Abstracts

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Vortragstagung der NATUM e. V.
Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde, Akupunktur, Umwelt- und Komplementärmedizin in
der Deutschen Ges. für Gynäkologie und Geburtshilfe DGGG e. V.
Der Keim ist nichts, der Nährboden ist alles – Therapie chron. rezidivierender
Infektionen in Gynäkologie + Geburtshilfe
Dr. med. Christa Giese, Nürnberg
Mykosen, Aminkolpitits, rez. Harnwegsinfekte kennt jeder Gynäkologe. Warum gibt
es immer wieder Rezidive trotz testgerechter Therapie? Der Schlüssel, aus diesen
chronisch rezidivierenden Infekten herauszukommen, ist unser Immunsystem zu
stärken. Neben einem guten Vitamin-D-Spiegel (es gibt kaum Leute mit guten
Spiegel, ohne dass sie Vit. D nehmen) ist die Darmflora eminent wichtig:
Normalerweise haben wir 10mal mehr Darmbakterien als Körperzellen! Im Darm, im
MucosaImmunsystem sitzt ca. 80 % unseres Immunsystems, und dazu ist eine
funktionstüchtige gesunde Darmflora (Mikrobiom) unerlässlich.
Die sog. Leitflora wird eingeteilt in
- Immunflora: E.coli, Enterokokken
- Proteolyten (Eiweißspaltende Bakterien)
- Schutzflora: Bifidobakterien, Lactobazillen
Letztere sollten wir im Nativpräparat finden. Die Schutzflora macht ca. 80 % der
Darmkeime aus, diese besetzen die Darmwand, so dass keine Pathogene eindringen
können.
E.coli trainieren das Immunsystem (ZB S2, Mutaflor).
Enterokokken bilden mit der Schutzflora SIgA, das vom Darm aus auf alle
Schleimhäute zum Infektionsschutz verteilt wird, nicht nur im Urogenital, sondern
auch auf andere Schleimhäute, wie z. B. HNO-Bereich.
Wenn die Proteolyten, wie z. B. e.coli biovare, überwuchern, werden vermehrt
Darmgase gebildet und Stoffe, die die Leber belasten.
Was schädigt unsere Darmflora?
Antibiotika töten nicht nur die unerwünschten Bakterien ab, sondern auch die guten,
die sich schwerlich wieder ganz regenerieren. Mit jeder Antibiose wird also unser
Immunsystem schlechter!
Mit der sog. mikrobiologischen Therapie kann das Mucosaimmmunsystem im Laufe
der Zeit regeneriert werden, besonders gut und langfristig mit Autovaccinen, die aus
den Trainingskeimen E.Coli hergestellt werden, die das Immunsystem quasi
dirigieren
Medizinische Woche Baden-Baden 2014
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Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde, Akupunktur, Umwelt- und Komplementärmedizin in
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Stellenwert des Ananasenzyms Bromelain in der Nachsorge des
Mammakarzinoms
Dr. med. Steffen Wagner, Saarbrücken
Einleitung:
Aromatasehemmer (AI) sind der wichtigste Bestandteil der leitliniengerechten
Therapie des hormonrezeptorpositiven Mammacarcinoms. Etwa zwei Drittel der mit
AI behandelten Frauen klagt über Arthralgien, was bei bis zu einem Drittel der
Patientinnen zu einem Therapieabbruch mit deletären Folgen führt. Ursächlich ist am
ehesten eine ödematöse Veränderung der Synovialmembranen. Die Ananasprotease
Bromelain hat unter anderem antiödematöse und antiphlogistische Wirkung und wird
seit langem bei Gelenkbeschwerden eingesetzt.
Methode:
20 Patientinnen mit Arthralgien unter AI-Therapie und hochdosierter oraler
Bromelaintherapie wurden im Verlauf mit Hilfe eines Schmerzfragebogens
beobachtet.
Ergebnisse:
Jüngere Patientinnen ohne vorbestehende Arthralgien zeigten eine deutliche
Verbesserung der Schmerzintensität. (Ergebnisse werden in Baden-Baden
vorgestellt).
Diskussion:
Das Phytotherapeutikum Bromelain kann die muskuloskelettären Beschwerden unter
AI deutlich reduzieren und verbessert die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen.
