INFO-BROSCHÜRE Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining • Wofür Gehirntraining gut ist • Gedächtnistraining, Mentaltraining, Hirnleistungstraining • Kognitives Training und ADHS • Vergesslichkeit • Studienergebnisse www.iq-spiele.de Wofür Gehirntraining gut ist Während Gehirntraining ein sehr neues Thema ist, genießt die körperliche Fitness in unserer Gesellschaft bereits ein hohes Ansehen. Seit längerem gibt es Fitnessstudios, die speziell auf ältere Menschen abzielen und auch das Nordic Walking wird immer beliebter. Es ist allgemeiner Konsens, dass körperliche Ertüchtigung zu einem gesünderen, längeren und erfüllteren Leben führt. Etwas anders verhält es sich jedoch mit Übungen für die geistige Fitness. Hierzu spalten sich die Meinungen über Wirksamkeit und Aufbau. Nach heutigem Stand der Forschung erreicht das Gehirn mit 16-25 Jahren seine höchste Auffassungsgabe und Leistungsfähigkeit. Ab diesem Alter geht es bergab mit unserer geistigen Fitness. Spiele und Rätsel wie Sudoku oder Kreuzworträtsel sind unbestreitbar besonders für Senioren eine Möglichkeit, im Alter fit zu bleiben. Doch bietet die Wissenschaft bereits weitaus effizientere Methoden, Gehirntraining zu betreiben. Damit verhält es sich ähnlich wie mit dem Yoga und dem Joggen. Letzteres ist eine einfache und zugängliche Art, fit zu bleiben, beim Yoga jedoch handelt es sich um ein lange entwickeltes System, das über die physische Fitness hinaus weitere Komponenten kombiniert: Beispielsweise die Atmung und den Geist. Erst kürzlich wurde unter anderem mit der umfangreichen Cogito-Studie des Max-PlanckInstituts für Bildungsforschung belegt, dass Gehirntraining die grauen Zellen in jedem Alter auf Trab hält. In der Studie im Rahmen des PFIFF-Projekts wurde ebenfalls nachgewiesen, dass sich kognitives Training positiv auf die Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis auswirkt. Yoga für das Gehirn Moderne Trainingsprogramme eignen sich zur Steigerung der geistigen Fitness. Das Training wird als Gehirnjogging bezeichnet, wobei die treffendere Bezeichnung „Gehirnyoga“ wäre. Denn es wird nicht wie bei einem Kreuzworträtsel nur ein bestimmtes Teilgebiet des Gehirns aktiviert, sondern viele verschiedene Areale, z.B. das Gedächtnis durch Merkübungen und die Logik durch abstrakte Übungen. Das führt nicht nur zu der allgemeinen Verbesserung der Leistung in den Übungen, sondern auch im Alltag. Dies bestätigt eine Studie von Sherry L. Willis (et al.) [1]. Die Professorin für Entwicklungspsychologie der University of Texas in Austin untersucht die Auswirkung von Gehirntraining auf die alltägliche Leistung. Diese wird mithilfe eines speziellen Tests gemessen (Manual for the Everyday Problems Test [2]) und bringt zwei wichtige Beobachtungen mit sich: Quellen: [1] Willis, S.L. et al. (2006), Long-term Effects of Cognitive Training on Everyday Functional Operations in Older Adults. JAMA, 296(23), 2805-2814 [2] Willis, S. L. et al. Manual for the Everyday Problems Test INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 2 Wofür Gehirntraining gut ist Leistungssteigerung: Die Probanden ihrer Studie verbessern sich nicht nur in den Übungen die sie trainieren, sondern steigern auch ihre Leistung in alltäglichen Aufgaben. Der Test für alltägliche Aufgaben umfasst hierbei ein sehr breites Spektrum, das vom Einkaufen über die Bedienung technischer Geräte bis zur Haushaltsplanung und finanziellen Aufgaben reicht. Nachhaltigkeit: Die verbesserte Leistung ist bis zu fünf Jahre nach dem Training noch deutlich messbar. Diese Studie widerlegt, wie auch die Dual-N-Back-Studie (siehe unten), eindeutig die weit verbreitete Annahme, Intelligenz sei nicht trainierbar. Zum gleichen Ergebnis kommen auch zahlreiche weitere Studien, wie