DESY M002-Bericht vom 16.01.01_PDF Version

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Interne Bericht
DESY M002
Dezember 2000
TTF-Feedback-Kicker
F. Obier, DESY, Notkestr. 85, 22607 Hamburg
Allgemeines
Ein Feedbacksystem zur Strahllagekorrektur des
Bunchzuges ist für den stabilen Betrieb des TESLA
Linearcollider von großer Bedeutung. Da
Korrekturen der Bunchablage von Bunch zum
nächsten Bunch erfolgen soll, benötigt man schnell
Kickermagnete mit Anstiegszeiten von weniger als
≤ 70ns.
Das folgende Bild zeigt einen Schematischen
Aufbau des Feedback-System.
Beim Besputtern eines Keramikrohres sind
folgende Punkte zu beachten:
•
Die Größe der Abschwächung des Feldes
bei der Durchdringung einer
Kammerwand.
Die Wahl des zu besputtenden Materials.
Die Größe der Abschwächung des Feldes
durch eine Kurzschlusswindung
Die Schichtdicke um die Wärme
abzuführen, die durch den Strahl entsteht.
•
•
•
Die Feldschwächung bei der Durchdringung einer
Kammerwand lässt sich wie folgt berechnen.
Kx1 = Abschwächungsfaktor
E1 = Elektrisches Feld vor Durchdringung der
Kammer [V/m]
E2 = Elektrisches Feld nach Durchdringung der
Kammer [V/m]
µo = Magnetische Feldkonstante [Vs/am]
µr = Permeabilitätszahl des Stoffes [--]
κ = Elektrische Leitfähigkeit [1/Ω*m]
f = Frequenz [Hz]
tp = Pulszeit [s]
Kicker
Der Kicker besteht aus 2 stromleitenden
Halbschalen und aus 4 Ferriten, die vertikal oder
horizontal um ein gesputtertes Keramikrohr
angeordnet sind. So sind alle Kickerteile außerhalb
des Vakuums. Das spart HochspannungsDurchführungen und vermeidet Staub im Vakuum.
f
K x1
Bild 1 Kicker ohne Keramik-Rohr
=
E2
E1
=
1
1
=
t
2 ⋅ tp
= e
− µo ⋅ µr
⋅ κ ⋅ π
⋅
f
⋅
x1
Der Kicker muss einen genauen Wellenwiderstand
von ZKicker = 50Ω in einem Frequenzgang von
100kHz-30MHz aufweisen, um Reflektionen zu
vermeiden.
Feldschwächung bei einer Durchdringung einer Kammerwand
1,001
1
Abschwächungsfaktor
0,999
R' ⋅
G' ⋅
=
Z
Edelstahl f=20 MHz
Titan f=20 MHz
Kupfer f=20 MHz
0,998
0,997
jω L '
j ω C'
Der Wellenwiderstand lässt sich durch den Aufbau
des Kickers beeinflussen.
0,996
Der Widerstandsbelag und der Leitwertsbelag wird
durch das Leitermaterial und durch die
Leiterabmessungen beeinflusst.
Der Induktivitätsbelag wird durch die Leiterlänge
und durch das Leiterprofil beeinflusst.
Der Kapazitätsbelag wird durch unterschiedliche
Abstände von
• Leiter, Gehäuse
• Leiter, Leiter
• Leiter, V2A Besputterung der
Keramik
und durch unterschiedliche Dielektrikas z.B.
• Ferrit
• Keramik
beeinflusst.
0,995
0
0,00000001
0,00000002
0,00000003
0,00000004
0,00000005
0,00000006
0,00000007 0,00000008
Dicke der Kammerwand
Bild 3 Abhängigkeit der Feldschwächung bei unterschiedlichen
materialen
Bei der Besputterung des Keramik-Rohres wurde
gezielt V2A als Material verwendet, denn je größer
Leitfähigkeit und Dicke der Schicht sind, umso
größer ist die Abschwächung des Feldes durch den
Skineffekt.
Da die Keramik im Inneren komplett besputtert ist,
entsteht in Längsrichtung eine Kurzschlusswindung, die das Feld abschirmt. Je größer die
Leitfähigkeit des Besputterten Materials desto
effizienter ist die Abschirmung durch die
Kurzschlusswindung.
Da sich die Keramik durch eine schnelle
Bunchfolge erwärmt, darf die V2A Schichtdicke
nicht zu dünn sein, da sonst die Wärmeableitung zu
gering ist. Dieses kann zu Beschädigungen der
Besputterung führen.
Das Keramik-Rohr muss innen Besputtert werden,
da es bei einer äußeren Besputterung zur Aufladung
der Keramik durch vagabundierende Elektronen
kommt.
Aus diesen Überlegungen heraus wurde das
Keramik-Rohr innen mit einer V2A Schicht von
1µm beschichtet, dabei ergibt sich eine effektive
Gesamtfeldschwächung ca. 5%
Bild 4 Impedanzverlauf im Bereich von 1-30MHz
Ferrite werden benutzt um das magnetische Feld
des Kickers zu vergrößern d.h.
B
=
µ0
⋅ µr
⋅
H
Die Permeabilität des Ferrits muss also möglichst
groß sein und darf sich im verwendeten
Frequenzbereich nicht ändern, da sich sonst der
Wellenwiderstand ändert.
Der verwendete Ferrit hat eine Permeabilität von 35
im einem Frequenzbereich von 1-20MHz
Bild 3
Keramik
2
Verstärker
Es wird ein Röhrenverstärker des Herstellers
Kalmus Engineering Modell R137C verwendet, der
schon bei anderen Feedbacks auf dem DESYGelände eingesetzt wird.
Der Verstärker R137C hat folgende Spezifikation:
Frequenzgang
10kHz – 220MHz
Verstärkung
60dB
Ausgangs-Leistung
1000W
Ein.-Ausgangswiderstand
50Ω
Bild 6 Einbauplatz in TTF
Bild 5 Prinzip-Schaltung
Hinweise
Kicker Daten
Messungen am Kicker haben gezeigt, dass durch
aus Anstiegszeit von t r = 16,5ns erreicht werden
können. Damit haben wir das gesetzte Ziel von
Anstiegszeiten von ≤ 70ns erreicht.
Die Feldaufbauzeit beträgt ffeld = 28ns.
Energie
Bxl
Pulsstrom
Pulsspannung
Freies Gap
Leiterradius
Leiterlänge
Kickerlänge
Wellenwiderstand
Feldaufbauzeit
Anstiegszeit
Ablenkwinkel
200MeV
27,6µT
6,3A
316V
∅ 38mm
25mm
300mm
330mm
50Ω
28ns
16,5ns
33,12µrad
3
[1]
J.Rümmler, Kickersystems for the TESLA
tranverse Feedback, DESY M003-2000
[2]
I. Reyzl, R.-D. Kohaupt, Fast Feedback
Systems for Orbit Correction in the
TESLAR Linear Collider ,PAC New York,
1999
[1]
J.Rümmler, New Transverse Feedback
Kicker Systemsin the Positron Intensity
Accumulator (PIA)Ring,1996
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