasst werden! Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 61 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Mathematischer Ausdruck (Term) Eine Zahl, eine Variable oder eine sinnvolle Zusammensetzung von Zahlen und Variablen mit Operationszeichen und Klammern wird als Term bezeichnet. Beispiele für Terme sind: 5 , y, a+b, 4x − 3 ⋅ (y + 2z) Die folgenden Ausdrücke sind keine Terme: a − : 3 (zwei Operationszeichen dürfen nicht nebeneinander stehen) 3b − ) 5 ⋅ (x + y) (Eine Klammer muss zuerst geöffnet werden, bevor sie geschlossen wird) 3x − 7 = 20 (Gleichung, zwei Terme werden gleich gesetzt) Wert eines Terms Ein Term mit der Variablen x wird mit T(x) bezeichnet. Setzen wir für die Variable eine Zahl ein, kann der Wert des Terms berechnet werden. Beispiel: T ( x ) = x 2 − 2x + 1 ; T ( 5 ) = 52 − 2 ⋅ 5 + 1 = 16 Vorzeichen, Operationszeichen Zahlen mit Vorzeichen werden zweckmässig in Klammern eingeschlossen. ( − 3 ) , ( − 5x ) , ( + 3y ) Das + als Vorzeichen wird in der Regel weggelassen: ( + 3y ) = 3y Wir unterscheiden Vorzeichen (VZ) und Operationszeichen (OZ): 2x + 3y − (− 5x − y) OZ OZ VZ OZ Ein Operationszeichen steht immer zwischen zwei Termen, d.h. es verknüpft zwei Terme. (Ist 5 − −3 ein Term? Begründe!) 62 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Klammern, Addition und Subtraktion bei Termen DialogMathe 2.1.1 Klammerregeln Auflösen von Plusklammern Klammern vor denen ein Pluszeichen steht, können weggelassen werden. Vorzeichen und Operationszeichen bleiben. 6a + (5b − 2a) = 6a + 5b − 2a = 4a + 5b 4x + ( − 7x + 15y) = 4x − 7x + 15y = −3x + 15y Auflösen von Minusklammern („heisse Klammer“!!!!) Klammern, vor denen ein Minuszeichen steht, werden aufgelöst, indem wir innerhalb der Klammer alle Pluszeichen gegen Minuszeichen und alle Minuszeichen durch Pluszeichen austauschen. 6a − (5b − 2a) = 6a − 5b + 2a = 8a − 5b 4x − ( − 7x + 15y) = 4x + 7x − 15y = 11x − 15y Geschachtelte Klammerausdrücke Geschachtelte Klammern werden von Innen nach Aussen aufgelöst. Beispiel Zum Vereinfachen eines geschachtelten Klammerausdruckes gibt es zwei verschiedene Vorgehensweisen: 1. Strategie: Zuerst alle Klammern auflösen, dann gleichartige Terme zusammenfassen (Beim Zusammenfassen berücksichtigte Terme abhacken) 2. Strategie: Nach auflösen der inneren Klammern, Terme zusammenfassen) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 63 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Beispiel: 5x − { y − [ z − ( 4x − 5y ) + x ] − 2z } − ( 4y + 4z ) 1. Strategie 5x − { y − [ z − ( 4x − 5y ) + x ] − 2z } − ( 4y + 4z ) = 5x − { y − [ z − 4x + 5y + x ] − 2z } − 4y − 4z = 5x − { y − z + 4x − 5y − x − 2z } − 4y − 4z = 5x − y + z − 4x + 5y + x + 2z − 4y − 4z = 2x − z 2. Strategie 5x − { y − [ z − ( 4x − 5y ) + x ] − 2z } − ( 4y + 4z ) = 5x − { y − [ z − 4x + 5y + x ] − 2z } − 4y − 4z = 5x − { y − [ z − 3x + 5y ] − 2z } − 4y − 4z = 5x − { y − z + 3x − 5y − 2z } − 4y − 4z = 5x − { −3z + 3x − 4y } − 4y − 4z = 5x + 3z − 3x + 4y − 4y − 4z = 2x − z 2.1.2 Übungen: Klammerausdrücke vereinfachen Übung 1: Vereinfache folgende Terme so weit wie möglich. 64 a) 10a + ( 4a + 6a ) b) 5x + ( y − 2x ) c) ( 6x − 4y ) − ( 3x − 2y ) d) 4x + [ −2y − ( 3x − y ) ] e) u − { ( 2u − 5v ) − [ ( 5u − v ) − ( −3u + v ) ]} Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Klammern, Addition und Subtraktion bei Termen DialogMathe f) 3x − { y − [ z − ( 4x − 5y ) + x ] − 2z } − ( 4y + 3z ) g) ( − { [ − ( 22 − 7a ) + 13 − 2a ] − ( 14 + 5a ) + 17 } ) + 13a h) 29x − {15z − [ 11x + 23y − ( 17x + 5y − 38z ) − ( 13z + 18y − 23x ) − 46x ]} i) −5a − [ − ( 3a − 5b ) − ( −3b ) ] − [ −6a + 7b − c + 4a ] Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 65 Algebra -Training: Rechnen mit Termen k) DialogMathe ( x − y ) + { z − [ 2x − 3y + ( 2z − 3x ) + p ] − y } Lösungen: Übung 1 a) 20a b) 3x + y g) 6 + 13a f) 0 c) 3x − 2y d) x − y e) 7u + 3v h) 10z i) c − 15b j) 2x + y − z − p Übung 2: Vorzeichen und Operationszeichen Vereinfache den Ausdruck. Kennzeichne dann in deinem Lösungsweg alle Vorzeichen mit grüner alle Operationszeichen mit roter Farbe. −3x + { − [ − ( 4y + x ) + ( 3y − 5x ) ] + ( −10y ) } − ( −7x − 2y ) Lösungen: Übung 2 − 3x + − − 4y + x + 3y − 5x + − 10y − − 7x − 2y OZ VZ OZ OZ VZ VZ OZ VZ VZ OZ OZ OZ = − 3x + − − 4y − x+ 3y − 5x − 10y + 7x + 2y OZ OZ OZ VZ OZ VZ VZ OZ OZ OZ = − 3x + 4y + x− 3y + 5x − 10y + 7x + 2y OZ OZ VZ OZ OZ OZ OZ OZ = − 3x + 4y + x− 3y + 5x − 10y + 7x + 2y = 10x − 7y VZ 66 OZ OZ OZ OZ OZ OZ OZ OZ Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Ausmultiplizieren von Klammern DialogMathe 2.2 Ausmultiplizieren von Klammern Unterscheide beim Ausmultiplizieren! Summe (Distributivgesetz) Produkt (Assoziativgesetz) 2 ⋅ (a + b) = 2 ⋅ (a ⋅ b) = 2.2.1 Produkt einer Zahl mit einer Summe Distributivgesetz a ⋅ ( b + c ) = ab + ac Beide Summanden werden mit dem Faktor multipliziert. Der Faktor kann auch hinter der Klammer stehen! (Kommutativgesetz) ( b + c ) ⋅ a = ba + ca = ab + ac Interpretation des Distributivgesetzes Auf der linken Seite steht ein Produkt auf der rechten Seite eine Summe. Das Umwandeln einer Summe in ein Produkt ist eine wichtige Grundaufgabe. Das Faktorisieren einer Summe werden wir im Kap. 2.3 behandeln. Im Beispiel oben kann aus der Summe 6k + 4p der gemeinsame Faktor 2 ausgeklammert werden: 2 ⋅ ( 3k + 2p ) . Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 67 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.2.2 Übungen Ausmultiplizieren Löse die Klammern auf und fasse zusammen! 68 ( ) a) 3 a ⋅ 31 b ⋅ 2u b) 2u ( −6v ) − 5u ( −3v ) − ( −2u ) ( −4v ) c) 2 [ ( x − 2y ) ⋅ ( a + 3b ) ] d) 2x ( 4y − 3 ) − 3 [ 4 ( 5y − x ) − 5 ( 3x + 2y ) ] − 5xy e) 2 ( 2a − b ) − { 2b ( 3a − 2b ) − a [ ( 4a − b ) − 2 ( 2a + b ) ] − 3ab } Lösungen a) 2abu b) −5uv c) 2ax + 6bx − 4ay − 12by d) 51x − 30y + 3xy e) 4a − 2b − 6ab + 4b2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Ausmultiplizieren von Klammern DialogMathe 2.2.3 Produkt von Summen ( a + b ) ⋅ ( c + d ) = ac + ad + bc + bd Begründung: Substitution (Ersetzung): u = a + b u ⋅ ( c + d ) = uc + ud Wir ersetzen u wieder durch die Summe. uc + ud = ( a + b ) ⋅ c + ( a + b ) ⋅ d = ac + bc + ad + bd Interpretation Multiplikation von Summen Wie gross ist der Flächeninhalt des gesamten Rechtecks? Interpretation Multiplikation von Differenzen Wie gross ist der Flächeninhalt des linken oberen Rechtecks? Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 69 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.2.4 Spezialfälle Binome Binomische Formeln Spezielle Binome (Binom = zweigliedrige Summe) 1. Summe mal Summe 2. Differenz mal Differenz 3. Summe mal Differenz Struktur Lerne nicht die Formeln auswendig, sondern präge dir die Struktur ein! Diese kann benutzt werden, um schnell und sicher auszumultiplizieren. Beispiel: ( 5A + 3B )2 = ( 5A )2 + 2 ⋅ 5A ⋅ 3B + ( 3B )2 = 25A 2 + 30AB + 9B2 Beispiel: ( 5A − 3B )2 = ( 5A )2 − 2 ⋅ 5A ⋅ 3B + ( 3B )2 = 25A 2 − 30AB + 9B 2 Die Differenz kann als Summe geschrieben werden. ( 5A − 3B )2 = ( 5A + [ −3B ] )2 = ( 5A )2 + 2 ⋅ 5A ⋅ ( −3B ) + ( −3B )2 = 25A 2 − 30AB + 9B 2 Beispiel: ( 5A + 3B ) ⋅ ( 5A − 3B ) = ( 5A )2 − ( 3B )2 = 25A 2 − 9B2 70 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Ausmultiplizieren von Klammern DialogMathe Übung 1: Struktur der binomischen Formeln Ergänze die leeren Stellen unter Benutzung der binomischen Strukturen! Aufgabe 1 Aufgabe 2 Aufgabe 3 Aufgabe 4 Aufgabe 5 Aufgabe 6 Aufgabe 7 Aufgabe 8 Aufgabe 9 Aufgabe 10 ( ) 3x + ) 2 ( − 4 ( + ) ( − ( 2 = = + + 49 − 48y + 2 = 4x 2 + 32x + ) 2 = + ) 2 = 36x 4 + 24x 2 + ( − ) 2 = ( 3a + )⋅( −5 ( + )⋅( − )= 49a 4 − 9b2 ( + )⋅( − 3c )= 4d2 − ( + 6 )⋅( Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF − 180x + 100 − 130a + 132 − )= )= − − 100p2 71 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Aufgabe 11 ( 2a + 3b ) Aufgabe 12 ( 5x − 2y ) Aufgabe 13 ( 3a + b )⋅( Aufgabe 14 16c 2 − 40c + 100 = ( Aufgabe 15 9x 2 + 6x + 4 = ( Aufgabe 16 4a2 − 9b2 = ( Aufgabe 17 x 2 − 2x + 1 = ( Aufgabe 18 + = − + 3a − b )= − ) + )⋅( + ) − − ) + + + + + + 2 2 − ) 2 + ) 2 = + ) 2 = mache ein eigenes Beispiel ( 72 + mache ein eigenes Beispiel ( Aufgabe 20 2 = mache ein eigenes Beispiel ( Aufgabe 19 2 + ) 2 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Ausmultiplizieren von Klammern DialogMathe Übung 2: Multipliziere aus unter Verwendung der binomischen Formeln Aufgabe 1 Aufgabe 2 Aufgabe 3 Aufgabe 4 Aufgabe 5 Aufgabe 6 ( u + v )2 = ( c − d )2 = ( x + y )( x − y ) = ( 2a + d )2 = ( a − 3d )2 = ( 2a + 5b )( 2a − 5b ) = Aufgabe 7 ( 3a − 2b )2 = Aufgabe 8 ( 5x + 3y )2 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 73 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.2.5 Geometrische Interpretation der binomischen Formeln Wie gross ist der Flächeninhalt eines Quadrates, wenn wir die ursprüngliche Seitenlänge a um b verlängern? Wie gross ist der Flächeninhalt eines Quadrates, wenn wir die ursprüngliche Seitenlänge a um b verkürzen? 74 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Ausmultiplizieren von Klammern DialogMathe Wie gross ist der Flächeninhalt eines Quadrates, wenn wir die ursprüngliche Seitenlänge a in der einen Richtung um b verlängern und in der anderen Richtung um b verkürzen? Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 75 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.3 Faktorisieren Das Umwandeln einer Summe in ein Produkt ist eine wichtige Grundaufgabe und wird immer wieder vorkommen. Nenne einige Aufgaben, wo das Faktorisieren vorkommt. (Kürzen, kgV,…..) 2.3.1 Gemeinsame Faktoren ausklammern Haben alle Summanden einen gemeinsamen Faktor, so kann dieser ausgeklammert werden. Durch das Ausklammern eines gemeinsamen Faktors wird aus der Summe ein Produkt. Beispiele 1) 3ax + 12ay + 6az = 3a ⋅ ( x + 4y + 2z ) 2) ( a + b ) ⋅ ( x + y ) − ( a + b ) ⋅ u = ( a + b ) ⋅ ( x + y − u ) 3) ( a + 1) ⋅ b − a − 1 = ( a + 1) ⋅ b − ( a + 1) = ( a + 1) ⋅ ( b − 1) Übungen gemeinsame Faktoren ausklammern Aufgabe 1 a ⋅ x2 ⋅ y − a ⋅ b ⋅ x3 = Aufgabe 2 Aufgabe 3 Aufgabe 4 76 x ⋅ ( c − d) − c + d = ( x + y )( x − y ) + x + y = m ⋅ ( a − b ) + n( b − a ) = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Faktorisieren DialogMathe 2.3.2 Stufenweises Ausklammern Haben nicht alle Summanden einen gemeinsamen Faktor, so können wir versuchen in Teilsummen gemeinsame Faktoren auszuklammern. Entsteht dadurch eine Summe mit gemeinsamen Faktoren, so können wir in einem zweiten Schritt die Summe faktorisieren. Beispiele 4) ax + ay + bx + by = a ⋅ ( x + y ) + b ⋅ ( x + y ) = ( x + y ) ⋅ ( a + b ) 5) xc − c − x + 1 = c ⋅ ( x − 1) − ( x − 1) = ( x − 1) ⋅ ( c − 1) 6) a + b − ca − cb = ( a + b ) − c ⋅ ( a + b ) = ( a + b ) ⋅ ( 1 − c ) Übungen stufenweises Ausklammern Aufgabe 5 ac − ad + bc − bd = Aufgabe 6 ab − ac − b + c = Aufgabe 7 2x3 − 3x 2 + 10x − 15 = Aufgabe 8 10abc + 20bc − 2a − 4 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 77 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.3.3 Spezielle Strukturen, Binome Binom: Summe im Quadrat ( a + b )2 = a 2 + 2a ⋅ b + b 2 Beispiele 7) 9x 2 + 6xy + y 2 = ( 3x )2 + 2 ⋅ 3x ⋅ y + y 2 = ( 3x + y )2 Erster Summand 3x im Quadrat ( 3x )2 , zweiter Summand y im Quadrat y 2 Beachte das Doppelprodukt: 6xy = 2 ⋅ 3x ⋅ y Umkehrung (schnelles ausmultiplizieren) 8) ( 4a + 5b )2 = ( 4a )2 + 2 ⋅ 4a ⋅ 5b + ( 5b )2 = 16a 2 + 40ab + 25b 2 Binom: Differenz im Quadrat ( a − b )2 = a2 − 2a ⋅ b + b 2 Beispiel 9) x 2 − 4xy + 4y 2 = x 2 − 2 ⋅ x ⋅ 2y + ( 2y ) = ( x − 2y ) 2 2 Beachte das negative Doppelprodukt: 4xy = 2 ⋅ x ⋅ 2y Binom: Differenz von zwei Quadratzahlen ( a + b ) ⋅ ( a − b ) = a2 − b2 Beispiele 10) 9a2 − b2 = ( 3a ) − b 2 = ( 3a + b ) ⋅ ( 3a − b ) 2 11) 16 − x 2 = ( 4 + x ) ⋅ ( 4 − x ) Übungen Binomstrukturen Aufgabe 9 4a2 + 24ab + 36b2 = Aufgabe 10 Aufgabe 11 Aufgabe 12 78 9a2 − 6ab + b2 = 9c 2 + 30cd + 25d2 = − a2 + 10ab − 25b2 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Faktorisieren DialogMathe Aufgabe 13 Aufgabe 14 Aufgabe 15 Aufgabe 16 x − x3 = 8m2 − 98n2 = h4 − 16 = ( a − 2 ) 2 − ( a + 1 )2 = 2.3.4 Spezielle Strukturen, Vieta Vieta Struktur Ausmultiplizieren: ( x + a ) ⋅ ( x + b ) = x 2 + ( a + b ) ⋅ x + a ⋅ b Faktorisieren: x2 + B ⋅ x + A = ( x + a ) ⋅ ( x + b ) Wir suchen die beiden Summanden a und b so dass: A = a ⋅ b und B = a + b Beispiele 12) a2 + 6a + 8 = ( a + 2 ) ⋅ ( a + 4 ) 8 = 2⋅4 ; 6 =2+4 13) a2 − 7a + 12 = ( a − 3 ) ⋅ ( a − 4 ) ( −3 ) ⋅ ( −4 ) = 12 ; − 3 − 4 = −7 14) a2 − 2a − 15 = ( a + 3 ) ⋅ ( a − 5 ) 3 ⋅ ( −5 ) = −15 ; 3 + ( −5 ) = −2 15) a2 + 3a − 28 = ( a − 4 ) ⋅ ( a + 7 ) ( −4 ) ⋅ 7 = −28 ; ( −4 ) + 7 = 3 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 79 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Übungen Vietastruktur Aufgabe 1 x 2 + 8x + 15 = Aufgabe 2 a2 − a − 12 = Aufgabe 3 r 2 − 15r + 54 = Aufgabe 4 b2 + 3b − 28 = Aufgabe 5 h2 + 24h + 135 = Aufgabe 6 v 2 − 12v + 36 = Aufgabe 7 a2 − 4a − 77 = Aufgabe 8 x 2 − 7x + 6 = Aufgabe 9 x2 + x − 6 = 80 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Faktorisieren DialogMathe 2.3.5 Divisionsalgorithmus Divisionsverfahren: Wie dividieren wir zwei Zahlen? : 5 = 548 2743 25 243 20 43 40 3 Rest Kennen (oder vermuten) wir einen Faktor, so lässt sich dieser durch Division abspalten. Wenn der Faktor im Ausdruck enthalten ist, so verläuft die Division ohne Rest, andernfalls gibt es einen Rest. Siehe Kap. 2.5 ( x 3 − 1) : ( x − 1) = x 2 + x + 1 x3 − x 2 x2 − 1 x2 − x x −1 x −1 0 Daraus folgt: x 3 − 1 = ( x − 1 ) ⋅ ( x 2 + x + 1 ) Einsatz des Rechners Bruch kürzen: Gemeinsame Faktoren im Zähler und Nenner streichen! Strategie: Zähler und Nenner faktoriseren. 2 x 3 − 1 ( x − 1) ⋅ ( x + x + 1) x 2 + x + 1 = = = x2 + x + 1 x −1 1 x −1 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 81 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.3.6 Verschachtelte Strukturen Beispiele 1) x 4 − x 2 = x 2 ⋅ ( x 2 − 1 ) = x 2 ⋅ ( x + 1) ⋅ ( x − 1 ) oder x 4 − x 2 = ( x 2 ) − x 2 = ( x 2 + x ) ⋅ ( x 2 − x ) = x ⋅ ( x + 1) ⋅ x ⋅ ( x − 1) 2 2) a2 − b2 + a + b = ( a + b ) ⋅ ( a − b ) + ( a + b ) = ( a + b ) ⋅ ( a − b + 1) 3) a2 − 2ab + b 2 − c 2 = ( a − b )2 − c 2 = ( a − b + c ) ⋅ ( a − b − c ) 4) 1 − u2 + 2uv − v 2 = 1 − ( u2 − 2uv + v 2 ) = 1 − ( u − v )2 = (1+ u − v ) ⋅ (1− u + v ) 5) x 2 − 2xy + y 2 − u2 − 2uv − v 2 = ( x − y )2 − ( u + v )2 = (x − y +u+ v)⋅(x − y −u− v) 6) a4 − b4 = ( a2 ) − ( b2 ) = ( a2 + b2 )( a2 − b2 ) 2 2 = ( a2 + b2 ) ( a + b ) ( a − b ) Übungen verschachtelte Strukturen Aufgabe 1 ax + a + x 2 − 1 = Aufgabe 2 x 2 − 6x + 9 − y 2 = Aufgabe 3 a2 − b2 − 2bc − c 2 = Aufgabe 4 a2 + 2ae + e2 − b2 = 82 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Faktorisieren DialogMathe 2.3.7 Nenner wurzelfrei machen Strategie: Bruch so erweitern, dass Nenner wurzelfrei wird. Beispiele a a⋅ 2 a⋅ 2 2 = = = ⋅a 2 2 2 2 ( 2) Ausnützen der Binomstruktur! a = a+ b ( a⋅( a − b) a + b)⋅( a − b) = a⋅( a − b) a−b 2.3.8 Der Produkt Null – Satz Ein Produkt a ⋅ b ist genau dann gleich null, wenn wenigstens einer der Faktoren null ist. a⋅b = 0 → a=0 oder b=0 Anwendungen Für welche Werte x hat das Produkt ( x 4 − x 2 ) ⋅ ( 3x 2 + 6x − 24 )( 9x 2 + 12x + 4 ) den Wert Null? ( x 4 − x 2 ) ⋅ ( 3x 2 + 6x − 24 )( 9x 2 + 12x + 4 ) = 0 Faktoren Null setzen! ( x 4 − x 2 ) = 0 und ( 3x 2 + 6x − 24 ) = 0 und ( 9x 2 + 12x + 4 ) = 0 Faktoren weiter faktorisieren! x 4 − x 2 = x 2 ⋅ ( x 2 − 1) = x 2 ⋅ ( x − 1) ⋅ ( x + 1) = 0 x 2 = 0 → x1 = 0 ( x − 1) = 0 → x 2 = 1 ( x + 1) = 0 → x 3 = −1 3x 2 + 6x − 24 = 3 ⋅ ( x 2 + 2x − 8 ) = 3 ⋅ ( x − 2 ) ⋅ ( x + 4 ) = 0 ( x − 2 ) = 0 → x4 = 2 ( x + 4 ) = 0 → x 5 = −4 9x 2 + 12x + 4 = ( 3x + 2 ) = 0 2 3x + 2 = 0 → x6 = − Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 2 3 83 Algebra -Training: Rechnen en mit Termen DialogMathe 2.3.9 Algebra – Memo 1: Faktorisieren Fa Algebra – Memo 1 Faktorisieren, Umwandeln einer Summe in ein Produkt Check – Liste: Faktorisieren Zerlegen einer Summe in Faktoren Summe ↔ Produkt Musst du eine Summe in ein Produkt verwandeln, so sollst du die folgenden Punkte P der Reihe nach überprüfen. A, B, C, D, X und Y sind Platzhalter für beliebige Ausdrücke. Ausdrücke Umkehrung: Die Punkte 3 bis 6 können von rechts nach links verwendet werden, wer um schnell und sicher auszumultiplizieren! multiplizieren! 1. Gemeinsame Faktoren ausklammern A ⋅ X + B ⋅ X + C ⋅ X + D ⋅ X = X ⋅ ( A + B + C + D) 2. Stufenweises Ausklammern Kein ein gemeinsamer Faktor in allen Summanden vorhanden. vorhanden. Klammere geg meinsame Faktoren in Teilsummen aus! Wenn so eine Summe mit gemeinsagemeins men Faktoren entsteht, kannst du nach Punkt 1. in ein Produkt verwandeln. WICHTIG: Die ie Anzahl Summanden muss gerade sein (4, 6,8, usw.) oder eine ungerade Quadratzahl (9,25, usw) A ⋅ X + B ⋅ X + A ⋅ Y + B ⋅ Y = X ⋅ ( A + B) + Y ⋅ ( A + B) = ( A + B) ⋅( X + Y) Spezielle Summen (spezielle Strukturen ausnützen) 3. Binomstruktur: A 2 + 2 ⋅ A ⋅ B + B 2 = ( A + B )2 Zwei Ausdrücke A und B im Quadrat und das positive Doppelprodukt von A und B. B 4. Binomstruktur: A 2 − 2 ⋅ A ⋅ B + B2 = ( A − B )2 Zwei Ausdrücke A und B im Quadrat und das negative Doppelprodukt von A und B. B 5. Binomstruktur A 2 − B 2 = ( A + B ) ⋅ ( A − B ) Differenz nz von zwei Quadrat – Ausdrücken. 6. Vieta Struktur X 2 + ( A + B ) ⋅ X + A ⋅ B = ( X + A ) ⋅ ( X + B ) Bei x 2 steht der Koeffi- zient 1, bei x die Summe von A und B und ohne x das Produkt von A und B. 7. Faktor erraten und Division ausführen Oftmals lassen sich Faktoren erraten z.B. beim Kürzen (vorhandene Faktoren im Nenner oder Zähler) 84 Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Faktorisieren DialogMathe 2.3.10 Übungen Faktorisieren Verwandle die folgenden Ausdrücke in ein Produkt. Aufgabe 1 xy 2 + 2xy + x = Aufgabe 2 x(a − b) − a + b = Aufgabe 3 a2 c − 2abc + b 2c = Aufgabe 4 ax − a − 2 + 2x = Aufgabe 5 a 2 + ac − b 2 − bc = Aufgabe 6 ay 2 + 2ay + a = Aufgabe 7 x 2 − 10x + 9 = Aufgabe 8 3ab2 − 9ab + 6a = Aufgabe 9 2x 2 y − 4xy 2 − 5xz + 10yz = Aufgabe 10 a2 + 10a + 16 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 85 Algebra -Training: Rechnen mit Termen Aufgabe 11 Aufgabe 12 Aufgabe 13 Aufgabe 14 Aufgabe 15 Aufgabe 16 Aufgabe 17 Aufgabe 18 Aufgabe 19 Aufgabe 20 86 x(a − b) − y ( b − a ) DialogMathe = a 2b − 2ab + b = xy − 2y + ax − 2a = ( x + a )2 − ( y + b )2 = ay − ax − y 2 + x 2 = a2 + 2ab + b2 − c 2 = x 2 + x − 42 = 5a3 − 40a 2 + 75a = a2 − b2 − 2bc − c 2 = a2 − b 2 − a − b = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Faktorisieren DialogMathe Lösungen Übungen: Verwandle die folgenden Ausdrücke in ein Produkt. In den nachfolgenden Lösungen wird nach der Check-Liste vorgegangen und es werden die Strukturen der Terme interpretiert. Aufgabe 1 xy2 + 2xy + x = x ⋅ ( y2 + 2y + 1) = x ⋅ ( y + 1) 2 1. Gemeinsamer Faktor x ausklammern. Zurück bleibt 2. Binomstruktur: zwei Quadratzahlen y 2 und 1 sowie das Doppelprodukt 2 ⋅ y ⋅ 1 = 2y Aufgabe 2 x(a − b) − a + b = x ( a − b ) − ( a − b ) = ( a − b ) ⋅ ( x − 1 ) 1. Klammer setzen (Achtung „heisse Klammer“ Minuszeichen vor der Klammer, ändert Operationszeichen + zu -. 