z.B. Sylvie Belleville, eine kanadische Professorin für Neuropsychologie an dem Institut universitaire de gériatrie de Montréal in Ihrer Studie „Cognitive Training for persons with mild cognitive impairment“ [3] zu berichten weiß. Der Mensch kann also tatsächlich seine Intelligenz steigern. Wie ist ein wirksames Gehirntraining aufgebaut? Es gibt eine Reihe von Punkten, die ein gutes Gehirntraining umfassen muss, damit es die Alltagsleistung nicht nur verbessert, sondern auch langfristig erhält. Personalisiert: Das Training darf das Gehirn weder über- noch unterfordern, da in beiden Fällen der Trainingserfolg nachweislich wegfällt. Aus diesem Grunde fangen die Übungen immer einfach an und werden nach einer Reihe richtiger Antworten immer schwieriger. Eine maximale Wirksamkeit ist zudem nur durch ständiges Arbeiten an den persönliche Leistungsgrenzen zu erzielen. Deshalb sollte das Training so konzipiert sein, dass eine Übung nicht bei Schwierigkeit Null, sondern auf dem persönlich passenden Niveau anfängt. Zielgerichtet: Eine Übung muss auf spezielle Gehirnfunktionen abzielen, die besonders die Alltagsleistung verbessern. Mit der Konzeption eines optimalen Gehirntrainings beschäftigen sich viele Forscher. Der deutsche Psychologe Siegfried Lehrl hat diesem Thema sein Lebenswerk gewidmet. Viele bekannte Übungen basieren unter anderem auf seiner Forschung. Quellen: [3] Belleville, S. (2008), Cognitive training for persons with mild cognitive impairment, International Psychogeriatrics, 20: 57-66 INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 3 Wofür Gehirntraining gut ist Motivierend: Wie bei jeder Form von Übung sind auch beim Gehirn- und Gedächtnistraining eine Beständigkeit und Kontinuität der Schlüssel zum Erfolg. „Wer rastet, der rostet“ sagt zu Recht ein bekanntes Sprichwort. Wir empfehlen daher ein tägliches Training von mindestens 15 Minuten Dauer. Abwechslungsreich: Wer ständig die gleichen Aufgaben (z.b. Sudoku) löst, lernt zwar, diese schnell auszuführen, strengt aber sein Gehirn mit der Zeit immer weniger an. Das sieht man sehr gut am Autooder Fahrradfahren, einer nahezu automatischen Tätigkeit, die zu Beginn dem Einen oder Anderen sehr schwer fiel und höchster Konzentration bedurfte. Damit das Gehirn sich neu strukturieren kann, braucht es immer neue Herausforderungen. Umfassend: Ein Training sollte immer umfassend sein. Versuchen Sie stets ein Training zu absolvieren und nicht einzelne Übungen sehr häufig zu üben. Denn alle Aspekte des Trainings sind verknüpft. Beispielsweise ist Kopfrechnen ohne ein gutes Gedächtnis ebenfalls schwierig, da man sich schließlich die Zahlen, mit denen man rechnet, auch merken muss. Fazit: Unser Gehirn lässt sich effektiv trainieren! Gehirntraining funktioniert. Geistige Leistungsfähigkeit und die Intelligenz sind trainierbar. Wer ausgewogen, regelmäßig und personalisiert Gehirntraining betreibt, wird bereits nach kurzer Zeit einen spürbaren Erfolg im Beruf und Alltag bemerken. Die Merkfähigkeit, Kreativität und Schnelligkeit wird zunehmen - und das langfristig. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 4 Gedächtnistraining Das Gedächtnis ist ein großer Speicher, der laut neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft mit Gedächtnistraining besser funktionieren kann. In ihm werden neue Reize aufgenommen, verarbeitet, gespeichert und bei Bedarf als Erinnerungen wieder abrufbar gemacht. Je nach Dauer der Speicherung werden drei wichtige Systeme unterschieden: • Das Sensorische Gedächtnis, in dem die Meldungen im Millisekundenbereich festgehalten werden • Das Arbeitsgedächtnis, das Informationen kurzzeitig bewahrt und laufend verarbeitet • Das Langzeitgedächtnis, in dem die Nachrichten über Jahre gespeichert werden Dabei spielt bei