1 Elfenhain II Ringstr.51a 26826 Stapelmoor/Weener Leistungsbeschreibung 1. Einrichtung Der Elfenhain Stapelmoor, Ringstr. 51a, 26826 Weener, ist eine Einrichtung der freien Jugendhilfe in Trägerschaft von Frau Anguela Gleichert. Das feenhaus stapelmoor ist ein Kleinstheim mit 6 Plätzen, der Elfenhain 1 ein Verselbständigungshaus ab 16 Jahren mit 3 Plätzen, der Elfenhain 2 eine intensiv- pädagogische Wohngruppe mit 3 Plätzen ab 6 Jahren. Wir sind Mitglied im VPK. Zielgruppe - Mädchen Aufnahmealter ab 6 Jahren Platzzahl 3 Mädchen mit ausgeprägter Beziehungsstörung, Verhaltensauffälligkeiten und psychiatrischen Störungen, die in der Regel bereits ein oder mehrere Maßnahmen durchlaufen haben und mit den üblichen Hilfsangeboten nicht/nicht mehr zu erreichen sind. Insbesondere Mädchen mit Traumata, Bindungsstörungen, umschriebene Entwicklungsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, emotionale Störungen, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten usw. Viele von ihnen waren zuvor mehrfach in psychatrischen Kliniken untergebracht. Die Mädchen, die eine geschlechtsspezifische intensivpädagogische Kleingruppe als Lebensort benötigen, leiden häufig unter manifesten, in der Regel lebensgeschichtlich bedingten Störungen. 1.1 Aufnahmekriterien / gesetzliche Grundlagen Aufgenommen werden Kinder und Jugendliche, die Hilfe nach §§ 34, 35a und 41 SGB VIII benötigen, insbesondere Kinder und Jugendliche mit 2 ausgeprägter Beziehungsstörung, Missbrauchsproblematik und Verwahrlosungstendenzen. Indikation für die Aufnahme: Entwicklungsvarianten und Belastungsreaktionen: z.B. - Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1), Anpassungsstörung (F43.2) Früh beginnnende Störung des Sozialverhaltens mit überdauernder Entwicklungsbeeinträchtigung: z.B. - Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens (F90.1) - Früh beginnende Störung des Sozialverhaltens (91.2) - Bindungsstörung des Kindesalters mit Enthemmung (F94.2) Reifungsabhängige Störungen: z.B. - Altersspezifsiche vorübergehende dissoziative Störungen (F44.82) Altersspezifische beginnende Störungen: z.B. - Störungen des Sozialverhaltens mit depressiver emotionaler Störung (F92.0) Entwicklungsabhängige Interaktionsstörungen: z.B. - Reaktive Bindungsstörung im Kindesalter (F94.1) - Bindungsstörung des Kindesalters mit Enthemmung (F94.2) Früh beginnende erwachsenentypische Störungen: z.B. - Generalisierte Angststörungen des Kindesalters (F 93.80) - Persönlichkeitsstörungen (F60 ff) 1.3 Ausschlusskriterien Nicht aufgenommen werden Kinder und Jugendliche mit schweren körperlichen Behinderungen und akuter Abhängigkeitsproblematik. 1.4 Einzugsbereich Aufgrund der speziellen Zielgruppe können Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet aufgenommen werden. 1.5 Grundsätzliches Selbstverständnis §1 des Grundgesetzes zur Kinder- und Jugendhilfe begründet das Recht eines jeden Jugendlichen auf Erziehung. Das Wohl des Jugendlichen genießt oberste Priorität. Den Grundbedürfnissen der Kinder und Jugendlichen nach Geborgenheit, Vertrauen und Findung der eigenen Identität zu entsprechen, ist die Basis unserer Arbeit. Der persönliche Bezug, das ständige Angebot die Beziehungen nach den Wünschen und Möglichkeiten der Jugendlichen individuell zunehmend vertrauensvoller und tiefer zu gestalten, sind die 3 Grundlage für emotionale Gesundung der Jugendlichen und ihrer weiteren