2. Gemeinsamer Faktor ( a − b ) ausklammern, zurück bleibt ( x − 1) Aufgabe 3 a2c − 2abc + b2c = c ⋅ ( a2 − 2ab + b2 ) = c ⋅ ( a − b ) 2 1. Gemeinsamer Faktor c ausklammern. Zurück bleibt 2. Binomstruktur: zwei Quadratzahlen a 2 und b 2 sowie das negative Doppelprodukt −2 ⋅ a ⋅ b = −2ab Aufgabe 4 ax − a − 2 + 2x = a ( x − 1) − 2 ( 1 − x ) = a ( x − 1) − 2 ⋅ ( −1)( x − 1) = a ( x − 1) + 2 ( x − 1) = ( x − 1) ⋅ ( a + 2 ) 1. Stufenweises ausklammern: Faktor a bei den ersten beiden Summenden [es entsteht der Faktor ( x − 1) ] und Faktor 2 bei den anderen beiden Summanden [es entsteht der Faktor ( 1 − x ) ], ( 1 − x ) ist Gegenzahl des Faktors ( x − 1) . 2. Beim Faktor ( 1 − x ) den Faktor ( −1) ausklammern ( −1) ⋅ ( x − 1) und den 3. Faktor ( −1) mit dem Operationszeichen Minus verrechnen: ergibt Plus! 4. Nun haben wir einen gemeinsamen Faktor ( x − 1) , den wir ausklammern können. Zurück bleibt ( a + 2 ) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 87 Algebra -Training: Rechnen mit Termen Aufgabe 5 DialogMathe a2 + ac − b 2 − bc = a ⋅ ( a + c ) − b ⋅ ( b + c ) Stufenweises Ausklammern ergibt keine gemeinsamen Faktoren! Term umordnen! a2 − b2 + ac − bc = ( a + b ) ⋅ ( a − b ) + c ⋅ ( a − b ) = ( a − b ) ⋅ ( a + b + c ) 1. a 2 − b 2 ist ein Binom, die anderen beiden Summanden haben den gemeinsamen Faktor c. 2. Zerlegen wir das Binom a 2 − b 2 = ( a + b ) ⋅ ( a − b ) , so erhalten wir einen gemeinsamen Faktor ( a − b ) , den wir ausklammern können. Zurück bleibt aus dem ersten Summanden ( a + b ) und aus dem zweiten Summanden c, also der Faktor ( a + b + c ) Aufgabe 6 ay2 + 2ay + a = a ⋅ ( y2 + 2y + 1) = a ⋅ ( y + 1) 2 1. Gemeinsamer Faktor a ausklammern. Zurück bleibt 2. Binomstruktur: zwei Quadratzahlen y 2 und 1 sowie das Doppelprodukt 2 ⋅ y ⋅ 1 = 2y Aufgabe 7 x2 − 10x + 9 = ( x − 1) ⋅ ( x − 9 ) 1. Keine Binomstruktur. Es sind zwar zwei Quadratzahlen x 2 und 9 vorhanden, diese ergeben aber das Doppelprodukt 2 ⋅ x ⋅ 3 = 6x 2. Vietastruktur: ( x + a ) ⋅ ( x + b ) , wobei a ⋅ b = 9 und a + b = −10 sein muss. Rezept: 9 in Faktoren zerlegen: 1 ⋅ 9 und 1 + 9 = 10, wobei die beiden Zahlen negativ sein müssen, also ( −1) und ( −9 ) Aufgabe 8 3ab2 − 9ab + 6a = 3a ⋅ ( b2 − 3b + 2 ) = 3a ⋅ ( b − 1) ⋅ ( b − 2 ) 1. Gemeinsamer Faktor 3a ausklammern. Zurück bleibt 2. Vietastruktur ( x + a ) ⋅ ( x + b ) , wobei a ⋅ b = 2 und a + b = −3 sein muss. a = −1 , b = − 2 Aufgabe 9 2x 2 y − 4xy 2 − 5xz + 10yz = 2xy ⋅ ( x − 2y ) − 5z ⋅ ( x − 2y ) = ( x − 2y ) ⋅ ( 2xy − 5z ) 88 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Faktorisieren DialogMathe 1. Stufenweises ausklammern: Faktor 2xy bei den ersten beiden Summenden und Faktor 5z bei den anderen beiden Summanden 2. Nun haben wir einen gemeinsamen Faktor ( x − 2y ) , den wir ausklammern können. Zurück bleibt ( 2xy − 5z ) Aufgabe 10 a2 + 10a + 16 = ( a + 2 ) ⋅ ( a + 8 ) 1. Keine Binomstruktur. Es sind zwar zwei Quadratzahlen a 2 und 16 vorhanden, diese ergeben aber das Doppelprodukt 2 ⋅ a ⋅ 4 = 8a 2. Vietastruktur: ( x + a ) ⋅ ( x + b ) , wobei a ⋅ b = 16 und a + b = 10 sein muss. Rezept: 16 in Faktoren zerlegen: 2 ⋅ 8 und 2 + 8 = 16. Aufgabe 11 x(a − b) − y ( b − a ) = x(a − b) − y ⋅ ( −1) ⋅ ( a − b ) = x ⋅ (a − b) + y ⋅ ( a − b ) = ( a − b ) ⋅ ( x + y ) 1. Der Faktor ( b − a ) ist die Gegenzahl von ( a − b ) 2. Beim Faktor ( b − a ) den Faktor ( −1) ausklammern ( −1) ⋅ ( a − b ) . 3. Den Faktor ( −1) mit dem Operationszeichen (–) verrechnen: ergibt (+) 4. Nun haben wir einen gemeinsamen Faktor ( a − b ) , den wir ausklammern können. Zurück bleibt ( x + y ) Aufgabe 12 a2b − 2ab + b = b ⋅ ( a2 − 2a + 1) = b ⋅ ( a − 1) 2 1. Gemeinsamer Faktor b ausklammern. Zurück bleibt 2. Binomstruktur: zwei Quadratzahlen a 2 und 1 sowie das negative Doppelprodukt −2 ⋅ a ⋅ 1 = −2a Aufgabe 13 xy − 2y + ax − 2a = y ⋅ ( x − 2 ) + a ⋅ ( x − 2 ) = ( x − 2 ) ⋅ ( y + a ) 1. Stufenweises ausklammern: Faktor y bei den ersten beiden Summenden und Faktor a bei den anderen beiden Summanden 2. Nun haben wir einen gemeinsamen Faktor ( x − 2 ) , den wir ausklammern können. Zurück bleibt ( y + a ) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 89 Algebra -Training: Rechnen mit Termen Aufgabe 14 DialogMathe ( x + a ) 2 − ( y + b )2 = ( [ x + a ] + [ y + b ] ) ⋅ ( [ x + a ] − [ y + b ] ) = (x + a + y + b)⋅(x + a − y −b) 1. Binomstruktur: Differenz von zwei Quadratzahlen: A = x + a , B = y + b 2. Aufgabe 15 A 2 − B2 = ( A + B ) ⋅ ( A − B ) ay − ax − y 2 + x 2 = a ⋅ ( y − x ) − ( y 2 − x 2 ) = a ⋅ ( y − x ) − ( y + x ) ⋅ ( y − x ) = ( y − x ) ⋅ (a − [ y + x ]) = ( y − x ) ⋅ (a − y − x ) 1. Stufenweises ausklammern: Faktor a bei den ersten beiden Summenden und bei den anderen beiden Summanden eine Klammer setzen, es entsteht eine Binomstruktur ( y 2 − x 2 ) = ( y + x ) ⋅ ( y − x ) 2. Nun haben wir einen gemeinsamen Faktor ( y − x ) , den wir ausklammern können. Zurück bleibt ( a − [ y + x ] ) Aufgabe 16 a2 + 2ab + b 2 − c 2 = ( a + b ) − c 2 = ( [ a + b ] + c ) ⋅ ( [ a + b ] − c ) 2 = (a + b + c )⋅(a + b − c ) 1. Verschachtelte Binomstrukturen: die ersten drei Summanden sind ein Binom: a 2 + 2ab + b2 = ( a + b )2 2. Es entsteht eine neue Binomstruktur: Differenz von zwei Quadratzahlen. A = a + b , B = c ; A 2 − B2 = ( A + B ) ⋅ ( A − B ) Aufgabe 17 x 2 + x − 42 = ( x + 7 ) ⋅ ( x − 6 ) Vietastruktur: ( x + a ) ⋅ ( x + b ) , wobei a ⋅ b = −42 und a + b = 1 sein muss. a = 7 , b = −6 Aufgabe 18 5a3 − 40a2 + 75a = 5a ⋅ ( a2 − 8a + 15 ) = 5a ⋅ ( a − 3 ) ⋅ ( a − 5 ) 1. Gemeinsamer Faktor 5a ausklammern. Zurück bleibt 2. Vietastruktur ( x + a ) ⋅ ( x + b ) , wobei a ⋅ b = 15 und a + b = −8 sein muss. a = −3 , b = − 5 Aufgabe 19 90 a2 − b 2 − 2bc − c 2 = a2 − b 2 − c ⋅ ( 2b + c ) = ( a + b ) ⋅ ( a − b ) − c ⋅ ( 2b + c ) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe 1. Die ersten beiden Summanden zusammennehmen: Binomstruktur. Bei den anderen beiden Summanden den Faktor c ausklammern. Zurück bleibt ( 2b + c ) 2. Es entsteht eine Differenz. Wir haben keine gemeinsame Faktoren und keine spezielle Struktur. Der Ausdruck kann so nicht faktorisiert werden. Wir müssen den Ausdruck anders interpretieren! a2 − b2 − 2bc − c 2 = a2 − ( b2 + 2bc + c 2 ) = a2 − ( b + c ) 2 = ( a + [b + c ]) ⋅ ( a − [b + c ]) = ( a + b + c ) ⋅ ( a − b − c ) 1. Verschachtelte Binomstrukturen: Die drei letzten Summanden durch eine Klammer zu einem Binom zusammennehmen. Es entsteht ein weiteres Binom. 2. Differenz von zwei Quadratzahlen: A = a , B = b + c ; A 2 − B2 = ( A + B ) ⋅ ( A − B ) Aufgabe 20 a2 − b 2 − a − b = a 2 − b2 − ( a + b ) = ( a + b ) ⋅ ( a − b ) − ( a + b ) = ( a + b ) ⋅ ( a − b − 1) 1. Die ersten beiden Summanden zusammennehmen: Binomstruktur Differenz von zwei Quadratzahlen faktorisieren. Bei den anderen beiden Summanden eine Klammer setzen. 2. Es entsteht ein gemeinsamer Faktor ( a + b ) , den wir ausklammern können. Zurück bleibt ( [ a − b ] − 1) 2.4 Rechnen mit Bruchtermen Terme der Form Z heissen Bruchterme, wobei Z und N selbst wieder Terme N sind. Das Rechnen mit Bruchtermen (Erweitern, Kürzen, Addieren und Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren) erfolgt nach denselben Regeln wie das Rechnen mit Zahlenbrüchen. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 91 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Übersicht Kürzen und Erweitern Hat der Zähler und der Nenner einen gemeinsamen Faktor F, so kann dieser gekürzt (weggestrichen) werden. Z ⋅F Z ⋅ F Z = = N⋅F N⋅ F N Umgekehrt darf ein Bruch erweitert werden, d.h. im Zähler und Nenner mit dem gleichen Faktor multipliziert werden. Z Z ⋅F = N N⋅F Addition von gleichnamigen Brüchen Zähler addieren Z1 Z2 Z + Z2 + = 1 N N N Addition von ungleichnamigen Brüchen Strategie: Brüche gleichnamig machen Z1 Z2 Z ⋅N + = 1 2 N1 N2 N1 ⋅ N2 + Z2 ⋅ N1 Z ⋅ N + Z2 ⋅ N1 = 1 2 N1 ⋅ N2 N1 ⋅ N2 Multiplizieren von ungleichnamigen Brüchen Multiplikation: Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multiplizieren Z1 Z2 Z ⋅Z ⋅ = 1 2 N1 N2 N1 ⋅ N2 Division: Strategie: Mit dem Kehrwert multiplizieren. Z1 Z2 Z N Z ⋅N : = 1 ⋅ 2 = 1 2 N1 N2 N1 Z2 N1 ⋅ Z 2 2.4.1 Beispiele Kürzen eines Bruchterme Merke „Über Summen kürzen nur die Dummen!