sämtlichen komplexen Denkvorgängen das Arbeitsgedächtnis eine zentrale Rolle. Das Arbeitsgedächtnis ist das Zentrum für kurzzeitiges Merken und Verarbeiten von Informationen. Studien haben gezeigt: 50% des Intelligenzunterschieds unter Menschen kann durch den Unterschied in der Arbeitsgedächtniskapazität erklärt werden. Wer ein starkes Arbeitsgedächtnis hat, der kann: • schneller Probleme lösen, • effektiver lernen • und sicherer arbeiten als andere. Das sind Grundsäulen für den Erfolg im Beruf und Leben. Der Grund für den Zusammenhang liegt darin, dass Studien eine starke Korrelation zwischen der Arbeitsgedächtniskapazität und der (sogenannten fluiden) Intelligenz nachgewiesen haben. Die Wissenschaftliche Grundlage dafür bildet die Neuroplastizität. Das Arbeitsgedächtnis besteht aus mehreren Subsystemen, die mit dem Langzeitgedächtnis zusammenarbeiten. Die Arbeitsgedächtniskapazität ist plastisch, kann also mit Gedächtnistraining verändert werden, und das, bis ins Alter, wie die neueste Wissenschaft nachgewiesen hat. Diese Erkenntnis über die Änderungsfähigkeit des Gehirns ist die Grundlage für ein gutes Trainingskonzept. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 5 Gedächtnistraining Anfragen, die sich im Gedächtnis häufen, werden dem Langzeitgedächtnis zugeordnet und können beliebig oft und schnell abgerufen werden. Das Langzeitgedächtnis arbeitet beim Abruf mit dem Arbeitsgedächtnis zusammen. Obwohl unser Gedächtnis sehr leistungsfähig ist, leiden Menschen im Alter häufig unter Konzentrationsschwierigkeiten und vergessen Nahzeiterlebnisse. Neben dieser altersbedingten Vergesslichkeit können aber auch Unfälle und Krankheiten wie Parkinson oder Demenz zu einer teils massiven Gedächtnisstörung führen. Egal, aus welchem Grund es zu einer Verringerung der Merkfähigkeit kommt: Es ist enorm wichtig, dass man sein Gehirn in jedem Lebensalter fit hält. Das funktioniert am besten mit Übungen zum Gedächtnistraining, von denen man in Form von Kreuzworträtseln, Sudokus und vor allem Gehirntrainings profitieren kann. Auf diese Weise kann jeder seine Merkfähigkeit steigern und mental flexibler werden. Bei einigen Anbietern kann man mittlerweile hervorragend sein Gedächtnis online trainieren. Mentaltraining Der Begriff Mentaltraining kommt ursprünglich aus der Sportpsychologie und meint die Optimierung sportlicher Bewegungsabläufe. Heutzutage wird der Begriff vielfältiger verwendet. So versteht man unter einem modernen Mentaltraining weiterhin das Training der mentalen Fähigkeiten wie beispielsweise der Konzentration, der Willenskraft, der Logik, der Intelligenz, des Denkvermögens oder des Sprachverständnisses. Verwandte oder auch homogen verwendete Begriffe für das Mentaltraining sind beispielsweise Mentalcoaching, Mentales Training und Motivationstraining. Im Allgemeinen handelt es sich um psychotherapeutische oder zielgerichtete geistige Trainingsmethoden, die mit einem Mentaltrainer durchgeführt werden. Das Leben positiver gestalten Wer sich für ein Mentaltraining entscheidet, der möchte sein Leben zumeist positiver und erfolgreicher gestalten, als es bisher der Fall war. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 6 Mentaltraining Das Ziel dieses Coachings ist es, durch gewisse Entspannungs- und Visualisierungstechniken und mithilfe des Unterbewusstseins das eigene Leben leichter zu gestalten und in eine positivere Richtung zu lenken. Weiterhin kommt der Begriff auch in der Psychotherapie vor, um bei Erkrankten Menschen die Akzeptanz einer Behandlung zu erhöhen. Mental stärker durch Gehirntraining Auf die Thematik des Gehirntrainings bezogen meint das Mentaltraining Übungen und Techniken, welche die kognitiven Fähigkeiten bei den Anwendern verbessern und erhalten sollen. Solch ein Training