Entwicklung. Unsere langjährige Erfahrung in den Grenzbereichen der Jugendhilfe, mit (einer häufig brisanten Mischung von Problematiken bei multiplen Störungen z.B. Missbrauchsproblematik, die mit Prostitutionsmilieu, DrogenAlkoholmissbrauch Devianz, psychischen Störungen und Lernbehinderung/ geistiger Behinderung durch Vorschädigungen bzw. Deprivation einhergeht.) Jugendliche bei denen eine erzieherische Beeinflussung immer schwieriger wird, die vielfach kaum noch zu erreichen sind und sich jeder Autoritentziehen geben der gezielten Förderung der Entwicklung zur Selbständigkeit den Vorrang vor Maßnahmen zur sozialen Disziplinierung. Unser Leitbild ist geprägt von einer humanistischen Grundeinstellung, die Individuum, Gesellschaft und Umwelt als Einheit sieht. 1.6 Zielsetzung - Schutz vor Verwahrlosung und möglichen Folgeerscheinungen wie zum Beispiel Drogenmissbrauch, Prostitution. Durch die geringe Platzzahl in Verbindung mit der stabilen, verlässlichen Betreuung wird das Eingehen von Beziehungen ermöglicht und die Persönlichkeit gestärkt. - regelmäßiger Schul- Ausbildungsbesuch entspricht den jeweiligen Fähigkeiten und Neigungen. Das Personal arbeitet intensiv mit den Klassen- und Vertrauenslehrern oder Ausbildern nach Bedarf wöchentlich durch Telefonate oder begleitet Schulverweigerer zur Schule. - die Aufarbeitung und die Überwindung von Defiziten und Deprivation Es können Einzelbetreuung und – Gespräche, sowie die therapeutische Begleitung durch die KJP Aschendorf und Leer erfolgen. - die Entwicklung eines verbesserten Selbstwertgefühls, von Selbstvertrauen und Selbstachtung. Hier richtet sich das Augenmerk auf neue positive Erfahrungen (z.B. in der Erlebnispädagogik, dem Kochen und der Hausarbeit) Erfolge jeder Art verdienen Beachtung, Lob und Anerkennung. 4 - Angemessenes Konfliktverhalten Dazu gehören unter anderem das Aufzeigen von Konsequenzen bei Grenzverletzungen, das gemeinsame Erarbeiten von Lernzielen und die Unterstützung beim Erlernen von Selbstkontrolle. - Förderung der Urteilskraft, Entwicklung eigener Überzeugungen und deren kritischer Überprüfung an ethischen Grundsätzen. Erlebnispädagogische Maßnahmen, Aufenthalte im Ausland und die damit verbundenen Auseinandersetzung mit anderen Kulturen helfen aufzufangen, vermitteln Erfolgserlebnisse und bauen Selbstvertrauen auf. 1.7 Methodische Grundlagen Durch die Einbeziehung der Mädchen in strukturiertes tagespraktisches Handeln, werden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, Erfolgserlebnisse geschaffen und die Einsicht zu sozialem Handeln gefördert und geübt. Durch teilnehmende Beobachtung können Fortschritte unmittelbar verstärkt werden, Erziehung die durch Lob, Ermutigung, Ansporn einerseits und andererseits in kritischen Situationen vorbeugend eingreift, soll ein pädagogisches Klima bieten. Eine feste Tagesstruktur, gemeinsame Mahlzeiten, Hausaufgabenzeiten, Freizeitgestaltung und Tagesrituale sollen Sicherheit und Geborgenheit geben. Im gemeinsamen Leben und Handeln, durch das Einbeziehen der Mädchen in gruppenrelevanten Entscheidungen, durch das Aufgreifen aktueller bzw. lebensgeschichtlicher Themen und Vorfälle in Einzel- Gruppengesprächen, werden Strukturen und Verhaltensmuster deutlich. Es kann direkt und langfristig auf sie eingewirkt werden. Die Fähigkeit und Bereitschaft des Teams Grenzen zu setzen, sich auf massive Konflikte einzulassen, schützen die Jugendliche