Weg des Arzneimittels im Körper

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Der Tiergesundheitsdienst
Pharmakologie
Definition
Pharmakologie ist die Wissenschaft, die die
Wirkung von Arzneimitteln auf den
Organismus untersucht.
Wieso ist dieses Wissen interessant, sogar
sehr wichtig für Sie als Landwirte?
Bedeutung für Landwirtschaft
In der Nutztierhaltung spielt
Arzneimittelanwendung eine bedeutende
Rolle:
Therapie
Prophylaxe
Metaphylaxe
Leistungsförderer
Bedeutung für Landwirtschaft
Tierarzneimitteleinsatz in der EU
1997
1999
[t]
[t]
Tierarzneimittel
3.494
3.902
Antibiotische
Futterzusatzstoffe
1.599
786
Gesamt
5.093
4.688
Quelle: FEDESA 1999, 2001
Daten aus Österreich liegen leider nicht vor!
Bedeutung für Landwirtschaft
Im Rahmen des TGD - Landwirt in
Arzneimittelanwendung miteinbezogen
Lebensmittelliefernde Tiere - Rückstände
Resistenzentwicklung bei Bakterien
Wissen notwendig für verantwortungsvollen Umgang
mit Arzneimittel - Lebensmittelproduzent
Arzneimittel für lebensmittelliefernde
Tiere
Wirkstoffgruppen nach EU-Verordnung
2377/90:
1. Mittel gegen Infektionen
Chemotherapeutika und Antibiotika
2. Mittel gegen Parasiten
Mittel gegen Endo- und Ektoparasitika
Mittel gegen Protozoen
3. Mittel, die auf das Nervensystem wirken
4. Entzündungshemmende Mittel
5. Corticoide
6. Mittel, die auf den Fortpflanzungsapparat wirken
Arzneispezialitäten
Arzneispezialitäten
Geprüfte, zugelassene Handelspräparate
für den Einsatz beim Tier geeignet
äußerlich
oral
Injektion: subcutan
intramuskulär
intravenös
Wie kommt nun der Wirkstoff nach der
Verabreichung an die richtige Stelle = Wirkort ?
Weg des Arzneimittels im Körper
Verabreichung
• äußerlich
• oral
• intramammär
• intramuskulär
• subcutan
• intravenös
Weg des Arzneimittels im Körper
Verabreichung
in die
Lymphoder
Blutbahn
Aufnahme
Weg des Arzneimittels im Körper
Äußerliche Verabreichung
–Aufnahme erwünscht od. unerwünscht
(Antiparasitika, Blauspray)
–fettlösliche Substanzen können aufgenommen
werden
–Vorsicht bei großflächiger Anwendung - Wartezeit
Pour on
Präparate
Verabreichung
Aufnahme
Weg des Arzneimittels im Körper
Verabreichung
Aufnahme
Aufnahme aus Magen-Darmtrakt
–Aufnahme aus leerem Darm schneller als aus vollem
–Säuren besser aus saurem, Basen besser aus alkalischem Milieu
–Bei Durchfall kann Aufnahme ungenügend sein
–Wirkstoffe können durch Salzsäure des Magens zerstört werden
–Arzneimittel im Pansen der Wiederkäuer - starke Verzögerung der
Aufnahme
–Wirkstoffe können Flora in Vormägen zerstören, pH ändern od. zur
Schaumbildung Anlass geben
Weg des Arzneimittels im Körper
Subkutane bzw. intramuskuläre Injektion
–Aufnahme von Gewebsdurchblutung abhängig
Verabreichung
–Resorptionsrate hoch
Aufnahme
Intra venöse Injektion
–Resorptionsbarrieren werden umgangen
–sofort nach Injektion werden Wirkstoffe verteilt
–Konzentration im Blut sofort sehr hoch
Weg des Arzneimittels im Körper
–Bindung an Proteine
Verabreichung
–chem. Eigenschaften des Arzneimittels
Verteilung
Aufnahme
Weg des Arzneimittels im Körper
Verteilungsräume
Verabreichung
–Wasser (Zellwasser;