wird vor allen Dingen bei älteren Menschen empfohlen, da die kognitiven Fähigkeiten im Alter nachlassen. Aber auch junge Menschen können von dem Training profitieren, da sich ein erhöhtes Denkvermögen und eine verbesserte Lernfähigkeit positiv auf Schule, Studium oder Beruf auswirken. Hirnleistungstraining Das Hirnleistungstraining kommt bei der Behandlung von kognitiven und neuropsychologischen Krankheitsbildern und daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen zum Einsatz. Oftmals haben Menschen nach schweren Krankheiten oder Therapiemaßnahmen, wie die Chemo- und Bestrahlungstherapie oder dem Schlaganfall, mit Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen zu kämpfen. Ihnen kann ein gezieltes Training helfen, bei dem die Wiederherstellung und Optimierung der kognitiven sowie intellektuellen Funktionen angestrebt wird. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 7 Hirnleistungstraining Dabei werden folgende Fähigkeiten ganz besonders trainiert: • Konzentrationsfähigkeit • Merkfähigkeit steigern • Kurz- und Langzeitgedächtnis • selektive und geteilte Aufmerksamkeit • Reaktionsgeschwindigkeit • numerisches Verständnis • visuelle und auditive Wahrnehmung sowie die Wahrnehmungsgeschwindigkeit • Assoziationsvermögen • Orientierungssinn • Problemlösungsstrategien In der Regel wird das Hirnleistungstraining speziell auf einen Patienten abgestimmt. Diesem stehen während des Trainings viele verschiedene Methoden zur Verfügung. Zum einen werden sowohl computerbasierte Übungen als auch Arbeitsblätter und Therapiematerialien eingesetzt. Zum anderen werden sehr häufig Alltagssituationen nachgestellt, mit Hilfe derer der Patient lernt, seinen Alltag wieder (weitestgehend) selbstständig zu bewältigen. Demnach werden ergotherapeutische Methoden mit Gehirnjogging verbunden. Eine Gehirntrainingübung, die häufig angewandt wird, ist folgende: Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät ist es nchit witihcg, in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige was wcthiig ist, ist, dsas der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Obwohl die Buchstaben durcheinander sind, kann Ihr Gehirn sie so ordnen, dass Sie den Text sinnvoll lesen und verstehen können. Je öfter man solche Aufgaben löst, desto schneller erkennt man das vermischte Wort. Außerdem wird das Assoziationsvermögen trainiert. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 8 Kognitives Training und ADHS Unter ADHS versteht man eine neurobiologische Erkrankung, welche soziale Auswirkungen mit sich bringt. ADHS steht als Abkürzung für eine Aufmerksamkeitsdefizit- oder Hyperaktivitätsstörung. Die häufigsten Kernsymptome sind: Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität, wobei diese sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Nun ist es auch hier - wie bei vielen neurobiologischen Erkrankungen - nicht immer einfach, einen ernsthaften Krankheitsfall zu erkennen. ADHS tritt vermehrt bei Kindern auf, und die beschriebenen Symptome sind nicht untypisch für Kinder, auch wenn diese nicht erkrankt sind. Deshalb sollte man auf weitere Symptome achten, wenn man einen Verdacht hat: • Schlechte soziale Integration • Aggressivität • Unkonzentriert sein und langsames Arbeiten • Mangelnde bis sehr schlechte Schulleistungen (die Betroffenen sind nicht unbedingt weniger intelligent als andere Kinder, allerdings können Sie Ihr Potential aufgrund der Krankheit nicht richtig ausschöpfen) • Vergesslichkeit ADHS kann ohne Medikamente behandelt werden Bei einem ADHS Verdacht wird weiterhin geraten, sich schnell an fachliche Hilfe zu wenden und diese auch in Anspruch zu nehmen. Etwa 500.000 Kinder sind allein in Deutschland an ADHS erkrankt. Es gibt entsprechende Behandlungsmethoden, um ADHS