Experimentalphysik I Inhalt der Vorlesung Experimentalphysik I Teil 1: Mechanik 1. 2. 3. Physikalische Größen und Einheiten Kinematik von Massepunkten Dynamik von Massepunkten 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3. 4. 5. Wechselwirkungen und Kräfte Newtonsche Axiome Äquivalenzprinzip Messung und Zerlegung von Kräften Impulserhaltung Raketenantrieb Lösen von Bewegungsgleichungen Drehimpuls und Drehmoment Drehimpulserhaltung Gravitation Energie und Arbeit ... 37 Experimentalphysik I 3. Dynamik von Massepunkten Während die Kinematik eine quantitative Beschreibung von Bewegungen über die Zusammenhänge von Ort, Geschwindigkeit und Beschleunigung ermöglicht, beruht die Analyse von Bewegungen und Bewegungsänderungen in der Dynamik auf den Ursachen dieser Änderungen, d.h. den wirksamen Kräften. In der Physik werden Wechselwirkungen von Körpern und Systemen durch Kräfte beschrieben. Man unterscheidet die vier fundamentalen Kräfte bzw. Wechselwirkungen: - Gravitationswechselwirkung bzw. -kraft (Schwerkraft). Grundlage für Mechanik und Planetenbewegung. - Elektromagnetische Wechselwirkung, Coulomb-Kraft. Grundlage für Elektrostatik und -dynamik. - Starke Wechselwirkung, kurzreichweitige Kernkraft (~10−15 m). Verantwortlich für Kernbindung. - Schwache Wechselwirkung, extrem kurzreichweitige Kernkraft, bewirkt z.B. den Beta-Zerfall von Kernen Für die Dynamik ist die Gravitationskraft entscheidend. Die Beschreibung von Bewegungen baut auf den drei Newtonschen Axiomen oder Gesetzen auf. 38 Experimentalphysik I 3.2 Newtonsche Axiome 1. Axiom: Galileisches Trägheitsprinzip "Ein Körper verharrt in seinem Bewegungszustand, so lange keine äußere Kraft auf ihn wirkt." F =0 v = const. bzw. dv =0 dt Eine alternative Formulierung dieses Axioms benutzt den Impuls p eines Körpers der Masse m: p = mv , Einheit kg m s −1 F =0 p = const. Dies ist die so genannte Impulserhaltung und berücksichtigt auch den Fall von nicht konstanter Massen m(t). 2. Axiom: Aktionsprinzip oder auch "Grundgleichung der Mechanik" "Jede Änderung des Bewegungszustandes erfordert die Einwirkung einer äußeren Kraft." In Richtung der Kraft F wirkt eine Beschleunigung a . Das Verhältnis aus Kraft und Beschleunigung ist die Masse m. d ( mv ) d p F = ma = = dt dt Die Formulierung mit Hilfe des Impulses berücksichtigt wieder zeitlich veränderliche Massen. Die Einheit der Kraft ist Newton: 1N = kg m s2 39 Experimentalphysik I Beispiele: Zeitlich veränderliche Massen 3. Axiom: Reaktionsprinzip (i) Kernreaktionen, z.B. H1 + n D2 D2: Deuterium, schwerer Wasserstoff "Zwei Körper üben aufeinander gleich große, entgegengesetzt wirkende Kräfte aus." Massenbilanz: mH + mn = mD + ∆m Die fehlende Masse ∆m entspricht nach Einstein der Energiedifferenz ∆Ε = ∆m c2. Diese Energie wird als γ −Quant emittiert. „actio = reactio“ F1 F2 F2 = − F1 (ii) Relativistische Geschwindigkeit, Zunahme der Masse mit Geschwindigkeit: m (v ) = m0 1− v2 / c2 m0: Ruhemasse