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Welche therapeutisch nutzbaren Zusammenhänge bestehen zwischen
Denken, Fühlen, Gehirn und Krankheit?
Dr. med. Bodo Köhler, Freiburg
Die bedeutendsten Impulse in der Medizin kommen derzeit aus der Hirnforschung.
Krankheit oder Gesundheit finden dort unerwartete Erklärungen. Alles wird vom
Gehirn gesteuert, aber auch kontrolliert. Selbst die Hormone sind mit der
Nervenfunktion gekoppelt.
Jede Entzündung und damit jeder Heilungsprozess wird über das Vegetativum vom
Gehirn aus gesteuert, weshalb chronische Verläufe anzeigen, dass die Kontrolle aus
dem Ruder gelaufen ist.
Wir verfügen über ein schnelles System (rechtes Gehirn beim Rechtshänder), das 10
hoch 8 x schneller arbeitet als das linke Gehirn. Es hat 1 Mio x 1 Mrd.
Verschaltungen, also 10.000/Nervenzelle. Das sind 100 x mehr, als wir Körperzellen
haben. Mit der rechten Hemisphäre haben wir zu jeder Zeit die Übersicht. Das ist
unser Autopilot. Um jedoch ins Detail zu gehen und zum Lernen benötigen wir das
langsame linke Gehirn – vor allem auch für das Arzt-Patienten-Gespräch! Das
erfordert permanente Achtsamkeit.
Die Aufmerksamkeit nach außen, bzw. der Input über unsere Sinne beträgt nur 1 :
250 Mio von der Realität. Es klingt unglaublich, aber fast alles, was wir als
Wirklichkeit wahrnehmen, sind nach außen projizierte „Erfahrungsmuster“, womit wir
unsere Realität selbst zusammenbasteln. Wir stülpen permanent Erinnerungen auf
die Wahrnehmung der Sinne, verfremden sie damit und nehmen diese verzerrte
Realitätssicht als „Wirklichkeit“ wahr.
Hinzu kommt, dass wir konkrete Vorstellungen von dem haben, was und wie etwas in
unserem Leben zu geschehen hat. Jede Abweichung davon erzeugt starke
Emotionen – von Überraschung, über Freude bis Wut kann alles vertreten sein.
Diese Emotionen sind dann der Ausgangspunkt für unsere Absichten und
Handlungen. Alle unsere Zellen folgen diesen Absichten. Schon der Gedanke an
eine Mahlzeit lässt die Verdauungssäfte fließen. Negative Emotionen fahren die
Stresshormone hoch, bevor überhaupt eine konkrete Bedrohung eingetreten ist. Im
Krankheitsfalle sind es die Ängste und Hoffnungslosigkeit, die den Heilungsprozess
blockieren.
Amerik. Hirnforscherin: „Das Gehirn ist ein System voller Gefühle, das ab und zu mal
denkt.“
Der Medizin fehlt ein Ordnungssystem. Das macht die seelischen Einflüsse bei
Krankheiten oft schwer überschaubar. Der Lüscher-Würfel, das kategoriale
Ordnungssystem der Lebenskonformen Medizin, schafft Klarheit. Das schnelle
automatische rechte Gehirn entspricht der Integrationsachse im Lüscher-Würfel. Um
Lernprozesse zu starten, müssen wir aus der Integration in die Separation gehen und
dann wieder zurück. Bei Krankheiten befinden wir uns nur noch in der Separation
(Dekohärenz), kommen aber nicht mehr in die Integration (Kohärenz) zurück.
Als Überlebenstaktik werden immer die Strategien und Erfahrungen der
Vergangenheit benutzt und der Erkrankung „übergestülpt“, die aber bei einer neuen
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Erkrankungen nicht passt. Dazu muss erst Erfahrung gesammelt werden, was an die
Lernfähigkeit des langsamen Systems gekoppelt ist.
Therapeutischer Weg: Zuerst jenes Muster auffinden, das bei Stress immer wieder
benutzt wurde. Dann dieses mit allen Emotionen bewusst machen und langsam (!)
umprogrammieren. Dazu ist es notwendig, dies von rechter HH zur linken zu
verschieben, wozu ständige Wiederholungen notwendig sind, die konsequent 1
Monat erfolgen müssen. Die Synchronisation geht nur im Alpha-Rhythmus.