vor sich selbst und seinen zerstörerischen Impulsen. Um Kinder und Jugendliche zu erreichen, die unter schweren Bindungsstörungen leiden und häufig schon mehrere Beziehungsabbrüche erlitten haben, bedarf es oft zunächst der Orientierung am Kind/Jugendlichen, seiner Akzeptanz, also des Verständnisses seiner Sichtweisen und einer intensiven persönlichen Betreuung. Diese kann eventuell direkt in der Kleinstgruppe stattfinden, unter Umständen wird eine Einzelbetreuung als individuelle Sonderleistung, in einem unserer Ferienhäuser durchgeführt/vorgeschaltet. Durch die besondere Beziehung zum Bezugserzieher, die sich sowohl in dessen Sorge und Fragen des täglichen Lebens, wie auch in der gemeinsamen 5 lebensgeschichtlichen Aufarbeitung- und Entwicklungsarbeit (wie Einzelgespräche, Therapiebegleitung, Hilfestellung bei Entscheidungsfindungen im schulischen/ beruflichen Bereich) zeigt, soll ein tragfähiges Vertrauensverhältnis geschaffen werden, dass auch die Absprache und Annahme externer Zielsetzung ermöglicht. Wir betreuen grundsätzlich langfristig auch über Jahre bis zur Selbständigkeit. In Einzelfällen ist auch eine Rückkehr ins Elternhaus möglich. Die im Elfenhain lebenden Tiere (2 Hunde) helfen durch ihr pädagogisches Einsetzen den Kindern und Jugendlichen beim Einleben. Sie nehmen jeden Menschen an, egal welche Vorgeschichte er hat. Außerdem lernen die Jugendlichen Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Erlebnispädagogische Ansätze fördern das Gemeinschaftsgefühl und lassen die Mädchen Freiräume nutzen. Sie erkennen dabei ihre Grenzen und Eigenverantwortlichkeiten und erleben die Notwendigkeit von Selbstkontrolle. Klare Vorgaben und Strukturen innerhalb derer die Jugendlichen ihre Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit finden, helfen ihnen bei ihren Bemühungen. Eine große Spannbreite von Beschäftigungsmöglichkeiten wird angeboten, die entweder unbekannt oder aus Versagensängsten bisher abgelehnt wurden. Jugendliche die ihre Freizeit bisher nur durch Konsum gestaltet haben, schaffen damit neue Zugänge zu sich und ihrer Umwelt. Die Mädchen können sich in verschiedenen Sportvereinen ausprobieren. 1.8 Pädagogischer Ansatz Die bei der Zielgruppe oft vorhandenen vielfältigen Irritationen und Defizite bedürfen zur Erzielung von nachhaltigen, positiven Verhaltensänderungen einer kontinuierlichen, äußerst intensiven Betreuung in allen Bereichen. Diese wird durch die kleine Gruppengröße und den ganzheitlichen sozialintegrativen Ansatz gewährleistet. Durch die intensive kontinuierliche Betreuung (Kernzeit von 12-21:30 Uhr mit 2 Erziehern), in der Kleinstgruppe wird den Kindern und Jugendlichen einerseits Geborgenheit und Nähe gegeben, anderseits aber auch den nötigen Freiraum, um sich selbst zu finden und auszuprobieren. 6 therapeutischer Ansatz Wir arbeiten nach dem therapeutischen Ansatz von D. Becelli, Körperübungen für die Traumaheilung. Zwei Erzieherinnen haben diese Ausbildung gemacht und wenden die TraumaEntspannungsübungen situativ im Alltag an, z.B. als Ergänzung zu einer externen Therapie. Ziel ist es, sie in die tägliche Routine zu integrieren, um im Körper ein Gefühl von Sicherheit schneller wieder herzustellen. Die Übungen bauen eine natürliche Spannung im Körper auf, welche den Körper dann durch Anleitung der Übungsleiterin, zum „neurogenen Zittern“ führt. 