“ Hat der Zähler oder der Nenner die Form einer Summe (oder Differenz), so muss diese vor einem eventuellen Kürzen faktorisiert werden. Nur gemeinsame Faktoren des Zählers und des Nenners dürfen gekürzt werden! Beispiele: Kürze die folgenden Brüche 92 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Beispiel 1 4u v 2 ⋅ 2 ⋅u ⋅v v = = 2 2 ⋅ 2 ⋅ 2 ⋅ u ⋅ u 2u 8u Am besten zerlegen wir Nenner und Zähler in Primfaktoren. So lassen sich gemeinsame Faktoren am besten erkennen. Beispiel 2 mx − nx x ⋅ ( m − n ) m − n Zähler ist eine Differenz, gemeinsamer Faktor = = x x2 x2 x ausklammern und mit x 2 (2 Faktoren x) kürzen. ( −1) Beispiel 3 y ⋅ ( x − 3) y ⋅( x − 3) xy − 3y ( −1) ⋅ y y = = = =− 2z 2z 6z − 2xz 2 ⋅ z ⋅ ( 3 − x ) 2 ⋅ z ⋅ ( 3 − x ) Zähler und Nenner faktorisieren. Haben wir gemeinsame Faktoren? Gegenzahlen können gekürzt werden, zurück bleibt aber der Faktor ( −1) . ( −1) y ⋅ (x − 3) Zahl x−3 Merke: = = −1 , da x − 3 = ( −1) ⋅ ( 3 − x ) Gegenzahl 3 − x 2 ⋅ z ⋅ (3 − x) Partnerinterview Kürzen von Gegenzahlen Zeit: 10 Minuten Diskutiere mit deinem Lernpartner: Kürzen von Gegenzahlen ( −1) im Zähler ausklammern, dann gemeinsame Faktoren kürzen. y ⋅ ( −1) ⋅ ( 3 − x ) ( −1) ⋅ y y ⋅( x − 3) y = = =− 2⋅ z ⋅(3 − x) 2z 2z 2⋅ z ⋅ (3 − x) Den Bruch mit ( −1) erweitern, im Nenner ( −1) hinein multiplizieren, kürzen y ⋅ ( x − 3 ) ⋅ ( −1) ( −1) ⋅ y y ⋅( x − 3) y ⋅ ( x − 3 ) ⋅ ( −1) y = = = =− 2 ⋅ z ⋅ ( 3 − x ) 2 ⋅ z ⋅ ( 3 − x ) ⋅ ( −1) 2z 2z 2⋅ z ⋅ ( x − 3) b2 − 4b + 4 (b − 2) b−2 = = 2 (b + 2) ⋅ (b − 2) b + 2 b −4 2 Beispiel 4 Zähler und Nenner sind Binome, faktorisieren und den gemeinsamen Faktor b − 2 kürzen. Beispiel 5 2a + 1 kann nicht gekürzt werden, da Zähler und Nenner keine 2a gemeinsamen Faktoren besitzen. 1 Achtung! 2a + 1 2a 1 1 2a + 1 2a + 1 , denn ! = + = 1+ ≠ 2a 2a 2a 2a 2a 2a 1 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 93 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.4.2 Übungen Kürzen von Brüchen Aufgabe 1 x 2 − 6x + 9 = 9 − x2 Aufgabe 2 ax − bx − ay + by = ( a − 2ab + b2 ) ⋅ ( y − x ) Aufgabe 3 a2 − a − 12 = a2 − 7a + 12 Aufgabe 4 ax − a − 1 + x = ax − a − 2 + 2x 94 2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Aufgabe 5 x 2 + 2xy + y 2 − 1 = x 2 − 2x + 1 − y 2 Aufgabe 6 x2 + x − 6 = x3 + 2x 2 − 5x − 6 Aufgabe 7 a2 + ac − b2 − bc = a2 − b2 − 2bc − c 2 2.4.3 Beispiele Addition von Bruchtermen Beispiele: Bringe auf einen Bruchstrich! Beispiel 1 3 3y + 1 y − + 2x 2x 2x Da die Bruchterme gleichnamig sind (gleichen Nenner haben), können sie sofort auf einen gemeinsamen Bruchstrich gebracht werden. Dabei ist jedoch zu beachten: Ein Bruchstrich wirkt wie eine Klammer, d.h. jeder der einzelnen Bruchstriche fasst die Summanden des Zählers wie eine Klammer zusammen. Es sind daher die Regeln des Auflösens von Klammern anzuwenden! Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 95 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 3 − ( 3y + 1) + y 3 − 3y − 1 + y 3 3y + 1 y − + = = 2x 2x 2x 2x 2x = Beispiel 2 2 − 2y 2 ⋅ ( 1 − y ) 1 − y = = 2x x 2⋅x 2m n − 15ab 9a Die Bruchterme müssen gleichnamig gemacht werden. Dies kann durch Erweitern der Bruchterme erledigt werden, wobei der gemeinsame Nenner möglichst klein sein soll. Dazu suchen wir das kleinste gemeinsame Vielfache (kgV) der Nenner. Bemerkung: Das Produkt aller Nenner ergibt immer einen gemeinsamen Nenner, jedoch ist dieses Produkt viel zu gross !!!! Bestimmung des kgV‘s: Alle Nenner in Primfaktoren zerlegen. Faktorisierung der Nenner kgV der Nenner Erweiterungsfaktoren 15ab = 3 ⋅ 5 ⋅ a ⋅ b 9a = 32 ⋅ a 32 ⋅ 5 ⋅ a ⋅ b = 45ab 3 5b Für das kgV schreiben wir alle auftretenden Faktoren der beiden Nenner so oft an, wie sie am häufigsten in einer Faktorisierung vorkommen. Da der Faktor 3 in der Zerlegung von 9a zweimal vorkommt, wird er zweimal angeschrieben. Die beiden Bruchterme werden nun auf das kgV = 45ab erweitert, die Erweiterungsfaktoren sind 3 und 5b: 3 ⋅ 2m 5b ⋅ n − 3 ⋅ 15ab 5b ⋅ 9a 45ab 45ab Dies lässt sich abgekürzt schreiben, indem wir einen Bruch mit dem kgV als Nenner schreiben und die Zähler mit den entsprechenden Erweiterungsfaktoren multiplizieren. 2m n 2m n 3 ⋅ 2m − 5b ⋅ n 6m − 5bn − = − 2 = = 15ab 9a 3 ⋅ 5 ⋅ a ⋅ b 3 ⋅ a 45ab 32 ⋅ 5 ⋅ a ⋅ b 96 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Beispiel 3 5 6b 1 − 2b − 2 − b − 1 b − 1 b + b2 Faktorisierung der Nenner b − 1 = ( b − 1) kgV der Nenner b 2 − 1 = ( b + 1) ⋅ ( b − 1 ) N = b ⋅ ( b + 1) ⋅ ( b − 1) b + b = b ⋅ (1+ b ) 2 Erweiterungsfaktoren b ⋅ ( b + 1) b ( b − 1) = b ⋅ ( b + 1) = 5 6b 1 − 2b − − b − 1 ( b + 1)( b − 1) b ( 1 + b ) = 5 ⋅ b ⋅ ( b + 1) − 6b ⋅ b − ( 1 − 2b ) ⋅ ( b − 1) b ⋅ ( b + 1)( b − 1) Nenner als Produkt stehen lassen! (evt. kann am Schluss noch gekürzt werden!!) Zähler ausmultiplizieren und zusammenfassen! = 5b2 + 5b − 6b2 − b − 1 − 2b2 + 2b N = 5b2 + 5b − 6b2 − 3b + 1 + 2b2 N ( b + 1) b +1 b2 + 2b + 1 = = = N b ⋅ ( b − 1) b ⋅ ( b + 1) ( b − 1 ) 2 Zähler wenn möglich faktorisieren und dann Bruch kürzen! Beispiel 4 v − 2 v −1 gemeinsamer Nenner: v − 1 2= v 2 v − 2 ⋅ ( v − 1) v − 2v + 2 2 − v 2 − = = = mit v − 1 erweitern: 1 v −1 1 v −1 v −1 v −1 Zähler ausmultiplizieren und zusammenfassen (kürzen nicht mehr möglich!) Beispiel 5 1 1 − x−y y−x Achtung! Keine Gegenzahlen im kgV [nicht N = ( x − y ) ( y − x ) ] Besser: z.B. zweiter Bruch mit ( −1) erweitern: 1 ⋅ ( −1) −1 = ( y − x ) ⋅ ( −1) x − y 1 1 1 1 1+ 1 2 − = + = = x−y y−x x−y x−y x−y x−y Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 97 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Beispiele: Das kleinste gemeinsame Vielfache (kgV) Beispiel 1 kgV ( 8, 54,140 ) Primfaktorenzerlegung der drei Zahlen (Eine Primzahl ist eine Zahl, die nur durch 1 und sich selber teilbar ist.) 8 = 2 ⋅ 2 ⋅ 2 = 23 54 = 2 ⋅ 3 ⋅ 3 ⋅ 3 = 2 ⋅ 33 140 = 2 ⋅ 2 ⋅ 5 ⋅ 7 = 22 ⋅ 5 ⋅ 7 kgV ( 8, 54,140 ) = 23 ⋅ 33 ⋅ 5 ⋅ 7 = 7560 Für das kgV wird jeweils die grösste Anzahl Primfaktoren genommen. Beispiel 2 kgV ( 2x 2 − 32 , x 2 + 3x − 4 , 5x 2 − 10x + 5 ) 2x 2 − 32 = 2 ⋅ ( x 2 − 16 ) = 2 ⋅ ( x + 4 ) ⋅ ( x − 4 ) x 2 + 3x − 4 = ( x + 4 ) ⋅ ( x − 1) 5x 2 − 10x + 5 = 5 ⋅ ( x 2 − 2x + 1) = 5 ⋅ ( x − 1) 2 kgV ( 2x 2 − 32 , x 2 + 3x − 4 , 5x 2 − 10x + 5 ) = 2 ⋅ 5 ⋅ ( x − 1) ⋅ ( x + 4 ) ⋅ ( x − 4 ) 2 Übung 98 kgV ( a2 − b2 , a2 + 2ab + b 2 , a3 + a 2b − ab 2 − b3 ) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Beispiel: Addition von ungleichnamigen Brüchen 2x ⋅ ( a + b ) − 1 ax + 3a + bx + 3b ax + bx + 2 − 2 x + 2x − 3 x +x x2 − 1 Strategie: Brüche gleichnamig machen. Berechne: Dazu brauchen wir den gemeinsamen Nenner. Nenner faktorisieren (Primfaktoren, Faktoren nur durch 1 und sich selbst teilbar) und kgV bestimmen. Beachte: Bevor das kleinste gemeinsame Vielfache der Nenner bestimmt wird, sollten die Brüche gekürzt werden, d.h. auch die Zähler müssen falls nötig faktorisiert werden. Lösung: ( x + 3) (a + b) x ⋅(a + b) 2x ⋅ ( a + b ) − 1 + − ( x + 1)( x − 1) x ⋅ ( x + 1) ( x + 3 ) ( x − 1) = 2x ⋅ ( a + b ) − 1 a+b a+b + − x −1 x +1 ( x + 1) ( x − 1) = ( a + b ) ⋅ ( x + 1) + ( a + b ) ⋅ ( x − 1) − ( 2x ( a + b ) − 1) ( x + 1) ( x − 1) kgV = ( x + 1) ( x − 1) Substitution: u = a + b u ⋅ ( x + 1) + u ⋅ ( x − 1) − ( 2x ⋅ u − 1) = ( x + 1)( x − 1) ux + u + ux − u − 2ux + 1 1 = = ( x + 1) ( x − 1 ) ( x + 1)( x − 1) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 99 Algebra -Training: Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.4.4 Algebra – Memo 2: Addition von ungleichnamigen Brüchen Algebra – Memo 2 Addition von ungleichnamigen Brüchen Check – Liste: Zusammenfassen von ungleichnamigen Brüchen 2ax 10x 2x 2 + 4x − − 5bx − 5ax 2ax + 4a + 2bx + 4b a2 − b2 Beispiel: Vorgehen: 1. Brüche vollständig auskürzen Wichtig!!! : Bevor gekürzt werden kann müssen Nenner und Zähler der Brüche in Produkte verwandelt werden. Am besten zerlegt man die Summen und Differenzen in Primfaktoren. „Über Summen kürzen nur die Dummen“ 2. kgV der Nenner berechnen erechnen Wichtig!!! : Das kgV soll möglichst klein werden (weniger und einfachere Rechenarbeit). Befinden sich in den Nennern Gegenzahlen als Faktoren, so müssen entsprechende Faktoren durch erweitern des betreffenden Bruches mit ( −1) gleich gemacht werden. Merke: Gegenzahl einer Summe x + y − (x + y) = − x − y : Gegenzahl einer Differenz x − y : − (x − y) = − x + y = y − x Beispiel oben: (b − a) im zweiten Nenner und (a − b) im ersten Nenner z.B. den zweiten Bruch mit ( −1) erweitern. 3. Zähler erweitern für Hauptnenner Zähler der Brüche mit den Faktoren multiplizieren, die in den Nennern Nen verglichen mit dem Hauptnenner fehlen. Achtung: Bruchstrich wirkt wie eine Klammer! Hauptzähler ausmultiplizieren und gleichartige Terme zusammenfassen. Hauptnenner immer mmer als Produkt stehen lassen!!! lassen Vereinfachter Hauptzähler wenn möglich faktorisieren faktorisieren und wenn möglich gleiche Faktoren mit Nenner kürzen. 4. Resultat doppelt unterstreichen 100 Lerneinheit 1.1 .1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe 2.4.5 Das verflixte Minuszeichen bei den Brüchen Beispiel − 2x − x 2 2x 3x − − 2 2 2x − 2 x −x−2 1− x Nenner und Zähler faktorisieren: =− − x ⋅(2 − x) 2x 3x − − ( x − 2 ) ( x + 1 ) ( 1 + x ) ( 1 − x ) 2 ( x − 1) Brüche kürzen: x ⋅ ( x − 2) x ⋅(2 − x) x ⋅(2 − x) x ⋅ ( −1) ⋅ ( 2 − x ) = ( −1) ⋅ = = ( x − 2 ) ( x + 1 ) ( x − 2 ) ( x + 1) ( x − 2 ) ( x + 1) ( x − 2 )( x + 1) Vorzeichen als Faktor ( −1) in den Zähler bringen und ( −1) in die Klammer ( 2 − x ) hinein multiplizieren, dann kürzen. ( −1) Oder: − x ⋅ (2 − x) ( x − 2 ) ( x + 1) = ( −1 ) ⋅ x ⋅ ( −1) x = x +1 x +1 Zahl ( x − 2 ) mit Gegenzahl ( 2 − x ) kürzen, zurück bleibt ( −1) , dann ( −1) mit dem Vorzeichen verrechnen. = x 2x 3x − − x +1 ( 1 + x ) ( 1 − x ) 2 ( x − 1) − 2x 2x 2x = ( −1 ) ⋅ = ( x + 1 ) ⋅ ( −1 ) ⋅ ( x − 1 ) ( x + 1 ) ⋅ ( x − 1 ) (1 + x ) (1 − x ) kgV bestimmen ( 1 + x ) = ( x + 1) Kommutativgesetz. Bei der Gegenzahl ( 1 − x ) den Faktor ( −1) ausklammern und mit dem Operationszeichen verrechnen. = x 2x 3x + − x +1 ( x + 1) ( x − 1 ) 2 ( x − 1) ; kgV = 2 ( x + 1)( x − 1) Zähler mit den Erweiterungsfaktoren multiplizieren und zum Hauptnenner schreiben, dann Zähler ausmultiplizieren und vereinfachen. = x ⋅ 2 ( x − 1 ) + 2x ⋅ 2 − 3x ⋅ ( x + 1 ) 2x 2 − 2x + 4x − 3x 2 − 3x −x2 − x = = 2 ⋅ ( x + 1) ( x − 1) 2 ⋅ ( x + 1 )( x − 1 ) 2 ⋅ ( x + 1) ( x − 1 ) Zähler faktorisieren ( − x ) ausklammern und Bruch kürzen = ( − x ) ⋅ ( x + 1) −x x x = =− = 2 ⋅ ( x − 1) 2 ⋅ ( 1 − x ) 2 ⋅ ( x + 1) ( x − 1) 2 ⋅ ( x − 1 ) Das Minuszeichen im Zähler kann vor den Bruchstrich genommen werden oder im Nenner mit dem Faktor ( x − 1) verrechnet werden. Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 101 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.4.6 Übungen: Addition von ungleichnamigen Brüchen Berechne und vereinfache: Vorgehen nach Check – Liste Memo 2 Aufgabe 1 102 1 4 x−2 3x + 3 − + 2 − 2 x −1 4x + 4 x −x−2 3x + 6x + 3 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Aufgabe 2 6x − 2 3x 9x − − 2 2 9x − 6x + 1 1 − 9x 9x + 3x 2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 103 Algebra -Training: Rechnen mit Termen Aufgabe 3 104 DialogMathe a2 − 4 4a + 8 3a2 + 12a + 12 3 − − + 2 2 4a + 4 a −1 a −a−2 3a + 3a − 6 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Aufgabe 4 a2 − ab a2 − 2ab + b2 − 2ab − a + b a2 − b 2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF − a+b a + 2ab + b2 2 105 Algebra -Training: Rechnen mit Termen Aufgabe 5 106 DialogMathe 2a2 − 8 2a 5a − 18 + − 2 2 6 − 2a a − 4a + 4 a − 5a + 6 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Aufgabe 6 x 2 − 4x + 3 x2 − x − 2 x 2 − 5x + 4 6x 2 + 3x − 3 + + − x2 + x − 2 x 2 − 2x − 3 x 2 − 4x + 3 2x 2 + 3x − 2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 107 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Musterlösungen Addition von ungleichnamigen Brüchen Lösung Aufgabe 1 1 4 x−2 3x + 3 − + 2 − 2 x −1 4x + 4 x −x−2 3x + 6x + 3 1. Schritt: Brüche auskürzen (Nenner faktorisieren) x 2 − x − 2 = ( x + 1) ⋅ ( x − 2 ) 3x 2 + 6x + 3 = 3 ⋅ ( x 2 + 2x + 1 ) = 3 ⋅ ( x + 1 ) 2 3 ⋅ ( x + 1) 1 4 x−2 − + − 2 x −1 4 ( x + 1) ( x + 1) ⋅ ( x − 2 ) 3 ( x + 1) = 1 1 1 1 1 1 − + − = − x −1 x + 1 x + 1 x +1 x − 1 x +1 0 2. Schritt: gleichnamig machen (kgV der Nenner: ( x + 1) ⋅ ( x − 1) ) = x + 1 − ( x − 1) 1 1 2 − = = 2 x −1 x + 1 ( x + 1 ) ⋅ ( x − 1) x −1 Lösung Aufgabe 2 6x − 2 3x 9x − − 2 2 9x − 6x + 1 1 − 9x 9x + 3x 2 Nenner faktorisieren: 9x 2 − 6x + 1 = ( 3x − 1) 2 1 − 9x 2 = ( 1 + 3x ) ⋅ ( 1 − 3x ) 9x 2 + 3x = 3 ⋅ x ⋅ ( 3x + 1) Brüche kürzen, Gegenzahlen erkennen ( 1 − 3x ) = − ( 3x − 1) = = 2 ⋅ ( 3x − 1) ( 3x − 1) 2 2 ⋅ ( 3x − 1) ( 3x − 1) 2 − 3x 3⋅3⋅x − 1 + 3x ⋅ 1 − 3x 3 ⋅ x ⋅ ( 3x + 1) ( ) ( ) + 3x 3 ⋅3⋅ x − 1 + 3x ) ⋅ ( 3x − 1) ( 3 ⋅ x ⋅ ( 3x + 1) 3x +1 = 2 3x 3 + − ( 3x − 1) ( 3x + 1) ⋅ ( 3x − 1) ( 3x + 1) kgV bestimmen (gemeinsamer Hauptnenner) Erweitern zum Hauptnenner : kgV = ( 3x + 1)( 3x − 1) 2 ⋅ ( 3x + 1) + 3x − 3 ( 3x − 1) ( 3x + 1) ( 3x − 1) Zähler ausmultiplizieren und vereinfachen = 108 6x + 2 + 3x − 9x + 3 5 = ( 3x + 1)( 3x − 1) ( 3x + 1) ( 3x − 1) 5 = 9x 2 − 1 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Lösung Aufgabe 3 a2 − 4 4a + 8 3a2 + 12a + 12 3 − − + 2 2 4a + 4 a −1 a −a−2 3a + 3a − 6 2 (a + 2) (a − 2) 4 (a + 2) 3 (a + 2) 3 + = − − a −1 a − 2 3 a + 2 a − 1 a + 1 4 a + 1 ( )( ) ( ) ( )( ) = a+2 a+2 a+2 3 − − + a +1 a +1 a −1 a −1 = − a+2 3 1− a −a − 2 + 3 + = = = −1 a −1 a −1 a −1 a −1 Lösung Aufgabe 4 a2 − ab a2 − 2ab + b2 − 2ab − a + b a2 − b 2 − a+b a + 2ab + b2 2 1. Schritt: Nenner faktorisieren = a(a − b) (a − b) 2 − 2ab − a + b a ( + b )( a − b ) − a+b ( a + b )2 2. Schritt: Brüche kürzen = a a−b − 2ab − a + b ( a + b )( a − b ) − 1 a+b 3. Schritt: kgV der Nenner bestimmen / Erweitern zum Hauptnenner = a ( a + b ) − ( 2ab − a + b ) − ( a − b ) ( a + b )( a − b ) 4. Schritt: Zähler vereinfachen = a 2 + ab − 2ab + a − b − a + b a 2 − ab = ( a + b )(a − b ) ( a + b )(a − b ) 5. Schritt: Zähler faktorisieren und kürzen = a( a − b ) a = (a + b )(a − b ) a + b Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 109 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Lösung Aufgabe 5 2a2 − 8 2a 5a − 18 + − 2 2 6 − 2a a − 4a + 4 a − 5a + 6 2( a + 2 ) ⋅ ( a − 2 ) ( a − 2 )2 2( a + 2 ) ⋅ a a−2 − a−3 + − 2a 5a − 18 − (a − 2) ⋅ (a − 3) 2(3 − a) 5a − 18 (a − 2) ⋅ (a − 3) 2 ( a + 2 ) ⋅ ( a − 3 ) − a ( a − 2 ) − 5a + 18 (a − 2) ⋅(a − 3) 2a2 − 2a − 12 − a2 + 2a − 5a + 18 (a − 2) ⋅(a − 3) (a − 2) ⋅ (a − 3) a2 − 5a + 6 =1 = (a − 2) ⋅(a − 3) (a − 2) ⋅ (a − 3) Lösung Aufgabe 6 x 2 − 4x + 3 x2 − x − 2 x 2 − 5x + 4 6x 2 + 3x − 3 + + − x2 + x − 2 x 2 − 2x − 3 x 2 − 4x + 3 2x 2 + 3x − 2 ( x − 1) ( x − 3 ) ( x + 1) ( x − 2 ) ( x − 1) ( x − 4 ) 3 ( 2x − 1) ( x + 1) = + + − ( 2x − 1) ( x + 2 ) ( x + 2 ) ( x − 1) ( x + 1) ( x − 3 ) ( x − 1) ( x − 3 ) = 3 ( x + 1) x−3 x−2 x−4 + + − x+2 x−3 x−3 x+2 gleichnamige Brüche zusammenfassen! x − 3 3 ( x + 1) x−2 x−4 x − 3 − 3x − 3 x−2+x−4 − + + = + x+2 x+2 x−3 x−3 x+2 x−3 2 ( x − 3 ) −2x − 6 2 −2x − 6 2x − 6 −2x − 6 = + = + = + x+2 x−3 x+2 x+2 1 x−3 −2x − 6 + 2 ( x + 2 ) −2 = = x+2 x+2 = 110 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe 2.4.7 Beispiele Multiplikation von Bruchtermen Beispiele: Multipliziere und vereinfache gegebenenfalls Beispiel 1 2b2 ( −a ) ⋅ 2 ⋅ b 2 ( −a ) ⋅ b ab ab a − ⋅ = = =− = 2b a − 2 a−2 a−2 2−a 2 ⋅ b ⋅(a − 2) Zähler mit Zähler und Nenner mit Nenner multiplizieren Beispiel 2 1 − 1⋅m⋅n m n Zwei Möglichkeiten: 1) Klammerausdruck gleichnamig machen und dann multiplizieren: 1 − 1 ⋅m ⋅n = n − m ⋅ m ⋅n = (n − m) ⋅ m ⋅ n = n − m = n − m m n 1 m⋅n m⋅n 1 2) Mit dem Faktor m ⋅ n in die Klammer hinein multiplizieren: 1 − 1⋅m⋅n = m ⋅n − m⋅ n = n − m = n −m m n 1 1 m n Beispiel 3 x ⋅ ( y2 − 4 ) ⋅ 5 ⋅ y 2 ( y + 2) ⋅( y − 2) ⋅ y ( y − 2) ⋅ y x ⋅ y 2 − 4x 5 ⋅ y2 = ⋅ = = 5⋅y 2xy + 4x 2 5 ⋅ y ⋅ 2 ⋅ x ( y + 2) 2 ⋅ ( y + 2) Beispiel 4 4x + 6y 3a + 3b 7ab ⋅ ⋅ 3x 2a 2ax + 2bx + 3ay + 3by = = 2 ⋅ ( 2x + 3y ) 3⋅(a + b) 7ab ⋅ ⋅ 3x 2a ( a + b ) ⋅ ( 2x + 3y ) 2 ⋅ ( 2x + 3y ) ⋅ 3 ⋅ ( a + b ) ⋅ 7 ⋅ a ⋅ b 3 ⋅ x ⋅ 2 ⋅ a ⋅ ( a + b ) ⋅ ( 2x + 3y ) = 7b x Unterscheide: Addition und Multiplikation! Brüche Addition Multiplikation gleichnamig a b a+b + = n n n a b a⋅b ab ⋅ = = 2 n n n⋅n n ungleichnamig a b a⋅d b⋅c + = + c d c⋅d d⋅c ad + bc = cd a b a⋅b ab ⋅ = = c d c⋅d cd a+b a b = + n n n Aber: Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF z(a + b) z z z zb + za ≠ + = = a+b a b ab ab 111 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Richtig oder falsch? Wenn falsch, dann korrigiere falls dies möglich ist. 112 a) 1+ x x = 1 + 2 2 b) x + 2y x = +y 2 2 c) 2+p 1 1 = + 2p p 2 d) x − x2 = 1− x x e) 3a + 1 = a +1 3 f) u−v 1 1 = + u⋅v v u g) 1 1 1 = + x+y x y h) m +n +1 1 1 1 = + + m⋅n n m m⋅n Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe 2.4.8 Beispiele Division von Bruchtermen Eine Division durch eine Zahl oder einen Term bedeutet eine Multiplikation mit dem Kehrwert der Zahl oder des Terms. Berechne: Beispiel 1 Beispiel 2 3x : m 3x n 3nx = ⋅ = n 1 m m 3x 2 x y + 5 : ( 3x ) Zwei Möglichkeiten: 1) Klammerausdruck gleichnamig machen und dann multiplizieren: x ( 15x + y ) 15x + y 3x 2 x 15x 2 + xy 1 = + : 3x = ⋅ = ( ) y 15y 5 5y 5y ⋅ 3 x 3x 2) Mit dem Faktor 1 in die Klammer hinein multiplizieren: 3x 3x 2 x 3x 2 x 1 3x 2 x x 1 + = + y + 5 : ( 3x ) = y + 5 ⋅ 3x = y ⋅ 3 x 5 ⋅ 3 x y 15 Zeige die Gleichheit der beiden Ergebnisse! Beispiel 3 1 1 − x x +1 x x +1 Doppelbruch: Strategie Bruch zerlegen in Teilaufgaben 1 1 − x x +1 = A = A ⋅ 1 x B B x +1 A= 1 1 x + 1− x 1 − = = x x + 1 x ( x + 1) x ( x + 1) B= x 1 x +1 ; = x +1 B x A⋅ 1 1 x +1 x +1 1 = ⋅ = 2 = 2 B x ( x + 1) x x ⋅ ( x + 1) x Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 113 Algebra -Training: Rechnen mit Termen Beispiel 4 DialogMathe a+b 4ab + b − a a2 − b2 a − (a + b) ⋅ a −1 b Vereinfache so weit wie möglich. Analyse des Ausdrucks: Differenz (Punkt vor Strich) Zuerst ( a + b ) mit dem Doppelbruch multiplizieren und dann von a subtrahieren. a+b 4ab + b − a a2 − b2 a − (a + b) ⋅ a −1 b ( −1) ( a + b ) = a − (a + b) ⋅ (a + b) ⋅ =a− =a− a−b + 4ab (a + b)⋅(a − b) a−b b ( −1) ( a + b )2 + 4ab (a + b) ⋅(a − b) a−b b =a− −a2 − 2ab − b2 + 4ab (a − b) a−b b −a2 + 2ab − b2 ( −1) ( a − b )2 ⋅ b (a − b) =a+b =a− a−b ( a − b )2 b 2.4.9 Übungen Rechnen mit Bruchtermen Folgende Ausdrücke sind so weit wie möglich zu vereinfachen: Aufgabe 1 114 1 − 1 : 1 + 1 2 b b2 a a Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe 2 Aufgabe 2 a − b ⋅ ab b a a+b Aufgabe 3 a−b 2a a 3 + a 2b + − 2 b a−b a b − b3 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 115 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Aufgabe 4 b a − a ⋅ mn ⋅ b − 2 2 a m + n n m m−n Aufgabe 5 ab2 − a 1 ⋅ − 1 2 b −1 ab + 2ab + a 116 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Rechnen mit Bruchtermen DialogMathe Aufgabe 6 p2 − x 2 p2 − b2 px ⋅ ⋅ p + p+b p − x px + x 2 Aufgabe 7 1 − b 1 − b + 2b2 1+ b Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 117 Algebra -Training: Rechnen mit Termen Aufgabe 8 3 ( a − 1) 2 3a − − 2 2 3a + 1 9a − 1 9a − 6a + 1 Aufgabe 9 a − a2 + a3 − a4 a + a2 − a3 − a4 118 DialogMathe Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF DialogMathe Rechnen mit Bruchtermen 2 a3 − a 2 − a + 1 1 a2 − 1 1 − a ⋅ ⋅ ⋅ Aufgabe 10 a − 1 1 − a2 1 + a a2 − 2a + 1 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 