Magnetismus Sonne λ= 284Å Magnetit (Fe3O4) Magnetare/ Neutronensterne Kernspintomographie = Magnetresonanztomographie Ein Magnetfeld wird erzeugt durch: • Permanentmagnet (mikroskopische Ursache: Eigendrehimpuls = Spin der Elektronen) • Strom (bewegte Ladung) (-> sh. Versuch Kompassnadel neben Strom durchflossenem Draht) • zeitlich veränderliches elektrisches Feld Es gibt keine magnetischen Monopole (d.h. es wurden noch keine beobachtet) Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 1 Grundtypen magnetischer Felder Magnetfeld um stromdurchflossenen Draht B I Magnetfeld um stromführenden Draht der zu einer Schleife gebogen ist Magnetfeld einer langen Spule Magnetfeld eines Permanentmagneten B N S I Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 2 Wie entsteht das Magnetfeld in Materie? Magnetfeld um stromführenden Draht der zu einer Schleife gebogen ist Magnetfeld eines Elektrons Ursache: Eigendrehimpuls(Spin) des Elektrons B Drehachse I Magnetfeld eines Protons (Neutrons, Atomkerns) Drehachse Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 3 Das Erdmagnetfeld Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 4 Computersimulation des Erdmagnetfelds Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 5 Wanderung des magnetischen Nordpols Das Erdmagnetfeld polt sich ca. alle 250.000 Jahre um. Die letzte Umpolung fand allerdings schon vor 780.000 Jahren statt. Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 6 Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld Rechte Hand Regel Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 7 Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 8 Magnetische Kraftflussdichte B und magnetische Feldstärke H Erdmagnetfeld Stärkste Magnetfelder im Labor Magnetfeld in Atomen Magnetfeld an der Oberfläche eines Neutronensterns ca. 10-4T = 1 G (Gauss) ca. 45T ca. 10T ca. 108T Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 9 Magnetfeld einer langezogenen Spule (Feld innen homogen, außen schwach): = Elektromagnet Elektromagnet Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 10 Kraft auf ein geladenes Teilchen im Magnetfeld, Lorentzkraft Rechte Hand Regel oder Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 11 Versuch Fadenstrahlrohr: 1. Geschwindigkeit genau senkrecht zum Magnetfeld: Kreisbahn 2. Geschwindigkeit schräg zum Magnetfeld: Schraubenlinie Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 12 Bedeutung (Beispiele): “Magnetische Flasche”, Erdmagnetfeld schützt vor kosmischer Strahlung, Polarlichter Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 13 Erdmagnetfeld Sonnenwind = Teilchen (Protonen, Elektronen, He-Kerne) von der Sonne Polarlicht (Aurora Borealis, Aurora Australis) Wiederholung: + - Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld: r r r F = I ⋅l × B I F I = Stromstärke l = Länge des Leiters im Magnetfeld B = magnetische Kraftflussdichte B Kraft auf ein geladenes Teilchen im Magnetfeld (Lorentzkraft): r r r F = q ⋅v × B Rechte Hand Regel q = Ladung des Teilchens v = Geschwindigkeit des Teilchens B = magnetische Kraftflussdichte Bahn eines geladenen Teilchens im Magnetfeld: a) v senkrecht B: Kreisbahn b) sonst: Schraubenlinie zwischen den Feldlinien Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 16 Polarlicht über der Erde (gesehen vom Space Shuttle Discovery) Magnetischer Fluss: (diesen Begriff werden wir gleich benötigen zur Beschreibung der Induktion) Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 18 Magnetische Induktion Uind Michael Faraday: 1791-1867 Wenn der Magnet bewegt wird, ändert sich der magnetische Fluss Φ in der Spule, eine Spannung wird induziert, die vom Messgerät angezeigt wird. (Je schneller die Bewegung, desto größer die angezeigte Spannung) Induktionsgesetz (Faraday): Δφ U =− N Δt Jede Änderung des magnetischen Flusses durch eine Leiterschleife, induziert darin eine elektrische Spannung U. Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 19 Lenzsche Regel Die durch Veränderung magnetischer Flüsse erzeugten Induktionsströme fließen derart, dass ihre eigenen Magnetfelder der Induktionsursache entgegenwirken oder: Die in Leitern induzierten Ströme sind immer so gerichtet, dass sie die Bewegung durch die sie hervorgerufen wurden zu hemmen versuchen. Beispiel: Dieser Aluring (mit Schlitz!) weicht dem Magneten nicht aus. Denn: Wegen des Schlitzes können keine Wirbelströme fliessen. Magnet bewegt sich auf Ring zu Aluring: Bewegt sich vom Magnet weg Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 20 Versuch zum Wechselstromgenerator: Bei Drehung der Kurbel, fließt Wechselstrom! Hufeisenmagnet Spule, wird durch Kurbel gedreht Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 21 Anwendungsbeispiel für Induktion: Wechselstromgenerator Δφ U =− n Δt Hier: Der magnetische Fluss durch die Drahtschleife ändert sich, weil sich der Winkel zwischen Magnetfeld und Fläche ändert, → In der Leiterschleife wird eine Spannung induziert. U ind (t ) = − nBAω sin(ωt ) Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Wechselstromgenerator Caren Hagner Magnetismus 22 Wechselstromgenerator: Fahrraddynamo Rad dreht sich, -> Magnet dreht sich, -> Magnetfeld in der Spule ändert sich, -> Spannung wird induziert, Strom fliesst. Wenn sich das Rad schneller dreht, ist die Änderung des magnetischen Flusses größer, eine größere Spannung wird induziert, die Lampe leuchtet heller! U ind (t ) = −nBAω sin(ωt ) Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Wechselstromgenerator Caren Hagner Magnetismus 23 Weitere Versuche zu Induktion, Lenzscher Regel & Wirbelströmen Thomsonscher Ringversuch Kugelrennen unmagnetisierte Kugel Plastikrohr Beim Einschalten des Stromes durch die Spule wird der Aluring nach oben katapultiert. Ein Ring mit Schlitz zeigt keine Wirkung. Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 magnetisierte Kugel Kupferrohr Eine nicht magnetisierte Kugel fällt gleich schnell durch beide Rohre. Eine magnetisierte Kugel, erzeugt beim Fallen durch das Kupferrohr Wirbelströme und wird durch die Lenzsche Regel stark gebremst. Lässt man die magnetisierte Kugel durch das Plastikrohr und die unmagnetisierte Kugel durch das Kupferrohr fallen, kommen beide gleichzeitig an. Caren Hagner Magnetismus 24 Versuch: Induktions - Dosenöffner Experimentalphysik I/II für Mediziner: Sommersemester 2011 Caren Hagner Magnetismus 25