L O K A LT E I L F Ü R D I E S TA D T S T. G A L L E N, G O S S AU U N D U M G E BU N G DONNERSTAG, 26. JULI 2012 st.gallen Gospel im Centrum Der Chor «Gospel im Centrum» startete als Pilotprojekt. Erfolgreich: Nach den Sommerferien beginnt der definitive Probenbetrieb. seite 34 OPENAIRKINO Drive ST.GALLEN. Der Actionfilm um einen Stuntfahrer (Ryan Gosling) von Regisseur Nicolas Winding Refn gewann für seine ebenso präzis getimte wie stilvolle Inszenierung den Regiepreis in Cannes. «Drive» ist perfektes Genrekino, inszeniert im Stil der Actionfilme der 70er- und im Look der 80er-Jahre, ein dunkler, gewalttätiger Thriller. Heute Do, 21.30, Kantipark (Edf) Hors Saison ST.GALLEN. Ein Mann kehrt nach Jahren der Abwesenheit an den Ort seiner Kindheit, ein altes Hotel in den Schweizer Bergen, zurück. Das Hotel soll demnächst abgerissen werden. Im leeren, weitläufigen Gebäude erinnert er sich an Berufung angemeldet Mitte Juni hat das Kreisgericht St. Gallen den «Rossbüchel»-Wirt schuldig gesprochen. Er akzeptiert das Urteil nicht. seite 37 33 Feiern am 1. August Auch in diesem Jahr feiern die Gossauer, Andwiler und Waldkircher den 1. August bereits am Abend davor. seite 39 Nur ein Fünftel wird’s schaffen 14 Listen mit insgesamt über 300 Kandidierenden wurden für die Parlamentswahlen im Herbst eingereicht. Das sind deutlich mehr als bei den Wahlen 2008. Neben altbekannten mischen im Wahlkampf auch neue Parteien mit. TOBIAS HÄNNI Wenn im September das Stadtparlament neu gewählt wird, dann werden 80 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten nichts zu lachen haben. Auf den 14 Listen, die bis am Montag bei der Stadtkanzlei eingereicht wurden, stehen insgesamt 308 Namen – Sitze gibt es jedoch nur 63 zu besetzen. Kurz: Nur ein Fünftel wird es schaffen. Ein Grossteil der Mandate wird dabei wohl an jene Kandidaten gehen, die bereits im Stadtparlament sitzen. 53 Bisherige liessen sich nochmals zur Wahl aufstellen. Wird von ihnen niemand abgewählt, werden die 255 Neuen um zehn Sitze kämpfen müssen. Kein Rekordandrang seine zauberhafte Kindheit und an einige der kuriosen, seltsamen und liebenswürdigen Gäste. Regisseur Daniel Schmid hatte in diesem melancholisch-nostalgischen, wunderbaren Kaleidoskop seine eigene Kindheit in einem Hotel verarbeitet. Heute Do, 21.45, Kinok Lokremise (D) Marley ARBON. Wie ist es möglich, dass einer 30 Jahre nach seinem Tod noch Menschen in aller Welt Hoffnung spendet? Mit dieser Frage machte sich Kevin McDonald auf und legt einen Schwerpunkt auf die nur schlecht dokumentierten frühen Jahre des Reggaemusikers Bob Marley. Heute Do, 21.30, Seequai (Edf) www.open-air-kino.ch Das ist ein freier Sitz mehr als bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2008. Damals kandidierten insgesamt aber auch nur 285 Personen für ein Mandat. Als Rekord werden die Wahlen im Herbst aber nicht in die städtischen Geschichtsbücher eingehen: Im Jahr 2004 stellten sich mit 346 Kandidaturen deutlich mehr Personen zur Wahl. Der Frauenanteil ist bei den kommenden Wahlen eher tief: Von den 308 Kandidaturen wurden 133 von Frauen eingereicht, was einem Anteil von 43 Prozent entspricht. In den Jahren 2004 und 2008 lag der Anteil bei jeweils 45 Prozent. Neue ohne Frau Gut ein Viertel der Kandidatinnen wird von der Politischen Frauengruppe (PFG) gestellt. Für die Partei steigen 31 Frauen ins Rennen um einen Sitz im Waaghaus. Ebenfalls viele weibliche Kandidierende weist die Liste der Grünen auf: Von 38 Personen sind 22 Frauen. Bei der SP steht – entsprechend der Parteipolitik – hinter genau der Hälfte der Kandidatu- Bild: Hanspeter Schiess Hier wollen sie alle rein: 308 Männer und Frauen kandidieren fürs Stadtparlament, das jeweils im oberen Stock des Waaghauses tagt. ren eine Frau. Die Partei stellt je 16 Frauen und Männer zur Wahl. Ebenfalls eine hohe Frauenquote weisen die Listen der Jungen Grünen und der Juso auf. Bei CVP, FDP und SVP sind die Frauen mit einem Anteil zwischen 23. September WAHLEN 10 (SVP) und knapp 20 Prozent (FDP) deutlich in der Minderheit. Gar keine Frauen findet man auf den Listen der Schweizer Demokraten (SD), der Piratenpartei, der BDP und der vom ehemaligen SVP-Stadtparlamentarier neu zu gründenden «Unabhängigen Volkspartei» (UVP). Die Grünen haben am meisten Diese kleinen und – abgesehen von der SD – relativ jungen Parteien weisen ohnehin sehr wenige Kandidaten auf. Auf der Liste der UVP