Prof. T. Esslinger Dr. T. Donner Dr. F. Brennecke Übungen zur Physik 2 – Lösungen zu Blatt 9∗ (15. Mai 2013) I. INDUKTIONSOFEN 1. Der Widerstand des Kupferrings beträgt R = P2 = U2 I2 = σCu 2πr . A U22 = R Für die Heizleistung gilt dann U1 N1 2 A = 16.7 W. σCu 2πr (1) 2. Die Leistung in beiden Wicklungen des Transformators ist gleich, d.h. P1 = P2 . Somit folgt I1 = P2 U1 A = 2 = 71 mA U1 N1 σ2πr (2) E = 56 s ' 1 Minute. P2 (3) 3. Mit der Heizleistung P2 ergibt sich t= II. 1. Der Strom I0 = U0 RL ELEKTRISCHER REIHEN-SCHWINGKREIS fliesst in der Zeichung von oben nach unten durch die Spule. 2. Da am Kondensator keine Spannungsdifferenz anliegt (der Schalter ist geöffnet), kann er in der Schalterposition 1-2 auch nicht geladen werden. ∗ Aufgaben und Lösungen sind auch erhältlich unter www.quantumoptics.ethz.ch → Lectures 2 3. Die Summe der Spannungen, die über den drei Elementen des Schaltkreises abfallen, muss Null sein (Maschenregel). Wir gehen also einmal durch den Schaltkreis in der Skizze, startend bei Punkt 2 des Schalters. Wir verwenden die Stromrichtung aus Antwort 1, bewegen uns also im Gegenuhrzeigersinn. Wir betrachten zunächst die Spannungen UL an der Spule, UR am Widerstand und UC am Kondensator, und achten auf die Vorzeichen: UL − UR − UC = 0. (4) ˙ UR = RI, und UC = Q . Wir verwenden weiterhin, dass ein positiver Nun können wir einsetzen, dass UL = −LI, C Strom in diesem Schaltkreis zu einer Erhöhung der Ladung des Kondensators führt, also I = +Q̇, bzw. I˙ = Q̈. Für die Differentialgleichung ergibt sich somit LQ̈ + RQ̇ + Q = 0. C (5) 4. Dies ist die Differentialgleichung für eine harmonische, gedämpfte Schwingung, siehe Tipler Kapitel 14.4. Verglichen mit dem mechanischen Oszillator können wir folgende Zuordnung machen: Auslenkung x Masse m Daempfung b Federkonstante k ↔ ↔ ↔ ↔ Q L R 1/C. (6) (7) (8) (9) Die Analogie geht noch weiter. Die potentielle Energie im mechanischen Fall entspricht der Energie die im elektrischen Feld des Kondensators gespeichert ist. Die kinetische Energie der bewegten Masse entspricht der magnetischen Energie im Feld der Spule. Mit der Identifikation von Federkonstante und inverser Kapazität, sieht man auch, dass die Spannung im elektrischen Fall der Kraft im mechanischen Fall entspricht. 5. Der Fall R = 0 entspricht dem harmonischen Oszillator ohne Dämpfung. q p 1 und die allgemeine Lösung der Differentialgle(a) Die Frequenz der Oszillation ist dann ω = k/m = LC ichung besitzt die Form Q(t) = Q0 cos(ωt + φ), wobei der Phasenwinkel φ und die Ladung Q0 aus den Anfangsbedingungen bestimmt werden müssen. Es gilt Q(t = 0) = Q0 cos φ = 0, da der Kondensator anfangs ungeladen ist. Folglich ist φ = π/2. Wir können also schreiben Q(t) = Q0 sin(ωt). (10) Dann ist Q̇(t = 0) = Q0 ω cos(ωt) = I0 . Daraus ergibt sich dann Q0 = I0 U0 √ LC. = ω RL (11) Wir finden also für den Strom durch die Spule I(t) = Q̇(t) = Q0 ω cos(ωt). (12) Q(t) Q0 = sin(ωt). C C (13) und