für v = 0 c: (Vakuum-) Lichtgeschwindigkeit Beispiel: Freier Fall m F = mg F ' = −mg = − F Erde 40 Experimentalphysik I Masse m wird von der Erde mit der Kraft F = mg angezogen. Umgekehrt wird die Erde von der Masse m mit der ' Kraft F = − mg angezogen. Beispiel: Zentripetalkraft und Zentrifugalkraft bei der Kreisbewegung r (t ) Kraft und Gegenkraft greifen im Allgemeinen an unterschiedlichen Körpern an. ϕ (t ) Aus der Zentripetalbeschleunigung a = −ω 2 r folgt mit F = ma die Zentripetalkraft Fp, die der Kraft auf ein Seil entspricht. Die Zentripetalkraft ist umgekehrt gleich der nach außen wirkenden Zentrifugalkraft Ff: Zentripetalkraft: F p = − mω 2 r Zentrifugalkraft: F f = + mω 2 r 41 Experimentalphysik I Kräftegleichgewicht, Statik Ein System, in dem keine Bewegungen auftreten, nennt man statisch. Die Erfahrung lehrt, dass eine Kraft einen Körper beschleunigt. An einem statischen System muss daher die Summe der Kräfte verschwinden: F1 Masse in Ruhe F2 Im statischen Gleichgewicht gilt für die Vektorsumme aller Kräfte: F1 + F2 + F3 + n i =1 + Fn = 0 Fi = 0 Eine zweite Bedingung lautet, dass auch keine Drehmomente auf das System wirken, dass also auch für die Vektorsumme aller Drehmomente gilt: M1 + M 2 + M 3 + n Fi i =1 + Mn = 0 Mi = 0 Drehmomente werden in Abschnitt 3.8 eingeführt. 42 Experimentalphysik I 3.3 Äquivalenzprinzip 3.4 Messung & Zerlegung von Kräften Im 2. Axiom ist die Masse m ein Maß für die Trägheit gegenüber einer Beschleunigung durch von außen angreifende Kräfte, d.h. eine "träge Masse". Die Gewichtskraft im Schwerefeld der Erde ist Lineare Federkraft: Hookesches Gesetz FG = mg mit der ortsabhängigen Erdbeschleunigung g (r ) . Die Größe der Gewichtskraft ist proportional zur Masse, die hier als "schwere Masse" bezeichnet wird. Nach dem Äquivalenzprinzip (und allen bisherigen Präzisionsmessungen sind schwere Masse ms und träge Masse mt gleich: ms = mt x Rücktreibende Kraft ist proportional zur Auslenkung: Fr = − D x D: Federkonstante Einheit N/m Alternative Messmethoden: - Messung als Druck (Kraft pro Fläche) - Stoßprozesse: Ablenkung von Körpern in Kraftfeldern liefert Rückschlüsse auf Form des Kraftfeldes. Beispiel Rutherford-Streuung an Atomkernen. 43 Experimentalphysik I Kräfte an elastischen Körpern Lineare Abhängigkeit: Dehnung eines Drahtes FD FD Die Dehnungskonstante ist FD Die Ausdehnung ∆x wird für verschiedene Gewichtskräfte G gemessen FD = D = const. ∆x Hookesches Gesetz: FD = D ∆x 44 Experimentalphysik I Zerlegung von Kräften Beispiel: Seilkräfte Kräfte sind Vektoren und werden nach dem Superpositionsprinzip ungestört überlagert: y F1 Fges F1 F2 F2 Fges = F1 + F2 Die Gesamtkraft, welche auf einen Körper wirkt, ist die Summe aller einzelnen Kräfte, d.h. Fges = F1 + F2 + + FN = x F3 N i =1 Fi F1 = − F1 cos α − F1 sin α F3 = F2 = F2 cos β − F2 sin β 0 − F3 45 Experimentalphysik I F1 + F2 + F3 = 0 F1 + F2 = − F3 F2 α F3 Durch Quadrieren erhält man 2 ( F3 = F1 + F2 ) 2 Fs FG γ F1 Gespanntes Seil mit Gewicht = F12 + F22 + 2 F1 ⋅ F2 F32 = F12 + F22 + 2 F1 F2 cos γ Es folgt F32 − F12 − F22 cos γ = 2 F1 F2 FH FG Die Kraft, die das Seil spannt, ist FS. Damit wird FG = 2 Fs sin α Fs = FG 2 sin α Für sehr kleine α kann Fs sehr groß werden, das Seil reißt. 