2. Leistungsbereich Erziehung 2.1 Grundleistungen Die folgenden beschriebenen Leistungen sind Standardleistungen und kommen grundsätzlich allen Jugendlichen zugute. Die Einrichtung befindet sich in einem gemieteten Einfamilienhaus im Ortszentrum von Weener (OT Stapelmoor) 700m vom Haupthaus feenhaus entfernt. Es verfügt über 3 (seperate Einzelzimmer für die Mädchen) Schlafzimmer(13,04qm,13,52qm,16,52qm), 1 Bad, 1 Küche, 1 Wohnzimmer 1 Erzieherschlafbereich, 1 Hauswirtschaftsraum, 1 Erziehertoilette und eine Gartenanlage mit Garage und Gartenhaus. Haupt- Real- und Förderschule befinden sich in Weener und sind mit dem Schulbus zu erreichen. Gymnasien, Berufsschule und Maßnahmeschulen befinden sich in Leer und Papenburg, diese sind ebenfalls mit den Schulbussen gut erreichbar. Kontakte zu Einwohnern, Vereinen und Organisationen sind vorhanden. 2.1.1 Fortschreibung Hilfeplan Mit den Jugendämtern besteht eine enge Zusammenarbeit. Wir informieren bei auftretenden Schwierigkeiten und selbstverständlich bei Erfolgen. Seitens der Wohngruppe wird zur gemeinsamen Vorbereitung der Hilfeplangespräche nach §36 ein Kurzbericht über die wesentlichen Entwicklungen des vergangenen Zeitraumes erstellt. Um die nach § 37 7 geforderte Zusammenarbeit zu gewährleisten, werden zu den, halbjährlich in Weener stattfindenden Gesprächen, über die Jugendämter auch die Angehörigen des Kindes/Jugendlichen informiert und eingeladen. Das betreffende Mädchen wird einbezogen. 2.1.2 Eltern / Familienarbeit Wir sind bestrebt zu den Eltern, wenn es von den Kindern und Jugendlichen gewünscht wird und im gemeinsamen Hilfeplangespräch vereinbart ist, Kontakt zu pflegen. Sie werden über die Entwicklung ihres Kindes durch Gespräche und regelmäßige Telefonate informiert. Wir stehen zu pädagogischen und familienbezogenen Gesprächen zur Verfügung. Aufgrund der Problematiken, die zur Unterbringung führten, ist es häufig nötig, Verluste zu kompensieren und intensive Trauerarbeit zu leisten. Dies ist insbesondere für diejenigen Mädchen wichtig, die gerade aufgrund ihrer Problematik und Herkunftssituation nicht in ihre Elternhäuser zurückkehren können. Den Kindern und Jugendlichen wird geholfen, Beziehungsmuster innerhalb der Familie zu erkennen und aufzuarbeiten. Um den Zusammenhalt mit Eltern, Verwandten und Sorgeberechtigten aufrecht zu erhalten können die Mädchen, wenn es pädagogisch vertretbar und mit den Jugendämtern abgestimmt ist, einen Ferienteil oder an Feiertagen und Wochenenden beurlaubt werden. Die Eltern ihrerseits können sich jederzeit auch telefonisch über die Entwicklung ihrer Kinder informieren. 2.1.3 Gestaltung des Alltags / Umfang der Betreuung Durch die Beschränkung auf drei Plätze gelingt es weitgehend eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der eine ganzheitliche Betreuung angeboten wird. Die Mädchen sollen sich sicher und geborgen fühlen. Besonderen Wert wird auf eine geregelte Tagesstruktur gelegt. Tagesabläufe, wichtige Termine, gemeinsame Unternehmungen aber auch festgelegte Duschzeiten für jedes einzelne Mädchen, ebenso wie Wäschewaschtage werden mit den Mädchen geplant und abgestimmt. Damit ist eine Kontinuität und Kontrollierbarkeit gerade der Hygiene gewährleistet und es wird ein Rhythmus nicht nur in Form von Tagesplänen, sonder auch nach Wochenplänen hergestellt. 