Didaktik der Physik März Experiment des Monats Thema Messung der Wellenlänge von Infrarotlicht Fachgebiet Wellenoptik Schulform Gymnasium Besondere Lehrplanpassung Vorbereitungszeit Eignung (Schwierigkeiten) 10.Klasse, mnt-Zweig Je nach Geschicklichkeit ca. 30 Minuten Erfordert auch beim Messen Geduld und genaues Arbeiten Material: Laserpointer, weiße Reflektorplatte, Infrarot-Fernbedienung, Gitter 250 Strich/cm und 400 Strich/cm, CCD-Camera, Stativmaterial Messprinzip: Infrarotes Licht, sagt man, sorge für das Gefühl angenehmer Wärme, wenn wir uns ins Sonnenlicht stellen. Wir spüren die Wärme, aber infrarote Strahlung können wir direkt nicht wahrnehmen. Auch viele Fernbedienungen von Fernsehgeräten übermitteln die Steueranweisungen mittels „infrarot“; auch hier sehen wir nichts. Gibt es infrarotes Licht? Videokameras und Fotoapparate mit CCD-Aufnahmeeinheit können infrarotes Licht detektieren. Zumindest sieht man auf dieser Kamera einen Lichtpunkt an der Stelle, an der sich auf einem Abbild die Öffnung des Infrarotsenders befindet. Zum Nachweis, dass es sich hierbei um elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge größer als der des roten Lichts handelt, dient ein Interferenzversuch: Lässt man ein enges Lichtbündel auf ein Gitter fallen, so entstehen hinter dem Gitter Interferenzmuster. Aus dem Abstand zwischen dem Maximum 0.Ordnung und dem Maximum 1.Ordnung kann man die Wellenlänge der zugehörigen Welle bestimmen. Durch Vergleich mit dem sichtbaren Interferenzmuster eines roten Lasers bekannter Wellenlänge lässt sich sogar die Wellenlänge des infraroten Lichts recht genau angeben. Versuchsaufbau: Der gezeigte Versuchsaufbau erfordert etwas Geduld beim Einjustieren. Kritisch ist der Abstand Kamera –Gitter, damit die Lichtreflexe noch auf dem Bildschirm erkannt werden, aber möglichst weit auseinander liegen, um den relative Messfehler etwas zu verringern. Je nach Optik der Kamera eignet sich eher ein Gitter mit 250 oder mit 400 Strichen/cm, ggf. mit dem optischen (nicht elektronischen!) Zoom etwas nachhelfen. Didaktik der Physik 3.1.2014, fjh Durchführungshinweise: Drücken Sie den Auslöser des Laserpointers, so dass ein Lichtstrahl auf die weiße Reflektorplatte fällt. Justieren Sie den Laserpointer so, dass der Reflex von der Platte durch das Gitter in die Kamera fällt; auf dem Monitor sehen Sie dann zwei bis drei Lichtflecke aus dem Interferenzmuster des Laserstrahls. Messen Sie den Abstand zwischen den Maxima 0. Und 1. Ordnung. Fixieren Sie die Fernbedienung an der Stelle der Reflektorplatte und justieren Sie sie ebenfalls so, dass zwei Lichtflecke des Interferenzbilds auf dem Monitor der Kamera zu sehen sind. Dies ist hier schwieriger, weil die Intensität der Lichtquelle bedeutend geringer ist. Messen Sie ebenfalls den Abstand zwischen den Maxima 0. und 1. Ordnung. (Achtung: Wenn Sie den Laserpointer direkt auf die Kamera richten, kann das zum zumindest zeitweisen Ausbleichen des CCD führen); bei stärkeren Laserpointern ist u.U. sogar eine Mattscheibe statt einer Reflektorplatte angebracht. IR-Fernbedienungen für Beamer (siehe links im Bild) haben zwar meist einen eingebauten Laserpointer, doch ist auch hier das Intensitätsproblem gegeben. Bild: Aufgaben: - Messung des Abstandes der Maxima 0. Und 1. Ordnung für rotes Laserpointerlicht und Infrarotlicht der Fernbedienung. - Bestimmung der Versuchskonstanten anhand der bekannten Wellenlänge des Laserpointers (siehe Datenblatt, in der Regel ca. 670 nm)) - Berechnung der Wellenlänge des Infrarotlichts der Fernbedienung mit Hilfe der vorher bestimmten Versuchskonstanten. Didaktik der Physik 3.1.2014, fjh