extrazellulär: Gewebe, Plasma)
68 %
–Körperfett
20 %
–Sonstige Bestandteile
10 %
Verteilung
Aufnahme
Schranken
–Blut-Hirn-Schranken
–Plazentarschranken
–Euterschranke
Übergang von Arzneimittel in Milchdrüse korreliert mit Fettlöslichkeit
Weg des Arzneimittels im Körper
Verabreichung
Leber
Umwandlung
Verteilung
Aufnahme
Weg des Arzneimittels im Körper
Verabreichung
Verteilung
Umwandlung
Aufnahme
Vor allem in der Leber
Verschiedene Umbauprodukte des
Arzneimittels im Körper und in Harn und Kot
Meist besser wasserlöslich, daher leichter
Ausscheidung über Niere möglich
Meist weniger wirksam oder unwirksam, aber auch
Zunahme der Wirkung möglich
Weg des Arzneimittels im Körper
Verabreichung
Umwandlung
Verteilung
Ausscheidung
Harn
Kot
Aufnahme
Weg des Arzneimittels im Körper
Verabreichung
Umwandlung
WIRKUNG
Verteilung
Ausscheidung
Aufnahme
Wirkung
Ausreichende Menge am Wirkort
Art der Verabreichung
Wahl des Arzneimittels
Möglichst konstante
Arzneimittelkonzentration
über bestimmten Zeitraum
Dosierung
Dosierungsintervall
Jede Wirkung bedingt auch
Nebenwirkungen
Wirkung
Arzneimittelkonzentration
Minimale toxische Konzentration
Wirkungsbereich
Wirkungsdauer
Minimale therapeutische
Konzentration
Zeit
Antibiotika
Kurzzeitiger Kontakt mit Erreger reicht nicht
In Entzündungsherden kann sich
Antibiotikum nur langsam anreichern
Nabelentzündung
Therapie über das Verschwinden der
Symptome hinaus
Gefahr der Resistenzbildung bei zu kurzer
Anwendung und zu niedriger Dosierung!
Resistenz
Bakterien
Gegen best.
AB
empfindlich
Einzelne
resistente
Bakterien
Gegen best.
Durch Selektion
AB
bevorzugt
unempfindli
ch
Natürliche Resistenz
Übertragbare
Resistenz
Besonders problematisch: Erreger mit
Mehrfachresistenzen!!
Sinnvoller Einsatz von
Chemotherapeutika
1. Gezielte Behandlung nur nach Erregernachweis
und Antibiogramm
2. Jede Therapie mit ausreichender Dosierung
3. Bei Kombinationen von AB jede Komponente voll
dosieren
4. Ausreichend lange therapieren
5. Jede unnötige Anwendung unterlassen
Rückstände
Wartezeit: Dauer von letzten Verabreichung des Arzneimittels bis zu
dem Zeitpunkt, ab dem tierische Produkte wieder als Lebensmittel
verwendet werden dürfen
Blut- bzw. Gewebespiegel sinken unter best. Grenzwert
meist für Fleisch, Milch unterschiedlich
Arzneimittel geprüft für Anwendung lt. Beipacktext (Dosierung,
Indikation, Art der Verabreichung)
Rückstände: Arzneimittelreste im Fleisch, Milch noch nachweisbar
Problematisch:
Allergieauslösung bzw. Allergisierung des Verbrauchers möglich
bei Milchverarbeitung arbeitstechnische Probleme (Käse, Yoghurt)
Eigenverantwortung
Nehmen Sie Ihre Verantwortung als Lebensmittelproduzent war!
Gehen Sie sorgfältig mit Arzneimittel um!
Setzen Sie nur Arzneimittel ein, für die Sie eine genaue
Arbeitsanweisung des Tierarztes haben!
Bei Unklarheiten unbedingt den Tierarzt fragen!
Arzneimittelzwischenfälle
•
Arzneimittelunverträglichkeit
•
allergische Reaktionen
•
Abszesse
Jeder Zwischenfall ist
dem Tierarzt zu melden!!
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit
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