8 Die Mädchen sind in die Organisation des Haushaltes mit einbezogen. Dienste in Haus und Garten teilen sich die Mädchen erst unter Anleitung, später selbständig auf. Die Mädchen lernen mit Haushaltsgeräten umzugehen, zu kochen, zu putzen, zu nähen, zu bügeln, Geld einzuteilen und zu planen – alles, was zu einer später eigenständigen Haushaltführung gehört. - Beteiligung am Hilfeplan Beteiligung an aufgestellten Regeln Regelmäßige Gruppengespräche Beteiligung am Essensplan Kummerkasten Ferien werden mit geplant Alle Mädchen bekommen ASD Nummern, um in Kontakt mit dem jeweiligen Jugendamt zu sein Die Betreuung ist stationär und das Haus rund um die Uhr besetzt. In der Woche: 6 Uhr bis 10.30 Uhr Morgendienst- 1 Erzieherin 10 Uhr bis 14 Uhr Gruppenleitung 12 Uhr bis 22 Uhr 1 Erzieherin 14 Uhr bis 22 Uhr 1 Erzieherin 22:30 Uhr bis 6 Uhr Nachtbereitschaft an den Wochenenden: 9 Uhr bis 22:30 Uhr 1 Erzieherin 12 Uhr bis 22: Uhr 1 Erzieherin 22:30 Uhr bis 9 Uhr Nachtbereitschaft Das Haus ist rund um die Uhr besetzt, aufgrund von Krisen in der Schule, Krankheitsfällen der Mädchen und anderen unvorhersehbaren Situationen. In extremen Krisensituationen kooperieren wir mit der KJP Aschendorf. Auch sind wir mit ortsansässigen Therapeuten vernetzt. 2.1.4 Erlebnispädagogik Ein Haus in Südfrankreich wird aus pädagogischen Gründen für Ferien- aber auch für Einzelmaßnahmen genutzt. Es ist vollständig eingerichtet, hat zwei Schlafzimmer für die Kinder sowie einen Wohn/Küchenbereich. Getrennte Räume und Bäder für Kinder und Betreuer sind vorhanden. 9 Zur Durchführung der Erlebnispädagogik stehen dieses Haus (Hameau de Monteze) sowie ein weiteres Haus im Harz (Sandersleben, Bergstr. 15) zur Verfügung. Die Nutzung gehört zur Grundleistung, die Kosten dieser Standorte, der besondere Betreuungsaufwand, Fahrt- und Nebenkosten für die Häuser sind durch die Kostenpauschale gedeckt. Erlebnispädagogische Maßnahmen dienen neben der allgemeinen Erweiterung des Erfahrungshorizonts insbesondere auch der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse der Betreuten. Sie erfahren den eigenen Körper wieder, sie erleben das Überwinden von Ängsten, entwickeln Alternativen zur Konfliktbewältigung und lernen es, Vertrauen zu sich zurückzugewinnen und zu andren aufzubauen. Sie finden so Zugang zu sich selbst. Bestehende Rollenklischees werden überwunden, geschlechtsspezifische Konzepte aufgebrochen. Bestandteil dieser Maßnahmen ist, dass mindestens 3 Mal jährlich ein größerer Teil der Schulferien in dem Haus in Südfrankreich verbracht wird. Beide Häuser stehen ganzjährig auch für Sondermaßnahmen (z. Bsp. Extremen Krisensituationen) zur Verfügung.( Siehe 2.2) Naturbezogene Aktivitäten wie • • • • • • • Trekkingtouren/Klettern Wildwasserpaddeln Flussschwimmen Bootswandern Wildniszelten Reitunterricht/Reiten Kräuter-, Pilz- und Heilkunde Einsatz von Naturmaterialien beispielsweise für den Instrumentenbau oder die Innendekoration, führen zur unmittelbaren Auseinandersetzung mit der Natur und den Elementen, der Vereinfachung der Lebenssituation auf elementare Maßnahmen. Sie verpflichten den Einzelnen zur konstruktiven Zusammenarbeit in der Gruppe und zur Übernahme von Verantwortung. Über den Besuch von Veranstaltungen, wie zum Beispiel Straßentheater, Musikdarbietungen, Besichtigungen sowie durch Restaurantbesuche versuchen wir, die Kinder an die Kultur und Geschichte des Landes heranzuführen, eine generelle Offenheit für fremde Kulturen zu entwickeln, fremdenfeindlichen und undemokratischen Tendenzen vorzubeugen. 