119 Algebra -Training: Rechnen mit Termen Aufgabe 11 DialogMathe a+b b+c a+c − + ( b − c )( c − a ) (a − c )(a − b ) ( a − b )(b − c ) Lösungen: Aufgabe 1 Aufgabe 3 Aufgabe 5 Aufgabe 7 Aufgabe 9 Aufgabe 11 120 1 1 b−a − = a b ab b a−b −b b+1 1− b 1 + b2 1 + a2 (1+ a ) 2 Aufgabe 2 Aufgabe 4 Aufgabe 6 Aufgabe 8 Aufgabe 10 ab ( a − b ) a+b 2b − m 2 p (p − b) x 1 − ( 3a − 1)2 1− a a +1 0 =0 ( a − b )( a − c ) ( b − c ) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Divisionsalgorithmus DialogMathe 2.5 Divisionsalgorithmus 2.5.1 Algebra – Memo 3: Divisionsalgorithmus Algebra – Memo 3 Divisionsalgorithmus Divisionsverfahren für Polynome ( 2x 4 − 3x 3 − 11x 2 + 3 ) : ( 2x 2 + 3x − 4 ) = Beispiel: 1. Wir ordnen Dividend und Divisor ( 2x 4 − 3x 3 − 11x 2 + 3 ) : ( 2x 2 + 3x − 4 ) = nach der Grösse der Exponenten von x 2. Wir teilen den ersten Summanden ( 2x 4 − 3x3 − 11x 2 + 3 ) : ( 2x 2 + 3x − 4 ) = x 2 des Dividenden durch den ersten Summanden des Divisors: 2x 4 : 2x 2 = x 2 3. Wir rechnen zurück, d.h. Wir mul- ( 2x 4 − 3x3 − 11x 2 + 3 ) : ( 2x 2 + 3x − 4 ) = x 2 tiplizieren den ganzen Divisor mit x 2 2x 4 + 3x 3 − 4 x 2 und subtrahieren das Produkt vom 0 − 6x3 − 7x 2 + 3 Dividenden. ( 2x4 − 3x3 − 11x2 + 3 ) : ( 2x2 + 3x − 4 ) = x2 − 3x 4. Auf den (vorläufigen) Rest −6x 3 − 7x 2 + 3 wenden wir analog die Schritte 1 bis 3 an: −6x 3 : 2x 2 = −3x 2x 4 + 3x 3 − 4 x 2 0 − 6x3 − 7x 2 + 3 − 6x 3 − 9x 2 + 12x 0 + 2x 2 − 12x + 3 5. Dieses Vorgehen wiederholen wir ( 2x 4 − 3x3 − 11x2 + 3 ) : ( 2x2 + 3x − 4 ) = x 2 − 3x + 1 solange, bis der grösste Exponent im 2x 4 + 3x3 − 4 x 2 (vorläufigen) Rest erstmals kleiner als 0 − 6x 3 − 7x 2 + 3 der grösste Exponent des Divisors ist. − 6x 3 − 9x 2 + 12x 0 + 2x 2 − 12x + 3 −2x : 2x = 1 2 2 2x 2 + 3x − 4 Der Rest −15x + 7 kann nicht mehr 0 − 15x + 7 → Rest durch 2x 2 geteilt werden, d.h. die Division geht nicht auf. Wir können nun folgendes Schreiben: Oder : 2x 4 − 3x 3 − 11x 2 + 3 −15x + 7 = x 2 − 3x + 1 + 2 2x + 3x − 4 2x 2 + 3x − 4 4 3 2 2 2 2x − 3x − 11x + 3 = ( x − 3x + 1 ) ⋅ ( 2x + 3x − 4 ) + ( −15x + 7 ) Dividend Rest = Resultat + Divisor Divisor Dividend → Re sultat Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF Divisor Re st 121 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.5.2 Rechnen mit Potenzen Multiplizieren von Potenzen Gleiche Basen: am ⋅ an = am + n Exponenten addieren! Dividieren von Potenzen Gleiche Basen: am : an = am − n Exponenten subtrahieren! Spezialfälle: a1 = a ; Mit a0 = 1 a6 x = = 1 (Nenner und Zähler gleich) und 6 x a a6 : a6 = a6 − 6 = a0 ⇒ a0 = 1 Übungen 1 a3 ⋅ a 6 = 13 2 b7 : b 4 = 14 3 2a5 + 5a5 = 15 4 2a2 ⋅ 3a3 = 16 5 x8 : x 8 = 17 6 b 4 ⋅ b0 ⋅ b 4 = 18 7 x ⋅x = 6 122 ( 10 a10 ) : ( 5 a5 ) = 25 26 5b ⋅ b3 = 27 a2n : a2n − 2 = 28 a3x ⋅ a = 29 b5 : b 4 = 30 2a2 + 3a3 = 2x 2 y3 ⋅ 3x3 y 2 = 510 : 255 = x3a : x 3a = 1 2 ⋅ x2 ⋅ 4 ⋅ x4 = 64 2 : 83 = x7 + x7 = 19 b3 = b3 31 ( a − b )3 = ( b − a )3 a4b ⋅ ab = 32 ( 70 ) 33 b2x + 3 ⋅ b −2x + 3 = 34 xa + b ⋅ x −a − b = 6 8 nn ⋅ nn = 20 9 326 : 325 = 21 10 x 6 : x = 22 11 a4 : a3 = 23 12 a5 ⋅ a7 = 24 x 3 ⋅ 5x 3 = 4a2 + 2a 4 − 4a2 = x12 : x 4 = x2 ⋅ x4 = 35 36 7 = x0 ⋅ x3 ⋅ x 4 = ( 6a2 − 3 ) ⋅ 31 a3 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Divisionsalgorithmus DialogMathe 2.5.3 Beispiele Divisionsalgorithmus Beispiel 1 ( x2 + 2x + 1) : ( x + 1) = x +1 x2 + x x +1 x +1 0 Beispiel 2 ( x 4 − x3 + x2 − x − 10 ) : ( x − 2 ) = x 3 + x 2 + 3x + 5 x 4 − 2x 3 x3 + x 2 − x − 10 x3 − 2x 2 3x 2 − x − 10 3x 2 − 6x 5x − 10 5x − 10 0 Beispiel 3 ( x 7 − 1 ) : ( x 3 − 1) = x4 + x x7 − x 4 x4 − 1 x4 − x x − 1 Rest Beispiel 4 6 5 4 3 2 x − 3x + 4x − 6x + 2x − 4 : x6 ( x2 + 2 ) = x 4 − 3x3 + 2x2 − 2 + 2x 4 − 3x 5 + 2x 4 − 6x 3 + 2x 2 − 4 − 3x 5 − 6x 3 2x 4 + 2x 2 − 4 2x 4 + 4x 2 − 2x 2 − 4 − 2x 2 − 4 0 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 123 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.5.4 Übungen Divisionsalgorithmus Führe die Division aus Übungen 1 ( x2 − 9 ) : ( x + 3 ) = Übungen 2 ( x3 + 8 ) : ( x + 2 ) = Übungen 3 ( x 4 + x 2 + 1) : ( x 2 + x + 1) = 124 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Divisionsalgorithmus DialogMathe 2.5.5 Aufgaben mit Parametern Einführungsbeispiele Beispiel 1: Bestimme a so, dass die Division aufgeht. ( x 4 − x3 + x 2 − x + a ) : ( x − 2 ) = Beispiel 2: Bestimme die Parameter a und b so, dass die Division aufgeht. ( 3x 6 + x 5 − 5x 4 + 4x 3 + ax 2 − bx + 10 ) : ( x 2 − 1) Division ausführen und Rest Null setzen: ( 3x6 + x5 − 5x4 + 4x3 + ax2 − bx + 10 ) : ( x2 − 1) = 3x 4 + x3 − 2x2 + 5x + ( a − 2 ) − 3x 4 3x 6 x 5 − 2x 4 + 4x3 + ax 2 − bx + 10 − x3 x5 − 2x 4 + 5x 3 + ax 2 − bx + 10 − 2x 4 + 2x 2 5x 3 + ( a − 2 ) x 2 − bx + 10 − 5x 5x 3 ( a − 2 ) x 2 + ( −b + 5 ) x + 10 − (a − 2) ( a − 2 ) x2 ( −b + 5 ) x + 10 + a − 2 Da wir durch x 2 dividieren können wir keinen weiteren Schritt mehr ausführen, denn im nächsten Divisionsschritt kommt die Variable x in den Nenner. Die Division geht nicht auf, sie hat einen Rest. Diesen setzen wir Null und erhalten so Bestimmungsgleichungen für die Parameter a und b. ( −b + 5 ) x + 8 + a = 0 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 125 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Diese Gleichung soll für alle x – Werte Null gemacht werden. Dies ist nur möglich wenn der Koeffizient ( −b + 5 ) beim x und ( 8 + a ) Null sind. → Aufgabe 1: −b+5 = 0 und 8+a=0 a = −8 ; b = 5 Bestimme a so, dass die Division aufgeht. ( 8x3 − 4x 2 + 2ax + 1) : ( 2x + 1) = Aufgabe 2: Wie muss der Parameter a gewählt werden, damit die Division ohne Rest aufgeht? ( x 6 − 3x5 + 4x 4 − 6x 3 + 2x 2 − a ) : ( x 2 + 2 ) = 126 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Divisionsalgorithmus DialogMathe Aufgabe 3: Wie müssen die Parameter a und b gewählt werden, damit die Polynomdivision ohne Rest aufgeht? ( x 6 − 3x 5 + 4x 4 − 6x3 + 2x 2 + bx + a ) : ( x 2 + 2 ) = Lösung Beispiel 1: ( x 4 − x3 + x 2 − x + a ) : ( x − 2 ) = x 3 + x 2 + 3x + 5 x 4 − 2x 3 x3 + x 2 − x + a x3 − 2x 2 3x 2 − x + a 10 + a = 0 → a = −10 3x 2 − 6x 5x + a 5x − 10 10 + a (Rest) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 127 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Lösung Aufgabe 1: ( 8x 1 Schritt − 4x + 2ax + 1) : ( 2x + 1) = 4x − 4x + a + 2 3 2 2 8x 3 + 4x 2 − 8x 2 + 2ax + 1 1 − a − 2 = −1 − a = 0 − 8x 2 − 4x → ( 2a + 4 ) x + 1 2 ⋅(a + 2)x +1 2 ⋅(a + 2)x + a + 2 a = −1 1− a − 2 Lösung Aufgabe 2: ( x6 − 3x5 + 4x 4 − 6x3 + 2x2 − a ) : ( x2 + 2 ) = x 4 − 3x3 + 2x2 − 2 + 2x 4 x6 − 3x 5 + 2x 4 − 6x3 + 2x 2 − a − 3x 5 − 6x3 2x 4 + 2x 2 − a 2x 4 + 4x 2 ⇒ −a + 4 = 0 ⇒ a=4 − 2x 2 − a − 2x 2 −4 −a+4 Re st Lösung Aufgabe 3: ( x6 − 3x5 + 4x 4 − 6x3 + 2x2 + bx + a ) : ( x2 + 2 ) = x 4 − 3x3 + 2x2 − 2 + 2x 4 x6 − 3x 5 + 2x 4 − 6x 3 + 2x 2 + bx + a − 3x 5 − 6x 3 2x 4 + 2x 2 + bx + a 2x 4 + 4x 2 − 2x 2 + bx + a − 2x 2 −4 bx + a + 4 ⇒ 128 bx + a + 4 = 0 ⇒ b=0 und Re st a+4=0 ⇒ a = −4 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Divisionsalgorithmus DialogMathe 2.5.6 Übungen: Kürze die Brüche Aufgabe 1 a6 − b6 a3 + b3 Aufgabe 2 x 6 − 3x 5 + 4x 4 − 6x 3 + 2x 2 − 4 x2 + 2 Aufgabe 3 x2 + x − 6 x 3 + 2x 2 − 5x − 6 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 129 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Lösungen Übungen Kürze die Brüche Aufgabe 1 3 3 3 3 a6 − b6 ( a + b ) ⋅ ( a − b ) a3 − b3 = = = a3 − b3 3 3 1 a3 + b3 a +b Zähler faktorisieren: Binomstruktur Differenz von zwei Quadratzahlen a6 − b6 = ( a3 ) − ( b3 ) = ( a3 + b3 ) ⋅ ( a3 − b3 ) 2 2 Oder alternativ: Divisionsalgorithmus ( a 6 − b 6 ) : ( a3 + b3 ) = a3 − b3 a 6 + a3 b 3 − a3 b 3 − b 6 −a3b3 − b6 0 Aufgabe 2 x 6 − 3x 5 + 4x 4 − 6x 3 + 2x 2 − 4 ; Divisionsalgorithmus x2 + 2 ( x 6 − 3x5 + 4x 4 − 6x3 + 2x 2 − 4 ) : ( x 2 + 2 ) = x 4 − 3x3 + 2x2 − 2 + 2x 4 x6 − 3x 5 + 2x 4 − 6x 3 + 2x 2 − 4 −3x 5 − 6x3 2x 4 + 2x 2 − 4 2x 4 + 4x 2 − 2x 2 − 4 −2x 2 − 4 0 Aufgabe 3 ( x + 3) ⋅ ( x − 2) x2 + x − 6 ( x + 3) ⋅( x − 2) 1 = = = 3 2 3 2 x +1 x + 3 ⋅ x + 1 ⋅ x − 2 ) ( ) ( ) x + 2x − 5x − 6 x + 2x − 5x − 6 ( Zähler faktorisieren. Idee für Nenner: Falls wir kürzen können muss im Nenner einer der beiden Faktoren ( x + 3 ) , ( x − 2 ) oder beide vorhanden sein. Divisionsalgorithmus mit Faktor ( x + 3 ) versuchen, dann Resultat faktorisieren. ( x3 + 2x2 − 5x − 6 ) : ( x + 3 ) = x2 − x − 2 = ( x + 1) ⋅ ( x − 2 ) x3 + 3x 2 − x 2 − 5x − 6 − x 2 − 3x − 2x − 6 −2x − 6 0 130 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Divisionsalgorithmus DialogMathe 2.5.7 Tschebotarev Polynome Der Mathematiker Tschebotarev hat Polynomdivision folgenden Sachverhalt untersucht. xn − 1 enthält für alle n ∈ N den Linear- faktor x − 1 . Was heisst das? Diese Aussage bedeutet, dass der Quotient xn − 1 x −1 immer gekürzt werden kann oder dass die Division ( x n − 1 ) : ( x − 1 ) immer ohne Rest durchgeführt werden kann. Führen wir die Division für verschiedene n aus, so ergibt sich im Resultat eine Gesetzmässigkeit: Beobachtung? Es entstehen Polynome, deren Summanden alle den Koeffizient 1 besitzen! Tschebotarev stellte sich die Frage, ob dies für alle n gilt. Untersuche die Fragestellung mit dem Rechner. Faktorisieren Ausmultiplizieren Beobachtung? Beobachtung? Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 131 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.6 Potenzieren 2.6.1 Algebra – Memo 4: Potenzen, Potenzgesetze Algebra – Memo 4 Potenzen, Potenzgesetze Multiplizieren von Potenzen Gleiche Basen: am ⋅ an = am + n Gleiche Exponenten: an ⋅ bn = ( a ⋅ b ) n Dividieren von Potenzen Gleiche Basen: am = am − n n a an a = bn b Gleiche Exponenten: Potenzieren von Potenzen ( am ) Spezialfälle a0 = 1 Negative Exponenten a −n = Beachte a b n = ( an ) = am ⋅ n n m a1 = a ; 1 an −2 b = a 2a−2 = 2 ⋅ 2 1 2 = 2 2 a a a −3 ⋅ b4 ⋅ c −5 b 4 ⋅ e7 = d2 ⋅ e −7 a3 ⋅ c 5 ⋅ d2 Vorzeichen von Potenzen positive Basis → Potenz positiv negative Basis → Exponent gerade → Potenz positiv Exponent ungerade → Potenz negativ Merke: Negative Basen müssen immer mit Klammern geschrieben werden! ( − a )4 = a 4 ; ( − a ) −2 = a −2 ( − a )3 = − a3 ; ( − a )−5 = − a −5 Unterscheide! ( − a )4 = ( − a ) ⋅ ( − a ) ⋅ ( − a ) ⋅ ( − a ) − a4 = − ( a ⋅ a ⋅ a ⋅ a ) Beispiele: ( − a4 ) 5 ( − a−2 ) 132 = − a20 −3 = − a6 ; ( ( −a ) ) ; (( −a) ) 4 5 = a20 −2 −3 = a6 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe Eine Summe (Differenz) als Basis ( a + b )2 = a2 + 2ab + b2 Binom ; ( a + b )3 Pascalsches Dreieck siehe S150. 1 + 1 a b a − 1 2 −1 −2 b+a = ab = a−2 2 −1 −2 ab a+b = 2 2 4 = = a − 2 ( a − 2 )2 Merke Nie in eine Summe hinein potenzieren, gleichnamig machen, dann Potenzgesetzte benützen! Es gibt keine Potenzgesetze für Strichoperationen (Addition und Subtraktion). ( a + b )2 ≠ a 2 + b 2 Falsch!!!!!!! (Doppelprodukt fehlt!) Beachte Potenzgesetz gilt für Multiplikation: ( a ⋅ b )2 = a 2 ⋅ b 2 Beispiel Vereinfache so weit wie möglich. 2 −1 1 + 2 ⋅ 1 − x − 1 x x 2 = ( x + 2 )2 1 ⋅ − 2 x x −2 = 2 x − 2 ( x + 2 ) 2 x 2 ⋅ ( x − 2 )2 = ⋅ x2 ( − x − 2 )2 −2 2 −1 x+2 ⋅ 1− x−2 x x 2 = −2 ( x + 2 )2 x − 2 − 2x − 2 ⋅ x2 x ⋅ ( x − 2 ) ( x − 2 )2 = Merke Wenn die Basis einer Potenz aus einer Summe mit Brüchen besteht, immer zuerst die Basis gleichnamig machen und vereinfachen. Nachher mit den Potenzgesetzen weiterfahren. Analysiere die Schritte: 2 2 1+ 2 = x + 2 = ( x + 2 ) x x2 x x − 1 2 −1 x−2 = 2 2 1 x − x − 2 −2 −1 = 2 und 2 x−2 x − 2 − 2x = x ⋅ ( x − 2 ) ( −1) ⋅ ( x + 2 ) = x ⋅ ( x − 2 ) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF −2 = −2 −x − 2 = x ⋅ ( x − 2 ) x2 ⋅ ( x − 2 ) 2 ( −1 ) 2 ⋅ ( x + 2 ) 2 = −2 x2 ⋅ ( x − 2 ) 2 ( x + 2 )2 133 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.6.2 Schnellübung Potenzen Repetitionstest, Potenzen, Zeit: 15 Minuten 1 a3 ⋅ a3 = 26 2 a7 ⋅ a−4 = 3 4a 4 + 3a 4 = 27 5 ⋅ b ⋅ b3 ⋅ b−7 − 2 = 28 3n 2n − 2 a :a = 4 4a 4 ⋅ 3a 4 = 29 ( ( a−2 ) 5 a6 : a 4 = 30 ( −2a )3 = 6 ( a3 ) 31 ( − a−3 ) 7 ( ab )4 32 b3 4 = = a2b3 ( − a4 ) 9 ( − a )4 5 = 5 = ) 3 −2 ( −b )−3 8 51 1 : x −4 = 6a6 : 3a9 = −2 = 52 510 ⋅ 25−5 = 53 x1− a : xa −1 = 54 ( −2x )2 = 55 ( ( −a ) ) 4 5 = 56 x7 : x0 = = 57 ( a − b )5 = = ( b − a )4 33 ( − a 2 ) + ( −a )2 = 58 am + n : am −n = 34 ( −1 )10 ⋅ ( −1 )19 = 59 10 2a2 3 3 = b 11 an + an = 35 ( 2a )2 = 4a2 12 an ⋅ an = ( − a )0 = 60 4n +1 = 22n 61 ( a0 ) 62 a5 ⋅ 5a−5 = 13 an − an = 37 a −1 + a−1 − 2 = 38 3x 3x a ⋅a ⋅a = 63 ( − a4 ) 14 an : an = 39 a5 : a − 4 = 64 a −2x + 3 : a −2x + 3 = 15 ( −a )3 ⋅ − a3 = ( ) 40 ( 3a3b4 ) 16 ( −a )3 + ( − a 3 ) = 41 3a3 + 2a2 = 17 ( a6 : 36 a3 ) = 2 18 2 ⋅ ( −a )3 + 3a3 = 19 ( a3 ) n +1 = 20 − a2 5 = 2 21 ( 2a2b3 ) = 22 ( −2a2b−3 ) 4 = = −7 5 = = 65 ( a + b )0 = 66 ax + y ⋅ a− x − y = 67 ( ab )5 : a5b 3 = ( ) 43 3 a3b2 2 = ( ) 68 4x 0 ⋅ 2x ⋅ 3x 4 = 44 ( x − y )4 : ( y − x )2 = 69 ( 2−1 + 3−1 ) = ( − a ) 2 ⋅ ( − a −2 ) = ( ax ) −y = 70 −1 46 ( 6ab )2 : 3b = 71 47 ( −1) − 8 + ( −1 )− 7 = 72 − a−10 0 = ( ) 23 4 a 4 ⋅ 3 a −3 = 48 24 ( − a )7 : a7 = 49 25 3 3 2 a + a = 50 134 2 2 42 36 4 : 66 = 45 = ( 2a2 ⋅ 3b3 ) ( 5a5 y3 ) = ( − a −4 ) : ( − a ) −4 = 73 4a2 + 2a 4 − 4a2 = 75 0 74 a3 ⋅ a4 ⋅ b0 ⋅ a1 = ( −a0 ) = n +1 ( an −1 ) = 5 ( − a −n ) −2 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe Lösungen Repetitionstest Potenzen 1 a3 ⋅ a 3 = a 6 26 6a6 : 3a9 = 2a −3 2 a7 ⋅ a−4 = a3 27 5 ⋅ b ⋅ b3 ⋅ b−7 3 4a 4 + 3a 4 = 7a 4 28 a3n : a2n − 2 = an + 2 53 x1− a : x a −1 = x −2a + 2 4 4a 4 ⋅ 3a 4 = 12a8 29 ((a ) ) 54 ( −2x )2 = 4x 2 5 a6 : a 4 = a2 30 ( −2a )3 = −8a3 55 ( ( −a ) ) 6 ( a3 ) 31 ( − a−3 ) 56 x7 : x 0 = x 7 7 ( ab )4 32 b3 4 a 2b 3 = a12 = a ⋅b 2 8 ( − a4 ) 9 ( − a )4 5 = −a20 5 = a20 −2 −2 3 ( −b )−3 −2 51 1 : x −4 = x 4 −2 = 5b6 = a12 = a6 58 am + n : am −n = a2n 34 ( −1 )10 ⋅ ( −1 )19 = −1 59 12 an ⋅ an = a2n 37 a −1 + a −1 13 an − an = 0 38 a3x ⋅ a3x ⋅ a = a6x +1 14 an : an = 1 39 a5 : a − 4 = a9 15 ( −a )3 ⋅ − a 3 = a 6 ( ) 40 ( 3a3b4 ) 16 ( −a )3 + − a 3 = −2 a3 ( ) 41 3a3 + 2a2 = 3a3 + 2a2 18 2 ⋅ ( −a )3 + 3a3 = a3 19 ( a3 ) n +1 = a3n + 3 20 − a2 5 = −a10 2 21 ( 2a2b3 ) = 4a4b6 22 ( −2a2b−3 ) 4 = 16a8b −12 = a−b ( − a 2 ) + ( −a )2 = 0 ( 2a2 ⋅ 3b3 ) = a6 = a20 33 36 2 4 5 ( b − a )4 35 ( 2a )2 =1 4a2 ( a6 : a3 ) 510 ⋅ 25 −5 = 1 57 ( a − b )5 = −b6 10 2a2 3 8a6 3 = 9 b b 11 an + an = 2an 17 52 2 ( − a )0 = 1 60 4n +1 =4 22n 2 = 36a 4b6 −2 = a2 4 = 9a6b8 61 ( a0 ) 62 a5 ⋅ 5a−5 = 5 63 ( − a4 ) −7 =1 5 = −a20 64 a −2x + 3 : a−2x + 3 = 1 65 ( a + b )0 = 1 66 ax + y ⋅ a− x − y = 1 42 36 4 : 66 = 36 67 ( ab )5 : ( a 5b 3 ) = b 2 43 3 a3b2 2 = 3a6b 4 ( ) 68 44 69 ( x − y ) 4 : ( y − x ) 2 = ( x − y )2 45 ( ax ) −y = a− xy 4x 0 ⋅ 2x ⋅ 3x 4 = 24x 5 ( 2−1 + 3−1 ) −1 = 70 ( −a )2 ⋅ −a −2 = −1 ( ) 46 ( 6ab )2 : 3b = 12a 2b 71 47 ( −1) − 8 + ( −1 )− 7 = 0 72 − a −10 0 = −1 ( ) 23 4 a 4 ⋅ 3 a−3 = 12a 48 24 ( − a )7 : a7 = −1 49 25 3 3 2 6 a + a = 4a 50 ( 5a5 y3 ) = 1 ( − a −4 ) : ( − a ) − 4 = − 1 73 4a2 + 2a 4 − 4a2 = 2a 4 75 0 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 6 5 74 a3 ⋅ a4 ⋅ b0 ⋅ a1 = a8 ( −a0 ) = −1 n +1 ( an−1 ) = an −1 5 2 ( − a −n ) −2 = a2n 135 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.6.3 Partnerinterview Potenzgesetze Partnerinterview Potenzgesetze Zeit: 10 Minuten Diskutiere die folgenden Kurzschreibweisen! Summe: a + a + a + ⋯⋯ + a= n ⋅ a (Koeffizient mal Summand) Produkt n Summanden Produkt: a ⋅ a ⋅ a ⋅ ⋯⋯ ⋅ a = a n n Faktoren (Faktor hoch Exponent) Potenz Schreibe die Potenzgesetze aus dem Kopf auf und diskutiere sie! Multiplizieren von Potenzen Gleiche Basen: Gleiche Exponenten: Dividieren von Potenzen Gleiche Basen: Gleiche Exponenten: Potenzieren von Potenzen Spezialfälle Exponent 1 Exponent 0 Negative Exponenten Vorzeichen von Potenzen mit negativer Basis Gerader Exponent Ungerader Exponent Ideen aus der Schnellübung: 136 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe 2.6.4 Übungen Potenzgesetze Berechne und vereinfache: −2 −3 2 x 3 −1 3 5 − 4 ⋅ − + ( −2 ) ⋅ − ( 4x −2 ) 2 Aufgabe 1 2 ⋅ ( −x ) Aufgabe 2 3−x x 6 − x5 + 2x 3 − 1 2x 2 + 1 + − xn − 4 x n +1 xn − 2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 137 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Aufgabe 3 p2a − 4b p3a + 3b q5b − 4a ⋅ ⋅ q3a − 6b q2a + 7b pa + 2b Aufgabe 4 ( − y − 3 )− 4 − ( − y − 4 ) − 3 ( − y − 3 )− 5 − ( y − 5 )− 3 Aufgabe 5 ab−1 − ba−1 1 + a b − ( ab ) ⋅ ( b − a )2 ⋅ ( b + a )2 −2 2 138 2 2 2 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe −1 Aufgabe 6 Aufgabe 7 3 ( a − 1) 2 [ 3 ( a − b ) ]−2 1+ b a 2n : 1 −1 1 + a − 2b + ( 1 − b−1 ) 1 −1 a 2 n +1 n b ⋅ ⋅ ( a2 − b2 ) a+b 2n a a ⋅ − 1 b Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 139 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Lösungen Übungen Potenzgesetze Aufgabe 1 2 3 x 3 5 −2 −1 2 ⋅ ( −x ) − 4 ⋅ − + − 2 ⋅ − 4x ( ) ( ) 2 −3 x6 6 −3 2 ⋅ ( − x ) −2 = 2 ⋅ − x = ( ) 8 −3 −2 x 3 4 ⋅ − 2 2 6 x6 x6 x6 x = 4 2 ⋅ − = 24 ⋅ 6 = 2 = 4 2 2 2 −1 3 −3 x6 ( −2 )5 ⋅ − ( 4x −2 ) = −25 ⋅ − ( 4x −2 ) = 25 ⋅ 4−3 x 6 = 25 ⋅ 2−6 x 6 = 2−1 x 6 = 6 6 6 x x x x − 2x + 4x 3x 3 − + = = = ⋅ x6 8 4 2 8 8 8 6 Aufgabe 2 6 2 6 3−x x 6 − x5 + 2x3 − 1 2x 2 + 1 + − xn − 4 x n +1 xn − 2 = = Aufgabe 3 6 x 5 ⋅ ( 3 − x ) + x 6 − x 5 + 2x 3 − 1 − x 3 ⋅ ( 2x 2 + 1) x n +1 3x5 − x6 + x 6 − x5 + 2x3 − 1 − 2x5 − x3 x n +1 = x3 − 1 x n +1 p2a − 4b p3a + 3b q5b − 4a ⋅ ⋅ = p(2a − 4b) + (3a + 3b) − (a + 2b) ⋅ q(5b − 4a) − (3a − 6b) − (2a + 7b) q3a − 6b q2a + 7b pa + 2b = p2a − 4b + 3a + 3b − a − 2b ⋅ q5b − 4a − 3a + 6b − 2a − 7b = p4a − 3b ⋅ q4b − 9a Aufgabe 4 ( − y − 3 )− 4 − ( − y − 4 )− 3 ( − y − 3 )− 5 − ( y − 5 ) − 3 ( −y −3 ) −4 ( −y −3 ) −5 = = 1 −2 4 ⋅ y ( −3 )⋅( −4 ) = y12 5 ⋅ y ( −3 )⋅( −5 ) = − y15 ( −1) 1 ( −1) y12 − ( − y12 ) 15 15 − y − y −2 y12 + y12 = 15 −2y −2 ; ; ( −y −4 ) −3 ( y −5 ) −3 2y12 = 15 −2y −2 = 1 ( −1) 3 ⋅ y ( −4 )⋅( −3 ) = − y12 = y ( −5 )⋅( −3 ) = y15 1 = − 3 y −2 = − y −3 −2 = y6 2 Aufgabe 5 ab−1 − ba−1 1 + a b − ( ab ) ⋅ ( b − a )2 ⋅ ( b + a )2 2 2 2 Beachte: Punkt vor Strich! 