für die Spannung am Kondensator UC (t) = Vor dem Umschalten fliesst ein konstanter Strom durch die Spule, getrieben von der Spannung U0 . Die Spule versucht aufgrund ihrer Induktivität einer Änderung des Stroms entgegenzuwirken (sie reagiert träge). Daher wird auch nach dem Umschalten ein (abnehmender) Strom in der gleichen Richtung fliessen, der nun von der Induktionsspannung getrieben wird. Der Kondensator war zunächst ungeladen, wird nun aber durch den fliessenden Strom aufgeladen. Wenn der Strom Null ist, wird der Kondenstor geladen sein, der nun zu einem Strom in der umgekerten Richtung führt. Dies führt zu einer Oszillation. 3 I(t) 1.0 U(t) 0.5 Out[111]= 0.5 1.0 1.5 2.0 t - 0.5 - 1.0 FIG. 1: durchgehend: Strom, gestrichelt: Spannung (b) Die Energie im Schwingkreis setzt sich zusammen aus den Energien, die im elektrischen Feld des Kondensators und im magnetischen Feld der Spule gespeichert sind. Damit erhalten wir 1 Q20 1 1 2 1 Q20 1 Q20 2 2 2 2 E = CUC + LI = sin (ωt) + L(Q0 ω) cos (ωt) = sin2 (ωt) + cos2 (ωt) = , (14) 2 2 2 C 2 C 2 C wobei wir ω 2 = 1 LC verwendet haben. Die Gesamtenergie ist also zeitlich konstant. 6. Der Fall R > 0 entspricht dem harmonischen Oszillator mit Dämpfung. Je nach Grösse des Widerstandes werden 3 Fälle unterschieden, wie in Tipler Kapitel 14.4 näher erklärt. Allen drei Fällen ist gemeinsam, dass die Amplitude von Spannung und Strom mit der Zeit abnimmt. Im Widerstand wird elektrische Energie in Wärmeenergie umgewandelt und zwar mit einer Leistung P = U · I = I 2 · R. Dadurch sinkt im Schwingkreis die elektrische Energie ab, was man an der Abnahme der Amplitude von Strom und Spannung sieht. Die elektromagnetische Energie nimmt also ab und wird nach und nach in Wärmemenergie umgewandelt. III. FARADY-WAAGE ~ Damit ist die potentielle Energie ~ = χm B. 1. Für die Magnetisierung der Probe gilt M µ0 Z 1 ~ ~ 1 χm V ~ 2 χm V 2 ~ · BdV ~ M =− M Epot = − BV = − |B| = − B . 2 2 2µ0 2µ0 (15) Das Magnetfeld des geraden, stromdurchflossenen Leiters ist tangential um den Draht ausgerichtet. Entlang der µ0 I y-Achse ausgewertet hat es einen Betrag von B(y) = 2π y . Für die potentielle Energie gilt daher Epot = − µ0 χm V I 2 . 8π 2 y 2 (16) 2. In der Ruheposition der Probe gleichen sich Gravitationskraft und Federkraft genau aus. Beim Anschalten des Stroms kommt somit nur noch die magnetische Kraft hinzu. Die Kraft auf die Probe in y-Richtung beträgt Fy = − dEpot µ0 χm V I 2 =− . dy 4π 2 y 3 (17) 3. Diese Kraft führt zu einer Auslenkung ∆ = F/k der Feder (k = 10−6 N/m). Für die Suszeptibilität gilt also χm = − 4π 2 ∆k y 3 µ0 V I 2 (18) Für Aluminium (Auslenkung ∆ = −234 µm) ergibt sich eine Suszeptibilität von χm = +2.3 × 10−5 . Für Kupfer (Auslenkung ∆ = 100 µm) ergibt sich eine Suszeptibilität von χm = −0.98 × 10−5 . Aluminium ist also paramagnetisch und wird in den stärkeren Teil des Feldes hineingezogen, während das diamagnetische Kupfer herausgedrückt wird.