46 Experimentalphysik I Flaschenzug mit N Rollen Beispiel: Flaschenzug Annahmen: 1. reibungslose Rolle: F1 = F2 2. Ideales Seil: kein Biegemoment 1 F = Fs 2 lose Rolle feste Rolle 1 F = Fs 2 Zugkraft am Seil F = Fs 2N 47 Experimentalphysik I 3.5 Impulserhaltung Beispiel: Schiefe Ebene Der Gesamtimpuls eines abgeschlossenen Systems ist eine Erhaltungsgröße: FH α FN p ges = FG α FN = FG cos α FH = FG sin α Die Normalkraft FN drückt den Wagen auf die Fahrbahn, die Hangabtriebskraft FH bewirkt die Bewegung N i =1 pi = const. Wichtig ist die Abgeschlossenheit des Systems. Beispiele: bremsender PKW: Fahrzeug und Fahrbahn (Erde), Billard: Kugel und Bande Rakete: Rumpf und Abgase Bei mehrdimensionalen bzw. vektoriellen Impulsen gilt die Impulserhaltung aufgrund des Superpositionsprinzips für jede Raumkomponente getrennt. 48 Experimentalphysik I 3.6 Raketenantrieb Eine Rakete habe die Geschwindigkeit v und die Masse m. Das Gas trete mit der Geschwindigkeit v' aus der Rakete aus. Das betrachtete Gesamtsystem besteht hier aus der Rakete und den ausströmenden Gasen. In der Zeit ∆t verbrennt die Treibstoffmasse ∆m, die Geschwindigkeit erhöht sich gleichzeitig um ∆v. Die Impulsbilanz lautet: Vakuum p (t ) = mv p(t + ∆t ) = (m − ∆m)(v + ∆v) + ∆mv ' Gas v v' m ve = v'−v < 0 Die Ausströmgeschwindigkeit des Gases relativ zur Rakete ist ve′ = v'−v ∆p = p (t + ∆t ) − p (t ) = m∆v + ∆mve − ∆m∆v Die Impulsänderung ist dann ∆p ∆v ∆m ∆m ∆v ve − =m + ∆t ∆t ∆t ∆t dp dv dm ∆p ve = lim =m + ∆ → 0 t dt dt dt ∆t da der dritte Summand gegen Null geht. 49 Experimentalphysik I Die Impulsänderung nach dem 2. Axiom ist gleich der äußeren Kraft F; sie setzt sich zusammen aus dem Produkt aus Masse m und Beschleunigung aR = dv/dt der Rakete, und der Schubkraft Rve F= dp = maR − Rve mit ve < 0 dt und der Brennstoffrate R = −dm/dt > 0. Integration der Gleichung von t = 0 bis zur Brennzeit t = T , bei der der Brennstoffvorrat mB = m0 − m verbraucht ist, wobei m0 die Startmasse ist, liefert m0 m − gt v(T ) = ve ln − gt = ve ln m m0 Beispiel: Saturn-Mondrakete Für die erste Raketenstufe gilt Beim Start ist die äußere Kraft die Schwerkraft der Rakete, im All ist sie gleich null. Start auf der Erdoberfläche: m0 = 2.9 ×106 kg m = 0.6 ×106 kg ve = 2500 m/s T = 153 s dv dm ve = −mg F =m + dt dt dm ⇔ dv = − ve − g dt m Dies ist die so genannte Raketengleichung. v(T ) = 4000 m m − gT ≈ 2500 s s 50 Experimentalphysik I Beispiel: Raketenrucksack 3.7 Lösen von Bewegungsgleichungen Bedingung für Aufsteigen ist aR > 0: Beispiel: Freier Fall in Erdnähe dv R = ve − g > 0 dt m0 Zahlenwerte: m0 = 150 kg ve = 300 m/s R = 5 kg/s Es wird die Reibung vernachlässigt