2 ab−1 − ba −1 1 + a b − ( ab ) ⋅ 2 2 − a) ⋅(b + a) ( b 2 2 2 Beachte: ab−1 = a ⋅ b −1 = a ⋅ 1 a = b b A 2 2 a2 − b2 a − b −1 −1 ab ab − ba b a 2 2 2 2 2 = ⋅ = ⋅ A = ( ab ) ⋅ a b a b 2 2 2 2 2 (b − a) ⋅ (b + a) (b − a) ⋅(b + a) ( b − a ) ⋅ ( b + a )2 2 140 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe a2 − b2 (a + b) (a − b) a 2b 2 ⋅ a 2b 2 a 2b 2 = a 2b 2 ⋅ = ( b − a )2 ⋅ ( b + a )2 ( b − a )2 ⋅ ( b + a )2 2 2 2 = ( a + b )2 ( a − b ) 2 ( b − a )2 ⋅ ( b + a ) 2 = 1 1 + a 2 b 2 − A = 1 + a 2b 2 − 1 = a 2 b 2 −1 Aufgabe 6 3 ( a − 1) 2 [ 3 ( a − b ) ]−2 : 1 −1 1 + a − 2b + ( 1 − b−1 ) 1 −1 a 2 −1 3 ( a − 1) 2 2 2 ⋅ 32 ( a − b ) 6 ⋅(a − b) 2 = = 3 ( a − 1) ( a − 1) [ 3 ( a − b ) ]−2 1 −1 1 + a − 2b + 2 (1− b ) −1 2 1 −1 a 1− 1 b − 1 1 2 1 2 b b = + − + = + − + 1 1 1 1− a a b a b −1 a a 2 1 2 ( b − 1) ⋅ a a ⋅ b 2 ⋅ ( 1 − a ) + b 2 ⋅ ( 1 − a ) − 2 ⋅ a ⋅ b ⋅ ( 1 − a ) + a ⋅ ( b − 1 ) ⋅ a − + = a b b2 ⋅ ( 1 − a ) a ⋅ b2 ⋅ ( 1 − a ) 2 = 1+ 2 (a − b) ab2 − a2b2 + b2 − ab2 − 2ab + 2a2b + a2b2 − 2a2b + a2 b2 − 2ab + a2 = = 2 2 2 a ⋅ b ⋅ (1− a ) a ⋅ b ⋅ ( 1 − a ) ab ( 1 − a ) 2 = 6 ⋅ (a − b) ( a − 1) Aufgabe 7 1+ b a 2n a+b a 2n ( −1) 2 ⋅ ab2 ( 1 − a ) (a − b) 2 = − 6ab2 n +1 n b ⋅ ⋅ ( a2 − b2 ) a+b 2n a a ⋅ − 1 b n +1 b n n ⋅ ⋅(a − b) ⋅(a + b) a+b 2n a−b a ⋅ b = ( a + b )2n ⋅ bn +1 ⋅ ( a − b )n ⋅ ( a + b )n ⋅ b2n n +1 2n a2n ⋅ ( a + b ) ⋅ a ⋅ ( a − b ) = ( a + b )3n ⋅ b3n +1 ⋅ ( a − b )n ( a + b )2n −1 ⋅ b3n +1 = n +1 2n n a2n +1 ⋅ ( a + b ) ⋅ ( a − b ) a2n +1 ⋅ ( a − b ) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 141 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.6.5 Algebra – Memo 5: Wurzeln und Potenzen Algebra – Memo 5 Wurzeln und Potenzen Definition Wurzel Die n – te Wurzel aus einer positiven Zahl a ist diejenige positive Zahl x, deren n – te Potenz gleich a ist. n a = x , x ≥ 0 , Wurzelexponent n ∈ N , Radikand (Basis) a > 0 Wir können auch sagen n a ist die nicht – negative Lösung der Gleichung xn = a . Darstellung von Wurzeln als Potenzen n Allgemein: n 1 a = an n a kann als Potenz dargestellt werden: m am = a n Zusammenhang Radizieren und Potenzieren Radizieren Potenzieren a⋅b = n Radizieren von Produkten: Faktor unter die Wurzel bringen: n Radizieren von Quotienten: n Radizieren von Potenzen: Kürzen und Erweitern: n a⋅ n b = a = b n a n b am = am = a ⋅n b n x ⋅n ( n n an ⋅ b 1 1 a ⋅ b n = ( an ⋅ b ) n 1 1 1 a n = an b 1 bn ) 1 ( am ) n m a 1 1 (a ⋅b)n = an ⋅bn 1 = a n m ax⋅m an =a m x⋅m x⋅n 1 Radizieren von Wurzeln: n m a = Vertauschen der Wurzelexponenten: n ⋅m a m1 n = a m1⋅n a n m a = m n a 1 1 a m1 n = a n1 m 142 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe 2.6.6 Schnellübung Potenzen mit rationalen Exponenten / Wurzeln Repetitionstest, Potenzen, Wurzeln, Zeit: 15 Minuten 2 1 3 a3 ⋅ a 4 = 3 4 2 b 5 : b10 = 3 2a 2 + 5a 2 = 4 2a 2 ⋅ 3a 2 = 5 1 1 3 1 1 1 1 1 b2 ⋅ b 4 ⋅ b8 = 7 a 41b 34 = 3 ab 2 8 x6 : x3 = 9 x5 ⋅ x 4 5 a5 ⋅ a 3 = 31 a⋅ 17 5 a⋅3 a = 32 4 a2 ⋅ b ⋅ 18 4 a5 : a4 = 33 3 x 3a = a2n = 34 5 a3 ⋅ 10 a 4 = 35 3 x : 36 3 x ⋅ 5 20 (3 u ) 21 3 3 = 24 ( 10 3 2 2 2a = a 11 n 1x ⋅ n x1 = 25 p⋅ −1 5 u = x = 26 ( ) y4 6 p 3 37 = p 5 x 2 ⋅ 10 x 27 a 53 : 13 1 3 2x 3 = 28 3 38 = 4 12 2 3 a3 = 14 2 3 a3 ⋅ a 4 ⋅ x4 ⋅ 3 x2 = 23 3 4 22 2 3 2 2 a 3 = 2 1 = a 3 19 x 32 2 = 6 1 16 ) 2 a = x2 = 5 x ⋅6 x = x3 ⋅ y 4 ⋅ z6 3 −2 z ⋅y 1 3 = a = a 3 x +3 39 2 40 (a ) 2 3 3 2 x = = 41 Schreibe als Wurzel: = 1 a3 = 42 Schreibe als Wurzel: a2 = 2 x5 = 12 3 a0 = 43 Schreibe als Wurzel: x = 15 1 3 1 12 a12 ⋅ a 3 = x ⋅ 29 30 (2⋅ Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 3 4x 3 = x2 ⋅ 3 y 44 ) 3 = 45 ( − 37 6 1 3n = x2 ) 3 = 1 x n ⋅ = 3 143 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Lösungen Schnellübung Potenzen mit rationalen Exponenten / Wurzeln 1 2 3 4 5 2 a3 4 b5 3 ⋅ a4 : 17 a12 = 3 b10 = 1 2a 2 + 1 2a 2 3 ⋅ 3a 2 2 x3 1 5a 2 = 1 7a 2 = 6a 1 2 7 6 b2 ⋅ b 4 ⋅ b8 = b8 7 a 41b 34 = b32 3 ab 2 8 x6 : x3 = x6 9 x5 ⋅ x 4 31 17 5 a ⋅ 3 a = a15 4 32 4 18 4 a5 : 33 3 x 3a = x a 34 5 a3 ⋅ 10 a4 = a 35 3 x : 36 3 x ⋅ 9 a 4 = a 20 5 a2n = an 19 (3 u ) 21 4 11 ⋅ u = u6 1 x = x12 3 2 2 32 a 3 = a2 23 3 = x5 2 24 ( 10 3 2 2 2a = 4a a 11 1 1 2 nx ⋅ nx = nx 25 p⋅ 3 2 −1 5 1 26 12 2 3 2 a3 = a 27 13 1 3 2x 3 = 8x 28 14 2 3 a3 ⋅ a 4 12 = 17 a4 ( 37 x4 ⋅ 3 x2 = x2 ) 3 y4 6 p 5 x +3 ( ) 2 a3 ) 2 =x = a17 29 30 3 (2⋅ 3 1 2 =a 3 a x2 5 43 Schreibe als Wurzel: 1 −3 x 7 = 7 x−3 = 7 x3 4x 3 = 2x 2 44 x2 ⋅ 3 y = 8x 2 y x 42 Schreibe als Wurzel: a0 = 1 x ⋅ 3 2 x =5 41 Schreibe als Wurzel: a3 = a2 = a 3 1 a = a6 a 40 x2 ⋅ 10 x − 1 15 x ⋅6 x = x 3 5 5 x2 = x 5 1 2 p a = a ⋅ b4 x3 ⋅ y 4 ⋅ z6 3 2 3 −2 = xy z z ⋅ y 39 = p4 1 a2 ⋅ b ⋅ = y2 4 a3 : 38 a⋅ x5 = 15 1 3 1 12 a12 ⋅ a3 144 a5 ⋅ a 3 = a 2 22 5 1 1 = a2 a 3 20 1 1 2 1 x3 = 1 1 b2 1 16 ) 3 45 ( 6 1 3n x2 ) 3 =x 1 1 x n ⋅ = x n 3 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe 2.6.7 Verschachtelte Wurzeln Strategie: Wurzeln in Potenzen umwandeln und Potenzgesetze anwenden! m n Merke: a n = am Vorgehen von Innen nach Aussen berechnen! Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 4 3 a⋅ 5a ⋅ 4 a4 = 4 3 a2 ⋅ a = a⋅ a⋅ a2 = 4 2 2 1 a3 = a12 = a 6 1 a⋅ a2 ⋅ a 2 = a − 2⋅ 5 a⋅ 5 a2 = a ⋅ a4 = 3 4 −3 2 a ⋅ a2 − 2 ⋅ = 5a ⋅ a⋅ a2 − 2 ⋅ = 5a ⋅ a ⋅ a 4 − 2 ⋅ a 8 + a ⋅ a8 = 5a ⋅ a 4 − 2 ⋅ a 8 + a 8 = 5a ⋅ a 8 − 2 ⋅ a 8 + a 8 = 5a 8 − 2 ⋅ a 8 + a 8 = 4a 8 15 3 15 7 Vereinfache: 15 a4 + a⋅ 4 a⋅ a ⋅ 7 a2 7 15 1 a 4 a5 ⋅ a a3 a⋅ 3 a3 ⋅ a 4 + a ⋅ 9 1 a3 ⋅ 4 a3 + a ⋅ 4 a5 ⋅ 1 9 a 4 = a8 = 5a ⋅ 3 Übung a2 = 4 3 −4 7 a⋅ a⋅ a−2 ⋅ 3 a2 ⋅ 3 15 15 15 15 15 15 a a5 (Lösung: a) Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 145 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 2.6.8 Übung: Potenzen und Wurzeln 8 Aufgabe 1 x x − 3 3 4 ⋅ 1 4 x x 5 x8 ⋅4 x3 −12 Aufgabe 2 2 41 +a a3 Aufgabe 3 9 Aufgabe 4 5 x2 ⋅ x 35 2 ⋅ x3 4 x −1 4 3 x ⋅x 3 y 6 ⋅ 4 y12 + 6 y10 ⋅ 3 4 y2 2 146 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe 3 Aufgabe 5 a2 a 5 ⋅ a 7⋅ ⋅ 9 a Aufgabe 6 1 a2 + 5 Aufgabe 7 x⋅3 x ) −1 2 ⋅ 4 x3 ⋅ x 8 ⋅ 12 x a7 ⋅ 10 a 8 5 1 6 Aufgabe 8 ( 4 −1 2 a a5 ⋅ a5 a6 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 147 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe 4 Aufgabe 9 ( a − b )10 ⋅ 2 ⋅ ( a + b )5 ⋅ ( a + b )−10 ( −2 ) 3 ( a 2 − b 2 ) 10 Lösungen Übungsaufgaben 1 bis 9 3 Lösung Aufgabe 1: x 4 3 Lösung Aufgabe 2: 3 = 3a −3 a Lösung Aufgabe 3: 2y Lösung Aufgabe 4: x 2 2 2 5 x 2 ⋅ x 35 x 52 ⋅ x 53 2 2 2 2 1 3 x2 ⋅ x 3 x2 ⋅ x3 ⋅ x3 x2 ⋅ x ⋅ x = ⋅ x3 = = = = x2 1 1 3 3 1 4 x −1 −1 − x x 4 3 x4 x4 ⋅ x4 ⋅ x 3 x ⋅x 3 x4 ⋅ x 3 7 Lösung Aufgabe 5: 9 4 Lösung Aufgabe 6: 4 = 4a −4 a 1 + a2 ( 4 a8 ) −1 2 −1 1 = 2 + ( a2 ) a 2 1 = 2 + a−2 a 2 1 1 = 2 + 2 a a 2 2 = 2 a 2 = 4 a4 1 Lösung Aufgabe 7: x 8 5 1 3 1 1 ⋅ 4 x 3 ⋅ 8 x 5 ⋅ 12 x = ⋅ x 4 ⋅ x 8 ⋅ x12 1 x⋅3 x x ⋅ x3 =x −4 3 5 3 1 ⋅ x 4 ⋅ x 8 ⋅ x12 = x −32+18 +15+ 2 24 3 1 = x 24 = x 8 Lösung Aufgabe 8: 1 6 a7 ⋅ 10 a a 5 a5 ⋅ 6 = a 6 1 a7 ⋅ a 2 10 5 a2 ⋅a −1 6 = 15 a2 1 a4 5 ⋅a −1 = a4 1 a4 ⋅ a −1 = a ⋅ a −1 = a 0 = 1 Lösung Aufgabe 9: −2 148 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe 2.6.9 Algebra – Memo 6: Pascal‘sches Dreieck Algebra – Memo 6 Potenzen von Summen, Pascal‘sches Dreieck Bildungsgesetz des Pascal‘schen Dreiecks 1 1 1 1 1 1 2 3 4 5 1 1 3 6 10 1 4 10 1 5 1 Koeffizienten der Binome ( a + b )2 = 1 ⋅ a2 + 2 ⋅ ab + 1 ⋅ b2 ( a + b )3 = 1 ⋅ a3 + 3 ⋅ a2b + 3 ⋅ ab2 + 1 ⋅ b3 ( a + b )4 = 1 ⋅ a 4 + 4 ⋅ a3b + 6 ⋅ a2b2 + 4 ⋅ ab3 + 1 ⋅ b4 ( a + b )5 = 1 ⋅ a5 + 5 ⋅ a 4b + 10 ⋅ a3b2 + 10 ⋅ a2b3 + 5 ⋅ ab 4 + 1 ⋅ b5 Summe der Exponenten ist gleich 5, wobei der Exponent zur Basis a jeweils um 1 abnimmt und der Exponent zur Basis b jeweils um 1 zunimmt. Differenz ( a − b )5 ( a + ( −b ) )5 = a5 + 5 ⋅ a4 ⋅ ( −b ) + 10 ⋅ a3 ⋅ ( −b )2 + 10 ⋅ a2 ⋅ ( −b )3 + 5 ⋅ a ⋅ ( −b )4 + ( −b )5 = a5 − 5 ⋅ a4b + 10 ⋅ a3b2 − 10 ⋅ a2b3 + 5 ⋅ ab4 − b5 Operationszeichen alterniert: +, −, +, −, ⋯⋯ Beachte: Potenzen zur Basis b mit ungeraden Exponenten sind negativ, mit geraden Exponenten positiv. Beispiel ( 2a − b )4 = ( 2a )4 − 4 ⋅ ( 2a )3 ⋅ b + 6 ⋅ ( 2a )2 ⋅ b2 − 4 ⋅ ( 2a ) ⋅ b3 + b4 = 16a4 − 32a3b + 24a2b2 − 8ab3 + b4 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 149 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Übung 1) Berechne: ( 3a − 2b )3 = 2) Berechne: ( a − b )5 = 3) Berechne: 150 ( a 4 − 2b ) 3 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF Potenzieren DialogMathe 4) Berechne: ( 2a − b3 ) 5) Kürze vollständig: 4 = ( a + b )4 − ( a − b )4 a2 + b 2 = 6) Berechne: ( a + b − c )3 − ( a + b )3 + 3 ( a + b )2 ⋅ c + c 3 = Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 |© BF 151 Algebra -Training: Rechnen mit Termen DialogMathe Lösungen 1) ( 3a − 2b )3 = ( 3a )3 − 3 ⋅ ( 3a )2 ⋅ 2b + 3 ⋅ 3a ⋅ ( 2b )2 − ( 2b )3 = 27a3 − 54a 2b + 36ab2 − 8b3 2) ( a − b )5 = a 5 − 5 ⋅ a 4b + 10 ⋅ a3b 2 − 10 ⋅ a 2b 3 + 5 ⋅ ab 4 − b5 3) ( a4 − 2b ) 3 = ( a4 ) 3 − 3 ⋅ ( a4 ) ⋅ 2b + 3 ⋅ a4 ⋅ ( 2b ) − ( 2b ) 2 2 3 = a12 − 6a8b + 12a 4b 2 − 8b3 4) ( 2a − b3 ) 4 = ( 2a ) − 4 ⋅ ( 2a ) ⋅ b3 + 6 ⋅ ( 2a ) ⋅ ( b3 ) − 4 ⋅ 2a ⋅ ( b3 ) + ( b3 ) 4 3 2 2 3 4 = 16a 4 − 32a3b3 + 24a2b6 − 8ab9 + b12 5) ( a + b )4 − ( a − b )4 a2 + b2 Lösungsstrategie: Zähler vereinfachen! Variante 1: Pascalsches Dreieck ( a + b )4 = a 4 + 4a3b + 6a 2b 2 + 4ab3 + b 4 ( a − b )4 = a 4 − 4a3b + 6a2b 2 − 4ab3 + b 4 ( a + b )4 − ( a − b )4 = a 4 + 4a3b + 6a2b 2 + 4ab3 + b 4 − a 4 − 4a3b + 6a 2b 2 − 4ab3 + b 4 = a 4 + 4a3b + 6a2b2 + 4ab3 + b4 − a 4 + 4a3b − 6a2b2 + 4ab3 − b 4 = 8a3b + 8ab3 = 8ab ( a2 + b 2 ) Variante 2: Binomstruktur ausnutzen ( a + b )4 − ( a − b ) 4 2 2 2 2 2 2 2 2 = ( a + b ) − ( a − b ) = ( a + b ) + ( a − b ) ⋅ ( a + b ) − ( a − b ) = a 2 + 2ab + b2 + a 2 − 2ab + b 2 ⋅ a 2 + 2ab + b2 − ( a2 − 2ab + b2 ) = 2a 2 + 2b 2 ⋅ [ 4ab ] = 8ab ( a 2 + b 2 ) Bruch auskürzen ( a + b )4 − ( a − b ) 4 a2 + b 2 = 8ab ( a2 + b2 ) a2 + b2 = 8ab 6) ( a + b − c )3 − ( a + b )3 + 3 ( a + b )2 ⋅ c + c 3 Substitution: u = a + b ( u − c )3 − u3 + 3u2c + c 3 = u3 − 3u2c + 3uc 2 − c 3 − u3 + 3u2c + c 3 = 3uc 2 Rücksubstitution: 3uc 2 = 3c 2 ( a + b ) = 3ac 2 + 3bc 2 152 Lerneinheit 1.1 | Strukturelles Denken | 2013/14 | ©BF