entgegenzuwirken, es zu mindern oder zu heilen. Neben den klassischen Therapiemethoden haben sich jüngst Alternativen aufgetan, um diese Krankheit zu behandeln. Die gewöhnliche Behandlung verläuft medikamentös ab, meist mittels Ritalin. Das liegt allerdings nicht immer im Sinne der Betroffenen oder der Angehörigen. Die moderne Gehirnforschung fand als einen weiteren Ansatz das kognitive Training. Im Fokus steht dabei insbesondere das Arbeitsgedächtnis. So ließen Forscher ADHS-kranke Kinder, die Übung „Ravens Progressive Matrizen“ trainieren - eine Übung, die bis heute noch in IQ Tests zu finden ist. Die Kinder konnten sich deutlich in der Übung verbessern und die Kopfbewegungen ließen ebenfalls nach. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 9 Vergesslichkeit Als Vergesslichkeit wird der Verlust der im Gedächtnis gespeicherten Information und Erinnerung bezeichnet. Zwar vergisst jeder Mensch im Laufe der Zeit kontinuierlich, allerdings verläuft der Prozess des Vergessens unterschiedlich schnell oder langsam und auch das Ausmaß dessen, was wir vergessen ist von Person zu Person verschieden. Eine Abnahme der Gedächtnisleistung hängt nämlich von zahlreichen Faktoren ab: Zum einen spielen das Interesse am augenblicklichen Erinnern und der Emotionszustand eine große Rolle. Vielleicht kennen Sie das: Wenn an einem Tag alles schief zu laufen scheint oder man einfach nur schlecht gelaunt ist, fällt einem auch das Erinnern schwer. Zum anderen vergessen wir Informationen oder Ereignisse, denen wir nur wenig Bedeutung beimessen schneller und leichter als einschneidende oder sehr schöne Erlebnisse. Welche Funktion das Vergesslich sein hat, ist bislang ungeklärt. Dennoch können wir uns nicht an alles erinnern und das aus vielerlei Gründen. Zu den häufigsten Ursachen zählen jedoch: • der natürliche Alterungsprozesse des Gehirns • eine mangelnde Hirndurchblutung • Demenz-Erkrankung • Drogenkonsum und Alkoholismus • Kopfverletzungen (und ein damit verbundener Gedächtnisverlust) • Hirntumore • verschiedene psychische Ursachen, wie Depressionen oder auch Stress Eine Gedächtnisschwäche ist für den Betroffenen immer unangenehm. Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie treffen einen alten Freund nach vielen Jahren wieder. Er erkennt Sie sofort und begrüßt Sie herzlich, aber Sie können sich einfach nicht mehr an seinen Namen erinnern. In einer solchen Situation wären Sie sicherlich peinlich berührt. Allerdings können nicht nur Daten, Ereignisse und Namen, die unser Gehirn in der Vergangenheit abgespeichert hat, der Vergesslichkeit zum Opfer fallen, sondern auch aktuelle Informationen. Grund dafür ist der natürliche Alterungsprozess. Neue Informationen können nur noch langsam von Zelle zu Zelle übertragen werden, wodurch die Merkfähigkeit und die Reaktionsgeschwindigkeit stetig abnehmen. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 10 Vergesslichkeit Was kann man gegen eine Gedächtnisschwäche unternehmen? Neben pflanzlichen Präparaten, wie Gingkoextrakten, die die Hirndurchblutung anregen und damit eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der geistigen Fitness schaffen, wirken Sie durch aktive Kommunikation mit Ihren Mitmenschen und ein abwechslungsreiches Gedächtnistraining der Vergesslichkeit effektiv entgegen. Studienergebnisse STUDIE I Gehirntraining steigert die Intelligenz Die Dual-N-Back Studie In dieser US-amerikanischen Studie konnte erstmals nachgewiesen werden, dass ein Gehirntraining die Intelligenz steigern kann. Genauer gesagt, die fluide Intelligenz. Das Experiment wurde von der Hirnforscherin S. Jaeggi durchgeführt und lieferte empirische Beweise für den Anstieg der Intelligenz bei den Teilnehmern: • Die Teilnehmer mussten die Dual-N-back Aufgabe durchführen; sie