Kathedrale der Klänge_Schlanders_28.11.2015

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Freiwillig
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
UND MIT UNTERSTÜTZUNG DER
KULTURABTEILUNG DER SÜDTIROLER LANDESREGIERUNG
Samstag, 28. November 2015
17.00 Uhr, Pfarrkirche von Schlanders
Gemeinschaftsveranstaltung
musica viva Vinschgau,
Gemeinde Schlanders und Bildungsausschuss Schlanders
KATHEDRALE DER KLÄNGE IX
Bozner Blechbläserensemble
mit dem
Dirigenten Gottfried Veit
PROGRAMM
Girolamo Frescobaldi/G. Veit. . . . . . . . . . . Toccata
(1583-1643)
für dreizehn Blechbläser und Pauken
Giovanni Bassano/Iginius Ferrari. . . . . . . . Ave Regina
(1586-1617)
für dreizehn Blechbläser in drei Chören
Heinrich Ignaz Franz Biber. . . . . . . . . . . . Sonata XII
(1644-1704)
für zwei Trompeten, zwei Posaunen, Pauken und Orgel
Gottfried Veit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Te Deum Laudamus (Uraufführung)
(1943)
für vier Blechbläserpaare, vier Posaunen, Tuba und Pauken
Felix Mendelssohn-Bartholdy . . . . . . . . . . Jauchzet dem Herrn alle Welt (Psalm 100)
(1809-1847)
für vier Trompeten, vier Posaunen und Basstuba
Giovanni Gabrieli. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Canzon Septimi Toni a 8
(1557-1612)
für zwei Blechbläserchöre
Andrew Lloyd Webber/G. Veit. . . . . . . . . . Pie Jesu (aus dem Requiem)
(1948)
für zwei Solo-Flügelhörner, elf Blechbläser und Pauken
Solisten: Karl Hanspeter und Wilfried Prader
Heinrich Schütz/Iginius Ferrari. . . . . . . . . Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn
(1585-1672)
für drei Blechbläserchöre und Orgel
Johann Sebastian Bach . . . . . . . . . . . . . . Allegro aus dem Orgelkonzert in a-Moll BWV 593
(1685-1750)
für Orgel
Vinzenz Goller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christ ist erstanden-Alleluja
(1873-1953)
für zwei Trompeten, zwei Hörner, Posaune und Orgel
Giovanni Gabrieli/Iginius Ferrari. . . . . . . . Exaudi me Domine
(1557-1612)
für vier Instrumentalchöre
Jan Van der Roost/G. Veit . . . . . . . . . . . . Canterbury Chorale
(1956)
für dreizehn Blechbläser und Pauken
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Köfler Dr. Hartmann, Apotheke Prad | Dr. Sibille Tschenett, Mals
Ingenieurbüro Dr. Ing. Siegfried Pohl, Latsch | Kuntner GmbH, Wärme - Wasser - Umwelttechnik, Prad
Fa. Schönthaler, Baumaterialien, Eyrs | Heidrun Noelke, Apotheke Latsch | Dr. Jürgen Österreicher, Apotheke Schlanders
Hubert Pohl, Köfelgut, Kastelbell | Generali Versicherung Vinschgau | Hotel „Maria Theresia“ Schlanders
Dr. Johannes Fragner Unterpertinger, Apotheke Mals | Karner, Wein- und Getränkefachhandel - Prad
sowie den Fördermitgliedern
der Kulturabteilung der Südtiroler Landesregierung und den Raiffeisenkassen des Vinschgaus als Sponsoren
MUSICA VIVA VINSCHGAU DANKT
Anmerkungen zum Programm
Es ist weder zu überhören noch zu übersehen, dass die Musik und die Architektur sehr viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Sogar
in der Nomenklatur kommt dies gar nicht selten zum Ausdruck: In der Baubeschreibung des Kölner Domes ist beispielsweise
von einem „Hochchor“, einem „Tiefchor“, ja sogar von einem „Doppelchor“ die Rede. Diese Ausdrücke könnten auch die Musik
der sogenannten Alten Venezianer beschreiben. Die „Doppelchörigkeit“ und die „Mehrchörigkeit“ hatten im Markusdom von
Venedig nicht nur ihre Geburtsstunde, sie erlebten dort auch ihre Höhepunkte. Giovanni Gabrieli, der Hauptmeister dieses
Kompositionsstils, steigerte das musikalische Prinzip der „cori spezzati“ von zwei bis zu acht im gesamten Kirchenraum verteilten Vokal- und Instrumentalchören. Musik aus dem Geiste der Architektur erklingt auch im Rahmen der „Kathedrale der Klänge
IX“ und Giovanni Gabriele steht dabei natürlich im Mittelpunkt. Von ihm hören wir die „Canzon Septima Toni a 8“ für zwei Bläserchöre sowie das Werk „Exaudi me Domine“ für vier Instrumentalchöre. Sein deutscher Schüler und Kollege Heinrich Schütz
ist hier mit der Komposition für drei Blechbläserchöre und Orgel „Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn“ (SWV 40) vertreten.
