Gehörgangsentzündung nach dem Schwimmen mit einem Tropfen Olivenöl vermeiden Kinder, die sich oft und lange im Wasser aufhalten, müssen besonders auf Ohrenpflege achten, damit sie keine Entzündung des äußeren Gehörgangs bekommen, eine so genannte Schwimmbad-Otitis. Damit die Haut im Ohr nicht zu sehr austrocknet, sollten Eltern ihren Kindern vorbeugend nach dem Schwimmen einen Tropfen Oliven- oder Babyöl ins Ohr träufeln. „Das Wasser weicht die Haut im äußeren Gehörgang auf, der natürliche Schutz durch ‚Ohrenschmalz“, so genanntes Zerumen, geht verloren. Chlor verstärkt diesen Effekt, aber auch das Wasser in Badeseen oder im Meer wirkt ähnlich. In dem warmen und feuchten Klima der aufgeweichten Haut können sich Krankheitserreger dann leicht einnisten und eine Entzündung auslösen“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. Um Wasser nach dem Schwimmbad-Besuch aus dem Ohr zu bekommen, sollten Kinder den Kopf einmal nach links und einmal nach rechts neigen. Restliche Flüssigkeit entfernt ein Fön, der auf niedriger Wärmestufe leicht ins Ohr bläst. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind besonders wichtig, wenn das Wetter windig ist. Auch Zugluft nach dem Baden ist ungünstig. Wattestäbchen sollten Eltern bei ihren Kindern auf keinen Fall zum Reinigen verwenden, da sie dadurch auch das Zerumen im Ohr entfernen und sehr leicht das Trommelfell damit verletzen können. Können sich doch Keime im Ohr vermehren, beginnt das Ohr etwa zwei Tage nach der Infektion zu jucken, schmerzt dann und wird berührungsempfindlich. Wenn Eltern versuchen, ins Ohr zu sehen, ist der Gehörgang rot und geschwollen und mit trübem Sekret bedeckt. Die Lymphknoten um das Ohr können verdickt sein. „Eine rasche Behandlung ist wichtig, damit die Entzündung nicht weiter ins Ohr wandert. Mit speziellen Tropfen – evtl. Antibiotika – oder mit einem Gaze-Streifen im Gehörgang, der mit Arznei getränkt ist, lassen die Beschwerden meist innerhalb von wenigen Tagen nach. Bis dahin kann zur Linderung ein kühles Gelkissen auf dem Ohr oder auch ein Schmerzmittel helfen“, so Dr. Niehaus. Am Urlaubsort sollten Eltern ihre Kinder nicht in einen Pool lassen, wenn sich dort Kinder mit Windeln befinden oder Tiere darin schwimmen durften. Auch Warmwasserbecken sind stark mit Keimen belastet. Bildet sich Schaum und entstehen Blasen am Beckenrand, kann dies ein Hinweis auf ungenügende Reinigung sein. Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter www.kinderaerzte-im-netz.de. Für mögliche Rückfragen und weitere Fakten erreichen Sie Frau Dr. Monika Niehaus, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Thüringen, unter der Telefonnummer 03643-515535 in ihrer Praxis.