beobachteten ein Quadrat in einem Gitter und hörten Buchstaben; immer wenn ein Quadrat an der gleiche Position wie das davor erschien oder ein gleicher Buchstabe erklang mussten sie reagieren • Die Schwierigkeit des Testes nahm im Laufe der Studie zu; Teilnehmer mussten mehr und mehr Schritte zurückdenken; bei 3-back beispielsweise, mussten sie das aktuell aufblinkende Symbol mit dem 3 Schritte zuvor gemerkten vergleichen; ebenso die Buchstaben • Es gab eine Kontrollgruppe, die nicht trainierte • Eine Trainingsgruppe trainierte 8 Tage lang, eine andere 19 Tage • Um den Anstieg der Intelligenz messen zu können, wurde u.a. ein IQ-Test vor und nach der Studie durchgeführt INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 11 Studienergebnisse • Erkenntnisse waren selbst für Forscher erstaunlich; Trainingsgruppe konnte nicht nur IQ steigern und schnitt besser ab als Kontrollgruppe; Teilnehmer die länger trainierten waren auch erfolgreicher als diejenigen, die über einen kürzeren Zeitraum trainierten • Der Anstieg der Intelligenz ist demnach auch von der Trainingsdauer abhängig STUDIE II Gehirntraining wirkt in jeder Altersgruppe Die COGITO-Studie Die COGITO-Studie ist die bislang größte und vermutlich aussagekräftigste Studie im Bereich des Gehirntrainings: • 101 junge Erwachsene (20-31 Jahre) und 103 Senioren (65-80 Jahre) • 100 Trainingssitzungen von etwa je einer Stunde Dauer • Gehirntraining am Computer • Eine Trainingssitzung bestand dabei aus 12 Tests; 6 zur Auffassungsgabe und geschwindigkeit, 3 zur Beanspruchung des Arbeitsgedächtnisses und 3 zum Erinnerungsvermögen • Alle 2 bis 3 Tage fand eine Trainingssitzung statt Im Zentrum dieser Studie stand die Frage, ob man mit der Verbesserung der einzeln trainierten Bereiche auch allgemeine kognitive Fähigkeiten verbessert, und wie diese Verbesserungen vom Alter der Testpersonen abhängen. Dieses Ziel ist auch als TransferEffekt oder Generalisierung bekannt. Die Schwierigkeit der Aufgaben wurde dabei individuell angepasst, sodass jeder an seinem eigenen Leistungslimit arbeitete. Festgestellt wurde eine deutliche Steigerung der kognitiven Fähigkeiten, und das bei nie zuvor trainierten Aufgaben. Insbesondere wurde ein verbessertes Arbeitsgedächtnis, von Wissenschaftlern als Quelle der fluiden Intelligenz angesehen, festgestellt. Dieses brauchen wir beim Planen, beim Verstehen komplexer Sachverhalte, sowie um Neues zu lernen. Wider Erwarten der Experten waren die Verbesserungen in diesem Bereich sowohl bei den Jungen, als auch bei den Älteren signifikant hoch. “Wir vermuten, dass das Training die Nervenbindungen zwischen den beiden Heimsphären des Stirnhirns positiv verändert hat”, so die Wissenschaftler. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 12 Studienergebnisse STUDIE III Gehirntraining mindert den Verlauf von Alzheimer Mehrere Studien britischer Forscher konnten bestätigen, dass sich die geistige Stimulation durch Gehirntraining positiv auf den Verlauf von Alzheimer auswirkt. Das Trainingsprogramm wurde in Form eines gezielten kognitiven Trainings umgesetzt. Dabei testeten die Forscher die Teilnehmer anhand verschiedener Übungen, die aus den Hauptrubriken 'Unterhaltungen', 'Ereignis' und 'Puzzles' bestanden: • Die Versuchsteilnehmer konnten ihre Leistungen vor allen Dingen in den Bereichen (1) soziale Interkation, (2) Kommunikation und (3) Lebensqualität steigern • Die positiven Effekte hielten auch noch 3 Monate nach dem Experiment an • Das Gehirntraining hilft bei leichten und mittleren Demenzen, bei schweren bringt es keine Vorteile mehr • Gehirntraining eignet sich als Präventivmaßnahme dagegen, überhaupt erst an Alzheimer zu erkranken STUDIE IV Arbeitsgedächtnistraining macht sicherer im Straßenverkehr Die Dortmunder