10 2.1.5 sexualpädagogisches Konzept Sexualerziehung und primäre Sexualinformation ist in erster Linie eine Aufgabe der Erziehung in der Familie. Allerdings wird diese Aufgabe in vielen Familien gar nicht erbracht. Deshalb ist Sexualpädagogik im öffentlichen Bereich heute ganz besonders notwendig, um das Grundrecht auf sexuelle Bildung zu erfüllen. Darüber hinaus ist Sexualpädagogik eine Querschnittsaufgabe öffentlicher Bildung. Sie sollte in allen möglichen pädagogischen Einrichtungen, wie Kindergarten, Schule, Kinderheim, Freizeiteinrichtungen, in Jugendarbeit, Jugendhilfe und so weiter, angemessen eingebracht werden. Angesichts der breitgefächerten Thematik und ihren vielfältigen Einsatzgebieten lässt sich die Methodik der Sexualpädagogik kaum eingrenzen. Die bekanntesten sind Aufklärungsschriften und -gespräche. Dabei geht es nicht alleine um die Vermittlung von Informationen, sondern auch um das Ernstnehmen der Gefühle. Hinzu kommen praktische Übungen, wie das spielerische Ausprobieren von Kondomen oder Aufgaben wie das Behüten eines Eies zum Erlernen von Verantwortung. Inzwischen kommt auch dem Internet und anderen neuen Medien eine besondere Aufgabe bei der Sexualpädagogik zu, da viele Kinder und Jugendliche diese Medien verstärkt nutzen. Offensives Sexualverhalten der Mädchen (meist aufgrund von Missbrauch in der Vergangenheit), wird mit den Mädchen in Gruppen –und Einzelgesprächen besprochen und reflektiert. 2.1.6 Schulische Betreuung/ Ausbildungsbeleitung Wir pflegen intensiven Kontakt zu den Schulen, Fach- und Klassenlehrern, um den Mädchen die Wiedereingliederung in das Schulsystem zu erleichtern. Zur Wiedereingliederung und dauernden Beschulbarkeit leisten wir: • Regelmäßiger Austausch mit den Lehrkräften, auch außerhalb der Schulzeit • Fallgespräche • Zuziehung der Lehrkräfte zu Hilfeplangesprächen (soweit erforderlich) • Wahrnehmung der Elternabende und anderer Veranstaltungen, an denen die Eltern der Klassenkameraden beteiligt sind • Mitarbeit in den Schulgremien (Elternvertretung etc.) • regelmäßige Hausaufgabenbetreuung (Kontrolle, Beistand und interne Nachhilfe) • Nachholen und wenn nötig nacharbeiten verpassten Schulstoffes in den Ferien 11 und an Wochenenden • Begleitung von Schulverweigerern über einen längeren Zeitraum in die Schule und ggf. Hospitationen • Bei extremen Krisensituationen in der Schule, steht immer eine Erzieherin zur Verfügung, die das Mädchen schnellstmöglich aus der Situation zieht. Besondere Erfahrungen bestehen in der intensiven Arbeit mit Schulverweigerern. Den Kindern steht ein eigener Laptop mit gängiger Software (derzeit Windows XP) zur Verfügung, mit dem z. B. für Hausaufgaben und Klassenarbeiten auch im Internet recherchiert werden kann. 2.1.7 Personal Die äußerst intensive Betreuung erfolgt im Schicht-Dienst. Den massiven Problemen und Bindungsstörungen der Klientel begegnen wir mit einem Bezugsbetreuersystem, wobei für jede zu Betreuende eine Bezugsbetreuerin zur Verfügung steht. Im Elfenhain 2 arbeiten ausschließlich Erzieherinnen. Zur Durchführung des intensivpädagogischen Konzepts steht geschultes, erfahrenes Personal in ausreichendem Maße zur Verfügung: 0,2 Heimleitung (mit 2 Stunden wöchentlich) 0,5 Gruppenleitung- Erzieherin Fachpädagogin für Traumatologie Ausbildung, TRE Übungsleiterin, Weiterbildung Gordon Familientraining 1 M.A. Gesundheitswissenschaftlerin, Sozialpädagogin 1 Erzieherin