Eine eindeutig mehrchörige Struktur weisen auch das „Ave Regina“ von Giovanni Bassano und das „Te Deum Laudamus“ von
Gottfried Veit, welches in diesem Rahmen seine Uraufführung erlebt, auf. Eröffnet wird die heurige „Kathedrale der Klänge“
mit der vollgriffigen „Toccata“ von Girolamo Frescobaldi, die aus einer der beiden umfangreichen Toccaten-Sammlungen dieses
Meisters stammt. Der böhmische Komponist Heinrich Ignaz Franz Biber, der es liebte in seinen Werken außergewöhnliche Besetzungen mit Bevorzugung der Trompeten vorzusehen, ist hier mit seiner „Sonata XII“ für je zwei Trompeten, Posaunen, Pauken und Orgel vertreten. Eine der beliebtesten Psalm-Vertonungen Felix Mendelssohn-Bartholdys ist seine Motette „Jauchzet
dem Herrn alle Welt“. Sie wird bei diesem geistlichen Konzert von vier Trompeten, vier Posaunen und Basstuba vorgetragen.
Der international bekannte englische Musical-Komponist Andrew Lloyd Webber schrieb auch ein „Requiem“. Das Herzstück
daraus dürfte wohl der Abschnitt „Pie Jesu“ sein: dieser wird sicherlich auch in der neuen Bläserfassung von Gottfried Veit
die Herzen der Zuhörer berühren. Der bekannte Südtiroler Kirchenmusiker und Komponist Vinzenz Goller hat sich in seinem
Leben immer auch mit Musik für Bläser beschäftigt. Ein charakteristisches Beispiel dafür ist sein festliches Postludium mit dem
Titel „Christ ist erstanden-Alleluja“ für je zwei Trompeten und Hörner, Posaune und Orgel. Bei einer „Kathedrale der Klänge“
nicht fehlen darf natürlich der Name Johann Sebastian Bach, der größte (Kirchen)musiker aller Zeiten: Sein „Allegro“ aus dem
Orgelkonzert in a-Moll BWV 593 steht im Zentrum der Programmfolge. Abgeschlossen wird die „Kathedrale der Klänge IX“ mit
dem ergreifenden „Canterbury Choral“ des belgischen Komponisten Jan Van der Roost.
DAS GROSSE BOZNER BLECHBLÄSERENSEMBLE
Das Große Bozner Blechbläserensemble wurde 1997 ins Leben gerufen und formiert sich aus einer Reihe diplomierter Instrumentalisten, an deren Spitze der bekannte Südtiroler Trompeter Karl Hanspeter steht. Die Standardbesetzung dieses Ensembles
besteht aus je vier Trompeten, Hörner, Posaunen, einer Basstuba und Pauken. Das Ensemble widmet sich vorwiegend der romantischen Blechbläsermusik großer Besetzung, zählt aber auch „Alte Musik“, venezianische Mehrchörigkeit sowie Kompositionen
zeitgenössischer Manufaktur zu seinem Repertoire. Besonders erfolgreich war das Große Bozner Blechbläserensemble in den
letzten Jahren mit der Konzertreihe „Kathedrale der Klänge“ die jeweils, verbunden mit einem anderen Veranstaltungsort, in der
Stiftskirche Muri-Gries stattfand. Mit Erfolg aufgetreten ist das GBB auch im Rahmen der „Gustav Mahler-Wochen“ in Toblach, bei
der Konzertreihe „Musica Tirolensis“ in Algund und bei den „Promenadenkonzerten“ im Innenhof der Innsbrucker Hofburg. Es
machte mehrere Rundfunkaufnahmen und veröffentlichte 2013 beim Südtiroler Künstlerbund eine CD mit dem Titel „100 Jahre
Blechbläsermusik in Tirol“. Dirigiert wird diese außergewöhnliche Blechbläserformation seit ihrer Gründung von Gottfried Veit.
GOTTFRIED VEIT (Dirigent)
Gottfried Veit studierte am „Mozarteum“ in Salzburg und am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ seiner
Heimatstadt Bozen. Nach dem Studium bildete er sich bei Henk van Lijnschooten in Orchesterleitung
sowie bei Helmuth Rilling in Chorleitung fort. Im Jahre 1980 wurde er Landeskapellmeister von Südtirol
und dirigierte mehrere Musikkapellen, Auswahlblasorchester aber auch verschiedene Chöre. Er schrieb
über 300 Werke für mannigfaltigste Besetzungen, die im gesamten deutschen Sprachraum und darüber
hinaus aufgeführt werden. Seit 1995 ist Gottfried Veit Mitglied des Fachausschusses „Blasmusik“ beim
Internationalen Musikbund CISM sowie des „Südtiroler Künstlerbundes“.
JOSEF PIRAS (Organist)
Josef Piras, geboren 1991 in Bozen, begann mit neun Jahren das Studium in der Orgelklasse am Bozner
Konservatorium, das er 2010 mit der Höchstnote abschloss. Sowohl als Organist als auch als Sänger gab
er zahlreiche Konzerte im In- und Ausland, u.a. in Taiwan. Seit 2013 studiert er Cembalo und Historische
Aufführungspraxis am Bozner Konservatorium. Zudem studiert er in Bonn an der „Musicube Academy”
Komposition für Film und Medien. 2014 wurde er in den Sommerkurs „Komponieren für Film” des Mo Luis
Bacalov der „Accademia Chigiana” zu Siena aufgenommen. Josefs zweite Leidenschaft ist die Philosophie,
deren Studium er 2015 mit Auszeichnung abschloss.
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