Die Krankheit wird im 2.Schritt den 4 Quadranten zugeordnet und danach der
verursachende Quadrant behandelt, aber es wird auch das psychische Korrelat
angeschaut und bearbeitet.
Das langsame System ist die Aufmerksamkeit. Um es zu aktivieren und die Routine
abzuschalten, müssen alle Emotionen ausgeschaltet und rein intellektuell durch
ACHTSAMKEIT der Focus auf das Thema oder den Gegenüber gerichtet werden.
Jetzt kann ein neuer Weg eingeschlagen, oder ein Beschluss gefasst werden, der
nun mit positiven Emotionen versehen in das schnelle System übernommen werden
kann. Dazu ist der Alpha-Rhythmus notwendig. 50 Bit zu 5 MBit/Sek.
Unterstützt werden kann die Umprogrammierung in hervorragender Weise über
Biofeedback wie es z.B. im Rahmen der Matrix-Regenerations-Therapie eingesetzt
wird.
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Reverse T3, Jod und Selen in der Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen
Dr. rer. nat. Wolfgang Bayer
Die Bestimmung des von den thyreotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens
gebildete Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) sowie der freien Formen der von
der Schilddrüse sezernierten Hormone Trijodthyronin (fT3) und Tetrajodthyronin (fT4)
sind die primären labordiagnostischen Parameter in der Schilddrüsendiagnostik.
Wenn keine Störungen im Bereich von Hypophyse und Hypothalamus vorliegen, ist
die Konzentration von TSH im Plasma ein Indikator der biochemischen Effekte der
Schilddrüsenhormone in den Geweben. Es besteht eine inverse und exponentielle
Korrelation von TSH mit fT3 und fT4.
Während T4 mit 100 µg/Tag praktisch ausschließlich durch die Schilddrüse gebildet
wird, werden nur etwa 25 % von T3 durch die Schilddrüse gebildet, zirka 75 % in
peripheren Geweben durch Konversion (Dejodierung) aus T4. Gleichzeitig kann auch
das physiologisch inaktive reverse T3 (rT3) aus T4 gebildet werden. Dieses ist nicht
nur physiologisch inaktiv, sondern kann die Wirkung von T3 durch Blockierung von
T3-Rezeptoren antagonisieren. Die Bestimmung von rT3 ist daher ein wichtiger
zusätzlicher
Parameter
im
Rahmen
der
Labordiagnostik
von
Schilddrüsenerkrankungen.
Jod ist ein unersetzlicher Baustein für die Biosynthese der Schilddrüsenhormone.
Die klassische Folge einer chronischen Unterversorgung mit Jod ist die
Vergrößerung der Schilddrüse als kompensatorische Maßnahme, um die
Jodaufnahme zu steigern. Diese Vergrößerung ist als Kropf oder Struma bekannt.
Trotz einer Verbesserung der Jodversorgung in Deutschland durch Verwendung von
jodiertem Speisesalz liegen immer noch 28 % der Männer und 53 % der Frauen
unter den Empfehlungen für die Jodzufuhr. Die Bestimmung der Jodausscheidung im
Harn ist eine zuverlässige Methode zur Ermittlung des Jodversorgungsstatus und
sollte mit in eine umfassende Schilddrüsen-Diagnostik einbezogen werden.
Auch für das Spurenelement Selen besteht eine marginale Versorgungslage in
Deutschland. Zwischen dem Selenstatus von Frauen und dem Schilddrüsenvolumen
besteht eine inverse Korrelation, so dass auch ein Selenmangel die Entwicklung
einer Struma begünstigen kann. Von besonderer Bedeutung ist das Selen als
Modulator humoraler und zellulärer Immunmechanismen, was auf die antioxidative
und antiinflammatorische Wirkung von Selen zurückzuführen sein dürfte. Dies ist von
besonderer Bedeutung bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse und eine
größere Zahl von Studien hat eine deutliche Absenkung der Antikörper gegen die
thyreoidale Peroxidase bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse
unter adjuvanter Selengabe gezeigt.
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