Integrativpädagogin in Ausbildung 1 Erzieherin 1Erziehrin 1Erzieherin Hauswirtschaftskraft auf Geringfügiger – Basis Hausmeister auf Geringfügiger - Basis in Wöchentlich nehmen alle Erzieherinnen 2 Stunden an der Dienstbesprechung und monatlich 2 Stunden an einer Super Vision teil. 12 2.1.8 Sonderaufwendungen im Einzelfall Sonderaufwendungen werden nach dem Individualprinzip erbracht: z. B.: • Taschengeld • Ersteinrichtung der Wohnung bei Betreuung in Einzelwohnungen (betreutes Wohnen) • Verselbständigungshilfen (Maklercourtagen, Mietkautionen, Einrichtungskosten) • Ausstattungspauschale 250€ (1. Erstausstattung für Bekleidung und 2. Erstausstattung für die Erlebnispädagogik) 2.2 Individuelle Sonderleistungen • Notwendige Fahrtkosten zu den Schulen, sofern kein anderer Kostenträger zur Übernahme der Kosten verpflichtet ist. • Zusätzliche Gesundheitskosten müssen individuell mit dem Jugendamt geregelt werden. • Fahrtkosten zu wichtigen Bezugspersonen Reittherapie • Einzelbetreuung bei extremen Krisensituationen, außerhalb des Hauses (Sandersleben/Harz und Monteze/ Südfrankreich), müssen extra mit den Jugendämtern verhandelt werden. • Notwendige Therapien können bei Bedarf und auf Grundlage des Hilfeplans zeitnah über die KJP Aschendorf, andere Einrichtungen oder ortsansässige Kinderpsychologen organisiert werde. Für eine notwendige Begleitung zur Einzeltherapie werden die Fahrtkosten als individuelle Sonderleistungen in Rechnung gestellt. 13 3. Qualitätsentwicklung Qualitätsentwicklung erfolgt u.a. durch: Interne/ externe Weiterbildung Regelmäßige Besprechungen Fallbesprechungen Tagesprotokolle Dokumentation zur Entwicklung der Jugendlichen Hilfeplangespräche und die Einbeziehung der Eltern durch Elterabfragen und die therapeutische Begleitung der KJP. Die KJP Aschendorf steht zu Einzeltherapien sowie akuten Problemen, die nicht vor Ort gelöst werden können, zur Verfügung. Wir legen großen Wert darauf bei diagnostizierten Entwicklungsstörungen extern mit fachspezifischen Einrichtungen für Ergo-, Logo-, und Physiotherapie in unseren pädagogischen Betreuungsplan einzuflechten. Es besteht eine enge Kooperation mit den hausärztlichen, kinder- und jugendmedizinischen sowie den jugendpsychatrischen- medizinischen und psychotherapeutischen Versorgern. Die Mitarbeiter nehmen regelmäßig, mindestens jährlich zwei Mal an Fortbildungen und Weiterbildungen des Landesjugendamtes, der Jugendämter, sowie bei Institutionen und Verbänden teil. Den Mädchen steht ein Kummerkasten zur Verfügung, wöchentliche protokollierte Gruppengespräche, Sonderbonusse zum Verstärken positiven Verhaltens, Entwicklung eines Kinderrechtskataloges mit den Kinder und Jugendlichen. - schriftliche Tagesdokumentation über jedes Mädchen Besondere Fortbildungen: TRE Trauma Releasing Exercises Übungsleiterschein Gordon Familientraining Gesundheitswissenschaftlerin und Diplom Pädagogin Die Bedeutung von traumatischer Erfahrung von Kindern und Jugendlichen Bioenergetic Analysis and Community Therapy 14 Ritzende Mädchen „Selbstverletzendes Verhalten als Ausdruck von psychischen Schmerz“ Gewaltbereite und aggressive Kinder/ Jugendliche Regelmäßige Treffen im Qualitätszirkel (Qualitätssiegel) Regelmäßige Treffen im Regionaltreffen des Verbandes Privater Träger (Austausch mit anderen Einrichtungen) Theaterpädagogik Fachkraft für Traumatologie in Ausbildung Integrativpädagogin in Ausbildung Datum 03.07.2012