und angenommen, dass g = const. m z Gewichtskraft Fg = m g g = 9.81 m s2 Es handelt sich um ein eindimensionales Problem, d.h. nur Komponenten entlang der z-Achse sind ungleich Null. Das 2. Newtonsche Axiom (Beträge) liefert: Eine Flugzeit von z.B. T = 20 s erfordert daher rund 100 kg Treibstoff. F = ma = m g d 2 z dv = =g 2 dt dt 51 Experimentalphysik I Zweimalige Integration der Gleichung ergibt den der Fallweg z(t) z (t ) = 1 2 g t + v0t + z0 2 Beispiel: Atwoodsche Fallmaschine Beide Massen M und m werden durch die Gewichtskraft der Masse m gleichmäßig beschleunigt. Mit den Anfangswerten z0 und v0 als Ort und Geschwindigkeit zur Zeit t = 0. Für den Fall z0 = 0 und v0 = 0 erhält man für die Fallkurve eine Parabel. M z [ m] a m F Fallkurve x Die Bewegungsgleichung lautet: t [s ] F = (M + m ) a = (M + m ) x = m g 52 Experimentalphysik I Integration liefert mit den Startwerten x0 = 0 , v0 = 0 m a=x= g M +m m gt x= M +m 1 mg 2 x(t ) = t 2 M +m Der Vergleich mit dem freien Fall zeigt eine um den Faktor m⁄(M+m) geringere Beschleunigung a. Die Fallzeit t ist entsprechend erhöht: t= Beispiel: Federpendel 2 x(M + m ) 2x = mg a D FD m Fg Masse m mit Gewichtskraft Fg hängt an einer Feder mit Federkonstante D. In der Ruhelage (Kräftegleichgewicht, d.h. Fg = FD) sei x = 0. Wird die Masse um die Strecke x aus der Ruhelage ausgelenkt, so wirkt die rückstellende Federkraft F (t ) = − D x(t ) 53 Experimentalphysik I Mit dem 2. Newtonschen Axiom, d 2x F = ma = m 2 = mx dt wird die Bewegung x(t) der Masse m durch eine Differentialgleichung (DGL) 2. Ordnung beschrieben: F (t ) = − D x(t ) = mx(t ) D ⇔ x(t ) = − x(t ) m Eine allgemeine Lösung ist x(t ) = A sin(ωt ) + B cos(ωt ) Dies ist die allgemeine Schreibweise einer harmonischen Schwingung. Die Randbedingung sei x (t = 0) = x0, d.h. die Masse m wird zur Zeit t = 0 mit der Anfangsauslenkung x0 losgelassen: Einsetzen von x (t) in die DGL liefert die Schwingung x(t ) = x0 cos(ωt ) mit der Schwingungskreisfrequenz ω= D m Die Schwingungsfrequenz f (Anzahl der Schwingungen pro Sekunde) und die Periodendauer T (Zeit für eine vollständige Schwingung) ist dann f = 1 ω = 2π 2π D 1 , T= m f 54 Experimentalphysik I Beispiel: (Mathematisches) Fadenpendel l ϕ m Fs s Fr Fg Masse m am Faden der Länge l wird um den Winkel ϕ bzw. den Kreisbogenabschnitt s ausgelenkt. Es ist − s = −lϕ Die Gewichtskraft Fg der Masse m wird zerlegt in Seilkraft Fs und rücktreibende Kraft Fr in Richtung der Bewegung mit Fr = −mg sin ϕ Das Minuszeichen berücksichtigt, dass die rücktreibende Kraft der Auslenkung entgegenwirkt. Für kleine Auslenkungen ϕ << 1 gilt sin ϕ = ϕ − ϕ3 3! + ϕ5 5! − ... ≈ ϕ Die Bewegungsgleichung lautet dann Fr = −mg ϕ = −mg s = ms l Mit der Randbedingung s (t = 0) = s0 lautet eine Lösung dieser harmonischen Schwingungsgleichung wieder s (t ) = s0 cos(ωt ) mit der Schwingungskreisfrequenz ω= g l 55 Experimentalphysik I Beispiel: Hemmpendel Die Kugel des Fadenpendels schwingt