Altersstudie Tagtäglich werden auf deutschen Straßen über 1000 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt. Für etwa 10 Menschen pro Tag endet solch ein Unfall tödlich. Noch immer gilt der Straßenverkehr mit über 2,4 Millionen aufgenommen Unfällen (allein im Jahr 2012) als gefährliches Pflaster. Das Alter spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. So sind über 70jährige Menschen doppelt so häufig in Verkehrsunfälle involviert, wie Personen zwischen 65 und 69 Jahren. Mit dem Ziel dieses Risiko einzudämmen, führte die Unfallforschung für Versicherer (UDV) in Zusammenarbeit mit dem Leibnitz-Institut für Arbeitsforschung (IFADo) die Dortmunder Altersstudie durch. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 13 Studienergebnisse Im Mittelpunkt der Untersuchung standen 3 Hauptaspekte: • Wie wirkt sich (computerbasiertes) Gehirntraining auf die geistige Leistungsfähigkeit aus? • Wie wirkt sich Sport auf die kognitiven Fähigkeiten aus? • Helfen Entspannungsübungen dabei, die geistige Fitness länger zu erhalten? Die Teilnehmer der Studie trainierten in 3 Gruppen (Gehirntraining, Sport und Entspannungsübungen), 2-mal wöchentlich und insgesamt über 24 Stunden. Die deutlichsten Erfolge konnten von den Mitgliedern der Gruppe „Gehirntraining“ erreicht werden. So steigerten sie sich maßgeblich in den Bereichen: Aufmerksamkeit, Gedächtnis, psychomotorische Koordination, Aufgabenwechsel (Schnelligkeit), Koordination von Mehrfachaufgaben, räumliche Koordination, Hemmung irrelevanter Reize und Entscheidungsfähigkeit. Neben einer Verbesserung in den durchgeführten psychologischen Tests, reagierten die Teilnehmer im Fahrsimulator wesentlich sicherer und auch schneller. STUDIE V Arbeitsgedächtnistraining bereitet Kinder auf Schule vor Wissenschaftler der Universität of Oregon fanden heraus, dass Konzentrationstraining bei Kindern zu einer positiven Entwicklung führt. Geleitet wurde die Studie von Dr. Michael Posner, einem bekannten Forscher der Neurowissenschaft. Die Studie legte ihr Hauptaugenmerk auf die Fähigkeit, sich auf nützliche Informationen zu konzentrieren und Ablenkungen auszublenden. Diese Fähigkeit wird auch als situationsgerechte Aufmerksamkeit bezeichnet. Die Forscher wollten mit ihrer Studie herausfinden, inwiefern man die situationsgerechte Aufmerksamkeit durch ein Arbeitsgedächtnistraining verbessern kann, wenn sich dieses Netzwerk gerade noch in der Entwicklung befindet. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 14 Studienergebnisse Getestet wurden: • 73 Kinder • 49 der jüngeren Altersklasse • 23 der älteren Altersklasse • zwischen 4-6 Jahren Vor Beginn des Trainings wurden sowohl die Intelligenz als auch die Fähigkeit der Aufmerksamkeit gemessen. Danach wurden zufällig Kinder ausgesucht, welche das Training absolvierten. Die Tests waren von Aufgaben abgeleitet, die man zuvor bei Experimenten zur Aufmerksamkeitskontrolle bei Affen einsetzte (unter anderem auch die NASA). Diese Aufgaben beinhalten den Konflikt zwischen mehreren verschiedenen Gedanken. Demnach gilt es zu entscheiden, wohin man seine Aufmerksamkeit richtet. Nach Durchführung des Trainings wurden erneut die Intelligenz und die Aufmerksamkeit getestet. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Kinder, welche trainierten, schon nach 5 Sitzungen verbesserten. Sie steigerten sich sowohl in Bezug auf Intelligenz und IQ (vor allen Dingen die Jüngeren), als auch im Bereich der Aufmerksamkeit (vor allen Dingen die Älteren). Bei den 4-jährigen konnte beispielsweise eine Steigerung von 6 Punkten in Hinblick auf den IQ gemessen werden, während sich die Kontrollgruppe, die nicht trainierte, nur um einen Punkt verbessern konnte. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 15 Ausgewählte Hirnleistungs-Lernspiele Logix Das absolut logische Denkspiel. Neun Figuren - neun Felder! Was sich zunächst einfach anhört ist ganz schön kniffelig: Wie bei Sudoku dürfen waagrecht und senkrecht jede Farbe und jede Form nur einmal vorkommen. Die 70 Aufgaben gehen von Anfänger bis Profi. Logix ist einfach anders - eine ultimative Herausforderung für jeden Logik-Fan! Auszeichnung "spiel gut" Förderschwerpunkte: - Logisch-abstraktes Denken - Kombinatorik - Handlungsplanung Triovision Die spielerische Herausforderung für Kinder und Erwachsene. Wer sieht als Erster, mit welcher der 8 Figuren man ziehen kann, um eine der Vorlagen nachzustellen? Gar nicht so einfach! Konzentration, genaues Schauen und räumliche Vorstellung sind gefragt. Für Zuhause, in der Spielerrunde, in Schule und Therapie. Auszeichnungen: - Auszeichnung "spiel gut" - Empfohlen von lernklick.de - Parents' Choice Award Silver (USA) - Nominierung "Game of the Year" 2010 (Australien) - Major Fun Award (USA) Förderschwerpunkte: - Vergleichendes Schauen - Denkflexibilität - Raum-Lage-Wahrnehmung - Visuelle Wahrnehmung - Konstruktive Räumlichkeit Triovision Master Das schnelle Spiel für schlaue Kombinierer! Neun Spielsteine stehen auf dem Spielplan. Genau ein vorgegebener Spielstein darf versetzt werden, um eine der Aufgabenkarten zu lösen. Wer reagiert am schnellsten und meistert die Herausforderung? Für Zuhause, in der Spielerrunde, Schule und Therapie und für alle, die Triovision lieben. Auszeichnungen: - Auszeichnung "spiel gut" - 2. Platz MinD-Spielepreis der Hochbegabtenvereinigung "Mensa Deutschland e.V." Erhältlich direkt bei IQ-Spiele: www.iq-spiele.de, [email protected], Tel.: 08171-9262-40, Fax: -38 www.iq-spiele.de 16 Quellen, Impressum, Urheberrecht Quellen: Studie I: Jaeggi S. M., Buschkuehl M., Jonides J., Perrig W. J. (2008). Improving fluid intelligence with training on working memory. Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 105, 6829–6833. doi: 10.1073/pnas.0801268105 Studie II: Florian Schmiedek Martin Lövdén and Ulman Lindenberger, Hundred Days of Cognitive Training Enhance Broad Cognitive Abilities in Adulthood: Findings from the COGITO Study, Front Aging Neurosci. 2010; 2: 27. doi: 10.3389/fnagi.2010.00027 Studie III: Cochrane Library, 2012; doi:10.1002/14651858.CD005562.pub2 Studie IV: P. D. Gajewski, C. Wipking, M. Falkenstein, T. Gehlert, (2010). Dortmunder Altersstudie: Studie zur Förderung der Hirnleistungsfähigkeit bei Älteren P. D. Gajewski, M. Falkenstein, T. Gehlert, (2010). Unfallforschung kompakt: Kognitives Training im Alter Studie V: Klingberg T., Fernell E., Olesen P. J., Johnson M., Gustafsson P., Dahlstrom K., Gillberg C. G., Forssberg H., Westerberg H. (2005). Computerized training of working memory in children with ADHD-a randomized, controlled trial. J. Am. Acad. Child Adolesc. Psychiatry 44, 177–186. doi: 10.1097/00004583-200502000-00010 Allgemeine Fachinformationen aus www.neuronation.de Impressum: Herausgeber und inhaltlich verantwortlich im Sinne des Presserechts: IQ-Spiele GmbH, Zelterweg 6, 78166 Donaueschingen HRB 709511 Handelsregister Freiburg i.Br.; Sitz der Gesellschaft: Donaueschingen Geschäftsführer: Dr. Markus Haberer Urheberrecht: Die Inhalte dieser Broschüre sind geistiges Eigentum der IQ-Spiele GmbH bzw. von www.neuronation.de. Diese Broschüre wurde Ihnen persönlich übergeben und ist ausschließlich für Ihren Gebrauch gedacht. Vervielfältigung, Verbreitung und Verkauf ist ausdrücklich verboten! Dies gilt sowohl physisch (z.B. Druck) als auch digital (z.B. als Datei im Internet zur Verfügung stellen oder per email senden). Ausnahmegenehmigungen erteilt ausschließlich die IQ-Spiele GmbH. INFO-Broschüre: Hintergrundwissen Kognition: Hirnleistungstraining www.iq-spiele.de 17