stehen gerade einmal zwei Namen: Neben Christian Hostettler geht ein weiterer Kandidat für die neue Partei ins Rennen. Für die SD kandidieren drei Personen, für die BDP fünf und für die Piratenpartei sechs. An der Spitze stehen die Grünen mit 38 Kandidaturen, gefolgt von SP und FDP mit je 32. Das Altersspektrum der Kandidierenden ist wie gewohnt sehr breit und reicht von stolzen 71 bis zu jugendlichen 18 Jahren. Wirklich überraschende Kandidaturen sind auf den ersten Blick keine auszumachen. Neun Kandidierende für Stadtrat Laut Stadtschreiber Manfred Linke hat es bei der Bereinigung der Listen keine grossen Unregelmässigkeiten gegeben. «Bei zwei Parteien haben eine Minderjährige respektive ein Ausländer die Liste mitunterzeichnet», sagt Linke. Auf den Fehler aufmerksam gemacht, hätten die Parteien jedoch die Unterschrift von berechtigten Personen «problemlos» nachgeliefert. Für die Beglaubi- St. Galler fahren auf Elektrovelos ab Während der Monate Juni, Juli und August verzichten jeweils zehn Stadtsanktgaller auf ihr Auto und fahren mit einem ausgeliehenen Elektrovelo zur Arbeit. Ein nationales Projekt, das besonders in St. Gallen Anklang findet. vom Verein «Myblueplanet» ins Leben gerufen und läuft in St. Gallen während den Monaten Juni, Juli und August. «Die Aktion führen wir aber auch in anderen Städten durch», sagt Projektleiterin Karin Witschi. Nur, sagt sie, komme die Idee hier am besten an. Im Veloshop Thömus St. Gallen lagert in einem Ordner aussergewöhnliches Material. In vier Mäppchen sind jeweils ein Autoschlüssel und ein Führerschein verstaut. In einem fünften werden Nummernschilder aufbewahrt. Urs Keller, Inhaber des Veloladens, verwahrt diese «Wertsachen» für fünf Stadtsanktgaller. Sie alle sind einen Deal eingegangen: Sie haben für einen Sommermonat quasi ihr Auto gegen ein Elektrovelo getauscht. Innert zwei Wochen ausgebucht Nationale Aktion Fünf weitere Stadtbewohner, die in der Gallusstadt wohnen und arbeiten, machen beim Projekt «vom Gas- aufs Velopedal» mit, leihen sich ein Elektrovelo bei Velo Pfiffner und verzichten dabei aufs Autofahren. Das Projekt wurde Bild: Sebastian Schneider Urs Keller im Thömus Veloshop mit dem Elektrovelo namens «Stromer». Dies zeigt sich darin, dass die Velos innert Kürze ausgebucht waren. Mitte Mai wurde laut Keller erstmals Werbung fürs Projekt gemacht. «Dann dauerte es zwei Wochen, und alle Elektrovelos waren ausgebucht», sagt er. Einige, die in St. Gallen leer ausgegangen sind, hätten sich sogar ein Velo in Winterthur ausgeliehen, sagt Witschi. Chur und Aarau seien weitere Städte, wo die Aktion durchgeführt werde. St. Gallen-Gossau: Oberer Graben 8, Tel. 071 227 69 00, Fax 071 227 69 29, E-Mail stadtredaktionytagblatt.ch, redaktiongoytagblatt.ch Die Zusammenarbeit mit den Behörden sei in St. Gallen aber am besten. Hier sei man «unkompliziert» und «begeistert». Nächstes Jahr eventuell wieder gung einer Liste muss diese von 15 in St. Gallen wohnhaften Stimmberechtigten unterschrieben werden. Die Stadtratskandidaturen sind alle korrekt eingereicht worden. Neun Personen möchten im Herbst auf einen der fünf Stadtratssitze gewählt werden: Ruedi Blumer und Sylvia Huber von der SP, Nino Cozzio und Patrizia Adam-Allenspach (beide CVP), der parteilose Markus Buschor, Markus Straub (SVP), Christian Hostettler (UVP) sowie Fredy Brunner und Thomas Scheitlin für die FDP. Scheitlin kandidiert als einziger für das Amt des Stadtpräsidenten. Lenker übersieht Velofahrerin Ein Autofahrer war am Dienstagabend auf der Langgasse unterwegs, als er nach rechts abbog. Dabei übersah der Lenker eine Velofahrerin, die in dieselbe Richtung fuhr. Die Velofahrerin prallte seitlich gegen den Personenwagen und stürzte als Folge davon. Sie zog sich unbestimmte, eher leichte Verletzungen zu. (stapo) Bei den St. Galler Behörden handelt es sich namentlich um das Amt für Energie und Umwelt. Dort bekam man Wind vom Projekt, das vor zwei Jahren erstmals in Winterthur durchgeführt worden war. Das Amt fragte Witschi für einen hiesigen Versuch an. Zum Abschluss des Projekts wird Witschi ausrechnen, wie viel CO2 dank der Aktion eingespart werden konnte. Unabhängig davon ist die erste Austragung ein Erfolg. Jedenfalls kann man sich beim Amt für Umwelt und Energie eine weitere Durchführung «gut vorstellen». (ses) Inserate: Publicitas AG, Fürstenlandstrasse 122, 9001 St. Gallen, Tel. 071 221 00 21, Fax 071 221 02 21