auf beiden Seiten auf die gleiche Höhe h, unabhängig von der Position des Hemmstabs. In dieser Höhe ist die kinetische Energie vollständig in potentielle Energie umgewandelt worden. Hemmstab h 56 Experimentalphysik I 3.8 Drehmoment und Drehimpuls Drehmoment Beispiel: Balkenwaage Gleichgewicht Waage: m1 an der l gleicharmigen l m2 Für m1 = m2 sind die Gewichtskräfte gleich, also F1 = F2 m2 Bei ungleichen Hebelarmen gilt: F2 F1 m1 m1 l1 = m2 l2 F1 l1 = F2 l 2 Wenn die Kraft F und der Hebelarm l senkrecht aufeinander stehen, so ist das Produkt aus beiden das Drehmoment M = Fl 57 Experimentalphysik I Allgemein gilt für das Drehmoment: r M = r F sin α α r sin α F und damit Experiment zum Vektorprodukt des Drehmoments mit Hilfe einer drehbaren Scheibe: M =r×F r Fall 1: × M Fall 2: r Das Drehmoment als Vektorprodukt M = r × F aus Hebelarmvektor und Kraftvektor steht senkrecht zu den beiden Größen und gibt die Drehachse an, um die sich ein Körper drehen könnte (falls M ungleich Null ist). F⊥r F F M = M max F || r M =0 m1 m2 58 Experimentalphysik I Experiment: Momentenscheibe Drehimpuls Der lineare Impuls war definiert durch: Scheibe p = mv Der Drehimpuls eines Massepunktes ist definiert als: L = r × p = r × mv Die Größe des Drehimpulses hängt von der Wahl des Ursprungs ab. Drehachse L bezogen auf den Kreismittelpunkt O: L || ω Gewichte 59 Experimentalphysik I L'bezogen auf den Punkt O' : L' ||ω Der Drehimpuls war definiert als L=r×p Daraus folgt durch zeitliches Ableiten dL =r× p+r× p dt Wegen p = mv = mr r || p r×p=0 ergibt sich: Mit r ≠ r 'gilt auch L′ = mr ′ × v ≠ L = mr × v dL =r×p dt 60 Experimentalphysik I Mit dem 2. Newtonschen Axiom folgt F=p Das Drehmoment wurde definiert als: M = r×F 3.9 Drehimpulserhaltung Betrachtet wird ein abgeschlossenes System aus zwei Teilchen der Massen m1 und m2 an den Orten r1 und r2: m1 r = r2 − r1 m2 Also gilt dL = r ×F = M dt Ein Drehmoment M bewirkt demnach eine Änderung des Drehimpulses L . Dies ist eine ähnliche Gleichung wie das 2. Newtonsche Axiom und wird daher auch als Grundgleichung der Drehbewegung bezeichnet: dL =M dt ⇔ dp =F dt r1 r2 Nach dem 3. Newtonschen Axiom wirken entgegengesetzte, gleiche große (Gravitations-) Kräfte auf die Massen. Das gesamte Drehmoment lautet: M = r1 × F12 + r2 × F21 = r × F12 = 0 weil F21 || r für Zentralkräfte ist. 61 Experimentalphysik I In einem abgeschlossenen System, auf das keine externen Momente einwirken, gilt also die Drehimpulserhaltung: M= dL =0 dt L = const. Dann gilt: M = r × F (r ) = r × [ f (r ) r ] = 0 In Zentralkraftfeldern bleibt der Drehimpuls also erhalten. Der Gesamtdrehimpuls des Systems ist eine Erhaltungsgröße. Da der Drehimpuls ein Vektor ist, gilt diese Aussage für jede einzelne Komponente. Beispiel: Massepunkt im Zentralkraftfeld In einem Zentralkraftfeld zeigt die Kraft entlang der Verbindungslinie der miteinander wechselwirkenden Körper und ist eine Funktion des Abstandes: F (r ) = f (r ) r 62